Welcher Synthesizer für den Einstieg?

Fiedl
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Hallo zusammen,
da ich inzwischen mehr und mehr mit Logic und den entsprechenden Plugins herumprobiere und auch kreativ tätig bin, wäre es wohl an der Zeit, auch mal tatsächlich hands on an einen richtigen Synthesizer zu bekommen. Da das ganze zunächst als Test umd mehr zum Herumspielen gedacht ist, sollte er nicht allzu teuer sein und eigentlich zwingend gebraucht sein. Nur eben sollte er problemlos in meine spielereien in Logic einzubinden sein. Wichtiger als spezielle features ist mir, dass er dazu einlädt herumzueperimentieren. Sei es durch viele Funktionen, besonders intuitive Bedienung oder ähnliches. Wenn ich das ganze jetzt noch klanglich eingrenzen müsste...ich höre zum Beispiel Klangkarussell sehr gern und der Synthesizer den man Beginn an hört und der dann mehr und mehr in den Mittelpunkt rückt spricht mich sehr an.

https://soundcloud.com/klangkarussell/adam-freeland-we-want-your

Ein weiteres Beispiel. Auch von Beginn an:



Habt ihr eine Idee? :)
Danke!

(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)
bis 200-400 €
[x] Gebrauchtkauf möglich

(2) Ist bereits Equipment vorhanden, das weiterbenutzt werden soll?
[ ] ja: ___________________________________ _______________
[x] nein

(3) Wie schätzt du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?
[x] Anfänger
[ ] Fortgeschrittener
[ ] ambitionierter Fortgeschrittener
[ ] Profi (Berufsmusiker)

(4a) Wo wirst du das Instrument bevorzugt einsetzen?
[x] Zuhause
[ ] auf der Bühne
[ ] im Proberaum
[ ] im Studio

(4b) Wie oft wirst du es bewegen?
Kaum

(5) Zu welchem Zweck benötigst du das Instrument (als Klavierersatz, in der Live-Band, als Soundlieferant im Studio, als Alleinunterhalter-Board, ...)
Klangerzeugung für House/Minimal

(6) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
Siehe oben

(7) Welche Gerätetypen kommen für dich in Frage?
Synthesizer
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Die erste Frage an dich lautet für mich: was verstehst du unter einem "richtigen" Synthesizer und was erwartest du dir von dessen anschaffung?

Wenn du mit Logic arbeitest, hast du eigentlich schon eine gute Ausstattung an Software-Synthesizern und zusätzlich lassen sich Freeware-Synthesizerplugins leicht einbinden. Da gibt es mittlerweile ein gute Auswahl, die zumindest vom Klang her, aktuellen digitalen Hardwaresynthesizern zumindest ebenbürtig sind. Wobei für OS X und AU-Pluginformat die Auswahl erheblich kleiner ist als für Windows und VST). Die Einbindung in die DAW ist mit Plugins immer besser als mit Hardware.

Wenn es dir um den besseren Zugriff auf Parameter und die Haptik geht, wirst du mit Hardware in diesem Preisbereich nicht unbedingt eine Verbesserung erzielen, denn viele Einsteigersynths haben eine sehr reduzierte Bedienoberfläche mit vielen Doppelbelegungen und in Menüs versteckten Parametern.

Der von dir angebrachte Beispielsound im Video ist allerdings mit jedem Synthesizer leicht zu erzeugen. Das ist so ungefähr das Äquivalent einer Billiggitarre, die in einen Transistoramp gestöpselt wird, der dann leicht übersteuert. Punk-Ästhetik ;)

Wenn es dir um die Portabilität und Unabhängigkeit vom Computer geht, dann ergibt die Anschaffung eines Hardwaresynths allerdings Sinn.

Hier mal ein paar Modelle, die es in deinem Preisrahmen gibt. Das sind, außer dem Blofeld, alles ältere Modelle, die nicht mehr produziert werden:

- Yamaha AN1x (ca. 250-300 EUR, Oldie, but Goldie, hässlich ;))
- Waldorf Blofeld (knapp 300 EUR gebraucht, charakteristischer Waldorfklang, klang super, technisch einige Kompromisse)
- Akai Miniak / Alesis micron (ca. 220 EUR, sehr reduziertes Interface, aber sehr leistungsfähige, komplexe Synthese-Engine)
- Nord Lead 2 Rack (ca. 350 EUR, eher einfache Synthesestruktur, hochwertige Hardware und direkter Zugriff auf alle Parameter. Keine Effekte!)
- Access Virus A oder B (ca. 300 - 400 EUR, Desktop-Gerät)
- Waldorf microQ (ca. 200 EUR, Vorgänger des Blofeld, Rack-Gerät, Waldorf typische Bedienmatrix, Klang ) eher unterkühlt)
- Alesis Ion (ca. 400 EUR, Vorgänger des Alesis micron, gleiche Synthese-Engine aber 49 Tasten und Bedienpanel mit direktem Zugriff auf fast alle Parameter)

Ich habe hier Modelle mit Minitastatur, wie z.B. den microKORG weggelassen, weil ich davon nichts halte. Dazu können dich ggf. andere besser beraten. Ebenso habe ich monophone Analogsynthesizer (Waldorf Pulse, Arturia Mini/Microbrute, Novation Bass Station 2 usw.) außen vor gelassen, weil ich den momentanen Analoghype für irrelevant für Einsteiger halte und man mit polyphonen Synthesizern einfach viel mehr Möglichkeiten hat.

Zuletzt: als Alternative könntest du die Anschaffung eines Controller-Keyboards in Betracht ziehen, z.B. ein Novation Remote SL, und damit deine Plugins steuern.
 
Vielen Dank für die Antwort. Ich experimentiere viel mit Sculpture und dem ES2 in Logic. Dennoch macht mir das ständige Steuern mit dem Mauszeiger, das Öffnen der Nutzeroberfläche, etc. nicht so richtig SPaß und ich habe mehrfach gelesen, dass solche Hardwaresynthesizer elementar eingeschätzt werden, um die tatsächliche Funktion von Synthesizern zu lernen und zu verstehen. Das war in erster Linie mein Gedanke. Ich habe hier ein ARturia MiniLab stehen, dessen Midi-Steuerung ich auch einsetze aber das fühlt sich auch so halbgar an, weil man die Potis unterschiedlich matcht, manchmal reichen sie gar nicht aus dann muss man umstellen, usw. Das fühlt sich alles provisorisch an. Vielen Dank jedenfalls für die genannten Modelle, ich werde sie mir zu Gemüte führen. Dass es auf einen älteren hinausläuft...darauf war ich vorbereitet.
 
Da Du ja schon ein Minilab besitzt bist Du die Minitastatur ja schon gewöhnt.
Deshalb würde ich Dir einen Arturia MicroBrute empfehlen.
Der Synthie hat für jede Funktion genau einen Schalter/Regler klingt gut
und bringt Dir die klassische Funktion eine Synthesizers durch seine Einfachheit gut näher.
Gruß
 
Ist aber nur monphon.
 
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Ja ich weiß,
Polyphonie hat er doch in Logic.
Er will doch erstmal die grundsätzliche
Funktion eines Synthie erlernen und
das Teil soll ihn zum experimentieren animieren.

Ok. Hier noch zwei Vorschläge mit Polyphonie:
Roland System1. Hier gibts es auch jede Menge Regler und Knöppe.
Lässt sich auch in Logic integrieren und ist erweiterbar.
Roland Gaia. Auch einfach zu bedienen solange man nicht den
Überblick bei geschichteten Oscilatoren verliert ( mangels Display).
Gruß Quantum
 
Da Du ja schon ein Minilab besitzt bist Du die Minitastatur ja schon gewöhnt.
Und aus diesem Grund ist der gute alte MicroKorg wieder im Rennen. Nicht gut für Flächen, noch weniger für Drums, aber alles, was er sonst nicht hat, haben die meisten Synths in Strogons Liste auch nicht. Hat zwar auch eine Matrix, aber eine übersichtliche im DIN-Brief-Format, und den kostenlosen Editor/Librarian gibt's von Korg direkt. Außerdem: Was seit 12 Jahren praktisch unverändert gebaut wird und sich verkauft, kann so schlecht nicht sein. Und es gibt ihn teilweise in Farbä und bunt (bzw. unbunt ganz schwarz).

Der ausgelaufene XL könnte mehr, ist aber in Sachen Bedienungsfreundlichkeit auf halbem Wege zurück zum DW-8000. Der XL+ ist den Aufpreis nicht wert.


Martman
 
ich glaube die novation ultranova ist das teil deiner wahl. der kann sehr sehr viel, hat eine sensationelle bedienung und bietet für ein erst-gerät noch einige features, die du sicher gut gebrauchen kannst (audio interface; auch als midi controller nutzbar (inkl. automap)).
die integration in ein einfaches computer setup ist also ohne weitere geräte möglich.
preislich bist du gebraucht bei ca. 350,- eur auch im rahmen. der gegenwert dafür ist ENORM!
und lass dich nicht von den vermeintlich wenigen reglern abschrecken: das bedienkonzept ist dank des guten displays wirklich klasse. gerade zum lernen ideal, da du immer acht paramter auf einen blick sehen kannst. bei den ganzen "vollbeknopften" siehst du die tatsächlichen reglerstellungen ja immer erst, wenn du einmal an jedem knopf gedreht hast, da beim laden eines sounds aus dem speicher die regler ja nicht auf die aktuele position gedreht werden.
die ultranova bietet zudem praktisch alles, was es an subtraktiver synthese so gibt (außer FM - für den anfang nicht sooo wichtig...). zusätzlich auch noch effekte. und einen coolen vocoder gibts auch noch (mikro ist sogar dabei).
 
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Ich hatte früher mal einen Novation KS4/KS5.. Die können fast alles und haben sehr viele der Regler direkt auf der Oberfläche. Wenn du Glück hast gibts die schon für ca. 300,--, sind aber leider relativ selten ;)
 
Wie arnte kann ich die MiniNova auch absolut empfehlen - außer eigener Erfahrung :)
Empfinde ich persönlich als den perfekten "Erst-Synthesizer" im Preisbereich <400.
 
Wie arnte kann ich die MiniNova auch absolut empfehlen - außer eigener Erfahrung :)
Empfinde ich persönlich als den perfekten "Erst-Synthesizer" im Preisbereich <400.
Ich muss da eher arnte unterstützen.
ULTRAnova anstatt der MINInova!
Weil:
- eigebautes Audio Interface! sowas hat die Mininova nicht.
- klar gegliedertes Interface, das auch die Struktur des Synths besser darstellt. Die Mininova hat nur eine Auswahl an Parametern auf der Oberfläche und danach muss man sich mit ein paar wenigen Reglern durch Menüs kurbeln.
- Man hat immer 8 Parameter gleichzeitig im Zugriff und im Blickfeld. Bei der Mininova nur immer einen.
- Man hat eine Tastatur in voller Größe mit Anschlagsdynamik UND Aftertouch, was ein expressiveres Spielen erlaubt. Die Mininova hat nur Minitasten mit Anschlagsdynamik, die sich mMn. schlecht benutzen lässt.

Deshalb mein Fazit: Zum Einsteigen lieber eine gebrauchte Ultranova statt einer neuen Mininova.
 
Womit man aber schon weit über dem Budget wäre. Ich sehe ehrlich gesagt den Vorteil von Neugeräten in diesem Bereich nicht, da hat sich technisch in den letzten Jahren nicht wirklich viel getan (im Gegensatz zu Software-Synths) und Geräte, die ein Bedienpanel mit Direktzugriff auf die meisten Parameter haben (z.B. Nord Lead A1/4, KingKorg) liegen weit über dem Budget.

Der KS4/5/Rack ist wirklich sehr zugänglich. Allerdings fand ich den Klang etwas zu schlapp. Richtig aggressiv ist mit dem Ding schwer. Aber dafür 4-fach multitimbral.
 
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Womit man aber schon weit über dem Budget wäre.


Der KS4/5/Rack ist wirklich sehr zugänglich. Allerdings fand ich den Klang etwas zu schlapp. Richtig aggressiv ist mit dem Ding schwer. Aber dafür 4-fach multitimbral.

ne gebrauchte ultranova bekommt man für 300,- eur. damit sind wir voll im budget.

die KS4/5/rack reihe finde ich auch toll. hab nen KS rack. das ding kann imo die tollsten VA FM sounds aller mir bekannten VAs. sehr musikalisch. und durchaus auch aggressiv. brutale bässe sind aber tatsächlich nicht so die absolute stärke dieser reihe. klingt insgesamt aber irgendwie "schöner" als die ultranover. seidiger...keine ahnung wie ich das besser beschreiben soll. klingt auf jeden fall toll. und hat einen breiteren sweetspot als die ultranova. die ultranova klingt eigentlich immer ganz okay. aber im absoluten sweetspot hauts einen schlicht und ergreifend um. ich hab da schon einige mal mit offenem mund da gesessen. oft zeigt sich das auch erst im mix. die ultranova ist sehr sehr mix freundlich (also einfach in einen mix zu integrieren - setzt sich gut durch ohne zuzumatschen). das gilt für das KS rack aber auch.

multitimbralität spielt bei den meisten PC musikern doch heute kaum noch eine rolle. man nimmt halt einen sound nach dem anderen auf und hat die kiste dann wieder frei...
 
Ups, ich hatte Mini statt Ultra gelesen :redface:
 
Den Mininova kann ich auch sehr empfehlen. Zum Anfangen ist das Menühopping allerdings schon etwas abstrakt. Mit dem Software Editor ist es allerdings super übersichtlich!
 
Zum Rumspielen und experimentieren ist die Mininova wirklich gut geeignet.
Die Einbindung in Logic ist ja auch kein Problem und preislich liegt das Teil
auch im Rahmen. Meine Empfehlung Microbrute halte ich aber auch weiterhin aufrecht :)
weil er in seinem 2. Post erwähnt hat das er das Mausgeschubse etwas leid ist und die
grundlegende Funktion eine Synthesizers erlernen wollte.
 
Ja stimmt, guter Tip. Oder das Budget ein bisschen aufstocken, dann geht sich der Minibrute oder die Bass Station auch aus.
 
Meine Empfehlung Microbrute halte ich aber auch weiterhin aufrecht :)
weil er in seinem 2. Post erwähnt hat das er das Mausgeschubse etwas leid ist und die
grundlegende Funktion eine Synthesizers erlernen wollte.

ich selbst hab ja auch nen minibrute und mag den sehr gern. aber soll man da denn lernen? erst recht beim nochmal abgespeckten microbrute? da ist doch selbst jedem anfänger innherhalb weniger stunden klar was geht.

da bietet die ultranova doch deutlich mehr potential.
und klar, die mininova kann im prinzip das selbe. aber gerade für einsteiger ist doch eine übersichtliche bedienung das A und O. und hier punktet die ultra- gegenüber der mininova enorm. klar, der softeditor hilft auch hier. aber dann kann man auch gleich ganz bei software bleiben. es macht imo durchaus einen unterschied ob ich am PC werkle oder direkt an einem gerät sitze...
 
Ich glaube du unterschätzt das. Als Anfänger kann man da schon sehr lange dran sitzen. Auch am Microbrute. Der Vorteil ist, dass man nicht in Abstrakten Menüs herumkriecht, sondern wirklich alles vor sich liegen hat.
 
Ich glaube du unterschätzt das. Als Anfänger kann man da schon sehr lange dran sitzen. Auch am Microbrute. Der Vorteil ist, dass man nicht in Abstrakten Menüs herumkriecht, sondern wirklich alles vor sich liegen hat.

ist schon klar. aber 1 VCO plus filter und nur eine hüllkurve und LFO - da geht ja nun wirklich nicht soooo viel.
na gut, der eine VCO bietet schon ein paar nette sachen. und der filter ist immerhin multimode. geht also schon ein bisserl was. kann man schon spaß mit haben...aber eine ultranova bietet auch erfahreneren nutzern tüftelpotential ohne ende - ohne aber neueinsteiger gleich völlig zu überfordern.
ich finde den mini/microbrute eher geeignet als tolle ergänzung zu einem bestehendem setup. er ist halt sehr characktervoll und einzigartig. das kann aber natürlich auch voll funktionieren, wenn man ansonsten nur software nutzt...
:engel:
 
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