Welche Skala über F/A?

L
lemato
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Hallo,

in meinem Realbook gibt es bei Witchcraft 2 Takte, die F/A notiert sind. Bin noch nicht ganz sicher welche Skala ich darüber spielen soll. Sie muss ja auf jeden Fall die kleine Terz und ne kleine Sexte enthalten. Kommen also wohl A phrygisch, locrisch und locrisch #2 in Frage (F alt hat zwar auch die Töne, kommt wegen der grossen Terz aber wohl nicht in Betracht).
Da phrygisch wohl in diesem Fall zu exotisch klingt, bleiben noch die beiden locrischen Skalen.
In der eigentlichen Melodie des Stücks beginnt der Takt mit einem H, und damit bleibt wohl nur noch locrisch #2. Aber in der Melodie kommt in diesem Takt auch ein gis vor, was in keiner der locrischen Skalen enthalt ist. Hab ich also was übersehen oder sollte mich das gis nicht weiter stören?
Ach ja, der Genauigkeit halber: Takt 18 von Witchcraft.
 
Eigenschaft
 
In meinen Noten stehten in den Takten rings herum:

| Bm7b5 | E7b9 |
| Am | Am+5 | Am6 | Am+5

Logischer wäre natürlich Am(b6). F/A ist zwar auch richtig, aber dann fällt das Line Cliche nicht mehr richtig auf. Es besteht in der chromatische Linie über den Am-Akkorden: 5 - b6 - 6 - b6.

Bm7b5 und E7b9 bereiten a-Moll vor. Obwohl das Stück in F-Dur steht, ist diese Stelle eindeutig in a-Moll. Auch die Melodie enthält hier kein bb mehr.

Die Takte:
  • Am => Melodie enthält b (=h) => äolisch (oder HM, die Takte davor und danach enthalten das g#)
  • Am(b6) => Melodie enthält b und g#, Akkord enthält f => HM
  • Am6 => Akkord enthält f# => MM
  • Am(b6) => Akkord enthält wieder f => HM
Hier wird mit den Klangfarben der verschiedenen Moll-Skalen gespielt.

Gruß
 
Super, danke Dir mal wieder. Die harmonisch Moll Skala, hatte ich komplett vergessen. Das ist wohl das Problem, wenn man sich nur mit einem Buch fortbildet. Die Skala findet bei Herrn Levine praktisch keinerlei Beachtung. Schade eigentlich. Wird die bei Sikora ausführlicher behandelt?
 
Diese Akkordverbindung betrifft eher das Thema Guide Ton Lines, und speziell Line Cliché.

Beides wird in der Harmonielehre von Frank Sikora auch behandelt. Ersteres ist ein sehr wichtiges Prinzip für gute, schlüssige Kompositionen und Improvisationen. Zweiteres ein Spezialfall für Guide Ton Lines.

Die harmonisch Moll-Tonleiter ist haupsächlich die Dominante in Moll interessant.

Die Harmonielehre von Frank Sikora ist wirklich sehr zu empfehlen, da wirklich alle relevanten Themen angesprochen werden, die fürs Improvisieren über Changes nützlich sind. Vor allem sind alle Themen wirklich verständlich und ausführlich erklärt - zusätzlich enthält die Harmonielehre noch 2 sehr gute Audio-CDs, mit denen gearbeitet wird und das theoretische hörbar gemacht wird.

Falls dich interessiert, was alles besprochen wird, hier ist das Inhaltsverzeichnis:
http://www.alle-noten.de/pdf/207_066.pdf

Gruß
 

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