Welche Mikro-Art sollte ich wählen?

Andy89
Andy89
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Hallo zusammen,
ich bin gerade auf der Suche nach Mikrofonen.

Bisher nehme ich entweder mit einem Zoom H2n oder mit einem Sennheiser E845 auf.
Als Audio-Interface dient mir ein Steinberg UR44. Als DAW nutze ich Cakewalk.

Das Zoom H2n ist super, um mal schnell eine Aufnahme zu machen. Gut positioniert kann man da schon passable Ergebnisse
erzielen. Das Sennheiser ist am UR44 nicht geeignet. Da bräuchte man wohl wenigstens noch einen guten Preamp.

Aufnahmeszenarien (aktuell)
- Ich alleine (Gesang + Akustik-Gitarre)
- Zu zweit ( 1-2x Gesang + Akustik-Gitarre)

In absehbarer Zeit will ich die Aufnahmen dann noch auf folgende Szenarien ausweiten:
- Kleine Akustikband (1-3x Gesang + 2xAkustik-Gitarre)
- Komplette Band (Gesang, Schlagzeug, Bass, 2xE-Gitarre)

Die Akustikgitarre nehme ich häufiger auch durch das Line 6 Helix und entsprechende IRs direkt in das UR44 auf.
Eine externe Mikrofonierung hat aber auch seinen Charme (sowie die Kombination aus beiden).

Jetzt ist die Frage, mit welchen Mikrofon(en) ich am besten anfange.

Der erste Gedanke geht natürlich immer erstmal Richtung Großmembran-Mikro. Hier wäre ja sicherlich ein Rode NT-1A,
Rode NT-2A oder AT2035 eine Möglichkeit. Allerdings frage ich mich, wie viel Psychologie des "sowas braucht man" dabei ist (ähnlich
Vollformat bei Kameras).

Ein zweiter Ansatz wären Kleinmembran-Mikrofone (das wurde mir für meine Anwendungszwecke unter anderem als flexible/universale Lösung von einem Ton-Techniker empfohlen). Ich denke dabei zum Beispiel an ein Rode M3 oder ein AKG C1000s MKIV.
Ich habe ein bisschen recherchiert und an einigen Stellen gelesen, dass man damit auch Gesang aufnehmen kann. Zusätzlich könnte man damit natürlich auch viele andere Sachen abnehmen (Gitarren-Amps, Schlagzeug etc.). Hier würde ich vermutlich gleich zwei nehmen, dann habe ich mehr Möglichkeiten hinsichtlich Gesang / Akustikgitarre, 2xGesang etc.
Wie ich gelesen habe, kann man zu dem AKG C1000 auch ein bisschen mehr Abstand halten, was ich gut finden würde, insbesondere wenn man nebenbei auch filmt.

Die Ansätze sollten eigentlich beide keinen Preamp benötigen, wenn ich das richtig überblicke?

Zu was würdet ihr tendieren? Woran sollte ich noch denken? Würdet ihr etwas ganz anderes empfehlen? Habe auch schon überlegt
in einen Preamp zu investieren und mehr auf dynamische Mikrofone zu setzen, die auch in der Band und Live eingesetzt werden
können.

Budget in dem ersten Schritt würde ich so auf 300-400 Euro festlegen. Damit will ich erstmal Erfahrung sammeln, Wissen um Raumakustik, Positionierung, Post-Processing etc. verbessern und dann weiterschauen.

Ich hoffe, ich habe alle wichtigen Informationen zusammengetragen.
Viele Grüße
Andy
 
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Als Großmembraner für Gesang kommst Du am besten mit den AT 2035 weg. Dazu Kleinmembraner. Line Audio CM4 bekommst Du bei Holger Siedler. Das beste Value für Dein Geld!
 
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Ich hatte auch für Gesang und Gitarre mit einem NT1A angefangen. Dann hab ich mir das Sennheiser e865 für Gesang und das e614 für Gitarre gekauft und fand damit Stimme und Gitarre gut wiedergegeben.
Auch das Rode M2 für Gesang gefällt mir recht gut.

Mein Fazit ist, möglichst verschiedene Micros zu probieren, wenn es geht.
Im Augenblick probiere ich auch das Neumann TLM102 und das Sennheiser MD421.
 
Hallo,
grundsätzlich reichen die Preamps des UR44 aus. Damit kommst Du schon sehr weit. Weitere, externe Preamps, wären vielleicht irgendwann interessant, aber nicht im Moment.
Auch ein e845 kann durch die Preamps des Steinbergs ausreichend (vor)verstärkt werden, je nach Audioquelle mehr oder weniger.

Gegen Kleinmembraner vor einer A-Gitarre, ist prinzipiell nichts einzuwenden, auch als Vocalmikrofon sind die durchaus geeignet. Allerdings auch sehr empfindlich gegenüber Plosivlauten.
Mir käme es auf die Art der Zielsetzung an, welches Mikrofon ich wählen würde. Wenn es etwas "träger" und "gefälliger" sein darf, wäre ein GMK die erste Wahl. Wollte ich mehr Transienten zB für eine K-Gitte, würde ich vermutlich eher ein KMK wählen.
Wobei beide idR A-Gitarren sehr gut abbilden können. Von daher ist das fast egal.
Dennoch würde ich zu einem GMK raten, da es sowohl vor A-Gitarren funktioniert und für Stimme meine (!) erste Wahl wäre.

Von daher: ein AT2035 wäre kein Fehler. Und dazu vielleicht noch ein CM4 als Ergänzung sicher auch gut, um Erfahrungen zu sammeln, wie sich die Unterschiede zeigen und wo welches Mikrofon besser geeignet wäre.
 
Das AT2035 ist sicher keine dumme Idee. Als Alternative kann ich noch das Lewitt LCT 240 in den Ring schicken. Ich finde dass es echt ein guter Allrounder ist. Wenn man etwas Geld Locker hat dann könnte man auch ein LCT 441 Flex überlegen. Aber das ist eben schon mehr als doppelt so teuer. Dafür hat man Annehmlichkeiten wie unterschiedliche Richtcharakteristiken usw. Da wäre z.B bei Chor bzw mehrstimmigem GEsang recht gut wenn man auch mal auf eine breite Niere ausweichen kann, nur so als Idee.
 
Ich schließe mich an, AT2035 als GMK und das CM4 als KMK.

Mit beiden kann man gute Aufnahmen verwirklichen.

Wenn die Aufnahmen eher mäßig klingen, hat das andere Gründe, Handhabung, Positionierung, Räumlichkeiten und natürlich nicht zu vergessen, die eigentliche Performance/Einspielung.

Das angesprochene Lewitt LCT 240 hat deutlich zu viele Höhen, und klingt deswegen unausgewogen.
Das LCT 440 dagegen ist schon ausgeglichener, aber wieder in einem anderen Preisrahmen.

Im Preisbereich von 100-250€ ist das AT2035 immer noch die beste Empfehlung aus meiner Sicht.
 
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Hallo zusammen,

vielen Dank schon mal für die Antworten. Es wird also schon mal ein CM4.

Ein AT2035 hätte ich mir jetzt auch direkt bestellt, allerdings ist es in keinem Shop mehr verfügbar, bzw. erste Ende November. Gibt es Alternativen? Wo könnte man noch schauen?
 
Hallo zusammen,

vielen Dank schon mal für die Antworten. Es wird also schon mal ein CM4.

Ein AT2035 hätte ich mir jetzt auch direkt bestellt, allerdings ist es in keinem Shop mehr verfügbar, bzw. erste Ende November. Gibt es Alternativen? Wo könnte man noch schauen?

alternativ sennheiser mk4 kostet zwar etwas mehr ist aber eine ecke besser.
 
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m.E. egal welchen, ist fast immer das gleiche Wirkprinzip, Nylonstrumpf deiner Frau über Drahtkleiderbügel geht auch (falls du so eine Frau hast...)
Mikroständer ist eine Anschaffung "fürs Leben", hier nicht sparen (K&M z.B.)
 
2 K&M Mikroständer sind jetzt auch unterwegs. (ein hoher und ein niedriger). Popschutz auch von K&M aber nichts besonderers. XLR Kabel von Cordial (da hab ich bisher mit den Klinkenkabeln auch gute Erfahrungen gemacht).
 
Holger Siedler hat sich auch gemeldet. Das CM4 ist im November wieder lieferbar.
Vielleicht ganz gut für mich, sodass ich mich erstmal mit dem AT vertraut mache.
 
2 K&M Mikroständer sind jetzt auch unterwegs. (ein hoher und ein niedriger). Popschutz auch von K&M aber nichts besonderers. XLR Kabel von Cordial (da hab ich bisher mit den Klinkenkabeln auch gute Erfahrungen gemacht).
Das passt auch.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
...
Vielleicht ganz gut für mich, sodass ich mich erstmal mit dem AT vertraut mache...

Da ist ganz gut, dass Du erstmal ein Mikrofon hast.
Ganz grob kann man sagen GMKs klingen mehr "larger than life" als KMKs.

Ein paar Positioniertipps:

Wichtig ist es, mit den Mikrofonpositionen zu spielen, also Abstand und Winkel zur Signalquelle erkunden und optimieren.
Ein guter Start für Gesang ist folgender:
1. ca. 20-30cm Abstand zum Mund
2. Mikrofonpositionen
a) Das Mikrofon auf Mundhöhe positionieren und leicht vorbeisingen oder
b) das Mikro etwas höher positionieren und leicht nach unten zum Mund neigen oder
c) das Mikro niedriger positionieren und leicht nach oben zum Mund neigen
Das ergibt leicht unterschiedliche Klangnuancen, das was Dir am besten gefällt, so belässt Du das
3. etwas am Mikrofon vorbeisingen (Reduzierung der Frikativlaute und Plopplaute)
4. Im Raum eher in der Mitte beginnen, nicht bei den Wänden (da kommen dann unschöne Reflektionen)
Raum sollte nicht zu stark hallen, eher trocken klingen

Bei akust. Gitarre.
Mikroabstand 30-60cm weg, wenn es der Raum hergibt, sprich nicht zu stark hallt.
1. Mikro auf den 12. Bund ausrichten
Sofern das noch zu bassig klingt, gerne auf 9. oder 7. Bund ausrichten
oder wenn Raum zu hallig oder die Position klingt nicht

Mikroabstand 10 cm
2. Ausrichtung wie unter 1. nur den Mikrofonkopf leicht über dem Griffbrett zeigen lassen, nicht auf das Griffbrett.

Viel Freude beim AUfnehmen :)
 
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Achte beim Popschutz darauf, daß zwischen zwei Lagen "Strumpf" etwas Luft gefangen ist. Deren Trägheit macht nämlich, daß der Popschutz vor Pop schützt. Diese Dinger die man für nen 10er kaufen kann sind nicht so der Kracher, leider. Teste mal so: Hand vor den Mund, "Ppumm"-Laute machen - P stark betonen, wir wollen ja kleine Druckwellen. Dann mit dem Popschutz zwischen Hand und Mund wiederholen, feststellen ob/wieviel das jeweilige Model wirklich bringt. Für die Leute, die mit Ghetto-Style zurechtkommen hier ein schnelles Rezept für Popschutz, der dem 10.-€ Ding überlegen ist: Teesieb oder anderes feinmaschichegs Sieb in Form einer halben Kugel oder ähnlich. Strumpf drüberziehen. (Notfalls was kaufen, falls Madam sich weigert) Dann irgendwie vorm Mikrofon befestigen. (das Teil, nicht Madam)

Grundsätzlich hast du noch das Problem, daß gute Mikrofone rundherum im Raum alles hören, auch was was du vielleicht garnicht auf die Aufnahme willst. Ich empfehle immer einen offenen Kleiderschrank als "Vocalbooth" - Türen weit auf und oben über die Türen dicke Handtücher, mit Besenstiel gegen Durchhängen abstützen.
 
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Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen weiteren Tipps. Ich versuche möglichst viel zu beachten. Ich arbeite mich momentan auch noch durch "Getting Pro" von Andreas Mistele. Da habe ich auch schon viel neues gelernt.

Das AT2035 ist gestern endlich angekommen. Ich hab dann Abends die ersten Versuche mit der Akustikgitarre gestartet, ca. 20cm Abstand, gerichtet auf den 12. Bund. Der Preamp im UR44 stand ungefähr auf der Hälfte, damit ich bei -12db einpegel. Scheinbar sind die Preamps im UR44 wirklich nicht so stark aber das sollte nichts machen, weil trotzdem kein Rauschen zu hören war.

Allerdings ist mir das UR44 dann abgeschmiert, die Verbindung war kurz unterbrochen, danach standen nur noch zwei Inputs zur Verfügung. Hab den Treiber schon neu installiert, das hat allerdings nichts gebracht. Das muss ich mir nochmal anschauen. Ansonsten hätte ich gerne mal ein Soundbeispiel geschickt.

VG, Andy
 
Hallo zusammen,

ich habe die Treiberprobleme mal zum Anlass genommen und gleich Windows neu installiert. Dabei bin ich auch gleich auf Reaper umgestiegen. Nachdem was ich im Forum gelesen habe und was ich in den ersten Stunden jetzt gesehen habe, war das auch keine schlechte Entscheidung.

Um den Thread mal noch rund zu machen, hier der allererste Versuch:

https://soundcloud.com/user-270745113/yoursongat2035test

Viele Grüße
Andy
 
Entscheide dich für ein Großmembran und nutze es für Gesang und akustische Gitarre. Bei den anderen Instrumenten weiß ich es nicht aber für diese 2 Dinge Großmembraner. Außer Bass, da kannst du auch über DI ohne Mikro gehen.

Mit nur einem TLM 103, als Beispiel, richtig platziert, kriegst du die akustischen Gitarren so schön seidig auf die Festplatte wie man es vom Realguitar her kennt. Als Gesangsmikro ist es ebenso bestens.

Man kann jetzt lange mit verschiedenen Mikros und Positionen rumspielen aber wenn es dann so tönt wie die Gitarren von Realguitar ist die Aufnahmequalität der akustischen Gitarren für mich weit mehr als ausreichend. Und das ist mit ebendiesem Mikro (1 Stück) etwa sehr einfach zu erreichen.

Ich bin jedes Mal verblüfft, wie exakt gleich es tönt. Hatte auch schon mit AKG rumprobiert früher und es war auch gut aber nie so einfach wie mit dem TLM103.
 
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