Was wir aus unserem ersten Gig in Bezug auf die Technik gelernt haben.

  • Ersteller Michael Scratch
  • Erstellt am
Wer kommt wirklich mit einer nackten E-Gitarre oder A-Klampfe mit passivem TA daher...?

Dann komm' nächsten Sommer mal auf ein paar meiner Festivals mit... für einen Künstler und sein abgefahrenes Instrument habe ich sogar einen Pickup gekauft, den man ankleben kann - der geht auch nur an einer aktiven DI-Box mit hoher Impedanz, weil es ein hochohmiger passiver Piezo-Pickup ist. Ist leider sch...empfindlich bei Körperschall, also muss man den LoCut am Pult soweit hochreissen, dass quasi keinerlei Grundtöne mehr durchkommen.

Die Krönung war eine Truppe von ungefähr sieben Leuten, davon vier mit Gitarre, drei davon ohne Pickup. Ohne Vorankündigung, ich stelle denen also meine DI-Boxen hin und reiche ihnen die Kabel, dreimal lange Gesichter. Ich habe dann deren Gesangsmikro in ca. 40 cm Entfernung aufgestellt und damit noch etwas Geschrammel aufgenommen. Immerhin, eine der Musikerinnen hat sich das hinterher nochmal von mir erklären lassen und lässt sich nun von Hanika (Hersteller ihrer Gitarre) einen Pickup einbauen. Und allen anderen habe ich gesagt, wenn Ihr vor mehr als 20 Leuten spielen wollt, muss die Gitarre einen Pickup haben. Nächstes Jahr kommt das in eine Art Begrüßungsdokument für die Musiker: "Ihr spielt Gitarre auf einer der Bühnen? Dann muss die Gitarre ein funktionierendes Pickup-System eingebaut haben, Ihr habt eine frische Batterie drin, mindesten eine frische (!) Ersatzbatterie dabei, und ein Gitarrenkabel." Komischerweise war das letztes Jahr überhaupt kein Problem. Aber das sind immer so Ideen, die wie Wellen durch die Community der Mantra-Musiker gehen (so nennt man die Musik bei den Yoga-Festivals). Dieses Jahr wollten auch fast alle Bands kreisförmig in der Mitte der Veranstaltungsfläche sitzen, nicht auf der Bühne: "Wir haben das bei XYZ gesehen, das war soooo schön." "Ja klar, wenn ich das vorher weiss und alles passend aufgebaut habe. Spontan geht da nix, sonst haben wir nix als Feedback. UND Ihr sitzt im Dunkeln, weil das Licht auf der Bühne steht. Ausserdem sehen die meisten Eurer Zuhörer so nur Euren Rücken." Danach haben sie es eingesehen. Wirklich, wie die Kinder dieses Jahr...
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... Ich finde, es kommt drauf an. Wenn das Setup zwar eher komplex ist, aber sinnvoll und strukturiert aufgebaut, die nötige Erfahrung dazu da ist, und man im Fall der Fälle genau weiß, was im Backupfall zu tun ist, und man hinlangen muss, kann das auch viele (meist wahrscheinlichere) Fehlerquellen von vorne herein ausschließen.
D.h. Ein komplexes Setup kann auch einiges vereinfachen, wenn dadurch Schnittstellen reduziert oder vereinfacht werden können.

Richtig, es sind die Schnittstellen, die man minimieren und vereinfachen muss. Dann ist das System von aussen leicht zu benutzen. Für die interne Fehlersuche braucht es dann die Leute mit der Ahnung.
 
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ieses Jahr wollten auch fast alle Bands kreisförmig in der Mitte der Veranstaltungsfläche sitzen, nicht auf der Bühne: "Wir haben das bei XYZ gesehen, das war soooo schön."
Schön für die Musiker, ja ;) Ich hab sowas auch schon gesehen, bei spontanen Zeltplatz-Sessions. Aber Deine Musiker spielen ja fürs Publikum in dem Moment, das muss man ihnen vielleicht nochmal erklären.

Außer sie setzen sich mit dem Gesicht nach außen, am besten auf ein kreisförmiges Podest. ;)
 
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Dann komm' nächsten Sommer mal auf ein paar meiner Festivals mit...
Klar, aber der thread drehte sich ja ursprünglich um die eigene Band. Daß man als Veranstaltungstechniker/PA-Verleiher mit ganz anderen Situationen konfrontiert ist - keine Frage. Da hat man halt vielfach auch mit blutigen Anfängern und Wohnzimmermusikanten zu tun...

domg
 
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