Welches Digitalpiano als Ersatz für das Yamaha CVP 92? - bis 2700€

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heisenberg65
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Ich bitte um Mithilfe, weil ich etwas ratlos bin:
Ich bin 50 Jahre, fortgeschrittener Klavierspieler (Klassik, Chopin, Scriabin, Racgmaninoff),
und besitze eine Yamaha CYP 92 von 1998, das ich durch ein neues nach 17 Jahren ersetzen möchte; Preisvorstellung bis 2700€

Ich habe nun folfgemdes Problem, dass ich kein Digi finde, das, so blöd es klingt, mein altes CVP 92 von 1998 toppen könnte.

Zunächst, was mir an meinem CVP gefällt und was ich demzufolge wieder suche:
  • 1- Es hat einen ungemein großen Dynamikumfang, ich kann tatsächlich wunderbar zwischen f, ff und fff differenzieren, war bei allen probegespielten Klvieren in diesem Maße nicht möglich war.
  • 2. Des weiteren liebe ich die donnernden Bässe. Bei allen getesteten fand ich keine entsprechung, dass die tiefen Töne ebenso direkt und wuchtig kommen.
  • 3. Das Kopfhörerspiel: Mir scheint, dass bei allen heutigen Digitaöpianos der Kopfhörerausgang vernachlässigt wird. Ich muss dazu sagen, ich habe einen Sony-Kopfhörer, der 1998 70 DM kostete, der hervorragend mit meinem CVP 92 harmoniert. Wenn ich diesen mit ins Geschäft zum Probelspielen nehme, bin ich immer enttäuscht. Muss ich wirklich einen Kopfhörer für mehrere Dutzemd € kaufen? (den umkehrschuss, dass mein CVP 92 mit einem Spitzemkopfhörer noch besser klingen müsste, hbe ich noch nicht probiert)

Probegepielt habe ich übrigens
  • Yamaha von 525 bis 575;
  • Kawai CN 35 über CA 615, 65 bis zu CA 95;
  • Roland 507
keines konnte mich überzeugen, den Klang der Kawais und des Roland fand ich über Lautsprecher geradezu schlecht; die Yamahas deutlich besser.

Mir ist natürlich bewusst dass alles etwas skurril klingt, dass ein Digutalpiano von 1998 besser sein soll als alles heutige nach weiteren 15 Jahren Entwicklung:

Dennoch die Frage an Euch:
  • habt ihr ähnliches auch erlebt; hat sich vielleicht die Sampling Philosphie, gänzlich gwandelt?
  • Ich neige bereits dazu, auf dem Gebraucht-Markt mir genau das gleiche nochmals zu kaufen, ODER: gibt es einen von Euch der sagen könnte: Probier'mal dieses oder jenes, das könnte passen.

Freue mich über zahlreiche Antworten;
Rainer
 
Eigenschaft
 
Auf deinem Spielniveau und in dieser Preisklasse kannst nur du allein entscheiden.
Freilich könnte es sein, dass du dich so sehr an den Klang deines bisherigen Digitalpianos gewöhnt hast, dass ein Umstellungseffekt besteht. Die besseren Instrumente der großen Hersteller lassen auch eine weitgehende Einstellung des Klanges zu, das mag in den Werksvoreinstellungen noch nicht optimal sein.
Mir scheint, dir ist vor allem ein wuchtiges Wiedergabesystem wichtig. Da würde ich in die Digitalpianos mit Resonanzboden (Kawai CA 95 bzw. jetzt neu 97) und in die kräftigsten Yamahas doch noch mal genauer reinhören. Übrigens verändert natürlich auch der Raum den Klang - in einem großen (Händler-)Raum mag ein Instrument weniger voll klingen als in den eigenen vier Wänden.

Und ganz anders nachgedacht: Hast du schon mal überlegt, dir ein (ggf. gebrauchtes) akustisches Piano zuzulegen? Mit ca. 3000 € kann man da schon manchmal was Gutes finden.
 
Der andere Punkt ist, dass das wuchtigste Exemplar - Kawai Ca95? - Bei dir zuhaus vielleicht dann auch besser klingt als im Laden?
 
Danke für die ersten Einschätzunge, zu denen ich folgendes bemerken möchte:
  • Ich schätze die Vorzüge des Digis, (Kopfhörer, Aufnahmemöglichkeit, diverse Klänge; ich finde es macht durchaus Spaß, einen Bach mal im Orgel, oder Cembalosound zu spielen, obwohl es nicht das wichtigste ist). Dabei möchte ich bleiben.
  • Das mit den eigenen vier Wänden stimmt natürlich schon. Vielleicht bleibt nichts anderes übrig, als das Digi mit dem besten Kompromiss zu kaufen, und falls es nicht gefällt, zurückzusenden.(im Stöbern auf diesem Forum bin ich interessanterweise auf Kollegen mit demselben Problem gestoßen, die einfach den gewohnten Klang als besten empfinden...)
Danke für dem Tip des CA 97; werde sofort im Internet recherchieren, was ich darüber finde und bald versuchen anzuspielen.

Gruß,
Rainer
 
Mir ist natürlich bewusst dass alles etwas skurril klingt, dass ein Digutalpiano von 1998 besser sein soll als alles heutige nach weiteren 15 Jahren Entwicklung:
Es gibt im Netz durchaus Leute, die sagen, daß Yamaha beim CLP-990 (Konsole) bzw. beim P120/P250 (Stage) den Zenith erreicht hat und alles, was danach kam, für sie deutlich weniger überzeugend klingt. Das ist natürlich rein subjektiv, aber du bist also mit so einem Eindruck nicht unbedingt allein. Persönlich kann ich dazu keine Erfahrungen beisteuern.
 
Mir ist natürlich bewusst dass alles etwas skurril klingt, dass ein Digutalpiano von 1998 besser sein soll als alles heutige nach weiteren 15 Jahren Entwicklung:

Nö, das gibts öfter. Ich habe selbst erst kürzlich so ne Erfahrung gemacht, ein aktuelles DP retourniert und bin auch von anderen Modellen nicht überzeugt. Jetzt spiele ich wieder mein 12 Jahre altes Yamaha P80. Übrigens auch mit der AWM-Sounderzeugung. Das ist die Technik, die Du auch hast. Mir gefällt ebenfalls der extrem realistische und kraftvolle Bass. Ich denke jedesmal, daß der Flügel in der Musikschule auch nicht anders klingt. Ein bisschen fehlt es mir an Auflösung, das können aktuelle Tastaturen besser. Aber ich habe meinen Neukauf auch auf unbestimmte Zeit verschoben. Kopfhörerausgang ist ebenfalls ärgerlich. Es ist immer wieder ein Thema in Threads. Vor allem die viel zu geringe Leistung. Einzig Kawai hat i.d.R. genug Leistung und ein extra Setting für hochohmige Kopfhörer.

Die Frage ist: Was gefällt Dir eigentlich NICHT an Deinem DP?
 
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Bei Anschaffung eines DP in der Preisklasse muss wohl auch ein neuer Kopfhörer drin sein. Bei meinem alten Beyerdynamic aus den 80ern war die Membran gealtert und ist schließlich gerissen. Der hat zwar noch Geräusche gemacht, aber das neue Teil war dann eine Offenbarung!

Ein Gerät aus der Oberklasse wie das CA97 sollte das, was heute möglich ist, liefern. Wenn man sich da eingehört und ein paar Einstellungen angepasst hat, dürfte die bewährte Technik so langsam nach Blechbüchse klingen. Gib Deinen Ohren Zeit! Sonst bleibt Dir noch die Anschaffung eines Stage Pianos mit externen Aktiv-Lautsprechern. Da dürfte das Soundsystem dann keine Wünsche mehr offen lassen. ;)
 
Wenn das alte Dpiano über Midi verfügt könnte man natürlich auch damit zunächst Pianoteq-Software o.ä. ansteuern und schauen, ob der Klang zusagt. Aber das bedeutet Bastelei mit Extra-Boxen etc., die Frag ist, will man das?

Hat jemand noch den Link zum Kawai CA 65, wo jemand im Thread schrieb, wie er die Klangeinstellungen geändert hat, mit denen er dann so super zufrieden war?
 
Alternative sind Kopfhörer für "niedrige" Impedanzen, bei Vorliebe zur Basszeichnung wäre mein Tip ein Probehören des Beyerdynamic DT 770

Alles schon probiert. Die Unterschiede sind marginal. Es liegt am Pegel vom Kopfhörerverstärker. Außerdem kann es doch nicht sein, daß ich auf die klanglichen Vorteile von hochohmigen Hörern verzichten muß, nur weil der Hersteller keinen vernünftigen Kopfhörerverstärker hinbekommt.
 
Die neuen Kawais (CA67 und 97) werben eigens mit einem neuen Kopfhörerverstärker mit diversen Anpassungsmöglichkeiten (offen, halboffen, geschlossen, etc.). Keine Ahnung, ob das wirklich was bringt, aber probieren kann man es ja mal.
 
Ich glaub, die neueren Geräte werden eher auf Smartphone-Schmalzbohrer optimiert, weil das die Kids benutzen. Wenn die Hersteller da genug Leistung für 250-Ohm-Hörer draufgeben, sind die Winz-Dinger hinüber. :D
 
Mir ist natürlich bewusst dass alles etwas skurril klingt, dass ein Digutalpiano von 1998 besser sein soll als alles heutige nach weiteren 15 Jahren Entwicklung:

Wahrscheinlich hat sich der Sound des CVP92 inzwischen so tief in den Ohren und Gehirn eingebrannt, wie ein Standbild in einen Röhrenmonitor... das wirst nie wieder los :)
 
Die neuen Kawais (CA67 und 97) werben eigens mit einem neuen Kopfhörerverstärker mit diversen Anpassungsmöglichkeiten (offen, halboffen, geschlossen, etc.).

Aha. Klingt nach irgendeinem wilden DSP- oder EQ-Kram. Kann ich auch nicht brauchen. Würde ich gleich abschalten. Ich will einfach puren Sound, linear und mit ordentlich Bums unter der Haube :)
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Wahrscheinlich hat sich der Sound des CVP92 inzwischen so tief in den Ohren und Gehirn eingebrannt, wie ein Standbild in einen Röhrenmonitor... das wirst nie wieder los :)

Hehe, was glaubst Du, wie sich der Sound von einem Steinway einbrennt. Wirst Du auch nie mehr los...
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Ich glaub, die neueren Geräte werden eher auf Smartphone-Schmalzbohrer optimiert, weil das die Kids benutzen. Wenn die Hersteller da genug Leistung für 250-Ohm-Hörer draufgeben, sind die Winz-Dinger hinüber. :D

In der Tat - mit den 16 Ohmern für iPhone oder Galaxy ist es dann doch laut genug. Aber Hallo - das kann es doch wohl nicht sein...

Du holst ein 3000-Euro Teil und sollst In-Ears benutzen, mit denen man Helene Fischer hört?
 
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Nochmal zu DER Frage

[QUOTE="buschinski, post: 7316482, memb

Die Frage ist: Was gefällt Dir eigentlich NICHT an Deinem DP?[/QUOTE]
 
Hallo zusammen;
vielen Dank für die bislang schon zahlreichen Antworten,
  • Ich merke, dass ich doch nicht ganz alleine bin mit meiner Wahrnehmung; ich werde auch im Internet nach CLP 990 recherchieren
  • @buschinski: danke für den Tip mit der AWM Klangerzeugung; die dürfte jedoch nicht mehr aktuell sein? Vielleicht gibt es im Internet eine Liste von Yamaha DPs mit dieser Klangerzeugung, oder kannst Du mir weitere Beipiele nennen?
  • @maurus und Klicki: Ich denke auch, dass das CA 97 sicher ein gutes Instrument ist, auch wenn ich von CA 15, 65 und 95 nicht überzeugt war. Interessant der Hinweis mit dem speziellen Kopfhörerverstärkersysten
nochmal @buschinski und Stuckl: was mir an meinem CVP 92 nicht gefällt:
Eine entscheidende Antwort ist die: Die Tatsatur klappert: Sowohl bei beim Anschlag und schlimmer noch beim Zurückfedern (die roten Dämpfungsfilze auf der Tatsenoberseite sind unwirksam geworden), klackert die Tastatur extrem. Der zweite Punkt ist: Das DP ist 16 Jahre alt, und da ich gerne und viel spiele, dachte ich einfach, ich kann mir mal wieder etwas Neues gönnen nach 16 Jahren. Natürlich möchte ich mich dabei verbessern, und auch über etwas Neues freuen. Damit bin ich leider wieder bei der eingangs gestellten Aussage, dass mir das Finden eines solchen Instrumentes bislang nicht gelungen ist. Somit nehme ich übles Klackern in Kauf weil ich für mich nichts Besseres finden konnte.

Als Konsequenz stellt sich mir folgende Frage:
  • wohin steuert die Entwicklung? MM nach sollte jeder Entwickler immer nach Besserem Streben. Euere Antworten zeigen mir, dass ich mit dem (zugegegebermassen subjektiven) Empfinden des Klanges heutiger DPs nicht allein bin-. Keiner entwickelt jedoch zum Schlechteren hin. Ist also die Klangerzeugungsphilosophie eine andere geworden?
 
heisenberg65 (interessanter Schirmname übrigens - immer noch auf dem Physikertrip?), ich habe aufgegeben, bei einem Digitalpiano mit Lautsprechern nach einem Klavierersatz zu suchen. Der Abstand ist nach wie vor groß, sofern es auf realen Klang im Raum ankommt. Aber ich habe leicht reden, muss nur nach nebenan ins Zimmer mit dem Flügel gehen... Digitale Pianos benutze ich ausschließlich zu drei Zwecken: Als portables Instrument für anderswo und kleine Auftritte, für andere Klänge (Rhodes etc.), und zum Üben in der Nacht. Nur der dritte Zweck erfordert eine möglichst gute Klavierimitation - allerdings nur für den Kopfhörer, und was die Mechanik betrifft.

In letzterer Hinsicht bin ich mit den aktuellen Kawai-Tastaturen ziemlich glücklich (RM3-II oder GF), sie sind besser spielbar als manch altes Klavier in schlechtem Zustand. Andererseits kommen sie an eine wirklich gute Mechanik wie die meines Flügels oder auch die meines alten Pfeiffer-Klavieres doch noch nicht ganz dran. Was die Klänge betrifft, hat es mir die Nord Piano Library angetan - immerhin mit ordentlicher Vielfalt. (Mein Nord Electro HP löst auf ziemlich geniale Weise auch das Portabilitätsproblem - unterwegs muss ich halt auf die gute Tastatur verzichten.) Müsste ich mir einen wirklichen Klavierersatz besorgen, würde ich wohl zu dieser Kombination noch ein ordentliches kleines PA-System (raumfüllend, keine Studiomonitore) dazubasteln.

Das richtig überzeugende all-in-one Instrument ist mir bislang noch nicht untergekommen.

Hast du mal die Avant-Grands angespielt?
 
Danke, Maurus,
für Deine Kommentare (bin übrigens Chemiker)

Mit den Tastaturen gebe ich Dir recht; die RM 3 und besonders die GF sind für mich auch die besten, die ich angespielt habe, wobei (ich möchte Euch nicht langweilen mit meinem alten CVP 92),:
  • die Differenzierungsmöglichkeiten im f - fff Bereich sind bei meiner GH-Tastatur besser;
  • übrigens GH auch viel besser als bei einem kurz angespielten CLP 480 mit GH 3 Tastatur (mir scheint die 5er Serie um Längen besser zu sein)
Avant Grand; Hybridpianos: sind mir ein bissl zu teuer. Ich möchte lieber weitersuchen nach einem reinrassigen DP, mit dem ich rundum zufrieden bin.

Ich bin in wirklich dankbar für die zahlreichen Antworten; die mich durchaus weiterbringen;
  • Stichwort AWM-Sampling, s. oben
  • auch die neue CA-Serie 67 / 97 von Kawai werde ich anspielen, vielleicht macht diese einen Sprung in die für mich "richtige" Richtung (bin auch gespannt, ob sich die neue GF II Tastatur nochmals besser spielt)
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine entscheidende Antwort ist die: Die Tatsatur klappert:

Ist also die Klangerzeugungsphilosophie eine andere geworden?

Erstmal zum Dämpfungsfilz: Das ist ein Standard-Verschleissteil und läßt sich tauschen. Hab auch schon überlegt, in mein P80 ein rotes Filz reinzumachen. Kostet glaub ich 15 Euro. War ich aber zu faul. Deswegen klappert es bei mir auch.

Klangerzeugung:
Die Hersteller müssen immer was Neues bieten. Wirtschaftskreislauf, Du verstehst? Die Samples sind aber nicht neu. Die sind locker 10 Jahre alt. Viel zu aufwendig und unnötig, neu zu samplen. Warum auch? Die Flügel klingen heute nicht anders als vor 10 Jahren. Also modelliert man neu. Und benennt es anders und verkauft es als neue Klangerzeugung. Manches ist ja auch ganz nett, die Speicher werden größer, die CPUs schneller, einige Effekte kommen hinzu. Aber nix substanzielles.

Jetzt ist da ein Problem: Wenn der Klang schon vor 10 Jahren eigentlich optimal war - wie soll man ihn besser machen?

Tja...

Wie hier auch schon gesagt wurde - seit dem P120 ist es nur noch abwärts gegangen.

Mein Tip: CLP 380. Ich werde selbst mal danach schauen. Hat die AWM-Erzeugung und ein absolut sagenhaftes Lautsprechersystem mit 8 (in Worten: acht) Lautsprechern und insgesamt 35W x 2 + 20W x 2 + 20W x 2 + 12W x 2 Watt Leistung mit 3-Wege-Verstärker. Früher war halt alles besser :)
 
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