Hallo und herzlichen Glückwunsch dazu, dieses wundervolle Instrument spielen zu lernen.
Bitte keine Aussagen wie: Für einen Anfänger reicht doch ein altes gebrauchtes oder ähnliches.
Unter den Aspekt "Für Anfänger reicht doch..." ist die Empfehlung zu einem gebrauchten Akkorden in der Tat quatsch, zumindest wenn man damit etwas einfaches, olles, abgespieltes o.ä. assoziiert. Wenn man ein Instrument lernen möchte, dann sollte es immer etwas brauchbares sein und "zu gut" gilt nur unter bestimmten Aspekten, es darf immer so gut sein, wie man es sich leisten kann. In der Digitalpianoabteilung dieses Forums hier gibt es leider auch oft die Idee, das einfachste spielbare Gerät zu nehmen.
Allerdings sind beim Akkordeon "gebraucht" und "alt" Faktoren, die nur bedingt weiterhelfen. Nimmt man eine - nicht heruntergeranzte und ein bisschen gewartete - Hohner Gola aus den 60er Jahren her. so hat man ein Top-Instrument in der Hand, das bis heute in vielerlei Hinsicht Maßstäbe setzt, sowohl was Ansprache und ausgewogenen Klang angeht, als auch technische Seite und Spielbarkeit sowie das handliche Format. Und das bei einem fast 60 Jahre alten Akkordeon.
Eigenes Beispiel: Meine Hohner Morino VS aus Ende der 80er Jahre ist durch die Weltmeister Supita I aus Ende der 70er/Anfang der 80er als Hauptinstrument abgelöst worden. Technisch kommt die Supita im Diskant bezogen auf Tastatur und Registermaschine an die Morino nicht ran, im Bass hält sich das die Waage. Aber in Sachen Ansprache ist die Supita durch die besseren Stimmplatten der Morino überlegen und dann war und ist es vor allem der Klang, der mich da fasziniert.
Mittlerweile könnte ich in annehmbarer Zeit das Geld für eine neue Supita, eine Mattia (Morino-Nachfolger), eine Beltuna o.ä. zusammekratzen. Eher werde ich aber demnächst Geld investieren und der Supita eine neue komplett neue Tastatur spendieren. Dann habe ich insgesamt etwa so viel wie dein Limit ausgegeben und die braucht fast keinen Vergleich mehr auch zu vielen neuen Instrumenten zu fürchten.
Hallo,
Ich spiele seit ca. einem halben Jahr Akkordeon. Nachdem ich mit alten gebrauchten Instrumenten schon des öfteren daneben gegriffen habe, möchte ich mir jetzt ein Neugerät (Schmerzgrenze ist 4 Tsd Euro - gerne weniger) anschaffen. Wie kauft man ein Akkordeon, wenn es nirgends eine große Auswahl gibt? Wie bei Gitarren oder Klaviere.
Sollte doch gebraucht infrage kommen, dann auch im Fachgeschäft oder mit sachkundiger Begleitung.
Viele Akkordeonwerkstätten haben auch gebrauchte Instrumente da. Brusch in Hamburg wurde schon genannt. Hier ein Beispiel im Süden:
https://www.akkordeon-centrum.com/produkte/
Leider sind bei gebrauchten hochwertigen Instrumenten die mit 120 Bässen oft günstiger, da viel mehr Bestand existiert.
Wenn dir deine Consona im Klang gefällt, dann sollte es ein Cassottoinstrument sein. und da wird es mit 4000 Euro neu schwierig. Es gibt den Nachfolger der Consona, die Weltmeister Cassotto auch mit 96 Bässen:
https://www.thomann.de/de/weltmeister_cassotto_374_3796iv115.htm
Dort bei Thomann gibt es auch das noch:
https://www.thomann.de/de/thomann_concert_ivv_cassotto_special96.htm
Die hatte ich schon in der Hand. Das Preis-Leistungsverhältnis ist der Hammer. Die klingt recht ähnlich wie eine Morino.
Ich habe unter anderem ein gutes Weltmeister Consona. Das ist mir aber noch zu groß.
Die Größe kann bei Anfängern eine Rolle spielen, auch bei Erwachsenen, selbst wenn es dort eine deutlich geringere Rolle spielt, als bei Kindern. Anfangs erschlagen eine die Dinger gefühlt.
Das aber hat viel mit der Haltung zu tun. Hast du eine*n Akkordeonlehrer*in? Denn wenn du dir die richtige Haltung zeigen lässt, kommst du vermutlich recht schnell mit deiner großen Consona mit 120 Bässen klar.
Beim Umgang mit dem Balg kann ein kleineres anfangs hilfreich sein, aber ziemlich schnell haben da die großen Instrumente die Nase vorn. Durch das schwere Bassteil muss man weniger am Balg ziehen und das Balgvolumen ist größer. Durch beides werden die Balgwechsel entspannter und man kann sich eher auf eine gefühlvolle Balgführung konzentrieren - das A und O beim Akkordeonspiel. Vor allem daran hängt es - neben dem Verzicht auf die leider bei vielen Spielern typische Hektik und Holprigkeit - ob man auf dem Akkordeon irgendwas herunterspielt oder tatsächlich Musik macht.
Gruß, Tobias
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P.S. Auch mit Neuinstrumenten kann man reinfallen. Lies hier mal die Geschichte von
@kevdacc nach. Zwar hat der auch sehr hohe Anprüche, aber davon abgesehen ein teilweise mangelhaftes Instrument erwischt. Und da reden wir über ein Gerät im 5-stelligen Bereich.
Der einzige Trost: Man kann bei vielen Instrumenten fast alles nachbessern und ist - im Gegensatz zu digitalen Instrumenten - nicht auf den Hersteller angewiesen, wenn der es absolut nicht gesch...en bekommt, sondern kann sich einen fähigen HZIM suchen, der Teile von anderen Herstellern udn Zulieferern nimmt oder selbst fertigt.