Welche Software für Virtuelle Amps und Effekte? Kommen wir mal ins Gespräch - Mashup

TE335
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Ich bin auf der Suche nach einer Software für Virtuelle Amps und diese Suche ist nicht einfacher als die nach einer Gitarre oder einem echten Verstärker. Und wenn ich die Namen der großen Produkte eingebe, dann gibt die Suche wenig her.

Nun mit dem neuen Guitar Rig 6 und anderen tollen Varianten stehe ich vor einer Auswahl, die mich etwas überfordert. 100 Amps hier, 89 Effekte dort, die eine Software in mehreren Varianten (Standard, Elite, Pro, ...) die andere in nur einer Ausbaustufe, usw. Und dann noch der Klang und persönliche Vorlieben - hier möchte ich mit euch ins Gespräch kommen.

Einerseits hätte ich gerne persönliche Einschätzungen zum Sound, zur Handhabung, zu Funktionen und Hinweise was noch so machbar ist, wie z.B Backing Tracks einbinden, das habe ich mal gelesen, soll wohl nicht überall möglich sein - obwohl mit einer DAW ist das ja möglich. Ihr seht also, eher ein Rundumschlag im Sinne eines Mashup Userthreads für Virtuelle Amps und Effekte und Boxen.


Ich habe mir als erstes Positive Grid Bias FX als Demo geladen und finde es ziemlich gut (von einem Anfängerstandpunkt Virtuelle Amps aus gesehen). Mich stört aber, dass die Demo komplett zugenagelt ist und ich nicht alles testen kann. Dann habe ich Guitar Rig 6 als Demo geladen und holla, alles verfügbar zum testen, sehr gute Sounds.
Dann hatte ich auch eine Demo von AmpliTube, gefiel mir nicht so, evtl. kam ich auch mir der Bedienung nicht so gut zurecht oder habe mir zu wenig Zeit genommen. Dann noch Scuffham, welches mir Soundtechnisch am besten gefallen hat, wenige Amps, diese aber sehr gut.


Was mich aber eher stört sind die (zu) vielen Amps und Effekte und Möglichkeiten. 30 bis 100 Amps - können die alle so gut auf den Punkt simuliert werden, oder bleibt da die Qualität auf der Strecke? Nach dem Motto, vieles, aber nicht wirklich richtig. Oder können die Entwickler heute das in der Einfachheit machen und die 100 Amps sind wirklich so genau und detailliert? Das Gegenbeispiel habe ich in Scuffham gefunden - 5 Amps und diese wohl in sehr hoher Genauigkeit und Abbildung der Technischen Einzelheiten bis runter zu den Kennlinien der Röhren. Wo sind die Grenzen?


Meine Anforderungen: eigentlich wenige Amps, aber dann hätte ich doch gerne die Presets eines Guitar Rigs, so dass ich auf einen Sound klicke und den Klang von z.B. Gilmoure erreiche. Als Hardware-Beispiel habe ich den Strymon Iridium. 3 Amps und je 3 Boxen in sehr guter Qualität - würde mir wohl reichen, aber der Preis ist dann doch etwas zu hoch.


Nun mal zu euch. Welche Software würdet ihr empfehlen und warum? Das kann nicht objektiv sein, schon klar, aber genau darum geht es, was macht die Amp-Sim in euren Augen so gut. Und lieber das neue Gutiar Rig 6 oder Positive Grid Bias? Scuffham oder Amplitube?
 
Eigenschaft
 
Du erreichst den Klang von XY nicht per Preset...
Jeder Gitarrist (ob gut ider Stümper) hat eine andere Anschlags- und Griff/Dämpfungsdynamik.
Der Sound einer Studio-Produktion ist durch Effekte (extrem) stark beeinflusst.
Der Live-Sound hängt von Location und PA ab, sowie dem Post-Processing (falls es veröffentlicht wird).

Mit deiner Analyse der Situation bist du aber relativ gut auf dem Punkt - musst dich nur noch entscheiden... ;)
Bis auf eine Kleinigkeit: die Speaker-Simulation per Impulsantwort.
Das ist ein weites Feld, weil man die auch unabhängig von der Amp-Simulation dazukaufen kann.
Bei Scuffham ist als Basis zumindest gehobene Mittelklasse im Programm.

Ich komme mit relativ wenig aus (3-4 Amps) und nutze idR das alte BIAS auf dem iPad (S-Gear habe ich auch), aber für mein Empfinden ist das egal, weil ich mehr Wert auf die nachgeschalteten Effekte lege.
Das heisst nicht, dass der Gitarrensound zur Unkenntlichkeit verfremdet wird, aber die letzten Feinheiten einer Simulation werden da schlicht überdeckt.
Es geht um eine bestimmte Klang-Idee, bei der Instrument und Amp/Box nur 1 Komponente darstellen.
 
die Amps sind gar nicht das Problem, sondern die hunderten von Lautsprechersimulationen, von denen 90% völlig unbrauchbar sind.


S-Gear ist voll okay, ich nutze Kazrog Thermionik, und die Kuassa Amp-Suites sind auch gut zugänglich mit nicht allzu viel Vielfalt (dafür gut gewählt)


Für "den Sound des Vorbilds" fehlt meist tatsächlich eine Menge - man schaue sich nur mal das eine oder andere Pedalboard an :D
 
S-Gear von Scuffham-Amps finde ich exzellent. Sehr responsiv und eine hohe Auflösung.
 
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Danke schon mal.

Ich habe nun einiges intensiver getestet und bin weg von Positive Grid Bias FX. Der Sound war ok, aber die Dmos ist sehr stark eingeschränkt und im Netz liest man dann doch eher durchwachsenes.

Bei Scuffham S-Gear stehe ich etwas ratlos da. Ich habe mir Videos angeschaut und die Settings dort genau nachgestellt, gleiche/ähnliche Gitarre und der Sound ist einfach nur Mist bei mir. Dünn, Klang wie eine Säge, rauschen, brummen - ich drehe an allen möglichen Knöpfen und es wird nicht besser. Die Presets klingen ok, aber auch nicht erste Sahne, wie die Videos es tun. Ich probiere nun mit Eingangspegeln herum um noch was zu tweaken, aber im Augenblick steht es nicht auf dem ersten Platz.

Was ich nun die letzten Tage lieben gelernt habe ist Guitar Rig 6. Der Sound ist von Anfang an fett, geile Amps, Sounds wie dicke Bretter, alles sehr gut. Die Effekte sind irre, es gibt echt coole Presets, durch die man sich inspirieren lassen kann. Ich wundere mich nun, warum ich aus der einen Software nur dünne Klänge und aus der anderen die fetten Rockklänge höre.
 
Kann ebenfalls Amplitube empfehlen. Ist eigentlich mittlerweile das einzige was ich benutze, und das obwohl ich relativ viel Gitarren-Musik mache bzw. mische. Je nach Stil ist eigentlich für alles was dabei. Mein absolute Favorit sind die Slash-Amps, die klingen für klassischen Rock einfach am besten. Auch kann man die Marshall Kopien empfehlen (Red Pig, Brit Silver, Brit 8000, 9000) und die Engl und Mesa Boogie Nachbauten klingen auch extrem gut. Für cleanere bis leicht angecrunched gefallen mir auch der Z Wreck am besten. Viel mehr braucht man eigentlich gar nicht, zumindest für die Musik die ich mache. Erfahrungsgemäß sind die frühen Amp-Modelle die bei der Standard-Version mit Amplitube mitkommen nicht besonders gut. Da kann man eher vergessen.

EDIT: Auch für Bass mein Go-To! Die SVX z.B. klingen top!
 
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Ich würde auch Scuffham empfehlen, auch wenn die Entwicklung da sehr langsam von statten geht: der Klang ist (für mich) besser als der der Konkurrenz. Ich probiere immer mal wieder die verschiedenen Demos aus und bin bisher immer wieder da gelandet.

Bei Scuffham S-Gear stehe ich etwas ratlos da. Ich habe mir Videos angeschaut und die Settings dort genau nachgestellt, gleiche/ähnliche Gitarre und der Sound ist einfach nur Mist bei mir. Dünn, Klang wie eine Säge, rauschen, brummen - ich drehe an allen möglichen Knöpfen und es wird nicht besser.

Schwer zu sagen, was da schief läuft aber am Sound des Programms liegt es sicher nicht. Soundeinstellungen ok? Kanäle richtig zugewiesen?
 
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Ich wundere mich nun, warum ich aus der einen Software nur dünne Klänge und aus der anderen die fetten Rockklänge höre.

Ich hatte mit S-Gear den gleichen Moment. Ich hatte zu der Zeit PodFarm 2.0 und Amplitube im Einsatz. S-Gear hat dabei als einzige Anwendung abgekackt - und zwar genau wie in Deiner Beschreibung. Lösung: S-Gear braucht den dirigierten Gitarren In am Interface (Hi-Z). Andere Lösungen lieferten an jedem Eingang gute Ergebnisse.

Allerdings ist m.E. S-Gear es absolut wert. Bang-for-the-buck und UI sind hier minimal verwirrend und man kann relativ schnell hervorragend Sounds erzielen.
 
Ich schätze auch, dass Scuffham S-Gear etwas mehr Einarbeitung benötigt, weil es wohl mehr in Richtung Simulation geht.

Was ich jetzt noch fragen möchte ist, ob Guitar Rig 6 deshalb so gut klingt, weil es "produziert" klingt - was meine ich --> es gibt ja die Diskussion in der Musik-Produktion, dass alles gleich klingt und gut klingt, weil es überproduziert wird durch Kompression und loudness-war usw., während S-Gear alle Schönfärberei sein lässt?! Könnte das sein, das Guitar Rig 6 Schönfärberei betreibt durch Effekte, die man nicht direkt beeinflussen kann? Es klingt schon sehr geil ohne viel Zutun und Konfigurieren, das macht es verdächtig :D

Mal ne Frage zur Preisstabilität von Native Instruments (Guitar Rig) - kann man da eine Preisaktion erwarten oder sind die knapp 200€ stabil und man könnte kaufen, ohne sich wenige Tage später in den Podex zu beißen, weil es 100,-€ günstiger ist?
 
Guitar Rig 6 ist ja die Tage gerade erstmal rausgekommen, da hofft man doch das sie sich bemüht haben wieder was anständiges zu machen, NI hat die Guitar Rig Plattform ja leider etwas vernachlässig in den letzten Jahren und gefühlt klang Guitar Rig 5 auch nicht viel besser als Guitar Rig 4, welche wohl um 2010 veröffentlich wurde. 10 Jahre im Plugin Sektor sind schon eine Menge, aber wenns um Gitarrenemulationen bzw Simulationen geht, gefühlt wie ein Jahrhundert, gerade wieviel sich in der letzten Zeit so getan hat.

ich mag die Amp Sims von Neural DSP Auch sehr gerne, das sind allerdings immer nur einzelne Amps, mit kaum Effekte, also weniger eine AllinOne Lösung, aber hier stimmt für mich auch das Spielgefühl und der Sound (zb Fortin Cali Suite: https://www.musiker-board.de/threads/software-neural-dsp-fortin-cali-suite-ampsim.707771/)
die Standalone Version macht hier bei mir leider mucken (lt Support wegen seltener Probleme mit bestimmten Thunderbolt Audio Interfaces, Problemlösung eher nicht in Aussicht so rascht)
und Plugin Alliance hat auch tolle Amp Sims im Programm, auch hier sind das nur Amp Sims, ohne Effekte oder AllinOne Lösungen, allerdings nur in Plugin Form, dh man braucht eine DAW zur Benutzung

ne Frage zur Preisstabilität von Native Instruments (Guitar Rig) - kann man da eine Preisaktion erwarten oder sind die knapp 200€ stabil und man könnte kaufen, ohne sich wenige Tage später in den Podex zu beißen, weil es 100,-€ günstiger ist?
Native Instruments haben vereinzelt im Jahr ihre Aktionen, und einmal im Jahr einen Sale auf die "Komplete" Produkte.. generell ist mein Gefühl, das brandneue Produkte, so wie GuitarRig6 eher nicht vergünstigt beim kommenden Black Friday angeboten werden, und sie sind schon relativ preisstabil, also man bekommt die Plugins von NI nicht so günstig nachgeschmissen wie man es von so vereinzelt anderen Plugin Herstellern mittlerweile kennt

Was ich nun die letzten Tage lieben gelernt habe ist Guitar Rig 6. Der Sound ist von Anfang an fett, geile Amps, Sounds wie dicke Bretter, alles sehr gut. Die Effekte sind irre, es gibt echt coole Presets, durch die man sich inspirieren lassen kann. Ich wundere mich nun, warum ich aus der einen Software nur dünne Klänge und aus der anderen die fetten Rockklänge höre.
das ist doch super so.. if it sounds good, its good :)

Was ich jetzt noch fragen möchte ist, ob Guitar Rig 6 deshalb so gut klingt, weil es "produziert" klingt - was meine ich --> es gibt ja die Diskussion in der Musik-Produktion, dass alles gleich klingt und gut klingt, weil es überproduziert wird durch Kompression und loudness-war usw., während S-Gear alle Schönfärberei sein lässt?! Könnte das sein, das Guitar Rig 6 Schönfärberei betreibt durch Effekte, die man nicht direkt beeinflussen kann? Es klingt schon sehr geil ohne viel Zutun und Konfigurieren, das macht es verdächtig

naja, das wichtigste ist doch, das dir der Klang gefällt und du dich beim spielen wohlfühlst, oder nicht? wenn dich das bei GR6 erfüllt, haben die die bei NI wohl gute Arbeit geleistet (aus deinem Blickwinkel)

Wenn dein bestreben aber ein anderes ist, das du zb einen 9x%igen authentischen Marshall, Mesa, xy Sound als Plugin haben willst, wird man allerdings die Situation anders warscheinlich anders bewerten müssen, und vielleicht wird das rohe Ergebniss erstmal gar nicht sooo toll klingen wie man es sich vielleicht erwartet, dafür ist es authentisch :D
 
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Ich schätze auch, dass Scuffham S-Gear etwas mehr Einarbeitung benötigt, weil es wohl mehr in Richtung Simulation geht.

Das finde ich gar nicht. MMn sind viele von den Factory Presets so brauchbar wie sie sind. Und die Amps verhalten ich so, wie man es von den "echten" gewohnt ist.

Wäre schade wenn es wegen einer technischen "Fehleinstellung" aus deiner Wahl fliegt...
 
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Ich bin TH-U schon seit langem Overloud-Fanboy. Mit dem Rig Player und den Riglibrarys hat man TH-U noch mal ein ganzes Stück nach vorn gebracht.
Für den TO dürfte interessant sein (Gilmour), dass man in TH-U die Effekte in beliebiger Anzahl frei anordnen kann, was bei Ampsims nicht selbstverständlich ist.
Die Oberfläche unterscheidet sich von den meisten Sims, ist aber logisch aufgebaut und nach kurzer Eingewöhnung kein Problem. Im Gegensatz zu anderen ist sie frei skalierbar (!).

Soundtechnisch ist TH-U bis jetzt die beste Sim die auf meinem Rechner gelandet ist.
Die Editiermöglichkeiten sind endlos (bis hin zu austauschbaren Vor- und Endstufenröhren, Voltregulierung, IR's uvm.), was auch ein Nachteil sein kann. :)
Weiterer Nachteil (*Gilmour*): Overloud bietet, wie alle anderen, keine brauchbare Boss HM2-Sim. Als Schwedentodesmetaller habe ich lange nach einer Möglichkeit gesucht um diesen genialen Treter virtuell nachzubilden, gelungen ist es mir mit einem Plugin namens Stockholm (Kazrok).

So genug gefaselt, hier gibt es eine Übersicht, ein Einführungsvideo (der interesanteste Teil ab 1:00) und die Demo:
https://overloud.com/products/th-u-full
 
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Ich nutze auch am liebsten TH-U. Habe auch BIAS Amp 2 und Amplitube. Wer sich genug Zeit nimmt, kriegt aus all diesen Amps einen realistischen geilen Ton.

 
Meinen Dank zwischendurch an alle!
@hans_mayer ; lohnt sich der parallele Betrieb so vieler Produkte? Gibt es da nicht gefühlt 95% Überschneidung? Vor allem bei den Preisen.

Ich bin noch mal zu AmpliTube gekommen und habe ein Angebot bei Thomann gefunden:


Für 279€ ist da AmpliTube Max drin, was alleine 539€ bei Thomann kostet. Kann das sein oder verwechsle ich da was. Die Produktpalette von AmpliTube ist IMO von allen die unübersichtlichste, es gibt so viele Varianten und Pakete.
 
Meinen Dank zwischendurch an alle!
@hans_mayer ; lohnt sich der parallele Betrieb so vieler Produkte? Gibt es da nicht gefühlt 95% Überschneidung? Vor allem bei den Preisen.
Für mich ja. Da kann ich in den Produktionen immer ein bisschen unterschiedliche Amps nutzen, sorgt für etwas Abwechslung. Wenn ich wählen müsste, würde ich mich für TH-U entscheiden. Fang damit mal an.

Keine Ahnung, es gibt verschiedene Editionen von Amplitube.

https://www.bestservice.de/amplitube_4.html

Damit kommt man schon ziemlich weit. Oder Overloud TH-U.
 
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Der Text in dem Angebot spricht aber eindeutig von Up-/Crossgrade:

***Crossgrade - Von einem beliebigen registrierten IKM Produkt im Wert von 99,99 $/€ oder mehr.

***Upgrade - Von einer vorherigen Version von Total Studio MAX

***MAXgrade - Von einem IK Multimedia MAX Produkt oder Miroslav Philharmonik 2
 
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Hmm, stimmt. Ist etwas verschwurbelt beschrieben. Ich drück die Daumen :great:
 

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