Welche E-Orgel könnte das sein?

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sebber
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Hallo zusammen,

ich habe hier Noten aus dem Jahr 1973 und eine Stimme ist für eine E-Orgel. Leider ohne Angabe, welches Instrument das konkret sein könnte. Und bei manchen Angaben bin ich auch verwundert. Also es gibt:

Flöten (bzw. Sinus) von 16' - 1 1/3'
Klarinetten (Rechteck) von 16' - 1 1/3'
Percussion kurz, mittellang und lang, und zwar auch von 16' - 1 1/3'. Außerdem schaltbar zwischen Violinschlüssel und Bassschlüssel.
Harpsichord (evtl. nur an/aus)

Ob das eine ein- oder zweimanualige Orgel ist, kann ich nicht wirklich heraus lesen.

Hat jemand eine Idee, was das sein könnte?
 
Das sind ja in der Regel nur Registrierungsvorschläge.

Die typischen Heim- oder Combo-Orgeln aus den 70ern/80ern haben ja meistens solche Wipp- oder Kippschalter:

1729715341723.png


Da stehen die entsprechenden Instrumente mit den Fußlagen drauf, die dann gemäß der Registrierungsvorschläge benutzt werden sollen. Im Grunde geht das dann mit jeder E-Orgel. Die meisten bieten Flute, Clarinet und Percussion an. Wenn die gewünschte Registrierung auf der eigenen Orgel nicht dabei ist, nimmt man halt eine, die so ähnlich klingt. Ob ein- oder zweimanualig kann man nur aus den Noten ablesen: Wenn zwei verschiedene Registrierungen gleichzeitig gespielt werden sollen, muß sie wohl zweimanualig sein. Andernfalls reicht ein Manual, und man muß beim Wechsel ggf. umregistrieren. heimorgeln sind in der Regel zweimanualig, Comboorgeln haben oft nur ein Manual.

Um was für Noten handelt es sich denn? Wenn es von Karlheinz Stockhausen oder Steve Reich ist, würde ich versuchen, mich möglichst sklavisch an die vorgegebene Registrierung zu halten. Wenn es aber eins von den zehnmillionen "Wir spielen Pop-Hits auf der Heimorgel"-heften ist, kannst Du auch einfach so registrieren, wie es Dir gefällt.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Hi, das ist eine Heimorgel von Yamaha, es gab da in den 70er und 80er viele Modelle,
die heissen alle Electone, z.B. die C-605 von 1982.
c-605-a1.jpg


In der Bedienungsanleitung ist sicher auch die Registrierung erwähnt, habe ich auf die Schnelle nicht im Netz gefunden.

Gruß Matthias

https://www.ggbmusic.com/museum/
 
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Hallo McCoy und Maze, vielen Dank für die Beiträge. Ich habe in den 80er Jahren selber eine Hohner gehabt, das war ein dickes Ding.

Flöte und Klarinette in allen Lagen über Kippschalter, das geht sich aus. Cembalo ist wahrscheinlich auch einfach eine Klangfarbe (Sägezahn), die ohne Fußlängenangabe zugeschaltet werden kann.

Ich wundere mich immer noch über zwei Fragen:

1) Percussion über alle Fußlagen. Ist das normal? Bei einer Yamaha YC-45d habe ich gerade vier Fußlagen gesehen, alle sieben finde ich überraschend.

2) Ich sehe nirgends zwei Registrierungen gleichzeitig, deshalb denke ich an eine einmanualige Orgel. Verwirrend ist dann die Bezeichnung Perc. nur Violinschlüssel und Perc. nur Bassschlüssel. Aber klar, technisch geht das, ich kenne es bloß nicht.

Das Stück ist von York Höller, es geht also eher in Richtung Stockhausen :)
 
Ah, und noch eine ganz entscheidende Frage: die virtuellen E-Orgeln die ich sehe, sind alles Tonewheel Orgeln a la B3. Native Instruments "Vintage Organs" hat noch zwei kleine Transistormodelle im Angebot, da aber nicht viele Schaltmöglichkeiten bieten. Gibt es ein virtuelles Instrument, das ein größeres Instrument mit Kippschaltern simuliert, also z.B. eine Yamaha Electone?
 
Kaum, da deren Sounds nur ganz selten "berühmt" wurden. Das Programmieren von Sounds ist Arbeit und kostet Geld, so dass man nur "Vorlagen" nachahmt, die in beachtlichen Stückzahlen Interessenten haben und verkaufbar sind (zumal Leute, die solche Sounds verwenden würden auch nicht viel zahlen wollen: Wenig Nachfrage mal niedrigem erzielbarem Preis = nix zu verdienen).

Es gibt viele Leute, die "A Whiter Shade Of Pale" oder "Child In Time" - also Tonewheel-Sounds - möglichst original spielen wollen, und nur ganz wenige, die Tangerine Dream oder Jean Michel Jarre, die gelegentlich "Cheesy-Organs einsetzten - covern möchten. Meine FARFIFAs (allesamt transportable Bühnenversionen und keine "Heimorgeln") konnte ich vor über 10 Jahren noch für erstaunlich viel Geld verkaufen. Inzwischen rotieren Angebote auch solcher Instrumente für wenig Geld monatelang erfolglos auf den Verkaufsplattformen.

Und die "Heim-Orgler" (nicht despektierlich gemeint) haben ja Massen von zunehmend von Erben für 50 bis 100 Euro wie sauer Bier angebotenen "Kisten" und gehören überwiegend nicht zu den Leuten, die mit Software-Sounds und Kabelsalat (Miditastatur - Rechner - Amp - Boxen) umgehen wollen oder können (sieht weder im Wohnzimmer noch im höchstpersönlichen Musikzimmer nicht gut aus :ROFLMAO:).

Also wegen der verschwindenden Nachfrage ist meiner Meinung nach nicht mit entsprechenden Angeboten zu rechnen.
 
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Danke für den Hinweis mit der Wer-Sinus. Yamaha hätte die Software ja fertig, die vertreiben in Asien ja immer noch "echte" Heimorgeln, aber natürlich auf Softwarebasis.

Was das programmieren angeht: 1974 sind das wahrscheinlich Octave Divider Schaltungen und danach wird ein bisschen die Wellenform umgebogen. Ich bastel hier gerade etwas auf meinem Nord G2, aber das hört sich alles dünn und trostlos an, selbst wenn ich gleich 7 Oszillatoren pro Register verwende. Was könnte ich denn in eine Farfisa Emulation noch einbauen, damit es doch so ein kleines bisschen Flair bekommt?
 
Ich weiß inzwischen, dass es eine Farfisa gewesen ist, und die Farfisa PP/222 Compact Professional hat fast alles, was ich beschrieben habe:

Da gibt es auch Percussion in allen Fußlagen und auch einen Keyboard Split, damit man Percussion separat für die unteren drei oder die oberen zwei Oktaven schalten kann.
 
Im Yamaha reface yc ist auch eine Farfisa und eine vox continental.

Schau mal an ob das die Kippschalter hat die du meinst.
 
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Hallo zusammen,

vielen Dank für euren Input, das hat mir sehr geholfen. Ich habe inzwischen eine ganz gut klingende Orgel mit allen benötigten Zutaten zusammen gehauen und so wird das gehen.

Vielen Dank nochmal in die Runde und herzliche Grüße!
 
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die Farfisa PP/222 Compact Professional hat fast alles, was ich beschrieben habe
Da gibt es halt noch viele andere. Ich hatte (in meiner Jugend) eine FARFISA VIP 600, die es etwas abgespeckt auch einmanualig als "345" gab.

1729847544596.png


Orange sind die Percussion Register, dunkelgrün die Flutes und gelb umschaltbar einerseits Piano/Banjo/... und andererseits diverse Blasinstrumente.

1729847782829.png


Hier angehängt eine schnell heruntergeladene Bedienungsanleitung mit u.a. den technischen Daten (inkl. Sounds).

FARFISA hat quasi wöchentlich neue Modelle rausgehauen mit hier ein paar Register anders oder eine Oktave mehr oder weniger.

Noten wurden kaum nur für ein bestimmtes Orgelmodell herausgegeben, weil das unwirtschaftlich ist.
 

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Das hier ist meine: EKO Ambassador. Ich vermute inzwischen, daß das ein Einzelstück ist.

Percussion sind die runden Knöpfe rechts. Das Untermanual geht mit den Zugriegeln (Blau = Rechteck, Rot = Sinus). Das Obermanual geht mit den rechteckigen Buttons (u.a. Flute, Clarinet, Harpsichord). 2 Oktaven Basspedal und Whawha-Pedal für das Untermanual. :cool:

1729855021051.png


Steht immer noch funktionslos im Keller ... :cry:

Diese Orgeln kamen alle aus Recanati (Italien).

Viele Grüße,
McCoy
 
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Bei dem Kriegsfuß, auf dem die Italiener mit Elektrik stehen, war ich total erstaunt, dass ich meine FARFISA VIP 600 (bekanntester "Verwender" ist wohl Edgar Froese von Tangerine Dream) trotz einmal einem Sturz kopfüber von der Bühne 1,5 m in die Tiefe ohne irgend einen Reparaturbedarf fast 40 Jahre nach der Anschaffung für damals (2010) gutes Geld völlig intakt verkaufen konnte. 1974 hab ich für die Orgel, ein Echolette ME III mit ME II-H Rotorkabinett, ein Shure Mikrofon (irgendwas mit "45" glaube ich), einen Mikrofonständer und einen Hocker 7400 DM bezahlt. Meine Eltern kauften im selben Jahr ihren ersten neuen VW Käfer 1302 L für 4800 DM. Wahnsinn, oder?

Vor der 600er hatte ich eine FARFISA Compact Fast III gebraucht bekommen. Eine absolute Cheesy Orgel. Die verkaufte ich auch so um 2008 und für die bekam ich sogar mehr, als sie '73 (zusammen mit einem Dynaccord TWEN Röhrenamp, der für sich auch mehr brachte, als das ganze Set ursprünglich gekostet hat) gekostet hatte. Aber die Verkaufszeiten mit guten Preisen sind glaube ich vorbei.
 
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Wenn ich hier die ganzen alten Geräte sehe, wird einem ganz warm ums Herz :love: .

Ich hatte seinerzeit eine GEM Imperial II Duo und war stolz wie Bolle. Nur das damit ums Verrecken kein "Child in time" zu reproduzieren war. Auch wenn der Verkäufer die Zugriegel links euphorisch mit "wie bei den Hammonds" angepriesen hatte.
 

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Die EKO Ambassador sieht spacig aus.
I like :)
 
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