Wer hat Ahnung von alten JCM 800 / 2203 Amps?

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chaos_slayer
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Hallo,

kennt sich jemand von euch gut mit den alten 800er Marshalls aus? Mir wird gerade einer relativ günstig angeboten und der Verkäufer hat mir Bilder geschickt. Jedoch habe ich eher weniger technisches Verständnis und kann nicht beurteilen, ob die Kiste noch was taugt oder nicht. Für meinen Geschmack sehen die Trafos und Ausgangsüberträger schon echt "Vintage" aus und ich kann auch nicht erkennen, ob es Drake Trafos sind. Müssten es aber eigentlich, da der Amp vor 85 gebaut wurde. Wäre super, wenn einer mal nen Blick riskieren würde:

http://www.flickr.com/photos/89660478@N08/8150552992/in/set-72157631918405556/
 
Eigenschaft
 
Nur die 50W-Modelle hatten Drake komplett, die 100-er Modelle nur die Netzdrossel von Drake, Netztrafo & Übertrager zumeist von Dagnall - bis auf wenige Ausnahmen um 1972/73 herum, wo auch mal OT & PT von Drake verbaut waren. Soviel zur allg. Informationskorrektur.

In diesem Fall ALLES ORIGINAL - kannste (fast) bedenkenlos kaufen, wenn der Preis passt. Trafos, Elkos, Potis, usw. alles original, nix verbastelt.
Was die Fotos nicht zeigen ist, ob die Elkos & Röhren noch gut sind und ob die Potis kratzen.

Mir selbst wäre die Kiste 800€ wert, darf aber IMO auch nen Tausi kosten, ohne dann man sich betrogen fühlen könnte :great:
 
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Danke für die Antwort.Na dann kanns ja losgehen.
 
Gerne! :)

Nur interessehalber - wieviel sollst du für den Amp bezahlen?

Gern auch als PN, falls du es nicht öffentlich sagen willst ;)
 
Ich wills auch wissen!
 
Ganz ehrlich - ich versteh den Hype um die "alten" und "nicht verbastelten" JCM 800 Amps nicht so recht.

Ich meine, die Schaltung ist doch kein Geheimnis oder? Und es gibt einige Amp Techs, die einem so ein Teil auch neu aus nem Bausatz mit Extrawurscht und Soße dazu für den gleichen Preis aufbauen können.
Nur dass der Amp dann auch wirklich keine Macken hat und evtl. sogar noch "besser" klingt (aufgrund mancher neuen Bauteile).

Also - kann mir das mal jemand erklären? ^^
 
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Nostalgie, Mojo, Original-haben-wollen, Kindheitstraum, Sammlerstück? Ich denke da gibt es genügend Gründe, selbst wenn man den Sound aussen vor lässt.
 
Hmm ok...
Aber ich dachte, bei Amps gehts in erster Linie um den Sound und die Qualität?!

Also nicht, dass ein guter JCM 800 nicht super klingt - aber bei der Serienstreuung plus das Driften der Bauteilwerte über Jahre und sonstige Schäden - da muss man doch wirklich Glück haben, einen solchen zu erwischen. Und das erkennt man wohl kaum anhand von Fotos.

Insofern wäre mir persönlich das lieber, jemand baut mir neu einen JCM 800 auf mit meinen Sonderwünschen, der dann auch spitze klingt.

Bei Gitarren versteh ich diese Affinität zu oben genannten Inspirationen ja noch. Das Teil hab ich in der Hand, spiele damit, entlocke dem Instrument durch meine Berührungen die Töne - den Amp hingegen sehe ich da eher als "Lautmacher", der das Ganze halt verstärkt. Natürlich soll er das gut können.

Aber mir würde z.B. nie einfallen, einen von innen "gerelicten" Amp haben zu wollen, bei dem die Röhren schon im Eimer sind oder irgendwelche Kondensatoren lecken, die Trafos verrostet sind, Kabel nur noch am letzten Litzefädchen hängen und solche Späße... naja muss jeder selbst wissen.
 
@ Myxin

Du musst das alles nicht verstehen und darfst echt glücklich mit modernen Gerätschaften sein, wenn dir das gelingt.
Aber du musst dann halt in Kauf nehmen, dass die anderen mit ihrem 'alten Zeug' immer den besseren Sound haben werden.
Warum das so ist?
Da könnt ich glaub mehr als 30 DIN A4 Seiten drüber schreiben und werd das evtl. irgendwann später im Alter auch mal tun.

Ich sag dir Bescheid, wenn ich soweit bin.
Vielleicht probierst in der Zwischenzeit mal nen modernen Amp im Vergleich zu einem guten Alten?
Vielleicht verstehst dann den Hype besser?

Was ich übrigens nicht verstehen kann ist, wieso Leute für eine verwanzte, verschrammte und abgestossene Gitarre mehr bezahlen, als für eine pikfein geleckt unbeschädigte.
 
Hi Larry,

ich habs auch nicht mit dem Relic-Gitarren Fetisch. Ich hatte mal eine schöne Strat, die hab ich selbst leicht runtergespielt. Aber die hat nicht ausgesehen, als hätte ich sie mit Bulldog über den Kiesweg gezogen und von einer Kuh anfressen lassen.

Und wie ich schon sagte - ein guter alter JCM 800 klingt spitze. Ich hab aber schon viele solche vermeindlich tollen alten Marshalls irgendwo herumstehen sehen, drauf gespielt oder gehört und fand die ehrlich gesagt dann nicht so toll. Mir ging es eher um das Risiko, das manche in Kauf nehmen, wenn sie z.B. übers Net so einen Amp erwerben ohne den gehört zu haben.

Du kannst dir ja wie gesagt einen JCM 800 auch neu bauen lassen - und warum soll der dann schlechter klingen? Die Marshall Re-Issue Serie ist da ja keine Referenz, aber da gibts ja noch andere.
 
Du kannst dir ja wie gesagt einen JCM 800 auch neu bauen lassen - und warum soll der dann schlechter klingen? Die Marshall Re-Issue Serie ist da ja keine Referenz, aber da gibts ja noch andere.

Myxin, namenloser Münchner, ich steck zwar bis übern Scheitel in Abbeid und hätt daher gar keine Zeit, auf dich bzw. das Thema einzugehen, dennoch will ich dir die Gunst erweisen und dir nur ein Beispiel von etwa 100 Beispielen erläutern, welche mir to mind kommen, wenn es um Alt <-> Neu geht.

Die Technik schreitet zusehends fort, Verfahren werden optimiert, usw. - daher haben z.B. heute gefertigte Trafobleche technisch physikalisch betrachtet eine viel bessere Qualität als jene, die in den 70-ern und 80-ern gefertigt wurden. Die Materialien wurden reiner, die Oxidierungsverfahren ausgefuchster...

... und das ist richtig gut, wenn du nen Ausgangsübertrager für nen HiFi-Amp damit baust, weil der dann einfach nen geradlinigeren und weiter nach oben und unten reichenden Frequenzgang aufweist. Geil für HiFi, aber steril und kalt für nen Gitarrenamp, der derbe 'Schmutz' im Sound fehlt oder ist zumindest weniger geworden.

Hinzu kommt, dass Ausgangsübertrager - egal ob in den 70-ern oder heute gefertigt - im Neuzustand noch garnet so gut, so fett und fleischig klingen, weil erstmal durch zigmilliarden Magnetfeldwechsel die Struktur der Trafobleche 'eingenudelt' werden muss, bevor so ein Übertragen dann nicht nur gut, sondern richtig gut klingt - Minimum 200 Stunden Gitarre drüber spielen, aber mit hoher Leistung.

So kommts dann unter vielen anderen Faktoren, dass du dir nen neuen 2203 mit neuen und anerkannt guten Komponenten bauen lässt, drüber spielst und sagtst: "Mmmh, klingt echt geil!" - dann spielst über den 'echt Alten' und traust deinen Ohren nicht. Dir entfleucht nur noch ein: "Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhh, was ist denn das für ein affengeiler Sound?!"

So muss widda abbeidn
 
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Danke Larry, dass du so großzügig warst und mir da ein bisserl was erklärt hast! Ich lerne gerne dazu! Deshalb frag ich ja nach! : )

Das leuchtet natürlich auch ein, dass das so sein kann. Aber wenn ich das richtig verstanden habe, muss das ja nicht so laufen. Mit der Zeit können Amps ja auch kaputt gehen. Insofern schließt das meine Bedenken ja nicht aus, dass man auch eine Gurke erwischen könnte. Sonst würde ja jeder Amp, der schon mehr als 20 Jahre auf dem Buckel hat und noch "funktioniert" viel, viel besser klingen als das in seinem Neuzustand der Fall war. Und das wage ich mal zu bezweifeln.

Als diese Modeling Geschichten noch recht neu waren, haben sich ja die Entwickler wirklich unzählige dieser alten und begehrten Amps angehört, von allerlei Sammlern und Musikern ausgeliehen um den Sound zu analysieren. Und jeder von denen hat gesagt, dass die Unterschiede wirklich sehr, sehr groß waren (was sie schon aufgrund der Bauteiltoleranzen im Neuzustand waren) - aber man hatte das Gefühl, dass nach den Jahrzehnten die Unterschiede noch größer waren.

Ich glaube gern, dass es Amps gibt, die mit den Jahren einfach u.a. auch aus oben genannten Grund und noch vielen weiteren Gründen hervorragend klingen - aber es gibt wahrscheinlich genauso viele, bei denen das Gegenteil der Fall ist. Und das war eben meine Intention, da mal nachzufragen. Wenn man sich da dementsprechend gut auskennt und wüsste, worauf es genau ankommt, könnte man ja das auch bei einem Neubau berücksichtigen. Z.B. einfach alte und "eingespielte" Trafos kaufen. Gibt es ja sicher auch irgendwo.

Na ich wünsch jedenfalls dem Käufer hier, dass er einen von den Guten erwischt!
 
Danke Larry, dass du so großzügig warst und mir da ein bisserl was erklärt hast! Ich lerne gerne dazu! Deshalb frag ich ja nach! : )
Gelehrigen Menschen erklär ich gerne mal was ausführlicher... sofern mir meine 'Pflichten' genug Zeit dazu lassen ;)

... man ja das auch bei einem Neubau berücksichtigen. Z.B. einfach alte und "eingespielte" Trafos kaufen. Gibt es ja sicher auch irgendwo.
Ja gibts, z.B. beim Larry - der hat immer einige gute alte Schätzchen im Regal :)
 
Hallo zusammen,
bin grade neu hier im Forum und auf diesen äußerst Interesanten Threat gestoßen.
Hier mal meine Erfahrung mit "alten" Amps verbunden mit einer kleinen Frage:
Also ich habe vor etwa 2 Jahren das Modell 4211 (Also der jcm 800 in der 2x12" Comboversion mit Splitchanel, Reverb und 100 Watt) für aussagekräftige 150 Euro in meinen Bestand aufgenommen. Nach Röhrenwechsel und kleiner Restauration vom Techniker die mich nochmal rund 260 Euro gekostet hat war er wieder voll Einsatzbereit.
Im Vergeleich zu meinem relativ neuem DSL 50 klingt er allerdings sehr leise und eher Kraftlos. Haben neue Amps einfach nur einen Effektiveren Wirkungsgrad? Oder war der 800er trotz doppelter Leistung einfach nur in der erzeugten Lautstärke schwächer?
Hat jermand eine Ahnung?
 
Wer alte Amps kauft sollte sich damit tunlichts auskennen.
Nicht nur verstehen was in einem Amp wie funktioniert, sondern
auch kleinere Reperaturen und Servicearbeiten selber erledigen.
Das ist jedenfalls meine Meinung dazu.
Die alten Marshall Amps sind nicht so kompliziert wie einem so mancher
weismachen will. Literatur und Foren gibts im Netz ja genug.
 
Niemand, der sich nicht mit E-Technik und dem ganzen Gebiet generell auskennt, sollte an den Innereien eines Amps rumbasteln. Und ein bisschen in Foren lesen reicht da glaube ich kaum...
 
Zumindest sollte man IMMER den Stecker ziehen und den Amp mal mit einem Multimeter abklappern. Gerade die Elkos. Wenn da noch hohe Spannungen auftreten, dann lieber Finger weg davon und das einen Fachmann machen lassen.
Dabei gehts nicht um die Gefahr, beim Basteln was am Amp selbst zu versemmeln sondern um die Gefahr für die eigene Gesundheit!
Das kann man glaub ich nicht oft genug sagen, deshalb an dieser Stelle auch nochmal!
 
Wie ich schon geschrieben hab : "Man sollte sich damit auskennen"
Dazu gehört natürlich auch sich der Gefahren bewusst sein.
 
Ja, aber das haben wohl die wenigsten Musiker und ich denke nicht, dass diese Leute dann keine alten Amps kaufen sollte :/ Dafür gibts doch eben die Amptechs, die mir den Mist wieder herrichten.
 
Wer alte Amps kauft sollte sich damit tunlichts auskennen.
Yupp, zumindest sollte er erkennen können, ob der vormals gute, alte und schön eingenudelte Übertrager durch irgendwas dubioses ersetzt wurde, usw.

Literatur und Foren gibts im Netz ja genug.
Gerade Foren können da ganz schön gefährlich sein, weil im Web tummeln sich zahlreiche selbsternannte Experten, die bei näherer Beleuchtung ihres Kenntnis- und Erfahrungsstandes dann doch peinlich absaufen. Und gerade jene, die sich im realen Leben selbst gerne reden hören (und es im Web geniessen, von anderen gelesen und gefeedbackt zu werden) geben da gelegentlich ganz haarsträubende Tipps.

Also - fohrsichd :cool:

- - - Aktualisiert - - -

Also ich habe vor etwa 2 Jahren das Modell 4211 (Also der jcm 800 in der 2x12" Comboversion mit Splitchanel, Reverb und 100 Watt) für aussagekräftige 150 Euro in meinen Bestand aufgenommen. Nach Röhrenwechsel und kleiner Restauration vom Techniker die mich nochmal rund 260 Euro gekostet hat war er wieder voll Einsatzbereit.
Im Vergeleich zu meinem relativ neuem DSL 50 klingt er allerdings sehr leise und eher Kraftlos. Haben neue Amps einfach nur einen Effektiveren Wirkungsgrad?

Einen effektiveren Wirkungsgrad gibbets nich, sondern nur einen höheren oder niedrigeren ;)

Hab deine Frage dennoch verstanden :) und will sie dir mit einem klaren NEIN beantworten.

Grad bei dem Modell sitzt oftmals der Korrosionswurm in den Loopbuchsen, daher schleife doch einfach mal 'n Gitarrenkabel ein - also einfach ein Kabel von Send nach Return einstecken.

Wenn der Amp dann lauter wird, brauchst da neue Buchsen bzw. kannst dir mit Deoxid sprühen erstmal helfen.

Falls das nix bringt, dann hast evtl. die Low-Budged-Bin-Neu-Schon-Schlaff Endstufenröhren rein, damit das Budged noch für die Disco am Abend reicht?

... oder dein Techniker hat das Bias extreeeeem vorsichtig (kalt) eingestellt, damit ja keine Reklamation wegen glühender Endröhren auf ihn zurück kommt?
 

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