Wie erfolgreich kann man heute noch werden

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Nachdem ja so viel Diskussionen im Moment im Umlauf sind, dachte ich, trage ich mal meinen Senf dazu bei - in Form einer Frage, die mich persönlich interessiert und zu der mich vor allem EURE Meinung interessiert.

Es geht im Endeffekt um das leidige Thema "Erfolg".

Aber ich möchte das ganze noch spezialisieren (im Thread, in dem es um Wertschätzung älterer Gitarren in naher Zukunft geht, wurde es schon einmal angerissen).

Wie hoch stehen die Chancen, in der sich immer weiter auf elektronik ausgelegten Musik, ansatzweise noch mit "Guter alter Rockmusik" oder nennen wir es einfach mal Gitarrenmusik, Erfolgreich sein zu können.

Erfolgreich möchte ich hier jetzt nicht so auslegen, Stadien ähnlich wie U2 oder Coldplay, AC/DC o.ä. zu füllen. Vielmehr soll es einfach darum gehen, davon leben zu können.

Hört man sich die Charts so an, habe ich nämlich das Gefühl, dass "echte Musiker" irgendwann abgelöst werden durch Computer....und das Lables, egal ob Major oder Indie, inzwischen garnichtmehr so groß die Möglichkeit haben, talentierte Leute unter Vertrag zu nehmen da der "Markt" einfach immer kleiner wird.

Aber wie gesagt, mich interessiert mal eure Meinung dazu - evtl. haben wir ja auch Leute aus der Branche ooooder zumindest User mit gutem Einblick.

Ich bin gespannt :)

LG
 
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Hört man sich die Charts so an, habe ich nämlich das Gefühl, dass "echte Musiker" irgendwann abgelöst werden durch Computer

Die Charts sind ja aber keineswegs repräsentativ für das sehr breite Musikspektrum das es abseits davon noch gibt. Es gibt eine Menge erfolgreiche Bands, die nicht in den Charts vertreten sind und trotzdem von ihrer Musik leben können, weil es immer noch eine ausreichend große Hörergruppe gibt. Wir sollten uns bei diesen Überlegungen also nicht unbedingt nur auf das versteifen, was im Radio gespielt wird.
Zum zweiten Teil mit den "echten Musikern" (gut dass das in Anführungszeichen gesetzt wurde): Ich denke nicht, dass das Spielen "echter" Instrumente (Gitarre, klassische Instrumente etc.) aussterben wird, auch langfristig gesehen, denn es macht schließlich eine Menge Spaß. Wenn man sich hier im Board mal so umsieht, dürfte der musikalische Nachwuchs (zu dem ich ja je nach Blickwinkel auch gehöre) ziemlich breit aufgestellt sein. Hinzu kommt ja noch, dass es heutzutage sehr einfach ist, für wenig Geld an ein gutes Instrument zu kommen. Die Voraussetzungen könnten eigentlich nicht besser sein.
Wir sollten auch nicht vergessen, dass Musik machen ein fester Bestandteil der Kultur eigentlich aller Menschen ist. Ob man damit jedoch Erfolg haben wird, steht auf einem anderen Blatt...

Kurze Ergänzung:

Der Einsatz elektronischer Elemente in der Musik ist ja auch prinzipiell gar nichts schlimmes. Im Gegenteil; es kann durchaus interessante neue Facetten in die Songs einfließen lassen (aber das ist ein anderes Thema). Ich wollte nur noch kurz ergänzen, dass "Gitarrenmusik" schon seit den 60ern immer wieder für tot erklärt wird und sie dennoch weiterhin existiert. Natürlich gibt es Auf- und Abschwünge was die Popularität von Genres betrifft, so hat beispielsweise "Metal" in den 90ern unter der Grungewelle gelitten, ist aber heute immer noch existent. Genauso wird vielleicht auch bald die "Elektrowelle" enden und es werden wieder vermehrt Gruppen in klassischer Rockband-Besetzung gehört. Wer weiß?
Dass das Einfluss darauf hat, ob man mit einer bestimmten Musikrichtung Erfolg haben kann oder nicht, mag sein. Andererseits muss man eventuell auch "nur" zur richtigen Zeit am berüchtigten richtigen Ort sein, denn jede neue Welle braucht schließlich auch ein Zugpferd mit dem alles anfängt. Der Massengeschmack ändert sich halt über die Zeit, aber im Endeffekt wird es abseits des "Mainstream" wohl immer Gruppen von Musikliebhabern geben, die ihrem Genre die Treue halten, sodass dort Erfolg möglich sein wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sollte beachten, dass die großen Rockbands vergangener Tage auch keine "Radiobands" waren. Slash hat zu dem Thema mal gesagt, dass du als Rockmusiker dein Geld hauptsächlich mit Konzerten verdienst. Die Plattenverkäufe machen eigentlich kaum was aus, da der größte Teil des Geldes sowieso bei der Plattenfirma bleibt.

Persönlich würde ich sagen, dass die Charts/das Radioprogramm auch nicht so das Medium für Gitarrenmusik sind. Ich meine, wie oft hören die meisten hier wohl Radio? Ich gehöre zumindest zu denen, die sich Alben auf CD oder Vinyl kaufen und davon Musik hören. Konzerte besuche ich außerdem auch sehr gerne. Radio höre ich so gut wie nie und was gerade in den Charts ist, interessiert mich sowieso nicht.

Zudem veröffentlichen die typischen Kandidaten für die Charts meistens auch Singles, während in Sachen Gitarrenmusik so gut wie immer ganze Alben vermarktet werden.

Echte Musiker kann man also wohl nur bedingt mit denen vergleichen, die ihre Hits in den Charts haben. Da ist halt das, was gerade "Mainstream" ist, was die breite Masse hört. Schaut man sich die Entwicklung so an, stellt man fest, dass sich die Musik über die Jahre mitunter stark verändert. Je nach dem aktuellen Zeitgeist eben.

Rockmusik, Gitarrenmusik, "echte Musik", "Musik mit echten Instrumenten" sehe ich hingegen als eine Konstante, die eben immer bleibt. Wenn auch die Verkäufe in einem relativ kurzen Zeitraum nicht so hoch sind, wie bei der Musik in den Charts, bleibt sie über längere Zeit konstant.

So zumindest mein Gedanke zu dem Thema.
 
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Mein Buchtipp zu dem Thema:

http://www.heyne-hardcore.de/underground/niven-kill_your_friends.html

Ziemlich treffend beschrieben das Ganze, allerdings "Gossensprache", also nix für zarte Gemüter.
Und wer wirklich so ambitioniert ist und hofft, mit Musik das große Geld machen zu können, sollte es lieber nicht lesen.

Man kann übrigens Künstler, die heute in Deutschland mal in den Charts sind, nicht mit den US Stars vergleichen. Das sind VÖLLIG andere Dimensionen. In den Staaten reicht dir in der Regel ein größerer Nr. 1 Hit und du hast ausgesorgt (wenn man nicht gleich alles verjubelt und mit dem Geld, das man mit dem kurzen Ruhm verdient - sprich Shows und Konzerte - sinnvoll umgeht).

Ansonsten würde ich noch sagen - wenn man von Musik in Deutschland leben will, dann geht das noch am besten im Bereich Volksmusik und Schlager.
 
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Ich würde jetzt auch nicht behaupten, dass "Gitarrenmusik" vom Aussterben bedroht ist. Gefühlt kommt es mir vor, dass es sogar etwas mehr in den letzten Jahren geworden ist. Zeiten, in denen "Rockmusik" (im weiteren Sinne) für tot erklärt wurde gab es schon etliche. Ich kann mich auch noch gut an die Zeit Mitte der 90er erinnern. Die Grunge- und Alternativewelle ist mittlerweile abgeebbt, sog. "Crossover"-Mucke war auch nicht mehr so angesagt und die Neo-Punkwelle (Green Day, Offspring und Konsorten") war auch schon wieder auf dem Rückmarsch. Von "Metal" ganz zu schweigen. Entweder waren die ehemals "großen" Bands ziemlich abgehalftert und am Jammern, dass der Grunge Schuld am Untergang der Szene ist oder sie haben versucht sie mehr schlecht als recht an die aktuellen musikalischen Gegebenheiten anzupassen.
Hat man zu der Zeit das Radio angemacht, liefen hauptsächlich irgendwelche Technonummern oder weichgespülte R'n'B-Sachen. Die "guten" Sachen liefen im Radio oder Musik-TV entweder sehr selten und dann meistens zu späteren Uhrzeiten. Selbst der Metal Hammer hat elektronisch angehauchte Musik oder den Mix von Rock und Techno mit in die Zeitschrift aufgenommen. Das ganze gipfelte dann mit dem Titelcover, auf dem ein Mitglied von The Prodigy zu sehen war (das müsste so im Juli/August 1997) gewesen sein. Kurze Zeit später ging es aber wieder bergauf. Nu Metal war auf einmal angesagt und man konnte vermehrt rockige Musik im Radio oder TV sehen (Korn, Limp Bizkit, P.O.D. ...). Auch mit dem klassischem Metal ging es wieder voran. Iron Maiden haben Bruce Dickinson und Adrian Smith zurückgeholt und mit Brave New World ein gutes Album rausgebracht. In den frühen 00er-Jahren hatten Bands mit einem "The" im Bandnamen und "Garagensound" große Erfolge, sogar im "Mainstream". Und so weiter und so fort.

Ich habe auch das Gefühl, dass "Metal" zur Zeit wieder sehr populär ist, wenn auch in den unterschiedlichsten Stilrichtungen. Gerade extremere Stile scheinen mittlerweile ziemlich gefragt zu sein. In den 90ern war Black- oder Death Metal angehauchte Musik noch nicht so verbreitet.

Wir reden jetzt natürlich nicht von massenkompatibler Chartmucke, für den "08/15-Ich höre was aktuell und in den Charts ganz oben ist-Hörer". Aber Rockmusik in irgendeiner Form ist schon eine Konstante und wird auch nicht Verschwinden, wie schon so oft propagiert. Es gibt auch noch genügend Fans der "klassischen" Sachen. Nur weil die Musik schon etwas älter ist, ist sie nicht "schlechter". Manche Sachen sind zeitlos und klingen nie altbacken, andere erleben ein kurzes Revival und verschwinden dann erstmal wieder in der Versenkung.
Nur weil man mit einem Computer Musik machen kann, heißt das noch lange nicht, dass ich diese Musik auch gut finden muss. Da spielt der persönliche Geschmack auch eine Rolle. Obwohl man Amps mit Transistoren bauen oder nachmodellieren kann, verkaufen die allermeisten auch nicht ihre Röhrenamps :D.

Zur "Chartmusik" habe ich jetzt auch nicht unbedingt so den großen Bezug. Da tummelt sich IMHO schon sehr viel banales Zeug, dass in ein paar Monaten kein Schwein mehr kennt. Manchmal frage ich mich wirklich, wie Leute gewisse Musik "gut" finden können und total abgehen, wenn diese Lieder gespielt werden. Aber Geschmäcker sind verschieden :D. Teilweise ist das für mich Einweg-Musik. Einmaö hören und vergessen. Aber wenn ich ehrlich bin, war es früher auch nicht besser. Sieht man sich mal die Charts an, die einige Jahre zurück liegen, findet man auch mehr als genug "schlechter" Titel (Billigtechno, infantile Partysongs... schlecht aus meiner persönlichen Sichtweise gesehen). Die Musik klang zwar anders, qualitativ war sie aber auch nicht unbedingt besser.

Viele Leute finden es momentan vielleicht "cooler" auf irgendwelchen total geheimen Elektropartys in irgendwelchen illegalen Locations abzuhängen (das soll jetzt keine Abwertung dieser Musik sein), als auf ein Rockkonzert zu gehen, aber kommt erstmal der nächste "Hype", zieht die Meute weiter. Die große Masse frisst halt das, was ihr vorgeworfen wird. Hauptsache man hat das Gefühl up-to-date zu sein und dazuzugehören.

Die Art, wie Musik konsumiert wird, ist heute auch anders, als noch vor 20 Jahren. Hat man sich früher eine "fette" Anlage geholt, um die Musik in bestmöglicher Qualität zu hören, genügen heute schon ein paar Mp3-Dateien und eine kleine Soundbar mit Minispeakern. Musik wird nebenbei konsumiert. Das hat man aber zu den Hochzeiten von MTV auch schon gesagt, aber heute finde ich es noch prägnanter. Die Plattenfirmen haben auf diese Entwicklung auch schon lange reagiert und versuchen die Musik immer "lauter" zu machen (Loudness War), damit sie besser wahrgenommen wird. Auf eine "gute" Produktion kommt es wohl gar nicht mehr so an, Hauptsache es knallt. Wahrscheinlich würden viele auch gar keinen Unterschied mehr erkennen, oder von zu viel Dynamik genervt sein, weil das Lied an manchen Stellen einfach zu leise ist.

Ich persönlich glaube schon, dass es heute nicht mehr so "leicht" (relativ gesehen) ist, wie noch in den 60er, 70er oder 80er Jahren mit Rockmusik sein Geld zu verdienen. Damit haben andere Genres auch zu kämpfen. Die Zeit, in der alle in die Plattenläden gestürmt sind, ist vorbei, obwohl es da, auch noch positive Ausnahmen gibt. Trotzdem gibt es immer noch mehr als genug Leute, die zu einem Instrument greifen und Songs schreiben.

Auf der anderen Seite sollte man es auch positiv sehen. Würde "Rockmusik" von den Medien gehypt, würden auch immer mehr Leute auf den Zug aufspringen, um ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Auf Kommerz getrimmte Bands würden den Markt überschwemmen und selbst das persönliche Lieblingslied hängt einen irgendwann zum Hals heraus, wenn es zwei mal pro Stunde irgendwo gespielt wird. Auf Konzerten würden Leute rumhängen, weil es gerade "in" ist, diese Band zu sehen. Die Musik selber interessiert die Leute aber nur sekundär. Und ein Konzert macht doch auch mehr Spaß, wenn man von Gleichgesinnten umgeben ist? Irgendwann implodiert die Szene dann, weil der Markt einfach übersättigt und die Qualität immer beliebiger wird. Das ist schon sehr oft geschehen, wenn ein Genre kommerziell zu sehr ausgebeutet wird.
 
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Wie hoch stehen die Chancen, in der sich immer weiter auf elektronik ausgelegten Musik, ansatzweise noch mit "Guter alter Rockmusik" oder nennen wir es einfach mal Gitarrenmusik, Erfolgreich sein zu können.

Erfolgreich möchte ich hier jetzt nicht so auslegen, Stadien ähnlich wie U2 oder Coldplay, AC/DC o.ä. zu füllen. Vielmehr soll es einfach darum gehen, davon leben zu können.
also erfolgreich kannst du mit Gitarrenmusik nach wie vor sein - vielleicht nicht als Chartstürmer, aber als Liveband. Hängt auch ein wenig vom Stil ab.
Aber ob du davon leben kannst? Wenn du nur im deutschsprachigen Raum tätig bist, wirst du wahrscheinlich kaum allein davon leben können. Ausser, du spielst ausser in "deiner" Band noch als Sessionmusiker für andere. Dann kannst du vielleicht davon leben. Aber das war im Endeffekt immer schon so, dass wirklich nur wenige von der Musik leben können, während ein Großteil der Musiker eigentlich mehr Halbprofis sind - wie gesagt, in unseren Breiten.
 
Aber das war im Endeffekt immer schon so, dass wirklich nur wenige von der Musik leben können, während ein Großteil der Musiker eigentlich mehr Halbprofis sind - wie gesagt, in unseren Breiten.
Ich wuerde das "in unseren Breiten" streichen. Das war schon immer so, nicht nur bei uns... nun gut, bei uns etwas schwieriger, nachhaltig bekannte deutsche Musik-Exporte sind doch irgendwie nur Kraftwerk (die international immer noch ganz oben sind als legendaere Elektro-Pioniere), in den 80ern mal ein bisschen die Scorpions und Nena, ansonsten die Frank Farian Produktionen und vielleicht ein bisschen Bohlen-Kram. Aber Deutschland ist international bekannt als das Land, in dem David Hasselhoff mit "Looking for Freedom" einen Hit hatte. :D

Aber auch im Land gibt's ja durchaus die eine oder andere Band... nimm mal Jennifer Rostock oder Kraftklub, oder auch so unterschiedliche Combos wie Schandmaul oder Unheilig... die fuellen - zumindest fuer eine gewisse Zeit - die Hallen und sind als Profis unterwegs und erfolgreich. Geht also.

Auch sonst - es gibt eine RIESIGE Szene mit "handgemachter" Musik, wo viel Bewegung drin ist und wo sich viele Musiker tummeln. Black Keys wurden schon genannt, dann die Jack White Projekte... es gibt immer einen Raum fuer gitarrenbetonte Musik, der ist halt mal groesser und mal kleiner.

Ubrigens spielen auch bei den aktuellen Chart-Hits die "richtige" Musik/Instrumente immer eine Rolle. Hoert Euch mal in Ruhe "Wake Me Up" von Avicii / Aloe Blacc an... da gibt's akustische Gitarren, gut gesungene Vocals... das ist eigentlich gar nicht so weit weg von einem Stueck, dass z.B. auch Mumford&Sons spielen koennten.

Die Rolle der Gitarre im klassischen Band-Kontext hat sich allerdings gewandelt - es gibt wirklich kaum noch aktuelle Combos, die ohne Keys/Synth/etc in irgendeiner Form unterwegs sind. Aber Platz fuer eine Gitarre ist meistens eben doch, zumindest live auf der Buehne.

Heisst aber eben auch, dass man mit "guter alter Rockmusik" garantiert keinen Stich machen kann, die gibt's naemlich schon bzw gab es. Man muss "gute neue" Rockmusik machen, die das aktuelle Publikum anspricht - und es ist beileibe nicht so, dass "die jungen Leute" nur "Schrott" hoeren und gut finden.
 
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Ich denke, man sollte sich nicht auf irgendwelche Trends oder insbesondere die Charts verlassen. Mal ehrlich, das, was da momentan vor sich hindümpelt, ist ja ein Produkt genau dieser Denkweise: Das Bedienen, was sowieso schon da ist. Ich merke das momentan sehr deutlich, weil ich mir neben dem Studium Geld als DJ auf Hochzeiten etc. verdiene. Wenn sich jemand einen Song wünscht, der relativ aktuell ist, dann gibt es nur ein, zwei, die ich wirklich noch im Ohr habe, weil alles ziemlich ähnlich klingt. Das zeigt relativ deutlich, dass die Zeit der elektronischen Musik (zumindest der klassischen House-Electro-Schiene) so gut wie vorbei ist, weil es einfach nicht mehr viel gibt, das gut klingt und noch nicht da war.

Und ganz aktuell zeigt sich das ja auch so: Der Trend geht eindeutig weg vom Synthie-Feuerwerk mit Soulstimme hin zu echten Instrumenten, die eben mit Einflüssen des House gepaart werden - ob das nun Avicii ist, der zumindest mit echten Instrumenten recorded, oder Ed Sheeran (z.B. Sing), der zu seiner "echten Musik" House-Grundsätze addiert. Auch die recht aktuelle Deep-House-Welle, ganz vorne Klingande, lässt hoffen: Das ist ein echtes Saxophon, was aus dem Radio trällert.

Dass gerade House (und ähnliches) so unglaublich erfolgreich ist, ist auch recht einfach erklärt: 4/4-Takt, 115-130bpm, das kann ein DJ gut mischen und das Publikum findet dank Bassdrum auf jedem Schlag den Beat sogar noch mit 2+ Promille.

Das ändert aber nichts an dem, was für erfolgreiche Musik schon immer galt: Die Musik, die sich gut verkauft, braucht neben einem tollen Klang auch ein Image, ein Lebensgefühl. Ich glaube nicht, dass unsere "gute alte" Gitarrenmusik sonderlich erfolgreich gewesen wäre, wenn das rebellische Gefühl nicht mit jeder Saite mitgeschwungen wäre. Das zieht heute aber nicht mehr besonders - vielleicht wird es also auch einfach nur Zeit, dass sich der Rock mit all seinen Untergattungen (mal wieder) neu erfindet. Wenn du dazu eine Idee hast - leg los! :)

Viele Grüße
 
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Zu dem Thema haben wir doch letztens tatsächlich beim Frühstück schwadroniert und sind zu dem Schluss gekommen:
Musik ist wie Lebensmittel!
Es lässt sich ein angenehmer Trend verfolgen, dass die Menschen sich in den letzten Jahren immer bewusster ernähren. Lieber weniger Fleisch und tierische Produkte, dafür dann etwas sorgsamer ausgewählt und damit eben auch in der Regel teurer.
Das kostet zwar einen minimalen Aufwand mehr Mühe und Bares, aber dafür ist der Genuss kurzfristig toll und langfristig noch toller.

Genauso verhält es sich bei Musik: die bekannten Radioproduktionen von David Guetta oder Will I am (ich will das nichtmal verteufeln, das ist in der Regel verdammt gut komponiert und geht ins Ohr) sind eben die Tiefkühlware.
Man wird kurzfristig befriedigt, aber dann wird es alsbald langweilig und man braucht was neues. Macht nix, kommt ja auch alle zwei Monate eine neue Single raus.

Handgemachte Musik hingegen ist oft aufwändiger, entweder technisch anspruchsvoll oder kompositorisch oder textlich oder gleich mal alles zusammen. Damit muss man sich erstmal beschäftigen, schon das Entdecken ist schwieriger. Da kann man nicht einfach das Radio oder Fernsehen einschalten und mitgrooven, man muss bewusst danach suchen.
 
Folgende Dinge gefallen mir an der heutigen Musik nicht:

1. Der Loudness War hat die aktuelle Pop- und Rock-Musik leider immer noch fest im Griff.
Was im Jahr 2000 mit Hip Hop aus LA anfing, hat nach und nach alle anderen aktuellen Musikrichtungen auch betroffen.
Die Lieder werden beim Mastering mit Kompressoren und Limitern so nah an die 0db-Grenze gequetscht, dass jedes
Fünkchen Dynamik und Lebendigkeit verloren geht.
Warum? Weil man auf der Playlist der Kiddies herausstechen will.
Wer am deutlichsten und fettesten aus den Kopfhörern dröhnt, wird wahrgenommen.
Die Folge ist, dass sehr schnelle ein Ermüdungseffekt einsetzt "ear-fatique" in der Fachsprache genannt.
Am deutlichsten wirkt sich der Loudness War bei Pop-Acts aus:
Lady Gaga, Rihanna, Pink usw. - alles Zeug, das ich nicht höre.
Getroffen hat es mich allerdings bei Noel Gallaghers erstem Solo-Album von vor ein paar Jahren.
Ich bin riesiger Oasis-Fanatiker, seit zwanzig Jahren, seit es sie gibt,
aber ich kann mir Noels verdammtes Album nicht anhören bzw. finde zu dieser
Platte keinen Zugang, obwohl die Lieder eigentlich gut sind - die Klangverdichtung, die
hammermäßige Kompression und das harte Limiting macht mir den Hörgenuss kaputt.
Eine Lösung wäre, Alben, die man mag, nur auf Vinyl-Schallplatte zu kaufen.
Das extreme Aufpumpen des Sounds bis an die Odb-Grenze funktioniert bei Vinyl nicht, weil das Material
hier eine natürliche Grenze setzt.
Alle aktuellen Alben, die auch auf Vinyl erscheinen, müssen dafür extra gemastert werden.
Vielleicht ist das mit ein Grund für die aktuelle Renaissance der guten alten
Schallplatte - sie klingt meist angenehmer, das merken die Hörer auch, wenn sie nichts vom Loudness War wissen.

Besonders perfide ist übrigens, dass auch ältere Alben aus vergangenen Jahrzehnten wieder in
aufgeblähter Form neu aufgelegt werden, um sie dem aktuellen Hörgeschmack anzupassen.


2. Der biedere Schlagerboom ist nicht mehr zum aushalten!
Die Pop- und Rockmusik liegt seit ungefähr fünfzehn Jahren im Clinch mit der eigentlichen Zielgruppe, den jungen Leuten.
Die Industrie kann machen, was sie will. Jugendliche geben einfach kein Geld mehr für
Musik aus. Es wird gebrannt, gezogen und gerippt, was das Zeug hält.
Alle Gegenmaßnahmen brachten nichts, der Kopierschutz wird geknackt und Verklagen der User ist schlecht für's Image
und war sowieso noch nie eine echte Abschreckung.
Wer kauft also noch CDs?
Antwort: Die Generation 40+, die noch mit physischen Tonträgern aufgewachsen und weniger
Technik-affin ist, als die Kiddies.
Mutti und Vatti dackeln noch brav zum Media Markt oder kaufen bei Amazon.
Aber was gefällt ihnen? Nein, kein Hip Hop, R&B, Dubstep oder Alternative Rock.
Ihre Helden sind eher Helene Fischer und Andrea Berg.
Das hat die Industrie seit einigen Jahren kapiert, daher wird immens in dieses Genre investiert und
seine Stars feiern große Erfolge.
Andere wollen auch etwas vom Kuchen abhaben, so ist es nicht verwunderlich, dass Zeitgenossen
wie Hape Kerkeling, Mirja Boes, Reinhold Beckmann und sogar Birgit Schrowange (!) mit eigenen
Schlageralben die Charts stürmen wollen.
Damit Vati auch etwas davon hat, gibt es extra für ihn eine eigene Boygroup:
Santiano.
Man nehme ein bisschen Seefahrerromantik, irische Folklore, Wikinger-Schwachsinn und
verbrate es zu einem überproduzierten Monster von Platte, die alles ein bisschen, nichts so richtig
und vor allem schön pseudo ist.
Damit bekommt auch der größte Pantoffelheld sein Männlichkeitsplazebo vor die Füße
gespült.

Ist das alles gut?
Mitnichten und mit Kunst hat es sowieso nichts zu tun. Eher mit Adornos Kulturindustrie in ihrer
fiesesten Ausprägung.

Zu guter letzt kommen Punkt 1 und Punkt 2 zusammen.
Ich war kürzlich bei der Cousine meiner Freundin auf einer Geburtstagsfeier.
Hier wurde das aktuelle Helene Fischer-Album ohne Vorwarnung komplett abgespielt,
so dass ich mir ein Bild davon machen konnte bzw. musste.
Frau Fischers Produzenten schneidern der biederen Hupfdohle einen
bis ans Limit gefahrenen Pseudo-Rave-Sound auf den Leib, dass man wünschte, man
könnte zwischen Kaffee und Kuchen mal eben auf eine Zyankali-Kapsel beißen um diesem
Machwerk zu entgehen.

Lichtblick:
Immerhin haben wir mit Moses Schneider einen der genialsten Produzenten
überhaupt in unserem Land.
Man sollte nur noch Tocotronic hören.
 
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Ich denke, wenn du Erfolg in der Musik mit finanziellem Erfolg und Popularität gleichsetzt, dann hast du m.M.n. Musik nicht verstanden, den völlig falschen Antrieb und bist wohl bei DSDS und Chartmusik besser aufgehoben aber musst dann auch einen ganz anderen Werdegang hinlegen, als ein Instrument zu lernen, das du mit deiner Leidenschaft füllst.
Wenn du aber Musik zu deinem Lebensinhalt machen und davon leben können willst, dann hilft nur ganz viel harte Arbeit, Durchhaltevermögen und ein dickes Fell. Dann heisst es Klinken putzen, Niederlagen einstecken lernen und vor allem jede Bühne erklimmen, die bei drei nicht auf den Bäumen ist.
Am Ende musst du aber auch entscheiden was du machen willst, da es auch immer, vor allem wenn du eigene Musik machen willst, die Chance gibt, dass es keiner hören will. Und der Zuhörer hat nun mal immer recht.
Gerade im Sängerbereich kenne ich einige, die einfach Vollprofis sind, die für jeden Abend an denen sie ihre eigene Brecht-Interpretation mit Piano dem Publikum darbieten dürfen, drei Hochzeiten, einen Coverband-Auftritt und dutzende Schüler in der Woche durchziehen müssen.

Für mich ist diese: "heutzutage kann man nicht mehr erfolgreich sein"-Aussage relativ viel Frustbewältigung aber vor allem eine Ausrede, um einerseits den harten Weg nicht einschlagen zu müssen, bzw. um sein Scheitern zu erklären.
Ich bin vor ca 15 Jahren bewusst den Weg gegangen, Musik "nur" als Hobby aber dafür leidenschaftlich zu betreiben, weil es mich einfach ziemlich kaputtgemacht hat und mir jeder Spaß verging. (ist aber auch damals schon völlig realistisch gewesen, dass ich einerseits die Kraft nicht aufbringen kann, in dem Business Fuß zu fassen und andererseits die Qualität einfach nicht ausreicht. So realistisch sollte man auch sein).

Ansonsten frage ich mich gerade, ob in der Musik wieder diese festeren Genregrenzen von früher zurückkehren, von denen ich hoffte, sie wären in den 90ern mit dem Crossover und vielen kreativen Stilmixen eingerissen worden.
Vielleicht ist es auch nur hier ein Gitarristen-Thema aber wie in diesem Thread verächtlich über andere Musikstile hergezogen wird ist an Arroganz z.T. ja nicht zu überbieten.
Davon mal abgesehen, dass vieles einfach Geschmacksfrage ist (ich höre lieber eine Helene Fischer, die, natürlich neben einer Riesen Industrie hinter ihr, lebensfrohe, energiegeladene Musik macht, die offensichtlich die Massen bewegt und die dabei auch selbst durchaus den Eindruck macht, als ob es ihr Spaß macht, als verkopfte Indie-Rocker, die sich in ihrem selbstgewählten intellektuellen Anspruch schön um sich selber kreisen), ist es einfach sehr selbstgerecht z.B. elektronische Musik von "handgemachter" Musik abzugrenzen. Der Computer als Instrument hat sich mittlerweile so etabliert, dass ich keine Grenze zu einem "echten" Instrument ziehen möchte und vor allem die Leidenschaft mit denen so viele Elektro-Musiker im stillen Kämmerlein an Beats basteln und immer wieder mal die Grenzen der Musik neu ausloten ist für mich beeindruckend und eher etwas von dem ich mich inspirieren lasse. In jedem Fall aber nichts wo ich auch nur das kleinste Bisschen Recht dazu habe, mich in irgendeiner Weise als Musiker über diese Form der Musik zu stellen.

Ich denke es ist auch ein Musiker"Problem", die Musik als solches so hoch zu hängen aber die Wahrheit ist, viele wollen von Musik berieselt werden und es ist ihr gutes Recht. Und da ist es auch nicht zielführend diese "Massen" als willenlose Opfer der Musikindustrie darzustellen.
Es ist immer auch beidseitig und die Industrie bedient das, was die Leute wollen. Und es gibt genügend Gründe, warum ein Großteil der Menschen lieber Schlager als Slayer zum Feierabend will.
Wir sollten froh sein über die Vielfalt in unserer Musik, die Chance immer wieder über den Tellerrand schauen zu können und dort Interessantes zu entdecken. Und auch das geht beidseitig. Ich weiß noch wie es in den 90ern war und werde nie vergessen, wie mein Bruder damals mir fast verschämt erklärte (er war voll der Hardcore Fan, Sick of it All, Biohazard, Slapshot, usw.) dass er Bailando von Loona nicht mehr aus dem Kopf kriegt und einfach darauf steht. War für mich so ein Offenbarungsmoment, da ich immer damit zu kämpfen hatte, dass man sich damals für Richtungen entscheiden musste. Entweder man war Rocker ODER Hiphopper, aber wehe ich gehe als Rocker mir ein HipHop Album kaufen, da hab ich von allen Seiten auf den Deckel bekommen. Als mein Bruder mir das sagte und sich langsam diese Grenzen auflösten, war das für mich der Anfang von einer echt schönen Entwicklung von der ich hoffe, das sie auch andauert.
Sicher sind die Chancen nicht hoch, dass ich Schlagerfan werde aber wenn ich Lust habe werde ich auch ohne mit der Wimper zu zucken ein "Atemlos" vor mich hin summen. Ich glaube ich habe mich sogar mal dabei ertappt...;)

Ich weiß auch nicht, woher diese völlig irreale Angst (irgendwie auch nur von Gitarristen?) kommt, dass Rockmusik oder handgemachte im allgemeinen aussterben sollte?
Ich arbeite ja auch mit Jugendlichen und so gut wie alle haben mal die Idee ein Instrument zu lernen und das sind IMMER Gitarre, Klavier oder Gesang. Der Großteil hört weiterhin viel Rock und was die an neuen Bands kennen (von denen ich keine Ahnung habe), vor allem aus den neuen Vermarktungsmöglichkeiten im Netz, da komme ich kaum mit.
 
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Der Loudness War hat die aktuelle Pop- und Rock-Musik leider immer noch fest im Griff.

Einer der Gründe, weshalb ich nur ganz wenig aktuelle Musik höre. Ich hab' manchmal direkt das Gefühl, dass ich akustisch ersticke, weil die Songs so was von vollgeklatscht sind, dass da überhaupt keine "Luft" mehr drin ist.

Antwort: Die Generation 40+, die noch mit physischen Tonträgern aufgewachsen und weniger Technik-affin ist, als die Kiddies.
Mutti und Vatti dackeln noch brav zum Media Markt oder kaufen bei Amazon. Aber was gefällt ihnen? Nein, kein Hip Hop, R&B, Dubstep oder Alternative Rock. Ihre Helden sind eher Helene Fischer und Andrea Berg.

Das hat meiner Ansicht nach weit weniger mit dem Alter als vielleicht eher mit musikalischen Neigungen zu tun. In meinem so in etwa gleichaltrigen Freundes- und Bekanntenkreis (ich bin +50) dominiert ganz klar Rock in allen möglichen Facetten.
 
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Nur mal kurz als Ergänzung - bitte nicht denken, ich wolle jetzt wissen WIE ICH erfolgreich werden könne oder ob es denn Sinn mache.

Mich interessiert hier nur der prinzipielle Gedanke eurerseits bzw. eure Sicht darauf. Wie viel Sinn es bei der Schnelllebigkeit heutzutage (noch) macht usw.

Desweiteren möchte ich mich persönlich auch davon distanzieren, hier irgendwelche Genres in eine Schublade zu stecken. Die Aussage beruhte nur darauf, was die Charts an geht - ich möchte aber natürlich so ziemlich alle Bereich mit einziehen :)

Finde die bisherigen Antworten sehr interessant und freue mich auf eure weiteren Äußerungen :)
 
Ich unterscheide da gern zwischen "Aktiv"- und "Passiv"musik.

Aktiv heißt man hört es als Hintergrundmusik um zu feiern, tanzen, autofahren, arbeiten, wasauchimmer. Man selbst ist der Akteur.
Passiv heißt dass man selbst Zuhörer ist, die Musik der Akteur. Man legt eine CD ein, setzt sich hin und hört diese bewusst runter.

Wenn man das so differenziert, gibt's auch keine Missverständnisse mehr, weil Menschen von der jeweiligen Musik etwas ganz anderes erwarten.
Ich glaube nicht, dass sich ein Dubstep, Schlager oder Goa-Hörer diesen Kram bei einem Glas Whisky/Rotwein/Linseneintopf in Ruhe auf dem Sofa zu Hause anhört.

Ich habe wenige Menschen getroffen die so ehrlich waren und auf die Frage "Welche Musik hörst du?" - "nix!" geantwortet haben. Nix war dann eben Radio, "so alles mögliche" oder "was irgendwo grade läuft". Das ist eben eine andere Verbindung die man dann zur Musik hat und ich glaube so geht es nunmal 95% der Gesellschaft, die nämlich Musik als Aktivmusik nutzen oder nichts selektiv hören.

Und, selbst wenn 95% nicht ganz richtig ist, aber sehr wohl eine deutliche Mehrheit repräsentiert, lässt sich genau DORT aber immernoch das meiste Geld verdienen :)
So lange der Anspruch daran eben so ist, wird Pop, Burgerking und Michael Bay eben einen Haufen Asche verdienen, weil man gezielt die Masse anspricht und gar nicht den Anspruch hat, jemanden auf eine kulturelle/musikalische Reise zu nehmen. (Das wäre ja härtere Kost.. )
 
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Im Endeffekt wird man das doch auch nur aus der historischen Perspektive sehen koennen. Immer dran denken - in den 60er/70er Jahren des letzten Jahrhunderts sind verdammt viele Sachen das erste Mal gespielt/gemacht worden, da ist es klar, dass da einfach viel neu und bahnbrechend war. Mittlerweile sind wir aber locker mal 50 Jahre danach unterwegs, in den Jahrzehnten ist eine Menge passiert und gespielt worden... es wird immer schwerer, neu und unverbraucht und spannend zu sein. Dann die gestiegene Professionalitaet, sowohl der Musiker/Produzenten als auch der Verbraucher. Man kennt alles, hat dank Spotify&Co auch alles sofort im Zugriff, es gibt mehr Alben im Monat als man in 5 Jahren hoeren kann...

Mal so sehen: Coldplay sind noch "relativ" neu und ein Riesending. The Black Keys irgendwie auch. Wird spannend zu sehen, ob man die in 20 Jahren noch kennt. Oder nehmt mal die ganzen Rock/Heav/whatever Combos, die so in den 1980ern gross geworden sind: Guns'N'Roses haben sich durch ein paar legendaere Stuecke auf Ewig einen Teil des Rock-Olymps gesichert - alles, was danach kam von den Ex-Members ist doch eher "unter ferner liefen" einzusortieren. Kennt kein "normaler" Mensch, nur so ein paar Gitarrero-Freaks. Auch Van Halen, die waren mal "das Ding" schlechthin - na gut, vielleicht bleibt "Jump" oder gerade eben so "Panama" fuer die Ewigkeit, aber das war's dann auch. Hingegen haben es Bon Jovi irgendwie geschafft, einerseits ein klein Wenig mit der Zeit zu gehen, andererseits aber eben konstant ihr Ding zu machen - und sind immer noch oben in den Charts vertreten und haben ausverkaufte Tours. Oder Madonna - will die noch wer hoeren? Weiss sie glaub ich selbst nicht so genau.

Was werden wir also in 20 Jahren von Amy Winehouse, Lady Gaga, David Guetta, Black Eyed Peas, Rihanna, Pink, Christina Aguilera (nur um mal ein paar "Groessen" zu nennen) noch kennen/hoeren/schaetzen? Wird spannend zu sehen, was de facto bleibt.

Heisst aber nicht, dass man "heutzutage" nich auch erfolgreich sein kann, wie ich ja auch oben schrieb. Aber der Punkt ist schon der, dass es halt verdammt leichten Zugang zu Instrumenten/Lehrmaterial gibt (was ich super finde), und dass man eben de facto mit wenig Equipment ganze Alben in hoher Qualitaet selbst aufnehmen, produzieren und vermarkten kann. Das macht dem Markt einfach gigantisch und entsprechend hart ist es, sich durchzusetzen. Andererseits ist die Bereitschaft, in Musik Geld zu investieren, nicht immer vorhanden... ich habe auch fast aufgehoert, mir Musik zu kaufen. Ich besitze sehr viel, neue Sachen hoere ich erstmal ausgiebig bei Spotify (hier kriege ich fuer 10EUR monatlich nahezu alles) und ab und an kaufe ich mir mal ein paar Spezialgeschichten.

Die Herausforderung ist also, (1) sehr gut zu sein, (2) das Publikum anzusprechen und (3) die richtige Nische zu finden. Mir ist es z.B. voellig unverstaendlich, wie viele Bands sich in der ganzen Metal-Ecke mit all ihren Auspraegungen tummeln, ist das doch eine Musik, von der man als "Normalbuerger" nun wirklich gar nix mehr mitbekommt. Geht aber wohl, die Leute rennen auf Konzerte und kaufen Merch und Platten. Gut so!

Wenn man natuerlich nur "seine" Musik machen will und die keiner hoeren will - na dann wird's logischerweise auch nix...
 
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Ich mache ja sehr viel eigene Musik und produziere meine eigenen Songs.
Früher habe ich das eher für mich selber und Familie und Freunde gemacht, heute steht
mir dank Youtube und Soundcloud die große weite Welt offen.
Mittlerweile habe ich einen kleinen Hörerkreis, der regelmäßig meine Musikvideos anschaut, kommentiert,
herunterlädt usw...
Aber: Ich mache mich nicht zum Affen und versuche krampfhaft Zuhörer zu finden durch Spam oder
unangebrachtes Herumposten von Links.
Maßvolles Unterbringen von meinen Songs, im entsprechenden Kontext, finde ich aber in Ordnung
Es gibt nichts peinlicheres, als Musiker die sich krampfhaft anbiedern.
Party-Musik für jedermann mache ich auch nicht.
Ich sehe es eher als Kunst und kreative Selbstverwirklichung.
Entweder es gefällt dem Hörer oder nicht. Ich bringe es so heraus, wie ich es gut finde.

Durch das Internet ist die Musikauswahl dermaßen groß, dass scheinbar jeder seine Nische finden muss, um zufrieden zu sein.

Wie war es früher?
Ich habe eine Sammlung von über 1.000 CDs - grob geschätzt würde ich sagen, dass ich 80% davon in den 90er Jahren gekauft habe.
Meine Vinyl-Plattensammlung habe ich vor einigen Jahren verkauft, weil ich sie kaum noch gehört habe und alles, was mir gefiel,
durch das Internet auch als CD oder Download bekommen konnte.
Ich kaufe heute aber auch noch CDs. Allerdings nicht mehr als vier oder fünf Alben im Jahr, von Bands, die
ich wirklich mag.
Die neuen CDs werden dann von mir ausgepackt, gerippt und als (qualitativ gute) MP3s gehört. Im Auto, am PC oder über die Anlage.
Ich habe aber auch schonmal ein Album heruntergeladen und nachträglich (!) gekauft bzw. dafür bezahlt, weil ich die Platte so gut fand, dass
ich der Band die paar Euros gönnen wollte.

Ich kann mich aber auch noch an Zeiten erinnern, wo es noch nicht alles gab und man nicht eben mal bei Amazon die unbegrenzte Auswahl
hatte.
Ich kann mich erinnern, dass ich früher gewissen Platten regelrecht nachgejagd bin, auf Plattenbörsen und in den
entsprechenden Läden.
Außerdem habe ich eine klasse Bootlegsammlung meiner Lieblingsinterpreten, die ich über Jahre zusammengekauft und -gesammelt habe.
Heute braucht es einen einzigen Klick und ich finde alles, was früher rar war, bei Youtube und ähnlichen Portalen in Hülle und Fülle.
 
Noch mal zum Loudness War:
der ging ja schon viel früher los und zwar in den 90ern. Den Begriff gab es damals noch nicht, aber man muss sich nur mal das "Californication" Album von den Red Hot Chili Peppers anhören. Ich weiß noch, als ich das Album zum ersten Mal bei einem Bekannten über eine "fette" Anlage gehört hab und es zu digitalen Verzerrungen kam. Damals dachte ich auch zuerst, dass es an der Anlage lag, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass ein Album solch einer großen Band so "schlecht" gemastert ist.

Ich kann ja verstehen, dass manche Leute Musik nur als Hintergrundbeschallung nutzen und nicht bewusst hören und daher einen Mix bevorzugen, der immer schön gleichmäßig laut aus dem Lautsprecher kommt und das am besten auch druckvoll. Da kann es schon ganz schön nervig sein, wenn Passagen sehr leise sind und plötzlich im nächsten Moment ein Sturm losbricht.
Aber muss sich das auf alle Musikrichtungen übertragen? Gerade im Metalsektor finden sich doch noch sehr viele Leute, die "physische" Alben kaufen, also CDs und LPs (die sind vom Loudness War ja nicht so betroffen), trotzdem setzt sich der Trend auch hier fort. Absolutes Negativbeispiel ist natürlich "Death Magnetic" von Metallica.
Dann geht es weiter mit irgendwelchen Remastered Versions, die ja so viel "besser" klingen sollen. In den meisten Fällen wurde aber auch hier nur die Lautheit erhöht. Hier würde ich als Negativbeispiel die remasterten Versionen der Megadeth-Alben von 2004 nennen. Davon abgesehen, dass einiges neu eingespielt/gesungen wurde, klingen die Alben auch ganz anders als die originalen Aufnahmen. Die Musik hört sich nicht mehr nach 80er- oder 90er-Jahren an, sondern klingt so, als wäre sie in den 2000ern aufgenommen.
Schlimmer finde ich es aber noch, wenn die Plattenfirmen die Alben heimlich remastern und man gar nicht weiß, dass man eine "qualitativ eingeschränkte" Version kauft.
Etwas ähnliches hat auch Jimmy Page in der aktuellen Guitar in einem Interview behauptet. Ihm ist auch aufgefallen, dass die neuen Auflagen vieler Alben "schlechter" klingen, als die Erstausgaben und er daher versucht, diese aufzutreiben.
Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, das alle Neuauflagen "schlecht" sind. Manche Künstler bringen es auch fertig diese Alben wirklich in verbesserter Qualität neu abzumischen.

Mir stellt sich auch die Frage, ob man als Musiker, wenn man Songs/Alben verkaufen will, bei diesem Wettstreit mitmachen muss, um überhaupt wahrgenommen zu werden oder ob man nicht mehr "Erfolg" hat, wenn man sich bewusst für ein "dynamisches", angenehm zu hörendes Mastering entscheidet. Ich mache das auch ein wenig von der Musikrichtung abhängig. Im Bereich Klassik, werden die wenigsten einen "schlechten" Mix akzeptieren, bei dem jegliche Dynamik fehlt. Diese Musik wird aber auch anders konsumiert. Man muss richtig hinhören und sich Zeit nehmen, damit sie sich einem erschließt. Mit Abstrichen sehe ich diese Präferenz auch im Bereich der "Rockmusik" (als ganz weit gefassten Begriff). Viele Leute, die sich ein Album kaufen und es auf einer wertigen Anlage hören, wollen auch einen guten, angenehmen Mix. Man liest immer wieder, wie sich Leute über übersteuerte Mixe beschweren.
Hört man aber auch mal Stimmen, dass die CD von Helene Fischer oder Casting-Nudel-08/15 bis an die Grenze gepusht wurde? Eher weniger, was wohl auch darin liegt, dass die Art von Musik anders gehört wird. Es wird zwar auch genügend Leute geben, die sich diese Songs über eine sündhaft teure Anlage geben, aber diese "Partymusik" hört man doch eher auf Partys :D, in Discos, im Radio oder in der Straßenbahn über popelige Handylautsprecher. Das soll jetzt keine Abwertung gegenüber Schlager, Pop oder anderer Musik für die breite Masse sein, auch wenn ich keinen Zugang dazu finde. Aber wenn ich Musik in diesem Kontext höre (das trifft natürlich auch auf andere Sparten zu ;):rock:), mache ich mir nicht so viel aus einer feinfühligen Produktion. Hauptsache die Mucke knallt und der Bass bollert. Die Leute wollen mitgrölen und abgehen. Davon abgesehen ist ein großer Teil produzierter Musik eh nur mit einer kurzen Halbwertszeit versehen und nicht für die Ewigkeit gedacht (der Sommerhit 2014, der Song zu WM...). Musik ist halt auch ein Wirtschaftszweig und es soll so viel wie möglich an Kohle rausgepresst werden und das in kürzester Zeit.

Mir ist auch aufgefallen, dass unter den Leuten, die vermehrt Charts und Mainstream hören sowieso viel weniger Sammler sind. Meistens haben diese Leute ihre Compilations, Maxis mit Abstrichen auch Alben nach einem halben bis einem Jahr irgendwo verkauft, verschenkt oder in die Tonne gekloppt. Die Musik hat sie einfach nicht mehr interessiert, da nicht mehr aktuell. Bei Freunden, die Rock, Metal etc. hören sieht das anders aus. Da werden Sammlungen komplettiert, Importe gekauft oder in kleinen Plattenläden seltene Releases gesucht.

Wenn man mit Musik Erfolg haben möchte, muss man sich auch sehr mit seiner potenziellen Hörerschaft auseinandersetzen.
Wie wird die Musik konsumiert, kaufen die Leute eher Alben oder nicht, werden viele Konzerte besucht, nehmen die "Fans" es mir krumm, wenn ich überall anbiedere und meinen Ar... in jede Kamera halte...
Klar, mit anspruchsvoller "Nischenmusik" werde ich wohl nicht zum Multimilliardär mit Villa in Beverly Hills. Ein "Popsternchen" mit leichtverdaulichem Sommerhit, den jeder mitsingen kann ohne sich geistig zu verausgaben hat da schon bessere Karten. Wahrscheinlich wird sich aber in ein paar Monaten niemand mehr an einen erinnern... Dafür schreit auch niemand "Ausverkauf!", wenn man bewusst seine Songs für die breite Masse anpasst und als Werbegesicht hinhält.
Dieter Bohlen, auch wenn ich mit dem Typen nichts anfangen kann, hat offen zugegeben, dass er mit "anspruchsvoller" Musik nicht so viel Kohle machen kann und ist daher voll in die "Louie Louie-Leckie Schleckie-ich schreibe einen Song und mach daraus ein ganzes Album"-Schiene eingestiegen. Anscheinend scheinen viele ja darauf zu stehen...:confused::igitt:
 
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Ich finde die Ausführung von @Soulagent79 ziemlich gut, wenn man mal versucht über die positive Seite der Entwicklungen nachzudenken.

Klar, es ist sehr, sehr schwierig mit Musik Geld zu verdienen, beziehungsweise habe sich die Erträge von Tonträgerverkauf auf Live-auftritt verlagert.

ABER das ganze hat eine sehr positive Seite für alle Hobbymusiker, Spartenkünstler und Anfänger. Denkt doch mal daran was man heute alles mit (im Vergleich zu früher) relativ wenig Kohlen alles machen kann; Einen Song im Studio aufnehmen, sich ein eigenes Studio daheim einrichten, eine Kleinserie Vinyl rausbringen, seine Musik zugänglich machen. Das ist heute relativ günstig und für viel mehr Musiker machbar als damals. Ich find das klasse, genieße die breite Auswahl und liebe es, durch Soundcloud und co. zu stöbern. Und meine Fresse: Ich geh nächstes Jahr vielleicht mal in ein Studio zum aufnehmen, geil!

Die Frage ist ja, was ist Erfolg:

1.: Geld, Fame, Brigitte und Bild und volle Stadien mit Leuten, die nur da sind weil sie einen Hit von dir kennen? Und den Hit hat dir auch noch deine Plattenfirma aufgeschwatzt.

2.: Selbstständig all das machen können, was früher unmöglich schien. Deine Musik so produzieren wie du willst, Deine kleine Serie Vinyl an Leute zum Selbstkostenpreis zu verkaufen, oder sie kostenlos über Soundcloud teilhaben zu lassen. Das sind dann zwar keine Stadien, die du füllst, aber im Zweifel echte Wertschätzung deiner Musik.

Es ist für mich sehr, sehr Befriedigend zu wissen, dass ich auch als Beamter/Bänker/Whatever in meinem Leben auch mal die Chance habe, mir eine kleine Europatour zu organisieren, Eine Platte rauszubringen etc.. In diesem Sinne ist heute für mehr Leute Erfolg möglich. Vielleicht nicht in Ausmaßen wie bei den Stones, aber es geht! Es braucht keine Plattenfirma mehr. Klar, man muss alles selber machen, und wird nicht noch gepampert, aber wer will, der kann. :)

Sicher, die Leute die davon Leben wollen, können das nicht mehr so einfach. Aber gerade in der elektronischen Musik gibt es viele Beispiele, die aus dem Schlafzimmer auf die Bühnen dieser Welt katapultiert wurden. Ohne die heutigen Möglichkeiten wäre das nicht gegangen.
 
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Im Endeffekt wird man das doch auch nur aus der historischen Perspektive sehen koennen. Immer dran denken - in den 60er/70er Jahren des letzten Jahrhunderts sind verdammt viele Sachen das erste Mal gespielt/gemacht worden, da ist es klar, dass da einfach viel neu und bahnbrechend war. Mittlerweile sind wir aber locker mal 50 Jahre danach unterwegs, in den Jahrzehnten ist eine Menge passiert und gespielt worden... es wird immer schwerer, neu und unverbraucht und spannend zu sein. Dann die gestiegene Professionalitaet, sowohl der Musiker/Produzenten als auch der Verbraucher. Man kennt alles, hat dank Spotify&Co auch alles sofort im Zugriff, es gibt mehr Alben im Monat als man in 5 Jahren hoeren kann...

Mal so sehen: Coldplay sind noch "relativ" neu und ein Riesending. The Black Keys irgendwie auch. Wird spannend zu sehen, ob man die in 20 Jahren noch kennt. Oder nehmt mal die ganzen Rock/Heav/whatever Combos, die so in den 1980ern gross geworden sind: Guns'N'Roses haben sich durch ein paar legendaere Stuecke auf Ewig einen Teil des Rock-Olymps gesichert - alles, was danach kam von den Ex-Members ist doch eher "unter ferner liefen" einzusortieren. Kennt kein "normaler" Mensch, nur so ein paar Gitarrero-Freaks. Auch Van Halen, die waren mal "das Ding" schlechthin - na gut, vielleicht bleibt "Jump" oder gerade eben so "Panama" fuer die Ewigkeit, aber das war's dann auch. Hingegen haben es Bon Jovi irgendwie geschafft, einerseits ein klein Wenig mit der Zeit zu gehen, andererseits aber eben konstant ihr Ding zu machen - und sind immer noch oben in den Charts vertreten und haben ausverkaufte Tours. Oder Madonna - will die noch wer hoeren? Weiss sie glaub ich selbst nicht so genau.

Was werden wir also in 20 Jahren von Amy Winehouse, Lady Gaga, David Guetta, Black Eyed Peas, Rihanna, Pink, Christina Aguilera (nur um mal ein paar "Groessen" zu nennen) noch kennen/hoeren/schaetzen? Wird spannend zu sehen, was de facto bleibt.

Heisst aber nicht, dass man "heutzutage" nich auch erfolgreich sein kann, wie ich ja auch oben schrieb. Aber der Punkt ist schon der, dass es halt verdammt leichten Zugang zu Instrumenten/Lehrmaterial gibt (was ich super finde), und dass man eben de facto mit wenig Equipment ganze Alben in hoher Qualitaet selbst aufnehmen, produzieren und vermarkten kann. Das macht dem Markt einfach gigantisch und entsprechend hart ist es, sich durchzusetzen. Andererseits ist die Bereitschaft, in Musik Geld zu investieren, nicht immer vorhanden... ich habe auch fast aufgehoert, mir Musik zu kaufen. Ich besitze sehr viel, neue Sachen hoere ich erstmal ausgiebig bei Spotify (hier kriege ich fuer 10EUR monatlich nahezu alles) und ab und an kaufe ich mir mal ein paar Spezialgeschichten.

Die Herausforderung ist also, (1) sehr gut zu sein, (2) das Publikum anzusprechen und (3) die richtige Nische zu finden. Mir ist es z.B. voellig unverstaendlich, wie viele Bands sich in der ganzen Metal-Ecke mit all ihren Auspraegungen tummeln, ist das doch eine Musik, von der man als "Normalbuerger" nun wirklich gar nix mehr mitbekommt. Geht aber wohl, die Leute rennen auf Konzerte und kaufen Merch und Platten. Gut so!

Wenn man natuerlich nur "seine" Musik machen will und die keiner hoeren will - na dann wird's logischerweise auch nix...

Dem kann ich nur zustimmen.

Dazu kommt, dass es heute sehr viele gute Musiker gibt, die technisch sehr gut nachspielen können.
Etwas neues zu erfinden ist dagegen sehr schwer geworden, weil eben alles schon ausprobiert wurde.
!950 war die e Gitarre noch neu, da war es einfach neue Spielweisen zu erfinden.
 
Auch eine Sichtweise:

Wenn ich in einer Band keine Kompromisse machen muss,
mich in der Musik wiederfinde und mich verwirklichen kann,
dann kann ich durchaus von einem Erfolg sprechen.
Wenn das Publikum mir diese Freude auf Konzerten auch ansieht
und mich positiv bewertet, ist das auch ein Erfolg.
Wenn ich dann +/- Null bei dem Ganzen herauskomme und
hatte meinen Spass und hab noch wen kennengelernt, ist
das auch ein Erfolg.
Wenn ich finanziell unabhängig bin und zuhause freut sich wer mit,
ist das auch ein Erfolg.

Das gilt im besonderen für Subgenres.
 
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