Wie bringe ich mein Solospiel aufs nächste Level wenn ich nicht nur die Pentatonik spielen möchte?

pilos
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Hey :)

Ich bin Gitarrist und beschäftige mich in letzter Zeit viel mit dem Solospiel. Wenn ich zum Beispiel über einen Backing Track in A-Moll soliere, verwende ich außschließlich die Pentatonik und die Blue Notes. Also bei A moll wären das dann die Töne A, C, D, E, G und Eb für die Blue Notes. Könntet ihr mir bitte noch weitere Töne nennen, die sich bei nem Stück in A moll noch gut anhören? Irgendwie horchen sich meine Soli immer gleich an nach einer gewissen Zeit, wsl deswegen weil ich nur die Pentatonik spiele vermute ich. Ich bin mir bewusst, dass es sehr viele verschiedene Tonleitern gibt, aber welche würde in diesem Beispiel "passen"? Würd mich sehr über Hilfe freuen.

lg :)
 
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Das kann man nicht pauschal beantworten. Es hängt davon ab, welche(r) andere(r) Akkord(e) in dem Backingtrack noch vorkommen.
 
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Hi,
ich halte zwar dieses "Malen nach Zahlen" für fragwürdig, aber probier doch mal ob sich in deinen Ohren die 6 (F#), die 9 (H) und die maj7 (Ab) dazu gut anhört.
Grüße
 
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Es hängt davon ab, welche(r) andere(r) Akkord(e) in dem Backingtrack noch vorkommen.

Ganz genau. Mit Ausnahme eines Vamps in a Moll (bei dem es keine Akkordchanges gibt) bestimmen die Akkorde und ihre Wechsel,
was wann, wo und wie gut klingt. Ein erster Schritt wäre z.B. aufzuhören ein Backing track in a moll nur als solchen zu sehen.
Sondern welche Akkorde und akkordwechsel gibt es, wann bin ich wo in dem Song, wie kann ich auf die Akkorde eingehen,
sie hörbarer machen als nur zu nudeln usw usw => Tip Grundton, Terz und Quinte sind starke Akkordtöne ;)
 
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... Könntet ihr mir bitte noch weitere Töne nennen, die sich bei nem Stück in A moll noch gut anhören? ...
Probier einfach mal rum und HÖRE was Dir gefällt, da kann schon nix kaputtgehen ;)
Nimm doch die Pentatonik als Ausgangsbasis und "schmuggel" mal den einen oder anderen Ton mit rein und wenn ein Ton nix war, dann spielst Du ihn eben nie wieder.
 
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die Aussage, die sich zwischen nasi_gorengs Zeilen versteckt, ist so simpel wie klar:
es fehlt an Einfällen und/oder überhaupt an Melodiegefühl
das wird einfach mit penta, dingens, irgendwas... Skalen geschickt getarnt ;)
und so wird es (letztlich) nicht mal zum Solisten Anfänger Level reichen
(keine Schande, weil nach Höreindruck wird es von 90% der Gitarristen genau so praktiziert)

ich darf das so unverblümt schreiben, weil ich keine Pentatonik kann* und mir auch keine Soli einfallen :D
(* nicht weil ich zu blöd wäre, sondern weil es mich nicht interessiert)

cheers, Tom
 
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Hallo,
nee, ganz so krass würde ich das nicht formulieren.
Es ist -für mich- wie bei allen Dingen, die ich strukturiert lernen möchte: Wenn ich alles "drauf" habe, dann muss ich es wieder vergessen :)
Grüße
Markus
 
ich habe es bewusst so krass ausgedrückt, weil es ein Grundsatzproblem betrifft
nicht aus Böswilligkeit oder Arroganz - ich kann ja selbst nix
waldru beschreibt einen guten Ansatz, sich überhaupt aus dem Dilemma zu lösen...
aber das funktioniert letztlich nur, wenn auch bewusst auf 'Melodien' hingearbeitet wird
fällt einem keine ein... lässt man es halt (besser)
wie James Jamerson zu sagen pflegte: du fühlst die Note nicht ? dann spiel sie auch nicht

cheers, Tom
 
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hmmm.. bin mir nicht sicher ob ich die Aussagen hier verstehe bzw. verstehen soll... Egal..

A-Moll-Pentatonik hoch und runter, OK, zu langweilig. Spielst du da nur eine Box?
Falls ja, probiere Box I bis V aus (siehe auch hier):
http://six-strings.de/ressourcen/tonleiter/a-moll-pentatonik

Vielleicht eine Anregung für dich.
 
Hi,
m.M. ist es nicht unbedingt der Tonvorrat, der ein Solo interessant macht. Es sind die Phrasierung und die Rhythmik.
 
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Ich weiß im Prinzip, auf was Telefunky hinaus will, aber das ist mir ein bisschen zu krass, was hier geschrieben wird. Irgendwie muss man ja anfangen und es sind nicht jedem schöne Melodien in den Kopf gelegt, die man dann nur noch aufs Griffbrett bringen muss.

Für passende Töne, aus denen man Melodien kreieren kann gibt es Werkzeug, mit dem man arbeiten kann. Schöne Soli und Melodien zu spielen oder sich auszudenken, kann man lernen.
Als geeignete Werkzeuge würde ich mich mal mit Dur- und Molltonleitern beschäftigen oder von den Akkordtönen ausgehen.
Beides im Blick zu haben schadet auch nichts.
 
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Btw: Ich hab mal Ian Bairnson (das ist der geniale, melodiöse Studiogitarrist auf den Alan Parsons Project Alben) gefragt, wie er auf seine Ideen kommt.
Hier die Antwort:
"I never learned scales, they didn't feel very interesting to me. I was always looking for interesting intervals.
The distance between notes felt more melodic and constructive. Basically, I look at the fretboard and can "hear" what notes are around me - that lets me jump around the notes.
It did take me a few decades to become so familiar with the guitar neck...
I also think phrasing is important and giving some space during solos" (Ian Bairnson)
 
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Hallo,
wie James Jamerson zu sagen pflegte: du fühlst die Note nicht ? dann spiel sie auch nicht
Wie wahr :great:
Es sind die Phrasierung und die Rhythmik.
Genau ... und: Musik ensteht durch die Pausen zwischen den Noten.
Irgendwie muss man ja anfangen und es sind nicht jedem schöne Melodien in den Kopf gelegt, die man dann nur noch aufs Griffbrett bringen muss.
Klar, jeder muss mal anfangen. Deswegen schrieb ich auch "wieder vergessen". Denn ein schönes Solo, das sich gemäß Gebrauchsanweisung erstellen lässt, ist im vielleicht harmonischen Sinne "schön". Es ist aber auch wie nasi goreng schrieb, Malen nach Zahlen. Um malen zu lernen, ist das sicher auch okay, aber dann bitte wieder vergessen. Sonst ist es immer das selbe Haus, welches Du malst ;)
Ich hatte in einem Song, den ich hier vorgestellt hatte ein Solo, das nicht schön war, bei dem ich Dir noch heute nicht sagen könnte, welche Skala dem zugrundeliegt. Mir gefällt es aber ausserordentlich, weil es meine Vorstellung, wie ein Blatt im Wind sich bewegt ziemlich gut Ausdruck verleiht (hat leider aber wohl niemand erkannt :-()
Ich hab mal Ian Bairnson
Mit wem Du so alles abhängst:great: Recht hat der Kerl :D
Grüße
Markus
 
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so, so... aber wenn ich es schreibe ist es 'zu krass' ? ;)
genau dasselbe steht am Ende meines ersten Beitrags, aber wer bin ich schon... :D

cheers, Tom
 
- ich kann ja selbst nix
Hör uff:D du spielst doch gut:great:

Ich glaub auch, dass die Schwierigkeit darin besteht, ein Solo passend zum Stück zu gestalten. Brauchbares Tonmaterial herleiten ist ja sicherlich nicht das Hauptproblem.

Z.B. wie sich ein Spannungsaufbau darstellt, wie das Solo aus dem Stück heraus entsteht und sich am Ende wieder einfügt,
ob so ein Solo (im musikalischen Sinne) ein Höhepunkt im Stück sein soll und es dafür reicht, passt....usw.
 
Wenn es mit der Pentatonik langweilig klingt, liegt es in der Regel daran, dass zu statisch gespielt wird, noch zu wenig Klangphantasie im Kopf vorhanden ist und bislang nur zu wenige Möglichkeiten der Gestaltung beherrscht und ausgeschöpft wurden. Eigentlich treffen immer alle drei Punkte gleichzeitig zu.

Hier mal einige Beispiele dafür, was bei interessantem Solospiel so alles zusammenfließen kann oder sollte:


Songdienlichkeit:


Nie fragen, was man in den Song alles reinpropfen kann, sonder immer danach schauen: Was verlangt der Song von mir innerhalb des Bandumfeldes? Oder: Wonach fühlt sich das Playback an: Nach Heavy, Ballade, Latin, Blues, Pop oder ...? Und wie fülle ich das aus - perfekt mit oder originell gegen den Strich gebürstet?

Beispiele Phrasierungstechiken:


- Bendings (Zieltöne Ganzton, Terz / Release Bend / Unisono Bend)
- Hammer on / Pull of
- Vibrato
- Slides up und down
- Triller
- Double Stops (meistens Quarten, Sexten und Oktaven)
- Rakes

Rudimentäre Beispiele Tonauswahl

Sich bewusst machen, was so klingen kann und wann es passt oder nicht:

- Pentatonik pur ohne jegliche Zwischentöne
- Pentatonik plus b5
- Pentatonik plus 6 und/oder 7
- Chromatische Zwischentöne
- Pentatonik mit Verschleierung zwischen großer und kleiner Terz
- Komplette Leiter in Dur, Moll äolisch (b6), dorisch (6), mixolydisch (b7), prygisch (b2).


Beispiele Rhythmik:

- Ganze, Halbe, Viertel, Achtel, 16-tel; Sextolen, Quintolen. Gern auch in Kombination. Hauptsache, es gibt einen im Ohr nachvollziebaren Sinn und Drive.
- Triolen
- Triolischer Swing (mittlere Note fällt weg)
- Rhytmisch verschobene Lickwiederholungen

Beispiele Sound

- Verzerrt, crunch, edge, clean; unterschiedliche Anschlagspositionen; Umschalten/Wechseln zwischen den Tonabnehmern; Arbeiten mit dem Volumepoti


usw. usw.
 
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Hör uff:D du spielst doch gut:great:
Ich glaub auch, dass die Schwierigkeit darin besteht, ein Solo passend zum Stück zu gestalten. Brauchbares Tonmaterial herleiten ist ja sicherlich nicht das Hauptproblem.
Danke, das ist nett formuliert und es freut mich natürlich, dass die Begleitmuster gefallen.
Aber im Bereich Melodie sieht's wirklich mau aus.
Die von Hans_3 angesprochenen 'Tonphantasien' sind bei mir kurioserweise bezogen auf 'Gesang' reichlich vorhanden, aber auf die Saiten bekomme ich das einfach nicht übertragen - fail.
Die nicht vorhanden Skalen verhindern zumindest bei mir wirksam, dass dann Allerweltsgegniedel als 'Füller' eingeschoben wird...

cheers, Tom
 
Hey Tom,
'Tonphantasien' sind bei mir kurioserweise bezogen auf'Gesang' reichlich vorhanden, aber auf die Saiten bekomme ich das einfach nicht übertragen
ich glaube, ich weiß, was du meinst. Dann tricks dich doch selbst aus und sing deine Gitarrenlinien :)
Aber im Ernst, das hilft auch bei der Reproduktion der eigenen "Tonphantasien" oder sagen wir einfach Ideen. Eine Melodie, die ich nicht singen oder pfeifen kann, bekomm ich auch nicht gespielt - so einfach ist das (bei mir). Auch das Gegenteil stimmt. Sobald ich eine Melodie soweit verinnerlicht habe, dass ich sie aus dem Kopf singen/summen kann, ist es nicht mehr weit bis zur technischen Umsetzung auf der Gitarre. Das betrifft sowohl eigene Sachen als auch irgendwelche Melodiepassagen anderer Gitarristen.

Die nicht vorhanden Skalen verhindern zumindest bei mir wirksam, dass dann Allerweltsgegniedel als 'Füller' eingeschoben wird.
:great:
Jo, gibt nichts Schlimmeres als leblos runtergenudelte Skalen(-bestandteile), egal in welcher Geschwindigkeit. Das ist für mich komplett unmusikalisch und spricht nicht gerade für das musikalische Gespür/Gefühl des Gitarristen.
 

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