Was spielt ihr mit dem 6-Saiter?

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Walt_
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Hallo zusammen,

ich spiele zur Zeit mit dem Gedanken, mir einen 6-Saiter zuzulegen. Als erstes Vorhaben würde ich gerne eine oder mehrere Cello-Suiten von Bach damit spielen, evtl. mit Gitarrenbegleitung. Die Interpretation von Martin Motnik http://www.youtube.com/watch?v=qkZMlP7SRKk finde ich zum Beispiel sehr motivierend.

Mich würde interessieren, was es sonst noch für den 6-Saiter gibt. Es sollte jedoch nicht zu schwer sein (die Bach-Suiten sind für mich sicherlich für schon grenzwertig).

Meine Frage ist also: was spielt ihr typischerweise auf dem 6-Saiter, wofür es sich lohnt, einen zu kaufen?

Viele Grüße,
Walt
 
Eigenschaft
 
Ich war bis jetzt nur ein paar Wochen im Besitz eines 6 Saiters.
Bachsuiten eignen sich sicherlich gut da du nicht so häufig die Lage wechseln musst.
Ansonsten Flagolett Spielereien, Akkorde usw.

Lohnen tut sich der 6 Saiter (für mich zumindest) nur für ausgedehtes Solospiel...
Ansonsten würde der sich für mich nicht lohnen, da ich die Dinger mit dem breiten Hals
echt unhandlich finde und dass das Gewicht, dass wohl auch über dem Durchschnitt liegen wird
sich nicht sehr positiv auf meinen Rücken auswirkt.
 
Ich bin der Meinung, das man sich keinen 6-Saiter kaufen sollte, weil man da bestimmte Stücke drauf spielen kann... oder halt einen kaufen und dann guckt, was man damit machen kann.
Meiner Meinung nach sollte man erstmal schauen, ob man wirklich Bedarf an einer 6ten Saite hat, denn ein 6er bringt viele Nachteile mit sich...

Lohnen tut er sich dann, wenn du auf nem 4 oder 5-Saiter dauernd in den höchsten Lagen klebst und dir dort die Finger brichst. Oder wenn du "nach oben" einfach Töne vermisst...

Trifft dieses zu, dann überlege, ob du eine H-Saite brauchst. Ist dies nicht der Fall, schnapp dir nen 5-Saiter und spann E-A-D-G-C drauf... ;)

Brauchst du aber auch das H, dann scheint ein 6-Saiter für dich das richtige zu sein!
 
Trifft dieses zu, dann überlege, ob du eine H-Saite brauchst. Ist dies nicht der Fall, schnapp dir nen 5-Saiter und spann E-A-D-G-C drauf... ;)

Das habe ich mir tatsächlich schon überlegt. Vielleicht probier ich das mal aus für den Anfang.

Viele Grüße,
Walt
 
Das habe ich mir tatsächlich schon überlegt. Vielleicht probier ich das mal aus für den Anfang.

Viele Grüße,
Walt

Bei dem Stück in dem Video hätte ein 5-Saiter mMn gut ausgereicht. Ist auch echt die Frage ob es auf dauer praktikabler ist mit sonem dicken Hals zu spielen und dauernd mit dämpfen beschäftigt zu sein, als gelegentlich mal die Finger nach unten zu spreizen.
 
Bei dem Stück in dem Video hätte ein 5-Saiter mMn gut ausgereicht.

Nicht ganz. Manchmal werden Leersaiten gebraucht, die mit dem 5er dann schon "belegt" sind. Außerdem sind die Flageoletts an der falschen Stelle, wenn man 5 Bünde hochrutscht. Alles tiefer spielen wäre eine Option - hört sich aber dann etwas dumpf an.

Viele Grüße,
Walt
 
Was spiele ich auf meinem 6-Saiter? - Akkorde etc...ich bin Dream Theater Fan, viele Stücke "funktionieren" auf nem 5-Saiter einfach nicht aber das wäre bei mir kein Grund für den Kauf. Mag mein Instrument einfach.

Zu dem Video: ja der kann spielen, aber wieso verhunzt man ein so geniales Stück nur weil es möglich ist? Also mit klassischer Musik hat das absolut nichts mehr zu tun. Schuster bleib bei deinen Leisten...
 
Nicht ganz. Manchmal werden Leersaiten gebraucht, die mit dem 5er dann schon "belegt" sind. Außerdem sind die Flageoletts an der falschen Stelle, wenn man 5 Bünde hochrutscht. Alles tiefer spielen wäre eine Option - hört sich aber dann etwas dumpf an.

Viele Grüße,
Walt

Ich meinte jetzt mit einem 5-Saiter mit C-Saite. Dann währs ja in der gleichen Lage gewesen. Kann aber auch sein, dass er die B-Saite mal mitbenutzt, so genau hab ich nicht drauf geachtet. Bei mir kam zumindest nicht der Eindruck auf dass das ein unmögliches unterfangen währe.


Muss Nasreddin recht geben: Viel rüber kommt bei dem Video nicht. Zumindest bei mir.
 
Als kurze Rückmeldung vielleicht noch folgendes: inzwischen muss ich über mich selber lachen, was die Befürchtung betrifft, dass mir für den 6-Saiter irgendwann das Material ausgeht. Allein die Bach-Suiten für Cello dürften auf Jahre reichen. Im übrigen finde ich die Interpretation von Motnik (eine Oktave höher mit ein paar eingestreuten Akkorden) sehr überzeugend, viel besser als das Original.
 
Im übrigen finde ich die Interpretation von Motnik (eine Oktave höher mit ein paar eingestreuten Akkorden) sehr überzeugend, viel besser als das Original.

:eek:
Welches Original?
 
:eek:
Welches Original?

Na diese alten Aufnahmen von Bach höchstpersönlich, die kürzlich entdeckt wurden. Es handelt sich dabei um Messingzylinder, die mittels Diamantnadeln Tonmaterial speichern können, ähnlich wie bei Schallplatten. Man hat lange nichts davon gewusst, aber nun ein entsprechendes Abspielgerät konstruiert. Dabei wurde deutlich, dass Bach ein ganz lausiger Cellist war - sehr peinlich, und deshalb wurde die ganze Sache nicht publiziert.



Nein, im Ernst: ich meinte natürlich dat janze 'ne Oktave runter und ohne Akkorde.
 
Na diese alten Aufnahmen von Bach höchstpersönlich, die kürzlich entdeckt wurden. Es handelt sich dabei um Messingzylinder, die mittels Diamantnadeln Tonmaterial speichern können, ähnlich wie bei Schallplatten. Man hat lange nichts davon gewusst, aber nun ein entsprechendes Abspielgerät konstruiert. Dabei wurde deutlich, dass Bach ein ganz lausiger Cellist war - sehr peinlich, und deshalb wurde die ganze Sache nicht publiziert.

Ist mir jetzt neu, hast du mal ein Link zu der Publikation.
Selbst wenn das so ist ändert das nichts an der Tatsache das Herr Bach ein genialer Komponist war der wundervolle Stücke komponiert hat und wenn ich nicht ganz falsch liege war auch nicht Cello das Hauptinstrument von Bach sondern die Orgel bzw Klavier.
Das er in solcher Perfektion beherrscht haben soll, das nach einer Überlieferung zufolge ein Herausforderer bei einem Wettspielen vor dem Kurfürsten, der ihn nur üben gehört hat, die Flucht ergriffen haben soll.

PS: Ich spiele mit meinem 6 Saiter alles was ich mit einem 4 oder 5 Saiter auch spiele. Ich mag meinen 6er den breiten Hals den Tonalenumfang eben alles.
 
Zuletzt bearbeitet:
Rockabillybass made my day :D
 
Wenn ich meinen eigenen Inselstaat besitzen würde, dann gäbe es ein Gesetz, dass die Verschandelung von J.S.B. Werken unter Todesstrafe verbietet :-D Im Souvenirshop könnte man dann aber Bachs Aufnahmen erwerben^^
 
Wenn ich meinen eigenen Inselstaat besitzen würde, dann gäbe es ein Gesetz, dass die Verschandelung von J.S.B. Werken unter Todesstrafe verbietet :-D

Auweia, in deinem Inselstaat hätten sie mich längst gegrillt und verspeist.

@Rockabillybass: kann den Link gerade nicht finden, hab ihn aber mal auf der Randspalte einer Bachbiographie notiert, ich meld mich wieder...

... aber zuerst geh ich jetzt weiter verschandeln ;-)
 
Na diese alten Aufnahmen von Bach höchstpersönlich, die kürzlich entdeckt wurden. Es handelt sich dabei um Messingzylinder, die mittels Diamantnadeln Tonmaterial speichern können, ähnlich wie bei Schallplatten. Man hat lange nichts davon gewusst, aber nun ein entsprechendes Abspielgerät konstruiert. Dabei wurde deutlich, dass Bach ein ganz lausiger Cellist war - sehr peinlich, und deshalb wurde die ganze Sache nicht publiziert.



Nein, im Ernst: ich meinte natürlich dat janze 'ne Oktave runter und ohne Akkorde.

Cool :p

Er spielt das übrigens in der Originaltonlage. Ich finde auch, dass er es extrem langweilig interpretiert. Es fehlt Gefühl, Ausdruck, er rattert es irgendwie runter - ich möchte sagen, man merkt, dass er kein klassischer Musiker ist ;) So finde ich es schöner.

btw: es geht auch auf vier Saiten: http://www.youtube.com/watch?v=V1lJnTzcW8o
 
aber die frage ist doch, ob bach diese artikulation wollte.
der bach hat ja wirklich aufgeschrieben was er hören wollte, im gegensatz zu anderen, wie händel, die da den musikern mehr deutungsraum ließen.

diese lange artikulation dieses tiefen Gs, welches immer vorndran steht ist eben etwas völlig anderes, als das begreifen des Gs als kurze unbetonte einleitungsphrase.
Bach hat's so gemeint, wie ers schrob. Bei gelegenheit ein blick in die kritische Gesamtausgabe um zu erfahren, wie dies rhythmisches Thema wohl gemeint sein kann.

Mir persönlich gefällt des Motniks version mehr, eben wegen dieses Gs, allerdings hätte er an anderen stellen ruhig freier mit dem Tempo umgehen können (natürlich nur aus meiner Sicht).

Man verliert bei vielen Interpretationen von bachs werken die Melodischen linien aus dem Ohr, weil die vortragenden zwar die richtigen töne spielen, aber die fließenden melodien nicht so von einander separiert und mit begreiflicher fließrichtung über die Bühnenkante zu schubsen vermögen.

deswegen hör ich gern das Thomas Gabriel Trio mit Bach verjazzungen. Da kann ich folgen, da ist die Linie klar. der Herr Gabriel wird sich aber vielleicht auch tiefgehender mit der Musik beschäftigt haben, als so mancher Instrumentalist, der die Noten einfach nur spielt, ohne das Stück zu verinnerlichen. Wir Bassisten sagen zu diesem Phänomen, das Stück zu verinnerlichen: den Groove haben.

Ja. auch Bachs Musik groovt.
 
Ich wollte eigentlich keine Diskussion über historische Aufführungspraxis anzetteln :redface:. Das wäre jetzt auch offtopic. Die allermeisten Interpreten spielen dieses Präludium mit dieser bestimmten Agogik, dem etwas rausgezögerten ersten Ton, so auch Nicolaus Harnoncourt in seiner Einspielung und der wird sich schon was dabei gedacht haben. Ich hab die Cellosuiten aber selbst nicht gespielt und mich auch nicht tiefer damit befasst, deshalb lass ich das jetzt mal so stehen. Quellen dazu würden mich aber interessieren.

Edit: Gerade fällt mir auf, dass ich oben das falsche Video reinkopiert habe. Ich wollte eigentlich eins von Rostropowitsch posten, Maisky spielt es tatsächlich romantischer.

Ja. auch Bachs Musik groovt.

Auf jeden Fall :great: Ich besitze die Bachstudien für tiefe Instrumente, eine Sammlung aller wichtigen Bassstimmen in Bachkantaten und Instrumentalwerken, da kann ma
n viel lernen.
 
Ich besitze die Bachstudien für tiefe Instrumente, eine Sammlung aller wichtigen Bassstimmen in Bachkantaten und Instrumentalwerken, da kann man viel lernen.

Das kann ich unterschreiben! Richtige/falsche Spielweise hin oder her (das kann ich sowieso nicht beurteilen, ich bin völlig neu in dieser Musikrichtung), aber gelernt hab ich in den zwei Wochen Klassik sicher mehr als in drei Jahren Cover-Band-Gedudel.

Der eigentliche Grund des Threads ("Kauf ich mir den 6er, ja oder nein?") hat sich inzwischen längst erledigt, es ist ein Baphomet 6. Seither muss der Sandberg in der Ecke stehen...

Viele Grüße und vielen Dank an alle,
Walt
 
Auweia, in deinem Inselstaat hätten sie mich längst gegrillt und verspeist.

@Rockabillybass: kann den Link gerade nicht finden, hab ihn aber mal auf der Randspalte einer Bachbiographie notiert, ich meld mich wieder...

... aber zuerst geh ich jetzt weiter verschandeln ;-)

Das kann ich unterschreiben! Richtige/falsche Spielweise hin oder her (das kann ich sowieso nicht beurteilen, ich bin völlig neu in dieser Musikrichtung), aber gelernt hab ich in den zwei Wochen Klassik sicher mehr als in drei Jahren Cover-Band-Gedudel.

Der eigentliche Grund des Threads ("Kauf ich mir den 6er, ja oder nein?") hat sich inzwischen längst erledigt, es ist ein Baphomet 6. Seither muss der Sandberg in der Ecke stehen...

Viele Grüße und vielen Dank an alle,
Walt

Öhmmmmmm ich warte immer noch auf den Link.
 

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