Was verlangen Coverbands in eurer Region pro Abend ca.?

In unseren Anfängen haben wir für 400,00 DM vier bis fünf Stunden gespielt. Mit dem Euro haben wir die unterste Grenze auf 600,00 EUR angehoben. Inzwischen spielen wir für diese Summe aber auch nur noch bei befreundeteten Veranstaltern und versuchen soweit es denn möglich ist die 1000,00 EUR zu erreichen. Unter 800,00 EUR spielen wir nur noch sehr ungern. Technik bringen wir dabei immer selber mit. Ist Aufwendigeres notwendig (größere PA, mehr Licht), dann entscheidet der Veranstalter ob er zusätzlich zahlt oder nicht.

Da wir das Covern als Hobby betreiben können wir es uns leisten auch mal nein zu sagen. Im Sommer hatten wir mal einen Gig bei dem es 500,00 EUR gab aber da wurde alles gestellt und es war ne knappe Stunde zu spielen, so was geht auch in Ordnung.

Leider haben wir aber auch schon erfahren müssen, dass 600,00 EUR für viele VA zu viel ist. Die haben uns selbst bei diesem Preis abgesagt und sich dann nen DJ besorgt oder nen Alleinunterhalter... sei es drum. Wenn man ab drei Uhr Nachmittags unterwegs ist, Schleppt, Aufbaut, Checkt, Spielt, Abbaut, Heimfährt und gegen fünf Uhr früh im Bett liegt sollten schon 100,00 EUR pro Nase hängen bleiben auch wenns in erster Linie Spaß bringen soll.

Gruß Robert
 
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Ich spiel (nur noch für einen Gig, is absolut nicht meine Musik) in ner Popcoverband. Man muss dazu sagen, ist von der örtlichen Musikschule, hat aber durchaus nen Namen darüber hinaus auch schon seit Jahren. Wir schleppen da auch den ganzen Haufem Geramsche durch die Gegend und sind ewig auf den Beinen dafür, aber Gage is normal nix^^ Ich hab aber von ner Nachbarin, die ein inzwischen renommiertes, alljährlich stattfindendes Event mit organisiert, wo dann so an einem Abend in den ganzen Kneipen in der Stadt so Bands spielen. Die kriegen da wohl auch ihre 1-2 tausender für nen Abend, die Bands, die beim Abschlusskonzert am nächsten Abend spielen (Westernhagen-/Beatles- oä Coverbands) sind dann auch schon wohl mit 10-15 Lappen dabei...Unsere Punkband spielt btw schon für ne Kiste Bier ;)
 
Die kriegen da wohl auch ihre 1-2 tausender für nen Abend, die Bands, die beim Abschlusskonzert am nächsten Abend spielen (Westernhagen-/Beatles- oä Coverbands) sind dann auch schon wohl mit 10-15 Lappen dabei...Unsere Punkband spielt btw schon für ne Kiste Bier ;)

Uiih da würden wir schon für die Hälfte gar 2x spielen :) Leider wird auch viel gelogen was Gagen anbelangt, und das eine Beatles oder Westernhagen Coverband so viel Gage bekommt, muß mir erst einer beweisen.
Diese Gagen sind aus meiner Sicht utopisch und werden, wenn dann nur im absolut Top Gala Bereich bezahlt...

Gruß
Luke
 
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Ich hoffe mich hat da jetzt nicht mein Gedächtnis beschissen :D aber diese erwähnten Coverbands (sind glaub ich nicht auf die reine Mucke beschränkt, sondern auch wohl so gewählt, dass die da so ne Art Fetenstimmung reinbringen) kriegen wohl richtig dick Scheinchen.
 
@kaffeetrinker: Welches Stadtfest von welcher Stadt , ist denn das wo jede Band ihre 1000 bis 200 euro verdient?
Würd mich mal interresiern
 
@kaffeetrinker: Welches Stadtfest von welcher Stadt , ist denn das wo jede Band ihre 1000 bis 200 euro verdient?
Würd mich mal interresiern

Also die Beträge sind bei uns in der Gegend für Samstag abends "Prime Time" als gute Coverband mit Publikumswirkung völlig normal .. backline natürlich ....


Luke
 
Also die Beträge sind bei uns in der Gegend für Samstag abends "Prime Time" als gute Coverband mit Publikumswirkung völlig normal .. backline natürlich ....


Luke

Dito.

Selbst "kleine Käffer" mit unter 5000 Einwohnern buchen Coverbands, die über 2k kosten.
Veranstalter sind dann meistens Musikvereine, Sportvereine oder Narrenvereine.

Locations sind dann entweder Festzelte oder Sporthallen.
Zuschauer 1000 bis 2000. Eintriit 7-10€
 
Zu Ostzeiten hatten wir jeder wenigstens einen Hunni, egal ob Tanze oder Rockband.
Den Begriff Coverband kannten wir nicht, war auch gar nicht ohne weiteres möglich.
Da gab es so eine 60:40 Klausel bezüglich der Titelauswahl.
Damals haben uns nur die DJs das Leben schwer gemacht.
Aber eines hatte jede Band, eigene PA, notfalls geliehen.

Nach der Wende wurde es so richtig bescheiden. So ein DJ kriegt heute schon seine 350,00 Euronen, für eine vernünftige Rockband ist das dem Veranstalter aber schon zu viel, selbst wenn die Band diese DJ-Mucke in den Pausen selbst durchzieht.
Vernünftige Bezahlung gibt es wahrscheinlich nur noch für die Midifiles-Künstler und ähnliche Payback-Helden.

Zu den Preisen bei Coverbands kann ich nur folgendes sagen:
In unserer Gegend spielte eine Westernhagen-Show mit Anlagevermieter und Profitechniker für 4800,00 Euro.
Die Band, Sound und Licht voll vom Fach.
Ca. 2500 Leute auf der Veranstaltung, Eintritt 7,00 Euro.

Wir haben unsere eigene PA (6000Watt), eine gute Lichtanlage und für den Ernstfall einen Techniker, der unseren Sound macht. Und jeder hat seinen eigenen Amp. :D
Wir machen eigene Sachen und spielen Titel nach, alles Richtung Classic bis Bluesrock.
Als Coverband würden wir uns aber nie bezeichnen, Covern heiß ja eigentlich, das Origional noch zu Toppen. :great:

Ach ja, eine Webseite zwecks Representation haben wir auch nicht.
Wozu, es hat sich mittlerweile auch bei den Veranstaltern herumgesprochen, das Life und Studioaufnahmen zwei völlig unterschiedliche Schuhe sind.
Außerdem ist für uns die Band nur noch Hobby, trotzdem glauben wir zu wissen, was wir da so treiben.

Wir sehen das finanziell ganz einfach.

Bei Kumpels auch mal eine Party für Umme, Bier und Spaß.

Bei Veranstalter:

100,00 pro Musiker
75,00 Techniker
100,00 Licht und PA
Fahrtkosten wenigstens Benzingeld
Keine weiteren Forderungen.

Wenn der Veranstalter nicht zahlen will oder kann, dann bleibt es eben.
1 Gig monatlich ist sowieso unsere Schmerzgrenze, die Luft ist raus.

Hier bei uns gibt es aber gerade junge Bands, die machen Pay for play.
Dadurch rutschen die Preise noch mehr in den Keller.

Darum meine Frage:
Wenn ich mir noch einen Anlagenvermieter dazu hole, wer soll das denn bezahlen?
Und bleibt dann überhaupt noch etwas für die Band?
Und ca. 1500,00 Fixkosten für Anlagenmiete im Vorfeld der Verhandlungen mit dem Veranstalter, schreckt so etwas diese Leute nicht noch mehr ab?
 
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100,00 pro Musiker
75,00 Techniker
100,00 Licht und PA

Die letzten beiden sind aber sehr bescheiden kalkuliert :)


Wenn ich mir noch einen Anlagenvermieter dazu hole, wer soll das denn bezahlen?

Der Veranstalter?


Und bleibt dann überhaupt noch etwas für die Band?

Das, was Du forderst und der VA bereit ist zu zahlen.


Und ca. 1500,00 Fixkosten für Anlagenmiete im Vorfeld der Verhandlungen mit dem Veranstalter, schreckt so etwas diese Leute nicht noch mehr ab?

Das kann man sehen wie man will.
Ich habe mir angewöhnt, grundsätzlich eher hoch zu pokern.
D.h. ich nenne dem Interessenten bei der ersten Anfrage unsere regulären Konditionen (beim Trio z.B.: 150,-/h + Technik und Anfahrt, Catering durch VA).
Entweder akzeptiert er diese oder fängt bei ernsthaftem Interesse an zu handeln, wobei ich da noch ein paar % Spielraum habe, wenn nötig.
Mein (Ex-) Keyboarder hat leider den Fehler gemacht, mit dem kleinst möglichen Preis oder sogar darunter in Verhandlungen einzusteigen, was zu teils katastrophal "bezahlten" Gigs führte.
Als Beispiel: 500,- EUR für eine sechsköpfige Band + Techniker, PA (4kW) und Anfahrt.
Selbst bei nur 200,- EUR für die Technik - was beim Blick in meine Preisliste schon für FoH und Mikrofonie drufgeht - kommt man da bei 7 Mann und 4 Stunden Spielzeit hinten und vorne nicht hin.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht, unsere tatsächlichen Kosten (Proberaum, Proben-/Übungszeit, Saiten, Felle, Fahrkosten etc.) zu überschlagen und komme bei angenommenen 20 Gigs pro Jahr allein auf ca. 1900,- EUR anfallende Kosten pro Gig.
Und da ist weder eine PA noch Licht noch ein Techniker dabei.
Natürlich habe ich die reine Arbeitszeit für Proben/Übung mitgerechnet - reduziert man diese (d.h. weniger Proben und mehr spielen) verschiebt sich das ein wenig, in Summe ändert sich am reinen Zahlenwert allerdings wenig.

Nehmen wir andererseits mal den typischen Stadtfest-Tonkutscher, so bekommt der hier in der Gegend zwischen 180 und 250,- EUR netto pro Einsatztag.
Der VPLT hat 450-600,- EUR Tagessatz ermittelt und empfiehlt diesen Betrag als Richtwert - nur zahlt den hier leider niemand.
So viel zu Theorie und Praxis.

Übrigens: Ein handelsüblicher Fotograf fordert einen Tagessatz ab 1200,- EUR aufwärts (Fashion/Produktfotografie) und bekommt den idR auch ohne größere Verhandlungen...
 
Recht hast Du schon.
Wir sehen das aber aus unserer Perspektive.
Wir sind schon alle über 40, haben unsere Jobs und können davon auch leben.
Also reines Hobby ohne kommerzielle Interessen. Dafür machen wir die Musik, welche uns gefällt. Das fordert natürlich seinen Preis.
Bei einer Bluesrockband sind erfahrugsgemäß nach 1 Stunde die Ohren der Leute zu.
Wer will auch Titel Richtung Johnny Winter & Co. 5 Stunden am Stück hören. :eek:
Wenn wir also 3x 1 Stunde am Abend spielen, dürfte die Schmerzgrenze von Publikum und Veranstalter erreicht sein. Hinzu kommt, das gerade jüngeres Publikum immer mit einer gewissen Disco-Erwartung zu Veranstaltungen kommt.
Die Veranstalter sehen nur ihren Umsatz und Gewinn.
Also sind wir im Gegensatz zu Tanzmusikern schon einmal im Nachteil, hinzu kommt, das wir auch nicht bei jedem Veranstalter einfach um des lieben Friedens willen das spielen wollen, was seinen Umsatz in die Höhe treibt. (Bumms, Schlager, Sweet home Al...)
Wir wollen ganz einfach keinen Kommerz mehr machen, nur um ein paar Euros oder Gigs mehr zu bekommen.

Die restlichen Angebote sind dann ja meist nur Veranstaltungen für Leute, die so etwas wie uns bzw. diese Stilrichtung auch hören wollen. Wenn wir dann im Vorfeld noch argumentieren, die Technik kostet schon allein mehr wie die gesamte Gage, das läuft einfach nicht.
Also sehen wir es wie die Angler. So eine gute Rute kann schon mal 600,00 Euro kosten.
Ob man dann auch soviel Fische fängt, um sein Geld wieder rauszukriegen ?
Vielleicht sollte man Preiskalkulationen unter dem Aspekt der jeweiligen Band, ihrer Motivation, Qualität und Musikrichtung sehen.

Profibands werden wohl generell nur Veranstaltungen annehmen, die Ihrem Stil entsprechen.

Die Semiprofessionellen, wir zählen uns mal dazu, haben meist ein von der Musik unabhängiges Einkommen, langjährige musikalische Praxis und ziehen entweder den Kommerz für vernünftige Gagen durch oder machen wie wir ihr eigenes Ding.
Die es wie wir machen, haben dann wahrscheinlich musikalisch im kommerziellen Bereich fast alles durch, die Technik hat sich amortisiert (klar, irgenwas wird immer mal dazu gekauft), aber irgendwann ist die Luft raus, man ist nicht mehr scharf darauf, jedes Wochenende irgendwo die fast immer gleichen und mit den Jahren eingeschliffenen Titel zu spielen. Eines Tages will man nur noch das machen, was einem auch musikalisch Freude macht. Weil es dann aber meist in Musikrichtungen abdrifted, die eben nicht die große Masse ansprechen, geht es dann nur noch um die Musik, nicht um das Geld. Die Forderung von Gagen ist dann wohl mehr als symbolischer Preis zu verstehen.

Was so noch rumspringt zwischen Schweineorgel, Raddampferkapelle, Harzbeatles und "kannste auch nen Powerchord, wir machen jetzt ne Band" erledigt sich sowieso von selbst. Die guten Leute steigen aus, werden abgeworben etc. , der Rest verschwindet über kurz oder lang von der musikalischen Bildfläche.
Leider macht diese Abteilung preislich alles kaputt. Während der musikalischen Schaffensphase dieser Leute gibt es allerdings ganz böse Sachen.
Die Kiddies spielen teilweise umsonst oder zahlen sinnloserweise auch noch Geld für ihre Auftritte, um mal berühmt zu werden.
Veranstalter und verantwortliche Leute in irgendwelchen Einrichtungen werden möglicherweise von "Halbprofessionellen" geschmiert, anders kann man sich das Booking einiger Veranstaltungen nicht erklären.

Irgendwelche Playback und Midifilebands und ähnliche Helden wird es immer geben, sie haben sogar nach meiner Auffassung im kommerziellen Bereich eine gewisse Existenzberechtigung. Es ist für mich das Bindeglied zwischen Disco und Livebands. Es gibt nun mal diese technischen Möglichkeiten und es wird dafür auch imer Trittbrettfahrer geben.
Die musikalische Anspruchslosigkeit der Veranstalter und Zuhörer ist gerade hier erschreckend, die wollen Klamauk und verars... werden, das ist eben so. Und genau dafür zahlen die Veranstalter sogar richtig Geld.

Dem stehen die Bands aus den "sauberen Reihen" teilweise hilflos gegenüber.

Live ist eine andere Sache, da sollte man wissen, was man treibt.
(Wenn es nicht gerade Powerchord und 1-2-3 los ist), will aber keinen beleidigen.

Mit guter Tanzmusik muß man Geld verdienen, der zeitliche Aufwand ist einfach zu groß.
Wer da noch mit Bläser arbeitet, muß zB. zeitaufwendige Arragements schreiben.

Rockmusik wird wohl immer den Idealisten vorbehalten bleiben, leider wird man aber von der Ideologie nicht satt. :mad:

Und jeder muß bei der Preisgestaltung seinen Weg finden, will nicht umsonst spielen, will auch mal auftreten und nicht nur im Proberaum sitzen.
Das ist für wohl auch so eine Gradwanderung zwischen musikalischem Ego und ökonomischen Denken.
 
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Wir sind schon alle über 40, haben unsere Jobs und können davon auch leben.
Also reines Hobby ohne kommerzielle Interessen. Dafür machen wir die Musik, welche uns gefällt. Das fordert natürlich seinen Preis.

Das war einer der Punkte, weswegen ich aus meiner letzten Covertruppe ausgestiegen bin.
Ein Großteil der Kollegen war und ist auf die Gagen angewiesen um leben zu können - bis auf den Keyboarder, der als Beamter einfach den Punkt vertrat "ich habe es nicht nötig, Geld dafür zu nehmen" - dementsprechend sahen eben die Gagen bei durch ihn gebuchten Gigs aus, was immer wieder für Streitigkeiten sorgte.
Wenn dann noch Sprüche wie "jeder muß seinen Teil beitragen" kommen und diese darauf gemünzt sind, dass ich als Verleiher gefälligst eine Anlage für nahezu umsonst zu stellen habe - ach lassen wir das...


Bei einer Bluesrockband sind erfahrugsgemäß nach 1 Stunde die Ohren der Leute zu.
Wer will auch Titel Richtung Johnny Winter & Co. 5 Stunden am Stück hören. :eek:
Wenn wir also 3x 1 Stunde am Abend spielen, dürfte die Schmerzgrenze von Publikum und Veranstalter erreicht sein. Hinzu kommt, das gerade jüngeres Publikum immer mit einer gewissen Disco-Erwartung zu Veranstaltungen kommt.

Man muß eben sehen, dass man Veranstaltungen spielt, die zum eigenen Stil passen.
Eine Bluesrockband ist auf einem Schützenfest aus meiner Sicht ebenso fehl am Platz wie eine Hardrock-Kapelle bei einer edlen Hochzeit.
Leider ist es eben bei Eurem Genre so, dass kaum mehr als kleine Kneipen- und Clubgigs übrig bleiben (ich kenne das selbst von meiner ehemaligen Bluesband).


Also sehen wir es wie die Angler. So eine gute Rute kann schon mal 600,00 Euro kosten.
Ob man dann auch soviel Fische fängt, um sein Geld wieder rauszukriegen ?
Vielleicht sollte man Preiskalkulationen unter dem Aspekt der jeweiligen Band, ihrer Motivation, Qualität und Musikrichtung sehen.

Das sollte man auf jeden Fall tun.
Ich für meinen Teil bin so gesehen eben Profimusiker in dem Sinne, dass ich von Musik lebe(n muß) (es gibt sicherlich einige tausend "bessere" Musiker...).
Wenn ich einen Gig spiele kann ich nicht gleichzeitig mischen und muß für einen Gig ebenso meinen regulären Tagessatz bekommen, um überleben zu können.
Meine Tagessätze sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern es liegt ihnen eine Kalkulation im Rahmen des Möglichen zu Grunde. Rein kalkulatorisch müssten sie ungefähr doppelt so hoch sein, allerdings gibt der Markt das nicht her.

Meine Kollegen vom Trio sehen das (als hauptberufliche Musiker bzw. Tonmenschen) ebenso, was uns eine ganz andere Grundlage verschafft als der Hobbyband, die zufällig einen Profi-Sänger[1] hat.

Nehmen wir kaputte Waschmaschinen oder Autos: Was da an Reparaturkosten, insbesondere Arbeitszeit, verlangt wird, liegt um Größenordnungen über "regulären" Musikergagen oder Technikertagessätzen.
Siemens berechnet für einen Elektriker ca. 140,- EUR netto pro Stunde - das kommt auf 1120,- EUR Tagessatz bei 8h Arbeitszeit raus.

Komischerweise fängt im Autohaus oder bei der kaputten Waschmaschine kaum jemand an zu handeln oder beschwert sich über die Stundensätze - bei Eventpersonal heißt es aber gerne schon mal "Fuffi passt oder?".
Natürlich gibt es Hobbyisten, die für 50,- EUR und frei Saufen (oder nur letzteres) eine Band mischen - und das teilweise sogar recht brauchbar.
Genauso gibt es Leute, die jemanden kennen der ihnen Auto/Waschmaschine/TV für schmale Kohle reparieren können und das auch (als Freundschaftsdienst) tun.

Beim Elektriker wird aber kaum ein (Industrie-)Kunde auf die Idee kommen, den Sohn von Buchhalter XY für eine Gebäudeinstallation zu beauftragen, weil der mal beim Chef privat eine Steckdose erfolgreich angeschlossen hat.
Städte z.B. buchen aber durchaus mal den Hobbykistenschieber um die Ecke, weil der eben billig ist...



Die musikalische Anspruchslosigkeit der Veranstalter und Zuhörer ist gerade hier erschreckend, die wollen Klamauk und verars... werden, das ist eben so. Und genau dafür zahlen die Veranstalter sogar richtig Geld.

Das komt drauf an. Ich habe durchaus festgestellt, dass großen Teilen des Publikums musikalische Qualität wichtig ist. Und ich kenne auch genügend Veranstalter, die sich bei der Gesamtqualität ihrer Events nicht reinreden lassen.
Anders sieht es bei bestimmten Arten von Veranstaltungen aus, die prinzipiell nur als Massenbesäufnis und somit Umsatzbringer für die Veranstalter dienen.
Natürlich müssen auch Veranstalter wirtschaftlich arbeiten - dementsprechend muß es auch Veranstaltungen geben, die eben dieses Publikum (Baggern & Saufen) ansprechen.
Da legt niemand Wert auf musikalische Qualität, abgesehen von der Programmauswahl vielleicht :)
Die Schwierigkeit liegt IMHO für den Künstler eher darin, die passenden Veranstalter und Veranstaltungen zu finden und dafür dann auch gebucht zu werden - idR vertrauen qualitätsbewußte Veranstalter nämlich ebenfalls auf Bewährtes :)



Und jeder muß bei der Preisgestaltung seinen Weg finden, will nicht umsonst spielen, will auch mal auftreten und nicht nur im Proberaum sitzen.
Das ist für wohl auch so eine Gradwanderung zwischen musikalischem Ego und ökonomischen Denken.

Für mich schließt sich das nicht prinzipiell gegenseitig aus.
Mit dem Trio machen wir z.B. ausschließlich Nummern die wir gerne hören und spielen - trotzdem können wir Gagen verlangen, die mit einer der zig-tausend Party-Coverbands niemals möglich wären, weil es für uns kaum Konkurrenz gibt.
Natürlich werden wir mit dieser Truppe nie auf einer großen Bühne vor zig-tausend Mann spielen - dafür ist das Programm einfach nicht partytauglich genug und dient eher der "dezenten" Hintergrundbeschallung bzw. hat teils konzertanden Charakter, der dem Publikum u.U. ein aufmerksames Zuhören abverlangt.

So werden wir z.B. häufig für Events gebucht, die eben musikalische Untermalung hoher Qualität benötigen, ohne die Zielgruppe all zu sehr vom eigentlichen Zweck der VA abzulenken.
Jubiläen in Kaufhäusern z.B. - da sollen die Kunden etwas außergewöhnliches zu sehen/hören bekommen (Anlockung), aber gleichzeitig zum Kaufen animiert werden.



[1] Profi eben im Sinne von "Ich lebe davon"
 
Gage fordern und abmachen ist übrigens eine Sache, die andere Sache ist: die Kohle auch wirklich zu bekommen...

letzter Stand der Dinge bei uns: "Eure Kontonummer stimmt irgendwie nicht..."

Und: Ja, ich hab hier nen schriftlichen Vertrag liegen, unterzeichnet von beiden Parteien.
Hatte nur die Zahlungsfrist rausgenommen und das Bestehen auf Barzahlung...:(
 
Gage fordern und abmachen ist übrigens eine Sache, die andere Sache ist: die Kohle auch wirklich zu bekommen...

letzter Stand der Dinge bei uns: "Eure Kontonummer stimmt irgendwie nicht..."

Und um dem Thread gerecht zu werden um wieviel Schotter geht es denn? ;)

Wir haben noch einen Gig an Land ziehen können, 800,00 EUR mit Technik und ich darf ab 15:00 Uhr da sein, da noch andere Künstler soundtechnisch mit unserem Equipment betreut werden sollen. Gespielt wird dann von uns wieder von acht bis eins. Zumindest ist Essen und Trinken frei und einen Bonus im Wert von ca. 200 EUR als "Sachpreis" gibts auch. Für uns somit ein gut bezahlter Auftritt der sicher auch Spaß macht da das Publikum nicht wie ab und an die Tendenz in Richtung "Assipack" haben wird.

Die Sache ist aber auch ein Kompromis, denn es wird mit unserer doch recht mageren Anlage ein 300 Mann-Zelt beschallt, zusätzliche Technik ist dem VA zu teuer gewesen.

Ausfälle bei der Gagae hatten wir bisher noch nicht zu beklagen. In unseren Verträgen steht drin Barzahlung der Hälfte vor dem Gig und der Rest dann direkt danach, bisher hat das immer geklappt.

Gruss vom Robert
 
Es geht um ne große Summe, sogar mehr als eures, weil wir auch (eigene und geliehene) Technik lieferten, ne andere Band betreuten und von 8.00 Uhr bis 2.00 Uhr gespielt haben.
Also ähnlich wie bei euch.
Und es war das erste Mal, dass wir so viel Kohle haben wollten. Sonst waren wir immer so bei 300,- pro Abend. Wenn die Technik -PA und Licht- bereit stand.

Aber beim Gedanken daran, dass so ein Auftritt (immerhin waren wir Headliner) immer mit einer 24-Stunden-Marathon-Action (3 Stunden Schlaf zwischendrin) für alle 6 Leute verbunden ist, haben wir eben mehr gefordert. Und mit viel Gejaule auch versprochen bekommen...

Unser Preis für 1,5 Stunden Show (Stadtfest gegen 17.00 Uhr) ist bei bereit stehender Technik+Personal bei 200 Euro.
 
Das war einer der Punkte, weswegen ich aus meiner letzten Covertruppe ausgestiegen bin.
Sprüche wie "jeder muß seinen Teil beitragen"
Kenne ich auch. Zu DDR-Zeiten gab es 0,80M pro Pkw mit Hänger. Wenn dann mal ein Gig ein paar hundert Km entfernt war, gab es Zoff. Am liebsten alles teilen.
Daß man aber so eine riesige Russenkarre im Land des zugeteilten Mangels am Laufen halten mußte, wollten die Kollegen Tanzmusiker nicht wahrhaben. Diese Krämerseelen-Mentalität war letztendlich auch ein Grund, mich von solchen Leuten zu trenne.


Man muß eben sehen, dass man Veranstaltungen spielt, die zum eigenen Stil passen.
Eine Bluesrockband ist auf einem Schützenfest aus meiner Sicht ebenso fehl am Platz wie eine Hardrock-Kapelle bei einer edlen Hochzeit.
Leider ist es eben bei Eurem Genre so, dass kaum mehr als kleine Kneipen- und Clubgigs übrig bleiben (ich kenne das selbst von meiner ehemaligen Bluesband).

Genau so ist es. Und da klemmt dann auch die Kasse des Veranstalters. Trotzdem würden wir nie auf die Idee kommen, unsere bereit gestellte Technik von der Gage abhängig zu machen. Wenn schon Gig, dann richtig, ohne sich den Sound selbst zu versauen.
Und wenn ein schwachbrüstiger DJ sich mit einklinken will, auch kein Problem.
Machen wir glatt und ohne Futterneid. Weil sich so etwas auch unter den Veranstaltern herum gesprochen hat, kommen wir so auch mal an Gigs mit mehreren Bands ran, nach dem Motto "allein sind die zwar nicht für uns geignet, aber lustig wird es dann mit denen sicherlich"
Und wenn wir dann zum Feierabend "gewonnen" haben, ist der Frust wegen der Gage Schnee von gestern.


Das komt drauf an. Ich habe durchaus festgestellt, dass großen Teilen des Publikums musikalische Qualität wichtig ist.

Ohne Nestbeschmutzung betreiben zu wollen, hier läuft das etwas anders.
Und ob der Gitarrist bei sogenannten Klamaukveranstaltungen einen Amp oder Multi spielt, das hört eh kaum jemand. Die Leute bekommen teilweise nicht einmal mit, ob es Live oder Playback ist. Traurig, aber wahr. Hauptsache, es rockt. :rolleyes:


Natürlich werden wir mit dieser Truppe nie auf einer großen Bühne vor zig-tausend Mann spielen - dafür ist das Programm einfach nicht partytauglich genug und dient eher der "dezenten" Hintergrundbeschallung bzw. hat teils konzertanden Charakter, der dem Publikum u.U. ein aufmerksames Zuhören abverlangt.

Und was können wir daraus lernen:
Wird die Musik leiser, steigt auch der Anspruch an professioneller Qualität und sauberer Spieltechnik. :great:
 
Und was können wir daraus lernen:
Wird die Musik leiser, steigt auch der Anspruch an professioneller Qualität und sauberer Spieltechnik. :great:

Das ist absolut wahr. Und mit dem steigenden Anspruch steigen auch die Gagen.
Es ist nun einmal so, dass ein anspruchsvolles Publikum in aller Regel auch zahlkräftiger ist.
Die "Gagen", die Ihr in den letzten postings genannt habt, haben mich echt geschockt, dafür würde ich keine Fuß mehr vor duie Tür setzen.
Aber ich weiss, was ich früher bekommen habe, als ich noch in lauten Rock/Pop-Coverbands gesungen habe: abzüglich aller Unkosten zwische 50 und 100 Euronen.
Wenn man von Musik lebt, KANN man so was einfach nicht machen...
schöne Grüße
Bell
 
Hallo LeGato und Boerx,
ich bin sicher, Ihr spielt in einer anderen Liga. Eure Bands sind professionell und etabliert.

Das ist aber bei der großen Mehrzahl eben nicht so, ich weiß das aus eigener "leidvoller" Erfahrung.... als ich noch für´n Appel und ´n Ei nächtelang meine Stimmbänder strapaziert habe. (EDIT: es waren keine Bands, auf die ich heute besonders stolz sein könnte. Es waren eher schlechte Bands, aber 80% des Publikums, würde ich mal sagen, wären sowieso unfähig gewesen, gute und schlechte Mucke zu unterscheiden - da ging´s ums Saufen und Remmidemmi). Es gab damals haufenweise Bands, die für lau gespielt haben, und es gibt sie heute immer noch.... auch wenn man selbst mittlerweile in einer anderen Kategorie ist. Ich würde unter solchen Bedingungen ja auch nicht mehr auftreten. Nicht nur, weil ich mittlerweile davon lebe und schauen muss, dass es sich auch halbwegs lohnt - diese Ausbeutung (und auch Selbstausbeutung) von Musikern geht mir einfach gegen den Strich, ich mag das nimmer mitmachen. Aber die Beweggründe sind ja vielfältig.
In zahlungskräftigeren Kreisen würden die Leute jedenfalls sehr skeptisch gucken, wenn man einen Dumpingpreis nennt.
schöne Grüße
Bell
 
Also wir spielen leise genauso unsauber/sauber wie laut ;-)

Wir glauben das auch von uns, pflücken aber trotzdem bei jeder Probe den Titel auseinander, aber leise. Beim Gig weiß dann jeder, was er treibt, auch wenn der Montor einmal nicht so ganz optimal ist.
Der Drummer ist ja eh das Maß aller Dynamik. :D
 

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