Was spiele ich Am-Gm-Dm

Also haben wir es mit einer dreitaktigen Akkorffolge zu tun, die mit amoll anfängt, mit dm aufhört und sich ständig wiederholt.
Das könnte man annehmen, ist aber aus eigener Erfahrung hier im Board zu 99% nicht so. :)
Aber es gibt immer wieder Überraschungen!
 
Genau das ist der springende Punkt: Welcher der drei Akkorde soll die Funktion der Tonika übernehmen?

Wenn zwei quintversetzte Moll-Akkorde im Wechsel gespielt werden, wird sich der quintuntere Akkord allmählich als Tonika durchsetzen. D.h. Bei einem Wechsel Gm - Dm wird Gm tonikal (und steht implizit in Dorisch).

Die Akkordkombination Gm Am Dm ist diatonisch F-Dur. Fragt sich, welche Stufe von F-Dur die Tonika ist. Da es sich durchgängig um Mollakkorde handelt, kann nicht die 1. Stufe von F-Dur die Tonika sein. Es kommen also in Frage F2 (dorisch), F3 (phrygisch), oder F6 (natürlich Moll). Nimmt man den einleitenden Absatz als Regel, ist die beste Wahl F2 also G-moll (dorisch).
 
Wenn zwei quintversetzte Moll-Akkorde im Wechsel gespielt werden, wird sich der quintuntere Akkord allmählich als Tonika durchsetzen. D.h. Bei einem Wechsel Gm - Dm wird Gm tonikal (und steht implizit in Dorisch).

Die Akkordkombination Gm Am Dm ist diatonisch F-Dur. Fragt sich, welche Stufe von F-Dur die Tonika ist. Da es sich durchgängig um Mollakkorde handelt, kann nicht die 1. Stufe von F-Dur die Tonika sein. Es kommen also in Frage F2 (dorisch), F3 (phrygisch), oder F6 (natürlich Moll). Nimmt man den einleitenden Absatz als Regel, ist die beste Wahl F2 also G-moll (dorisch).

Dass die Akkorde dmoll, gmoll und amoll in dmoll die drei Hauptfunktionen und in Fdur die drei Nebenfunktionen sind und somit den Tonvorrat von dmoll bzw. Fdur inne haben,
war, ist und bleibt unbestritten. Das heißt aber noch lange nicht, dass ein potentielles Stück mit eben nur diesen Akkorden zwangsweise auch als dmoll gehört wird. Wie bereits
von mir ausgeführt, könnte man die drei Akkorde auch so arrangieren, dass jeweils auch die anderen beiden Akkorde als Tonika gehört werden könnten.

Für gewöhnlich nimmt das Ohr den Anfangsakkord als Tonika. Fangen wir also z.B. einmal mit dmoll an und kommt dann eine Quinte abwärts der zweite Akkord gmoll, wird dieser dann als Subdominate gehört.
Ein darauf folgendes amoll wird dann als (Moll-) Dominante gehört, die wieder zur Tonika dmoll führt. Wir haben es dann mit einer ganz ordinären Vollkadenz in dmoll zu tun.
Also schreiben wir hier funktionstheretisch: t-s-d-t
Diese Folge steht dann in dmoll.


Der Fragesteller fängt jetzt aber mit amoll an und geht dann zum gmoll, der dann als vermollte Doppelsubdominate gehört wird und in die Subdominate dmoll führt, die wiederum plagal in die Tonika amoll führt.
Hier schreiben wir funktionstheoretisch dann: t-ss-s-t.
Diese Folge steht also in amoll.
Die zweite Stufe der Tonleiter amoll, nämlich das h sollte dann aber nicht als Melodieton über dem gmoll verwendet werden.
 
Der Fragesteller fängt jetzt aber mit amoll an und geht dann zum gmoll, der dann als vermollte Doppelsubdominate gehört wird und in die Subdominate dmoll führt, die wiederum plagal in die Tonika amoll führt.
Hier schreiben wir funktionstheoretisch dann: t-ss-s-t.

ss ^^ vllt. können wir dann ja auch eine IIm als eine dd deuten.....

Guckst du hier: Die Folge Am Gm Am Gm usw. ist...

t - Np - t - Np und Am wird wg. der N Stufe (bII) phrygisch gehört. Entweder das Ganze kippt dann nach Gm (tonikal dorisch), oder aber aus Am wird A => phrygischer Wechsel und A wird dann phrygisch-dominant gehört

Diese Folge steht also in amoll. Die zweite Stufe der Tonleiter amoll, nämlich das h sollte dann aber nicht als Melodieton über dem gmoll verwendet werden.

Am und Gm ergeben diatonisch F-Dur. Da gibt es kein h. Würden wir bei Mollakkorden nicht-diatonische Tonleitern zulassen, ergäben sich geradezu beliebige harmonische Deutungen.
 
@RMACD
Dass Ihr "Jazzharmoniker" mit der Funktionstheorie eher ein bischen auf "Kriegsfuß" steht und quasi der Akkord-Skalen-Theorie verhaftet seid, ist mir wahrlich nicht unbekannt.
Ich habe aber einen vollkommen anderen Ansatz und würde mich selbst als fanatischen Anhänger der Funktionstheorie bezeichnen. Mit Jazzharmonik habe ich mich nie befasst.
Ist mir auch ein bischen zu "verkopft". Ich bin da einfacher gestrickt. Nix für ungut, aber das musste mal raus . . .
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben