wer kennt sich mit Gibson Nitrolack aus ?

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woran liegt es , das bei manchen Gibsongitarren mit Ntrolack, Haarrisse entstehen und manche nicht. ?.... am Weichmacher kann es nicht liegen, weil Gibson, laut Aussage eines Speziallisten, nie Weichmacher verwendet hat.
Lackzusammensetzung ? Umgebungsklimatisierung ? wurde mir gesagt....
kennt sich jemand damit evtl genau aus ?
 
Eigenschaft
 
Das Gibson nie Weichmacher verwendet hätte ist aber eine steile These. Es gibt nahezu keine Nitrolacks mehr ohne, da die für industrielle Fertigung gar nicht so gut geeignet sind.
Nitrolack reißt wenn das Lösungsmittel verdunstet ist durch Temperaturschwankungen. Man kann auch das Plastiknitro mit Gewalt (Eispray und Föhn oder so) zum Reißen bringen, wobei das ein anderes Muster als wie bei alten Gitarren ergibt. Nitro ohne Weichmacher reißt schon bei leichtem Frost wenn die Gitarre z.B. Im Auto liegt.
 
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Hi Stefan,
was ist Plastiknitro ?
 
Ich halte diese Aussage auch für nicht haltbar. Oder anders gesagt: eine Frage der Definition, wie es Gibson selbst tut. Kann man es noch Nitro nennen, wenn die Lackschicht nur noch ganz wenig enthält?
 
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Hi Stefan,
was ist Plastiknitro ?

Hi, der Weichmacher ist quasi Kunststoff, deshalb mein despektierliches "Plastiknitro". Das Ganze ist auch "dicker" und fühlt sich ganz anders an, z.B. der Lack den ich verwende klebt niemals. Gibson ist/ war sehr gut darin, Halbwahrheiten zu verkaufen.
 
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Ich finde es immer lustig, wenn die Leute über Polyesterlackierungen abrotzen und im Gegenzug dazu den Lack von Gibson bspw. loben. :-D
 
Ich finde es immer lustig, wenn die Leute über Polyesterlackierungen abrotzen und im Gegenzug dazu den Lack von Gibson bspw. loben. :-D

Naja - Der (angeblich) beste Lack für Gitarren ist Schellack. Der schützt das Instrument bei gleichzeitig geringster Beeinträchtigung des Schwingungsverhalten des Holzes.
Wurde zumindest früher von Geigenbauern gerne genommen - ob das heute noch so ist weiß ich nicht.
Aber Schellack ist überaus empfindlich - da reicht schon scharfes Anschauen und es gibt Lackrisse :evil::D.

Der wohl zweitbeste ist Nitrolack. Auch er ist relativ empfindlich aber nicht so extrem wie Schellack. Nitrolack lässt das Holz relativ gut Schwingen da er Dauerelastisch ist. Aber es reagiert stark auf Umwelteinflüsse. Auch Weichmacher in Gummiauflagen z.B. von Gitarrenständern können den Lack zerstören. Habe schon Extremfälle gesehen, wo der Lack schwarz (wie verkohlt) aussah.
Dadurch, das er so empfindlich reagiert und das Lösungsmittel verdunsten (wie oben schon erwähnt) aber auch dadurch dass das Holz arbeitet (Naturwerkstoff) kommt es bei älteren Gitarren zu diesen feinen Lackrissen (Haarrisse) die von vielen als gut und schön und als Qualitätsmerkmal echten Alters gesehen wird.

Polyesterlack ist dagegen ein relativ harter Lack. Er reisst auch nicht Altersbedingt aber er kann (bei unsachgemäßer) Behandlung großflächig absplittern. Vor allem wenn er dick aufgetragen ist, wirkt er eher als ob die Gitarre "eingeschweißt" ist - sehr oft bei billigen Gitarren zu sehen. Das Schwingungsverhalten ist nicht so gut wie bei Nitrolack.

Man muss aber sehen, das die Unterschiede (vor allem das fördern oder verhindern des Schwingungsverhaltens) sich in Bereichen bewegt, die der Durchschnittshörer nie und nimmer wahrnimmt. :D

Gruß
 
bei manchen Gibsongitarren

Das wird wohl einfach daran liegen, dass es "den" Gibson-Lack nicht gibt!

Today, however, Gibson Custom is nailing all facets of historic and contemporary finishes by using a range of nitrocellulose processes to suit different requirements, with outstanding results in all cases.

Eimal sollen die Gitarren so aussehen, wie sie damals - in der guten alten Zeit natürlich - auch aussahen, dann sollen sie aussehen, als seien sie damals hergestellt worden und sähen deshalb so alt aus, dann gibt es auch aktuelle Modelle, die ihre Liebhaber finden sollen, mit einem Finish, das es früher gar nicht gab. Mit einer einzigen Lackmischung allein dürfte das nicht möglich sein.

nie Weichmacher verwendet

Weichmacher, englisch "plasticiser/plasticizer" oder "softener" gibt es schon lange, sie werden als Lösemittel benötigt und deshalb bei den meisten Nitrolacken verwendet.

Kurzer Überblick: https://www.spektrum.de/lexikon/chemie/lacke/5194

Fast alle Cellulosenitratlacke enthalten Weichmacher.

Bei den physikalisch trocknenden L., wie Cellulosenitratlacke, Celluloseetherlacke, Chlorkautschuklacke und L. aus Polyvinylverbindungen, erfolgt die Filmbildung durch Verdunsten des Lösungs- oder Dispersionsmittels. Der Vorgang ist reversibel, d. h., der Film kann durch die Lösungsmittel wieder aufgelöst werden. Von großer Wichtigkeit für den industriellen Gebrauch ist die schnelle Trocknung dieser L.

Informationen zu den Inhaltsstoffen von Lacken: http://www.schadstoffberatung.de/farben.htm

Ein Glossar: http://www.lacke-und-farben.de/presse/metalinks/glossar/?no_cache=1

Solche Informationen sind frei zugänglich, auf die Werbung der Hersteller darf man sich nicht verlassen.
Aber die Tipps dieses Meisters sollte man berücksichtigen: https://www.kraushaar-gitarren.de/cms/lack.html
 
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Nitrolack lässt das Holz relativ gut Schwingen da er Dauerelastisch ist.

Nur solange noch Weichmacher enthalten sind. Gerade wegen der fehlenden Dauerelastizität kommt es ja zu den heute so geschätzten Rissen.
 
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Meine alte Gibson Les Paul Traditional 2012 bekam an zwei, drei Stellen Lackrisse (obwohl sie nur im Keller hing). Bei meiner aktuellen 2013 (die schon zig mal bei Frost im Auto lag) tut sich dagegen nichts.
 
Mir ist aufgefallen, das es verschiedene Arten von "Rissen" gibt.
Habe mir mal zur Veranschaulichung zwei Bilder aus dem Les Paul Forum entliehen.

Da ist zum einen der typische Riss, den so manche Spezialisten heute mit dem Teppichmesser nachempfinden.

P1060818.jpg



Und dann ist da jene "Rissbildung", die eher eine Faltenbildung darstellt.

rt_ring0.jpg



Beim oberen Beispiel würde ich mal auf den sich über die Jahre verschwundenen Weichmacher tippen. Spröde Oberfläche, die dann auf Themperaturschwankungen reagiert.
Im zweiten Beispiel sieht es so aus als ob das Holz, nachdem es lackiert wurde, bedingt durch Austrocknung geschrumpft ist.
Ist wie bei dicken Meschen die feste abnehmen, da hängt die einst über der dicken Wampe straffe Haut plötzlich in Falten da.


Diesen Effekt habe ich auch bei meiner '94 Gibson entdeckt, die sich auch wie meine anderen "Nitro-Gibsons" stehts im selben Raum befand.
Hier mal eine Nahaufnahme davon.

NH8-1.JPG


Korrigiert mich wenn ich falsch liege.
 
Also warum die erste so aussieht weiß ich nicht... sieht aber etwas komisch aus, vielleicht hatte die LP nen Unfall, wegen Verlängerung der Schraubenachse oder jemand hatte zu viel Kraft?

Bei der zweiten sind es die klassischen Risse die durch Temperaturwechsel auftreten, das ist das was Vintage Nitros eigentlich ausmacht, dabei sind die Risse in der Regel gegen die Längsachse der Gitarre und gegen dem Grainverlauf. Das resultiert IMHO aus dem ausgehärtetem Lack und der minimalen Schrumpfung bei Kälte /temperaturwechseln des Holzes.

Bei deiner 94er ist der Lack geschrumpft, würde ich sagen und auch gerissen, die Wölbung könnte auch durch minimal Feuchtigkeit auftreten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kommt weniger drauf an, wie der Lack heißt, sondern wie dick dieser aufgetragen ist. :)
 
Hat jemand von euch ne Gibson Les Paul Black Beauty mit Haarrissen im Lack. Stellenweise habe ich leichte Risse an der Rückseite am Kopf gesehen aber am Body ist mir noch keine auf Fotos bekannt,ausser geagde.
Bei Gold Tops und Sunburst sieht man es häufig,zumindesten bei alten.
 

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