Wer kennt das Oktava MK 012?

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Gast27281
Guest
Moinsen!

Ich bin auf der Suche nach KMs und bin über das Oktava MK 012 Paar gestolpert. Einige handeln ja Oktava als Geheimtipp. Wer kennt also das Mikrofon? Wäre toll wenn ich mal so einige Ratschläge von euch erfahre und auch zu Oktava allgemein. Kann man diese Firma wirklich so kaufen oder gibt es da eine Streuung? Ich meine die Teile kommen aus Russland, baut man dort Qualität?

Wie gesagt ich habe schon vieles gehört, aber das heißt ja nichts!:D

Greets Wolle
 
Eigenschaft
 
Ja, die haben leider eine ziemliche Streuung. Jedenfalls historisch gesehen. Ob die Streuung auch gross ist, wenn man aus der gleichen Charge mehrere kauft, kann ich nicht sagen. Ich habe ein neueres und ein paar alte. Wenn man sie aufschraubt, haben sie andere Bauteile verbaut. Ausserdem gibt´s noch Fälschungen aus China. :igitt:

Das neuere hab ich modifiziert, wobei sich der Klang zwar hörbar verändert hat, aber Welten liegen da nicht dazwischen.

Sie klingen prinzipiell nicht so zischelig und gehyped wie andere Kleinmembraner dieser Preisklasse und ich benutze sie sehr gerne für Overheads. Ich finde sie absolut empfehlenswert.

Vor allem die auswechselbaren Kapseln sind sehr praktisch. Ich habe ein matched stereo pair mit jeweils Kugel, Niere, Hyperniere und noch ein eine MK101 Grossmembran-Kapsel und den Achter-Adapter.

Die Mk101-Kapsel mag ich an manchen Stimmen ganz gern. Von der Achter-Bastelei aus zwei Nieren-Kapseln bin ich nicht so überzeugt.

Ich hatte mal einen kleinen Vergleich mit A-Gitarre gemacht und auf youtube gestellt. Die Soundqualität ist durch youtube leider völlig in die Grütze gegangen, aber man kann die Unterschiede zwischen den Mikros noch einigermassen erkennen. Vielleicht hilfts?
 
Die 012er sind nun wirklich kein Geheimtipp mehr ;) Gehören ja mit zu den meist empfohlenen in der Preisklasse - zusammen mit den Nt5er.

Bin mir auch gerade am überlegen ein Matched Pair von denen oder von Nt5ern zu holen - kann also (noch) nicht aus Erfahrung sprechen. Man sagt aber Oktava wirklich einen grosse Qualitätstreuung nach.
 
Die 012er sind nun wirklich kein Geheimtipp mehr ;) Gehören ja mit zu den meist empfohlen

Hm, wenn da so eine Streuung hinter sitzt sind sie wirklich kein Geheimtipp mehr!:rolleyes:

Nun genau das hatte ich befürchtet und bestätigt meine anderen Quellen. Na dann muß ich mich doch wohl nach etwas qualitativeren umsehen, die NT5 habe ich schon und die sind nicht schlecht.

Greets Wolle
 
Warum willst du denn eigentlich umsteigen, bzw was für Aufgabengebiete sollen die neuen Kleinkondenser übernehmen, wofür die Röder weniger geeignet sind?
 
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Hallo,

die Qualitätsstreuung bei Oktava kann ich nicht bestätigen - falls damit Fertigungsqualität gemeint ist. Die Dinger sind solide wie ein russischer Panzer. Und wenn man direkt beim deutschen Vertrieb kauft, sitzt man auch keinen Fälschungen auf. Ich habe die Dinger seit der Zeit im Einsatz, wo sie noch wirklich ein Geheimtip waren (o, diese kyrillischen Bedienungsanleitungen :D ), und war immer ganz zufrieden.
Den Vergleich mit den Rode NT5 habe ich mal gemacht und finde die NT5 etwas luftiger, dagegen haben die MK012 einen etwas erdigeren, mittigeren Klang.
Die Streuung bei einem gematchten Paar kann schon recht beträchtlich sein - meine beiden "gematchten" laufen schon ein wenig auseinander... nichts, was nicht zu beherrschen ist, aber mit dem serienmäßigen Gleichlauf zweier "Neumännchen" dann doch nicht mehr zu vergleichen. Ich setze meine MK012 nicht mehr als Hauptmikrofonierung ein, da werkeln seit längerem 2 KM184, aber als Chor- und Orchesterstützen gehen sie immer mit.
Auch ich schätze die Kapselvielfalt bei den MK012, bei mir sind Kugel, breite Niere, Niere und Acht im Gebrauch.

Viele Grüße
Klaus
 
Ich hab auch ein Matched Pair mit Kugel und Niere Kapseln. Mag sie auch gerne als Overheads, weil gerade durch dieses erdige mittige was hier schon geschrieben wurde bringen sie ein gutes Grundgerüst, dass man mit anderen Stützmikros dann noch ausbauen kann. Ein leichter Höhenboost per EQ noch drauf und es klingt schon amtlich. Es gibt im Internet einige Mods wo mit man die Oktavas noch verbessern kann - steht bei mir wohl auch demnächst an, bin gespannt was man da noch rauskitzeln kann...
 
Warum willst du denn eigentlich umsteigen, bzw was für Aufgabengebiete sollen die neuen Kleinkondenser übernehmen, wofür die Röder weniger geeignet sind?

Mikrofone sind sehr ähnlich wie Instrumente und Stimmen: Sie haben einen eigenen, charakteristischen Klang. Nur dass sie halt in der Signalkette eine Stufe weiter hinten stehen. Und gerade da ist es wichtig, dass sie vom Klangcharakter zu dem vorhergehenden Signal passen.
Für Musiker ist das unerheblich: Da wird ein mal ein Satz Mikros gekauft, der zum Instrument oder der Stimme passt, und fertig. Ebenso für Klein-Techniker: Hauptsache da liegt was in der Schublade, was für möglichst viele Signale geeignet ist und die irgendwie in der angestrebten Qualitätsklasse von Schall zu Spannung wandelt - der Rest wird in der Software per EQ erledigt.
Will man etwa mehr raus holen, ist eine größere Auswahl unumgänglich, auch wenn da Mikros dabei sind, die vielleicht nur auf ganz wenige Zwecke passen, da aber gut.

Will man universelle Mikros, die wirklich an fast allen Signalen gut klingen, muss man deutlich mehr ausgeben als für ein KM-184. Ich hab mich neulich erst hier zu dem Thema ausgelassen. Aber selbst - oder gerade - in dem Bereich wird Wert darauf gelegt, Mikros gemäß ihrem Einsatzzweck zu verwenden. Im professionelle Studio ein Vocals-Mic vor den Amp zu stellen wäre - selbst wenn es klanglich passt - so wie wenn man eine heilige Kuh über den Haufen fahren würde.

MfG, livebox
 
die Qualitätsstreuung bei Oktava kann ich nicht bestätigen - falls damit Fertigungsqualität gemeint ist.

Ich (vorsicht!;)) vermute, daß damit von 901 die von z.B. Neumann gewohnte Produkttreue gemeint ist, die sicherstellt, daß der Klang eines Mikrofontypes über Jahrzehnte gleich bleibt - egal, ob das Mikro 1963 oder 2008 gekauft wurde.
 
die Qualitätsstreuung bei Oktava kann ich nicht bestätigen - falls damit Fertigungsqualität gemeint ist.
Vielleicht haben sie sich mit der Popularität verbessert und der Ruf hinkt ihnen nach. Könnt ich mir gut vorstellen.

@ livebox: Danke für die Antwort, aber du hast mich wohl falsch verstanden. Das was du schreibst weiss ich wohl, gerade deshalb wollte ich auch wissen für was sich die Röder eignen, oder eben nicht.

Ich bin nämlich auf der Suche nach einem Kleinmembraner Paar in der Preisklasse, vor allem für die Einsatzgebiete Geige, A/Westerngitarre und Drum Overhead.
 
Ja, da hab ich dich tatsächlich falsch verstanden.

Da ich den Thread nicht kapern will, nur kurz: Die NT-5 sind in ihrer Preisklasse fürs Studio ein sehr guter Tip. Live bevorzuge ich die MXL 603, weil die nicht ganz so scharfe Höhen haben und im unteren Bereich besser performen. Ersteren Punkt bekommt man aber im Studio mit dem EQ sehr gut in den Griff und die Rode lösen etwas besser auf als die MXL.

MfG, livebox
 
Ich meinte eigentlich die Variationen im inneren Aufbau der elektronischen Schaltung. Ich hab sie ja mal aufgemacht und wie gesagt auch eine Reihe Bauteile ausgetauscht.

In den alten russischen Oktavas waren auch russische Bauteile drin. Die sehen auch irgendwie aus wie aus einer anderen Zeit. In dem neueren war besseres Platinenmaterial und auch moderne gute Bauteile. Also Neue zu kaufen halte ich für relativ unbedenklich, aber wahllos mehrere von eBay ersteigern würde sicherlich gewisse Unterschiede ergeben.
 
Moin!

Danke für die Antworten, also da habt ihr mich aber doch wieder zum Nachdenken gebracht!:D Nun ich will sie nicht zum Umsteigen haben, nein ganz im Gegenteil, ich will sie für spezielle Dinge einsetzen können. Die NT5er sind ja gut, aber eben nicht überall. Ich habe sie für Westerngitarre und auch schon Flügel eingestzt, machen da beim Flügel nicht wirklich den Job, den ich möchte. Es fehlt das gewisse Etwas.:nix:

OH Mikrofonierung kommt auch gut (NT5) beim Drum, Percussion schon weniger. Nun Geschmäcker sind verschieden. Außer für Chor, wofür setzt ihr die Oktavas denn gern ein, da wo sie eben den Charakter rüber bringen?

Greets Wolle
 
Hallo, Wolle,

bei mir laufen die Oktavas z. B. sehr gerne als Solistenstützen bei Sopranistinnen, da kommt die etwas mittigere Wiedergabe eigentlich ganz gut. Überraschend gut fand ich sie am Cembalo und auch einmal am Romantikflügel. Wo sie m. E. sehr gut passen: Am Gitarrenverstärker bei der elektrischen Fraktion.

Viele Grüße
Klaus
 
Eigentlich hauptsächlich als Overheads oder Rooms. Ansonsten können sie gut sehr spitze Quellen abrunden, dafür klingen nach meiner Erfahrung aber die meisten günstigen A-Klampfen irgendwie zu dünn und mittig...
 
Hallo, Wolle,

gerne, auch wenn's da nicht soviel zu erzählen gibt. Die Sache mit dem Cembalo: Da drehte es sich um einen Kammerchor (soweit ich das entsinne, 20 Sänger), der für einige Stücke von einem Pedalcembalo als Continuoinstrument begleitet wurde. Um das Cembalosignal recht sauber zu haben (Instrument stand mittig vor dem Chor), mußte ich recht nahe 'ran, der Deckel war geöffnet. Ein Mic war auf die Diskantsaiten, eins auf die Bässe ausgerichtet. Die Anreißgeräusche bei diesem Instrument waren recht hart und da ja ein Cembalo ohnehin sehr obertonreich ist, traf es sich hier eigentlich sehr gut, daß die Oktavas ein klein wenig mehr "Mitte" gaben.

Ähnlich beim Romantikflügel, damit hatte ich auch mal bei einem Chorkonzert zu tun. Das Instrument war deutlich kürzer als ein normaler Konzertflügel und war klanglich vergleichsweise sehr "silberig", da fehlte mir beim Hören am Veranstaltungsort selber ein wenig die Durchsetzungsfähigkeit im Mitten- und Tiefenbereich. Mag sein, daß dies für dieses eine Instrument spezifisch war (ich bin da alles andere als Fachmann...), aber auch hier war die leichte Mittigkeit der Oktavas von Vorteil. Ich hatte damals den direkten Vergleich mit einem NT5, das ich einfach mit dazugepackt hatte (auch hier: Ein Mic für Diskant, eins für den Baßbereich) und war überrascht, daß in diesem Falle die MK012 das ansonsten feiner und neutraler zeichnende NT5 doch haben alt aussehen lassen.

Viele Grüße
Klaus
 
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