Wie geht ihr mit dem Gedanken um,nie so zu spielen wie euer Idol?

  • Ersteller bärman
  • Erstellt am
B
bärman
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
22.08.16
Registriert
11.12.09
Beiträge
399
Kekse
265
Servus Leute,

mich würde mal eure Meinung zu etwas interessieren was mir schon lange im Kopf herumschwirrt. Ich spiele zwar erst seit 8 Monaten, aber ich glaube die Zeit war bisher die beste in meinem Leben. Gitarre spielen gibt mir soviel das kann ich garnicht beschreiben, ob aussen rum alles schlecht läuft oder nicht, wenn ich spiele bzw. lerne fühl ich mich wohl. Natürlich nerven mich Sachen die nicht gleich klappen aber irgendwann gehts. Es scheint als hab ich endlich ein Hobby gefunden haben in das ich all meine Zeit stecke die ich habe und so konsequent verfolge wie bisher kein anderes.

Nicht zuletzt weil ich mir sehr oft Youtube Videos meiner Vorbilder ansehe greife ich immer wieder zur Gitarre und bin so besessen davon... bzw. schon fast verzaubert, ich kanns garnicht beschreiben :rolleyes: Natürlich spiele ich aber in erster Linie weils mir einfach Spaß macht, ist klar ;)

Nun würde mich folgendes interessieren.

Ich habe immer im Hinterkopf ein kleines Männchen das sagt "soweit kommst du nie... dazu bist du nicht kreativ genug etc." und so weiter und so fort. Einfach ein ungutes Gefühl. Das hält mich zwar in keinster Weise vom spielen ab oder macht mich traurig, sondern es ist eben immer das Wissen das einen begleitet, nie mit solch einem Elan spielen zu können und Menschen begeistern zu können wie große Künstler wie Knopfler, Clapton, Gilmour und besonders Frusciante.

Mir macht spielen soviel Spaß und Musik meiner Bands bzw. Musiker zu hören die mich zum spielen gebracht haben begeistert mich immer wieder.
Ich denke dann oft nach ob ich es theoretisch schaffen könnte so kreativ zu spielen. Bzw. so zu spielen dass ich mit meinem eigenen Stil leute damit verzaubern kann, aber in der Realität siehts wohl nicht so aus.

Habt ihr auch teilweise solche Gedanken, ihr wollt so gut spielen, aber schaffen kann man es nicht ohne das gewisse etwas. Und das gewisse etwas haben eben nur manche. Auch deshalb weil die zu einer Zeit Gitarre spielen gelernt haben ohne Youtube und Co., also auf eine ganz andere Art und Weise.

Das einzige Beispiel von jemandem ders geschafft hat ist eigenlich John Mayer, aber bei dem liegt das alles auch schon etliche Jahre zurück, das kann man also auchnicht zur Neuzeit zählen.

Natürlich kann fast jeder mit genug Übung etc. ein sehr guter Gitarrist werden, aber da ist trotzdem immernoch ein großer Unterschied zwischen denen die lange und sehr gut spielen und denen die einfach das Talent haben auf einer Bühne bestehen zu können und immer wieder Lieder zu schreiben die Menschen fesseln.

Was denkt ihr muss man haben um zu den großen zu gehören? Bitte versteht mich nicht falsch, mir gehts nicht um Ruhm, Geld oder sonstiges, sondern nur darum eben Leute so stark mit Musik zu berühren wie z.B. die oben genannten.

Schade dass Ich den Fehler im Threadnamen nichtmehr ändern kann, aber vielleicht sollte das eh ein Mod in einen vielleicht besser passenden ändern ;)

mfg
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo bärman!

Oh man, genau diese Gedanken hatte ich die Tage auch und heute ganz besonders, bei mir ist das große Vorbild auch der Frusciante. :)

Normalerweise bin ich da ganz zuversichtlich und denke mir immer, man weiss nie was die Zukunft bringt und vorallem bin ich mir eigentlich immer bewusst, dass das eben auch nur Menschen sind (ja, ich weiß, eigentlich sind Frusciante und Co. Götter in Menschengestalt hehe) und ich bin an sich gar nicht so unkreativ. Und in letzter Zeit liefs mit dem spielen zumindestens auch sehr gut, wobei ich knapp 6 Monate spiele. Die letzten 2 Tage, insbesondere heute, haben mich aber wieder demotiviert weil wieder mal nichts klappt und das obwohl ich seit einem Monat das Ganze auch eher Gemach angehe und mich ganz sicher nicht "überstrapaziert" habe. Noch am Anfang der Woche gefiel mir mein Spiel.
Ich habe solche Phasen, die meistens maximal 2-3 Tage anhalten immer mal wieder und weiß nicht woher die kommen, jedoch ziehen die einen sehr runter. Es gibt auch Tage da gefällt mir mein Sound an sich nicht so gut, obwohl es vom spieltechnischen her ganz in Ordnung ist.
Zumindestens das Erstere kann davon kommen, dass ich in den 6 Monaten noch GAR KEINEN Tag Pause vom Spielen gehabt habe (spiele dann aber entsprechend wenig und nicht für Stunden), habe auch irgendwie Angst davor eine Pause einzulegen, auch wenn es ein, zwei Tage sein sollten und auch wenn es heisst, dass das mal hilfreich sei, jedoch denke ich, dass mich das zurückwerfen würde, wahrscheinlich ist diese Angst auch unbegründet, hmm...
Eigentlich bin ich sogar ein wenig erstaunt darüber, dass ich mehr oder weniger ganz alleine (mal von guten Lessons wie die von Justin Sandercoe etc. abgesehen) und nach recht kurzer Zeit, an einem Punkt bin, wo ausser den meisten Solos eigentlich jeder Song der mir gefällt mehr oder weniger machbar ist.
Das Problem dabei ist jedoch, dass ich beim nachspielen/covern sehr unkonsequent bin, habe sicher schon mit der Hälfte der RCHP Songs und einigen anderen angefangen, meistens sogar "drübergestolpert" beim rumprobieren am Brett und dann den Rest, teilweise mit Hilfe der Tabs, wenigstens versucht rauszuhören (was nur bedingt funktioniert bisher, wobei ich das dann aus meinem "Gedächtnis" raushöre nicht von der Platte, habe die meisten Songs eh zigmal gehört, das prägt sich ein... :p) jedoch kann ich bis auf sehr wenige Ausnahmen keinen Part für Part, weil mir dann irgendwann die Lust daran vergeht das Zeug von anderen zu spielen, auch wenn es meine Lieblingssongs sind, das nachspielen und erlernen entmystifiziert auch vieles...
Und die Songs die ich eigentlich komplett kann, spiele ich eben auch nicht zum Track mit.

Habe auch in den 6 Monaten mehrere eigener Ideen gehabt, zwar nie ganze Songs aber meistens kleine Teile, sei es etwas was ich mir als Chorus (div. Akkordfolgen) vorstellen könnte oder kleine Riffs/Solos. Nur weiß ich dann nie, wie ich einen ganzen Song schreiben könnte, habe ja auch kaum Theoriewissen, glaube ohne ist das nochmal eine Ecke schwerer.

Naja, wie dem auch sei, ich finde es schon doof, dass die Fortschritte nach einem Gewissen Punkt nicht mehr so zahlreich und schnell kommen wie am Anfang und ich schon eine "Basis" habe und da bin ich mir auch sicher, dass diese ziemlich stabil ist. Je mehr man lernt merkt man auch umso mehr, dass man eigentlich nichts gelernt hat bisher und da noch sovieles zu lernen ist, ich werde sogesehen von der Fülle der Dinge erschlagen und mir fehlt ein gewisser roter Faden.
Auch wenn ich eigentlich gegen Lehrer bin (bisher fast alles autodidaktisch gelöst), könnte ich mir vorstellen in Zukunft (falls ich, als armer Student mal das Geld dafür habe) Unterricht zu nehmen und zwar nicht, damit die Lehrperson mir gewisse Dinge zeigt und vorkaut, sondern damit diese mir einen brauchbaren "Plan" erstellt und mir aufzeigt was als nächstes sinnvoll wäre und nicht und das ganze objektiv beurteilen kann.
Das ist meiner Meinung nach eigentlich auch der einzige Vorteil eines echten Lehrers, denn man selbst hat natürlich nicht die Erfahrung und die kritische Sichtweise die dafür notwendig ist, man müsste ja schon besser sein als man selbst und ehm ja, geht nicht.

Tut mir Leid, dass das ein wenig verwirrend verfasst wurde von mir, aber ich bin auch schon müde aber wollte mal eben meinen Senf hier ablassen.

Mit freundlichen Grüßen, NoName

PS: Vielleicht hätte der Beitrag auch eher in

https://www.musiker-board.de/bierga...dankengaenge-seitdem-ich-angefangen-habe.html

gepasst. Ist aber jetzt hier, so... :great:
 
Mit dem Gedanken umgehen - klingt so als wäre das schon fast ein Problem, das professionelle Hilfe erfordert. :D

Erst einmal: Die kochen alle nur mit Wasser und haben alle immer schon nur mit Wasser gekocht. Setzt man mal in Relation, in welcher musikalischen Umgebung man heute aufwächst, wird man gewahr, dass ein Clapton, Knopfler, Page, Townsend...allesamt immer mehr oder minder die ersten waren, bzw. die ersten mit größerem Publikum, die einen bestimmten Stil/Art benutzt/geprägt haben. Dadurch, dass vieles schon abgedeckt ist, erscheint es dir unmöglich, mal "so gut" zu werden wie "die" (wie definierst du eigentlich gut? Musiker haben immer einen Teilbereich, in dem sie nicht "gut" sind, also sind sie allesamt nicht "gut"...).

Die Nischen und Lücken zu suchen und zu finden ist das, was heut Gitarristen von Format hervorbringt. Bellamy (Muse), Hommes (QOTSA), Tremonti (Creed und..äh..Alter..irgendwas), Petrucci (Dream Theater), Frusciante (was immer er grad macht) und und und...
Die haben alle ihre kleine Ecke gefunden, mit der sie viele viele viele Menschen begeistern. Es ist nur eben nicht mehr so, dass der Gitarrist im Vordergrund steht. Zumindest nicht im Mainstream und dicht daneben. Die Welt ist im Wandel bzw. hat sich gewandelt. Hör dir an, was heute im Radio so läuft. Die Zeiten der großen Gitarrenhelden ist nicht 2010. Irgendwann wird's wieder eine Phase geben, in der die Gitarristen in den Fokus rücken. Bei Muse bspw. deutet sich das an, allerdings eben unkonventionell. Eben nicht mehr lange Soli, viel Gejamme sondern FX-beladene Soundorgien, die zwar gitarristisch sind, aber verhältnismäßig neu bzw. zum ersten Mal im Mainstream.

Also: Keine Panik, wenn du selbst mal Idol werden wollen würdest, müsstest du nur deine Nische finden. Wenn du dich eigentlich wohl damit fühlst, in einem abgesteckten Terrain zu wildern - dann bleibt dir nichts als Arbeit an deinem Tone, deinen Phrasierungen, deiner Art zu spielen. Dann musst du dich letzten Endes lossagen von all denen in deinem Spiel (nicht der Musik).


Thema Youtube: Die hatten damals kein Youtube, wahr. Die haben sich aber mit anderen ausgetauscht. Und ob du nun mit Karl-Heinz Reedemann von um die Ecke über Bendings diskutierst oder dir 10 verschiedene Videos anschaust - wenn du selbst nicht ausprobierst und deinen eigenen Weg findest und gehst, nutzt dir das alles nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Verdammt nochmal! Da wollte ich en ersten Post kriegen und denk mir "Ach, um die Uhrzeit antwortet hier eh keiner mehr..." Falsch gedacht. Sollte doch nicht während dem Schreiben Fernseh gucken ... Egal ;)



Erstmal eine Frage: Worum geht es dir genau(!)? Die Tatsache, nie so zu spielen, oder nie so berühmt/bekannt zu sein wie einer seiner Vorbilder? Laut Titel dachte ich, es geht ums Spielen, aber dein Post impliziert eher zweiteres.

Wenns dir ums spielen geht, hast dus eigentlich schon beschrieben. Es gibt eben Gitarristen, die lange und gut spielen, und das ist etwas, was jeder erreichen kann, mit genug Zeit/Übung/Motivation. Und es gibt Gitarristen, die etwas neues bringen, etwas innovatives und eigenes, oder vielleicht auch einfach nur gute Songs schreiben, und die müssen dann nicht zwangsläufig die besten Gitarristen sein, aber sie begeistern eben trotzdem Leute und sind Idole ... ein gutes Beispiel dafür ist zB meiner Meinung nach John Frusciante - technisch auf keinen Fall ein großartiger Gitarrist, schreibt aber großartige Songs und ist keinen Trends gefolgt, hat einfach mit seiner Band sein Ding durchgezogen.

Ich hatte ähnliche Gedanken, als ich vor paar Monaten erst angefangen hab, mich näher mit fortgeschrittenem Gitarrenspiel zu beschäftigen ... spiele eigentlich schon einige Jahre, hab aber erst letzten Winter, nach dem Entdecken von John Mayer, Stevie Ray Vaughan und Hendrix damit begonnen, mir Skalen, Spieltechniken und Spielweisen meiner neuen Idole draufzuschaffen. Ich hab Videos von Mayer-Konzerten gesehen, wo er zB mit seinem Trio stundenlang nur Blues gespielt hat, ich fand es tierisch geil, und fragte mich, ob man es wohl auch schaffen kann, irgendwann Leute dazu zubewegen, zu den Auftritten zu kommen, um sich stundenlange Improvisationen und Jams anzuhören. Irgendwann ist mir dann klargeworden, dass John Mayer, auch wenn es berechtigt gewesen wäre, nicht als Gitarrist berühmt geworden ist - sondern als Pop-Singer-Songwriter. Er hat eben das Glück gehabt (bzw es intelligent genutzt), mit seinen Songs Weltruhm zu erlangen und massentauglich zu sein, um dann irgendwann den Status zu erreichen, spielen und machen zu können was er will. Es gibt wohl kaum noch Gitarristen bzw generell Musiker, die einfach aufgrund ihrer Fähigkeiten berühmt werden - zumindest nicht auf dem Niveau der genannten Musiker. Wenn, dann sind das entweder Leute, die nicht einfach nur gut spielen, sondern KRASS spielen, d.h. sogar einen Showeffekt in ihrem Können steckt. So wie gewisse Leute auf Youtube, und selbst die erreichen keinen Weltruhm oder schaffen es nur selten, mit Bands oder eigener Musik Fuß zu fassen, weil sie nur auf ihre eine Fähigkeit "reduziert" werden und man eben nur das von ihnen hören will - keine "normale" Musik. Okay, ich schweife ein wenig ab, aber ich glaube, du weißt, was ich meine. Die Zeiten sind eben vorbei, wo ein Produzent einen jungen, guten Musiker auf nem Gig hört und sagt "Hey, ich bringe dich groß raus!" - das funktioniert im allerbesten Falle noch bei Sängern, und selbst das nur selten.


Und wegen dem Begriff "Idol" - mir ist in letzter Zeit immer mehr aufgefallen, wie relativ das ist. Du sagst, es ist für dich ernüchternd, wenn du daran denkst, nie so berühmt zu sein wie einer deiner Idole oder überhaupt Menschen zu begeistern. Jeder deiner genannten Musiker hat etliche Idole, die ihn motiviert haben, Musik zu machen und selber zum Idol zu werden.
Als ich noch keine Band hatte, waren Bekannte aus der Umgebung Vorbilder, die in einem der kleineren Jugendhäuser unserer Stadt alle paar Wochen mal einen Auftritt hatte. Mit der Band kam die Erfahrung und auch die Auftritte, und meine Vorbilder waren die Bands, die eben in den größeren Clubs oder auf dem Stadtfest ihre Konzerte spielten.
Dieses Jahr habe ich selber im größten lokalen Club und auf dem Stadtfest gespielt, und es fällt auch auf, wenn Musiker jüngerer Bands einen öfter kontaktieren und Fragen zum Gitarrenspiel etc. stellen - damit will ich nur sagen, man muss nicht unbedingt weltberühmt sein, um Leute zu begeistern .... man muss sich nur reinhängen und sein Ding durchziehen, und mit der Zeit kommen die Fans ;)

Gruß,
Justin
 
"Stars" wie Frusciante oder Gilmour sollte man gar nich als Maßstab nehmen.
Leute von der Größenordnung gibs heutzutage kaum noch...die Zeiten sind vorbei.
Und MIR persönlich geben die auch gar nix.
Du musst kein großer Star sein um mit deiner Musik Leute zu berühren.
Ich kenn so viele Typen, die ihre Musik umsonst bei Bandcamp hochladen, die irgendwelche billigen Nebenjobs haben, Typen wie du und ich, und deren Musik inspiriert mich mehr als jeder Frusciante dieser Welt.
Bastel irgendeinen Song zu Hause zusammen.
Irgendwo wirds wohl jemanden geben der davon begeistert is und der total drauf abfahren wird.
Finde mit solchen "Neid"-Gedanken sollte man sich gar nicht beschäftigen.
Man macht Musik in erster Linie für sich selbst, wenns anderen gefällt umso besser.
Das was Leuten wie Frusciante wiederfahren ist, ist auch schlichtweg GLÜCK.
Nicht das die RHCP schlecht sind oder so, aber wären die damals nich zur richtigen zeit am richtigen Ort würde die heute auch kein Mensch kennen.
Erfolg ist letztendlich Glück und die sind auch nicht als Götter geboren worden.
Ich persönlich hab das Glück das ich solche Gedanken nie hatte.
Ich spiele seit 5 Jahren, hab nicht im Ansatz Ahnung von Musiktheorie, kenn 3/4 der Akkorde die ich greife nicht beim Namen und "Spieltechniken" hab ich mir selber beigebracht bzw mir bei Bands angeguckt.
Unterricht hatte und wollte ich nie.
Aber ich kann super damit leben und darauf kommts mir an:)
Also reinhaun und nicht von solchen Gedanken runterziehn lassen!
 
Ich gucke mir auch gelegentlich diese Speedhelden auf YouTube oder auf der Bühne an, aber sag mir immer, dass es mir ja nicht drum geht der beste Songentwickler der Welt zu sein, sondern soetwas nach- oder so ähnlich zu spielen.. Ich hoffe einfach, dass man mit genügend Übung irgendwann schon schnell genug für den Großteil werden kann - gibt ja genug unbekannte Gitarristen, die das können. Aber viele Leute damit begeistern ist glaub ich schwierig, will sich ja kaum einer anhören :gruebel:
 
Am besten du löst dich von dem Gedanken - er wird dich mit großer Wahrscheinlichkeit ständig blockieren!
Spiele die Songs deiner Idole, lerne und "zerpflücke" sie und verstehe was dahintersteht. Dann wirst du merken dass die alle auch nur - wie schon gesagt worden ist - mit Wasser kochen.
Und wenn du dann auch etwas länger spielst, wirst du schnell merken wie deine eigenen Ideen mit einfließen. Du brauchst einfach mal eine "Ausgangsbasis", auf die du aufbauen kannst. Und die bekommst du vor allem durch nachspielen und lernen :great:!
 
Hi Mr. No Name

Was du schreibst, erinnert mich sehr an mich vor 4 jahren ;)

Ich wollte auch immer BESSER; SCHNELLER etc. werden. Meine Idole waren damals (und werdens immerbleiben ;) ) Iron Maiden.

Ich jamme immer mit nem Kumpel zusammen, der auch dieses "Feuer" in den Augen hat, Musik als Konkurrenzkampf anzusehen, immer besser zu werden. Allerdings habe ich nicht das Gefühl, er macht es für sich, sondern um andere beeindrucken zu können.

Das blockiert, es vernichtet, es lässt Leute frustriert die Gitarre zurücklegen, ähnlich wie du es beschreibst und wie es fast bei mir gewesen ist. Doch ich habe immer weiter gemacht, und spiele seit nunmehr 5 jahre fast jeden tag mehrere stunden gitarre und bin glücklichst damit.

Löse doch von den Gedanken, wie deine Idole zu spielen, das wirst du sowieso nicht tun. UNd wir reden hier nicht von können, das kann jeder schaffen, wenn man einfach genug übt. Wir reden von so spielen. Es kommen einfach zuviele musikalische Einflüsse von überall her.

Wie sollte ein roter Faden zum Gitarrespielen aussehen? Ich denke, es gibt keinen. Spiele einfach die Lieder, wenns nicht klappt, schwenke um auf andere Lerninhalte und versuchs ein paar Tage später nocheinmal. Und ganz wichtig: du solltest Musiker um dich herumscharren. Mit Musikern zu spielen ist doch die erfüllung des Musikerseins, oder nicht? zumindest ist es gut, sich austauschen zu können, weil man sich ergänzt.

Im Laufe der Jahre merke ich z.B. immer mehr, dass ich ohne meine Band mich nicht voll entfalten kann.

Und zum Sound/Gitarren"level": jeder hat das mal, dass er seinen sound scheiße findet etc.mach dir nichts draus.

Spiele einfach und lass dich nicht unterkriegen ;)
 
Also mir geht es nur ums spielen. Ich finds auf gut deutsch gesagt richtig scheisse dass ich in heutiger Zeit geboren bin, ich wäre lieber vor 20 Jahren schon 20 gewesen und würde mir die Dire Straits etc. live anschaun. Ich bin nicht bedrückt oder trautig oder sonstwas, mir gehts nur darum dass ich eben manchmal kurz solch einen Gedanken habe, dass ich mir denke es wäre so geil rumzuhocken und dann so improvisieren können wie die großen, Zuhause. Aber dazu glaube ich fehlt auch einfach ein bischen Talent, also das i Tüpfelchen.

Und ich hab mich eben gefragt ob das in heutiger Zeit überhaupt noch jemand schaffen kann, das was im Radio läuft geht mir nämlich so dermaßen auf den Sack.
Wäre toll jemanden zu sehen der das alles wieder etwas ins Rampenlicht rückt. Lange Soli wie bei Pinkg Floyd etc. Aber denke das wird nicht klappen, wie oben schon genannt wurde weil wir eben in einem Wandel sind.

Und nochmal, mir gehts nicht darum berühmt oder sonstiges zu sein, auch in meinem Spiel schränkt mich das nicht ein, ich spiele oft und viel. Ich hatte bisher noch nie keine Lust die Gitarre in die Hand zu nehmen und zu spielen. Schon komisch eigentlich dass man auch etwas immer Lust hat... Natürlich ist es toll wenn wer sagt "hey spielst du schon gut" aber ich spiele hauptsächlich für mich selber.
 
Eigentlich hab ich mir über sowas bisher nie gedanken gemacht :gruebel:. Was sollte es aber auch bringen, genau so spielen zu können wie das Idol? Ich mein, das Idol gibt es ja schon, da braucht man nicht noch einen weiteren, der exakt 1:1 genau so klingt. Genau das ist doch das Problem, warum so viele eigentlich recht gute Bands nie wirklich groß rauskommen. Sie sind gut, klingen aber eben wie 1000 andere auch. Daher sollten Idole allenfalls als Inspiration dienen, man sollte aber nicht versuchen sie zu kopieren.

Außerdem ist "das schaffst du nie" sowieso die falsche Einstellung. Ein Problem dabei ist, dass man die eigene Messlatte für sich selbst immer wieder höher legt und es eigentlich immer irgend etwas gibt, was man (noch) nicht kann. Man sollte sich eher an dem erfreuen, was man schon kann, statt sich über das zu grämen, was man alles nicht kann, sonst wird man ja bekloppt.
 
Ich mach mir jetzt beim Lesen deines Threads zum ersten Mal diese Gedanken - und komme zu dem Schluss: Es ist mir sch...egal... :D
 
Ich glaube, es ist normal, daß man manchmal denkt, "so gut werde ich nie". Selbst Stars haben ihre Selbstzweifel (allerdings manche auch zurecht, aber meistens die falschen).

Wenn man sich aber z.B. Popstars ansieht, sollte man sich ernsthaft fragen, was die wirklich können. Längst nicht alle sind so gut, wie ihr Erfolg vermuten läßt. Beispiele nenne ich lieber nicht, sonst gibt es nur unnötige Diskussionen. Der Punkt ist natürlich, daß man selbst es vermutlich nie so weit bringen wird, nichtmal so weit, daß man davon leben kann ("was hast du von deiner letzten Gage gekauft?" "einen Pullover" "und den Rest?" "hat Mutti bezahlt").

Gut, ich habe leicht reden, ich weiß inzwischen, daß bei mir was rüber kommt, wenn ich spiele. Es gibt zwar sehr viele Musiker, die virtuoser sind als ich, aber auch sehr viele hochvirtuose Musiker, die musikalisch gesehen eigentlich nur labern. Dann lieber weniger schnell und nicht so präzise, dafür aber mit Inhalt.

Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, daß man durch Üben ziemlich weit kommen kann, man muß nur richtig und konsequent üben. Und viele gute Musiker haben schon als Jugendlicher oder sogar als Kind einen großen Teil ihrer Freizeit am Instrument verbracht. Wer die Energie nicht hat, der hat (oder hatte) halt andere Prioritäten - das gilt auch für mich, inzwischen kann ich aber damit leben, daß Musik für mich früher nicht an erster Stelle stand.

Oh, es gibt noch einen Punkt der einen weiterhilft: Wenn man erstmal seinen eigenen Stil gefunden hat, löst man sich auch davon, seinem Idol nachzueifern. Im eigenen Stil ist man selbst der beste!
 
Wenn es so wäre, müsste ich sofort unter anderem folgendes machen:
- sofort mein Motorrad zerkleinern, weil ich nie so fahren können werde wie Rossi.
- danach mein Auto, weil ich nie so fahren können werden wie Schumi.
- danach mein Laptop zerhacken, weil ich nie so viel von Computern verstehen werde wie Bill Gates.
Und danach kommen dann meine Gitarren, Verstärker, Boxen usw. dran..... .
Eins ist mir allerdings noch nicht klar: was mache ich bloss mit meinem Kopf, denn so schlau wie Albert Einstein werde ich nie werden?

Leute, Leute, was haben einige doch für Probleme...... .
 
Ich will garnicht so spielen wie meine Idole, ich will was eigenes machen und nicht ein blödes Plagiat sein.
 
Quax fasst meine Meinung eigentlich ganz gut zusammen.
Natürlich denk ich mir manchmal "Wenn ich die Kenntnisse/Fähigkeiten hätte, die xy hat..."
Aber falls ich dann mal zu ner Band komme, steht was Neues machen an erster Stelle.
 
Ich nochmal,

also eigentlich gehen viele von euch sehr stark am Thema vorbei und haben leider den Sinn nicht verstanden, daher zitiere ich mal einen Ausschnitt des Eröffnungsbeitrages:

Das hält mich zwar in keinster Weise vom spielen ab oder macht mich traurig, sondern es ist eben immer das Wissen das einen begleitet, nie mit solch einem Elan spielen zu können und Menschen begeistern zu können wie große Künstler wie Knopfler, Clapton, Gilmour und besonders Frusciante.

Mir macht spielen soviel Spaß und Musik meiner Bands bzw. Musiker zu hören die mich zum spielen gebracht haben begeistert mich immer wieder.
Ich denke dann oft nach ob ich es theoretisch schaffen könnte so kreativ zu spielen. Bzw. so zu spielen dass ich mit meinem eigenen Stil leute damit verzaubern kann, aber in der Realität siehts wohl nicht so aus.

Es geht bärman (nach dem was man aus seinem Beitrag verstehen kann, ich bin nicht er und kenne ihn auch nicht persönlich!) und mir ebenfalls nicht darum, dass wir eine Frusciante/Hendrix/Clapton/wenauchimmer-Kopie sein wollen. Es geht nicht einmal, dass wir exakt das spielen können was die. Es geht darum, dass wir mit dem was wir selbst spielen bzw. wenn wir so kreativ wären wie diese Menschen (was wir vielleicht sogar sind und wir wissen es noch nicht, da wir noch am Anfang der "Reise" stehen, das weiss im Moment nur der liebe Gott oder wer auch immer dafür zuständig ist :>), die Leute "bezaubern" könnten, so wie es z.B. der Frusciante mit seiner Musik bei mir und wohl auch bei bärman und natürlich vielen, vielen anderen hinkriegt.

Darum geht es und ich glaube das ist schließlich der Grund warum man musiziert bzw. der sollte es meiner Meinung nach sein. Natürlich sollte es einem selbst in erster Linie gefallen, jedoch kann mir keiner sagen, dass er nicht den Wunsch hat oder jemals hatte, gewissermaßen "anerkannt" zu werden, sei es in Form von vielen Fans oder in Form von Menschen (egal wieviele) die wirklich die Musik, die Kunst die man fabriziert zu schätzen wissen und diese genießen können.
Bei mir wäre es das Letztere, mir geht es hierbei nicht um das Geld, nicht um den Respekt o.Ä. , mich würde es jedoch in Zukunft sehr freuen wenn auch nur eine kleine Anzahl, von mir aus auch nur eine einzige Person auf der Welt beim hören meiner Musik (wenn ich mal selbst welche produzieren sollte), dasselbe fühlt und sich darin "verlieren" kann. Denn das tue ich auch wenn ich die Musik höre die ich wirklich mag und das ist der einzige Grund warum ein Musiker für mich einen hohen Stellenwert hat und ich mich als Fan des selbigen bezeichnen kann, nicht weil er cool ist, gut aussieht, schnell spielen kann, von vielen geliebt/gehasst wird etc...

Sogesehen kann man sagen, dass es mir gefällt wenn zwischen mir und einer mir eigentlich vollkommen Fremden Person (z.B. Frusciante) eine Verbindung entsteht auf einer gewissen Ebene, alleine durch die Musik und ich glaube (hoffe?!) damit stehe ich nicht alleine da.
Geld, Ruhm, Weiber (ausser die eine, große Liebe versteht sich :cool:) ist alles vergänglich und letzten Endes unwichtig für mich, aber wenn ich wüsste, dass da draussen jemand ist, dessen Leben meine Musik in irgendeiner (guten) Weise geprägt oder bereichert hat wäre das einfach mehr als grandios.

Ich hoffe das macht das etwas verständlicher, vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Mit freundlichen Grüßen, NoName
 
Na klar, auch ich habe meine Idole, alte und neue. Das war wohl die ursprüngliche Motivation mit der Gitarre anzufangen. Das ist jetzt schon fast 30 Jahre her, ich bin also ein alter Sack aber Musik und Gitarre sind immer noch eines meiner Lebenselixire. Bin ich so gut geworden wie meine Idole? Welche denn? Die Alten aus meinen Anfangszeiten? Die neuen hinzugekommenen Idole?
Das ganze ist ein Prozess der halt lebenslänglich läuft. So wie ein Idol wird man niemals! :eek: Dazu ist Musik und Ausdruck zu persönlich. Das Nachempfinden der Idole ist dabei imho wichtiger als nachspielen können. Das beinflußt das eigene Spiel, man Kombiniert viele diser Spielarten und Ausdrucksweisen plus persönlicher Vorlieben. Heraus kommt dann der individuelle Gitarrist, den man auch kaum kopieren kann und das ist doch dann das beste überhaupt!

Mit wachsender Kenntnis und mehr Erfahrung findet man auch immer wieder "neue" Dinge. Bevor man nicht ein paar Jahre gespielt hat kann man noch gar nicht wissen wie kreativ man ist! Bei manchen läuft dieser Prozess relativ schnell, bei anderen eben langsam, ist doch egal! Hauptsache die Musik macht spaß! Auf dem Weg dahin wird es auch immer wieder Durchhänger, Stillstände aber auch "Entwicklungschübe" geben. Bei vielen, zumindest bei mir war es so, dass man irgendwann feststellt, dass man nicht der überragende "Gitarrengott" sein muss um gute Musik zu machen, die Menschen berührt, das sind Gefühl, Ton und Ausdruck viel wichtiger. Und wenn am ende nur der Spieler in seinem stillen Kämmerlien von sich berührt wird ist das doch auch gut. Nach wie vor kann ich mich nicht besser entspannen und für mich alleine Freude haben als beim Gitarrespielen. Mit der (hoffentlich) Weisheit des Alters sieht man das alles relaxter und das ist auch gut so.:great:

Keep on playin'

Greetz
 
Was mir noch aufgefallen ist: es sind oft gar nicht die wirklich super tollen Musiker die Erfolg haben:
Helge Schneider z.B. ist ein wirklich Guter und was hat ihn berühmt gemacht: Quatsch! Genau so wird es umgekehrt auch sein und wer erst einmal sein Geld mit der Musik verdienen kann hat auch genug Zeit und Geld besser zu werden.

Ich möchte nicht wissen wie viele studierte und wohl oft auch brillante Gitarristen ihr Geld mit Taxifahren verdienen weil sie lieber zu Hause oder mit Freunden Flamenco, Barockmusik oder gar :weird: (ja, ich weiß ich bin zu beschränkt um die Musik zu verstehen!) Neue Klassik spielen.
 
Es geht bärman (nach dem was man aus seinem Beitrag verstehen kann, ich bin nicht er und kenne ihn auch nicht persönlich!) und mir ebenfalls nicht darum, dass wir eine Frusciante/Hendrix/Clapton/wenauchimmer-Kopie sein wollen. Es geht nicht einmal, dass wir exakt das spielen können was die. Es geht darum, dass wir mit dem was wir selbst spielen bzw. wenn wir so kreativ wären wie diese Menschen (was wir vielleicht sogar sind und wir wissen es noch nicht, da wir noch am Anfang der "Reise" stehen, das weiss im Moment nur der liebe Gott oder wer auch immer dafür zuständig ist :>), die Leute "bezaubern" könnten, so wie es z.B. der Frusciante mit seiner Musik bei mir und wohl auch bei bärman und natürlich vielen, vielen anderen hinkriegt.

Darum geht es und ich glaube das ist schließlich der Grund warum man musiziert bzw. der sollte es meiner Meinung nach sein.

genau darum geht es meiner Meinung nach eben nicht - in erster linie sollte das musizieren DIR SELBST spaß machen, du sollst es nicht für ANDERE machen...dann kannst du denk ich auch freier musizieren, du schuldest ja niemandem was - wenn das was dabei rauskommt dann jemandem (oder vielen) gefällt, ist das eine nette nebenerscheinung - sollte aber nicht der zweck des musikmachens sein
 
Mir selber z.b. macht Musik machen Spass, noch mehr Spass würde es mir aber machen wenn andere diese Songs gerne hören. Das ist eine Wertschätzung deiner "Arbeit" und sowas gefällt jedem Menschen ;-)

Um auf die Ursprungsfrage einzugehen: Musiker wie Clapton, Hendrix und Co. sind berühmt geworden und repräsentierer ihren eigenen Stil. Klar habe ich Vorbilder wo ich mir was abschaue aber am allergeilsten ist es doch bestimmt wenn man meine Musik wegen meinem Stil hören würde und nicht weil ich ne gute Kopie von jemandem bin. Daher gibts den Gedanken bei mir garnicht das ich nie so spielen werde wie mein Idol.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben