Wie Improvisiere ich bzw was?

  • Ersteller Matty265
  • Erstellt am
Das Stimmt, meine Familie ist nicht sehr musikalisch. Metal höre ich seit ich 10 oder 11 bin (bin jetzt 15). Mein Problem ist halt nur, dass ich immer die Metalriffs bekanter Bands im Kopf habe, und wenn mal was eigenes kommt kann ichs nicht nachspielen

gruß

Eben das kenn ich aus meiner Anfangszeit als Bassist.
Da hilft nur spielen, spielen, spielen. Sich eine Tonart überlegen (E-moll bietet sich immer an) und dann Powerchords und Einzelnoten auf E und A-Saite in allen Varianten und Rhythmiken spielen.
 
Mein Problem ist halt nur, dass ich immer die Metalriffs bekanter Bands im Kopf habe, und wenn mal was eigenes kommt kann ichs nicht nachspielen

das versteh ich irgendwie nicht richtig. die bekannten riffs kannst du aber nachspielen, oder wie?

meinst du, dass du das, was dir da einfällt, nicht technisch auf der gitarre umsetzen kannst? anfänglich klang das ja so, als würde dir halt gar nix eigenes einfallen.

vielleicht wärs gudd, wenn du versuchst, dein problem nochmal exakt zu beschreiben.

grüße...
 
Wäre es denn nicht auch eine Möglichkeit so lange Soli zu covern, bis man im Solieren genug Erfahrungen und Anregungen gemacht hat, dass man dann selber aus eigenen Ideen inprovisieren kann?
Einfach zu sagen *Hier haste du ne Skala, mach was draus* find ich für mich selber noch zu schwer. Aber ich denke, dass das Improvisieren mit der Erfahrung im Solieren (covern) sich verbessert.
 
Dafür musst du einfach ein Solo nicht als Ganzes betrachten, sondern es als Aneinandereihung verschiedener Licks sehen.
Wenn du dann irgendwann genug Licks im Kopf hast, diese dann auch noch veränderst, kannst du schon einiges reißen im Solieren.
 
Thema Tonleiter hoch und runter dudeln:

Mach mal folgendes:

1. Leg dir schöne Musik auf die Lautsprecher.
2. Such dir zwei Töne aus deiner Pentatoniktonleiter und versuche dich mit der Musik, die dort kommt, zu unterhalten. Und zwar mit (nur!!!) diesen zwei Tönen! Versuche mit Hilfe dieser zwei Töne die Musik, die du hörst, zu kommentieren.
Man kann mit zwei Tönen ziemlich viele unterschiedliche Dinge sagen - versuch das mal herauszufinden.
Das versuchst du mind. so ca. 15 min., danach suchst du dir zwei andere Töne und probierst das gleiche Spiel nochmal 15 min. nur mit diesen beiden Tönen.
(Erst!!) Wenn du das geschaft hast, kannst du versuchen, mal mit all den vier Tönen aus den beiden Spielchen, mit der Musik zu kommunizieren.

Wichtig ist, dass du dich beim Üben an diese selbst gesetzten Grenzen auch wirklich hälst, sonst bringt die Übung nix.

EDIT:
Als Vorschlag:
(Ich gehe mal davon aus, dass wir uns in A-Moll befinden - bei andern Tonarten musst du das Pattern halt entsprechend verschieben.)
Könntest z.B. zuerst nur mit diesen beiden Tönen arbeiten (Grundton und Terz):
Code:
- - 5 - - 8 - -
- - 5 - - 8 - -
- - [b]5[/b] - 7 - - -
- - 5 - [b]7[/b] - - -
- - 5 - 7 - - -
- - 5 - - 8 - -
und danach nur mit diesen beiden (Quinte und Septime):
Code:
- - 5 - - 8 - -
- - [b]5[/b] - - [b]8[/b] - -
- - 5 - 7 - - -
- - 5 - 7 - - -
- - 5 - 7 - - -
- - 5 - - 8 - -
 
Zuletzt bearbeitet:
Dafür musst du einfach ein Solo nicht als Ganzes betrachten, sondern es als Aneinandereihung verschiedener Licks sehen.
Wenn du dann irgendwann genug Licks im Kopf hast, diese dann auch noch veränderst, kannst du schon einiges reißen im Solieren.


Das tu ich ja, aber trotzdem ist es nicht so einfach stontan den passenden Lick herauszusuchen, da hilft halt nur Erfahrung im Spiel.
 
Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan :D
Bevor du jetzt was falsches von mir denkt, ich bin auch erst knapp ein halbes Jahr dran, ein bisschen zu solieren und im Prinzip mach ichs glaub ich so, wie du dir es vorstellst. Nur hab ich keine Soli von bekannten Liedern als Inspiration, sondern ich lerne mit meinem Lehrbuch "Make her cry", das einfache dabei ist halt, dass dort die Licks schon fertig "abgegrenzt" sind, man also schon häppchenweise üben kann. Diese licks spiel ich einfach immer rauf und runter, bis meine Finger von alleine laufen und dann versuch ich, die Reihenfolge der Licks mal zu verändern oder den Rythmus etwas zu variieren.
Hoffe, ich konnte dir damit ein bisschen helfen.
 
Ein Lehrbuch übers Solieren benutze ich jetzt nun nicht. Mein "Lehrbuch" ist The Definitive AC/DC Songbook, da ich hauptsächlich sachen von AC/DC spiele und die Soli bestehen da fast ausschließlich auch standard Blueslicks. Aber da ich generell in Richtung Blues gehen will, werde ich mir vielleicht mal ein entsprechendes Lehrbuch besorgen, Blues You Can Use oder so... Da soll auch das Thema Solieren/Inprovisieren abgedeckt werden.
 
Das mit den 2 Tönen zu kommentieren habe ich noch nicht verstanden.
Also ich höre mir ein Lied an und spiele dann diese zwei Töne in verschiedenen KOmbinationen drüber oder wie meinst du das? Nimmt man da eine bestimmte Musikrichtung?

gruß
 
Also ich höre mir ein Lied an und spiele dann diese zwei Töne in verschiedenen KOmbinationen drüber oder wie meinst du das? Nimmt man da eine bestimmte Musikrichtung?
Im Prinzip ja, aber es geht darum, dass du lernst, dich mit Hilfe dieser zwei Töne zu artikulieren. Anzahl der Wiederholungen eines Tons, Dynamik(-unterschiede), (unterschiedliche) Länge der einzelnen Töne, Bewegungsrichtung, Betonungen (welcher Ton fällt auf einen Taktschwerpunkt etc...), kleine Bendings und Fingervibratos usw. usf. ...
Und natürlich genung Pausen lassen, um zu hören, was die Musik sagt, mit der du dich unterhalten willst.

Nein, du brauchst keine bestimmte Musikrichtung - nimm am besten einfach das, worüber du sonst deine Pentatonik dudelst. Im angegebenen Beispiel zum Bsp. nen einfachen Song in A-Moll.

Viel Spaß
 
@metalpete

jaja, die idee is gar nicht schlecht. da trennt sich nämlich gleich die spreu vom weizen...

je weniger tonmaterial man zur verfügung hat, desto kreativer und gefühlvoller muss man sein.

wie siehts denn aus, user matty?
 
dann schlagt ihm doch mal nen einfachen song in A moll vor denke nicht das er auf die schnelle einen kennt :-/

und willst du mit 2 monaten spielerfahrung wirklich schon eigene riffs spielen? als ich bei 2 monaten wahr waren meine ziele eher richtung - wie krieg isch nen schnellen wechselschlag oder sowas in der art ^^
 
und willst du mit 2 monaten spielerfahrung wirklich schon eigene riffs spielen? als ich bei 2 monaten wahr waren meine ziele eher richtung - wie krieg isch nen schnellen wechselschlag oder sowas in der art ^^

naja, er hatte ja konkret gefragt, wie er eigene riffs schreiben kann bzw. warum ihm keine eigenen riffs einfallen.

anderer tip noch: einfach mal auf e- und a saite mit zwei gingern rumprobieren. da kann man schon so viele schöne mini-akkorde spielen und riffs komponieren.

sowas wie:

e--2-2-2-2-3-3-3-3-7-7-7-7-7-7-7-7-2-2-2-2
a--3-3-3-3-5-5-5-5-8-8-8-8-5-5-5-5-3-3-0-0

hab jetz grad keine klampfe da, aber sowas könntest du ja mal probieren. mein beispiel is natürlich sinnlos. aber spiel doch einfach mal bisschen mit den akkorden/tönen/rhythmus rum, ich wette da "fällt" dir dann auch flott irgendwas ein.

beste grüße...
 
Bei diesem Thread kribbelt es mir ein wenig in den Fingern, und ich schreibe jetzt mal meine Meinung dazu, auch wenn es dann wieder Kritik hagelt...

Der Threadersteller spielt seit zwei Monaten, kann einige Riffs nach Tabs spielen (ist doch super), möchte jetzt aber eigene Riffs schreiben und solieren und improvisieren - und ruft um Hilfe, weil ihm dazu nichts geniales einfällt.

Ich stelle mir dabei meinen Sohn vor, der ist in der Grundschule. Der lernt dort Lesen und Schreiben und kann auch schon etliche Buchstaben und kommt frustriert nach Hause: "Ich möchte jetzt mal langsam meinen ersten Roman schreiben, aber mir fällt nichts dazu ein...".

Beim Gitarre lernen braucht man eine wichtige Grundvorraussetzung: Geduld. Der TE ist da sicherlich keine Einzelfall, ich habe aus zahlreichen ähnlichen Threads den Eindruck gewonnen, dass sich die Kids heute eine Gitarre kaufen und dann - überspitzt gesagt - meinen, nach einem halben Jahr Kirk Hammet Konkurrenz machen zu können.

Vernünftig Gitarre spielen zu können braucht seine Zeit. Dazu muss man sicherlich ein Grundwissen in Theorie aufbauen, Akkorde lernen, Technik trainieren. Am besten learning by doing, nicht stumpfsinnig pauken sondern immer an der Praxis trainieren.
Man kann sich aber auch einfach mal hinsetzen und "rumdaddeln", das habe ich auch oft getan. Ich bin dann über Dinge gestolpert, die gut klangen. Erst viel später habe ich dann kapiert, warum die gut klangen.

Ich habe früher (ist 25 Jahre her...) anfangs sehr oft zu Platten gespielt. Ich habe z.B. die Gesangsmelodien mitgespielt, dann verändert, ´ne zweite Stimme dazu, dann versucht das Solo mitzuspielen.

Kurz gesagt: näher Dich deinem Instrument von verschiedenen Seiten, lerne Sachen nach Tabs und versuche andere Sachen nach Gehör zu erfassen und umzusetzen. Aber setz´dir realistische Ziele und fang nicht an, nach zwei Monaten Gitarrespielen, stundenlang Shredder-Übungen abzuspulen - da lauert eine frustrierende Sackgasse auf Dich.
 
Klasse Beitrag! Kann ich zu 100% unterschreiben.

Was ich mit einigen Kids trotzdem hin und wieder gern mal tue, ist sie an ihre Grenzen zu führen.
Ich meine, wenn ich sage "Du bist noch nicht so weit." und der kleine denkt "Ich will aber!", soll er nicht das Gefühl haben, dass ich ihn länger hinhalten will.
Also erkläre und zeige ich, wie's funktioniert und was im Einzelnen so alles dazu gehört und lass ihn selbst probieren, wie weit er kommt.
Wenn er nach misglücktem Versuch immernoch bereit ist, an den ersten paar Schritten auf dem längeren Weg dahin zu arbeiten, sehe ich, wieviel an dem vorher bekundeten Ehrgeiz auch dran ist ^^.
Ich denke es ist mitunter ganz gut, seine eigenen Grenzen selbst zu erfahren. Und während man das tut, arbeitet man ja auch an diesen Grenzen und bekommt vielleicht auch schonmal eine kleine Idee von dem, was dahinter liegt, die es einem später etwas einfacher macht.

Es gibt ja z.B. auch schonmal Leute, die nach 3 Monaten schon Tapping probieren wollen, und manch einer von denen findet es vielleicht so 'geil', dass er sich tatsächlich die nächsten zwei Wochen drei Stunden am Tag hinsetzt und Tapping übt und mir danach stolz die ersten gelungenen Ergebnisse präsentiert - finde ich toll sowas, auch wenn das eher die Ausnahmen sind ^^.
 
Danke für die Blumen, ich dachte, ich kriege wieder Haue für meine Meinung...:great:

So wie Du das beschreibst geht es um positive Motivation. Deine Schüler sind heiß auf ein Lick, eine Technik oder so. Da kann man sich dann auch mal dran festbeißen, auch wenn man selbst vielleicht noch nicht ganz so weit ist.

Was ich bei dem TE (und anderen hier im Forum) aber raushöre ist ein gewisser Frust. Und das ist eine negative Emotion, die die Motivation bremsen kann. Wenn ich mich gedanklich nur damit beschäftige, was ich alles nicht kann, verliere ich den Blick dafür, was ich schon geschafft habe!

Gibt halt zwei Möglichkeiten: das Glas ist halb leer oder halb voll!
 
Am besten learning by doing, nicht stumpfsinnig pauken sondern immer an der Praxis trainieren.
Man kann sich aber auch einfach mal hinsetzen und "rumdaddeln", das habe ich auch oft getan. Ich bin dann über Dinge gestolpert, die gut klangen. Erst viel später habe ich dann kapiert, warum die gut klangen.

naja, das meinte ich ja. deswegen haben bei mir die alarmglocken geläutet.

als ich meine erste klampfe bekommen habe, da hab ich mich tagelang mit dem ding hingesetzt und rumprobiert. aber ohne tabs oder bücher, sondern ich wollte unbedingt probieren, was so geht. und dabei bin ich (siehe zitat) auch über akkorde/melodien gestoßen und hab mir irgendwas eigenes zusammengefriemelt.

natürlich musste ich mich dann auch mit den üblichen sachen (skalen, theorie, techniken...) beschäftigen. aber ich war einfach ultrageil darauf, mein erstes eigenes riff zu schreiben...und das ging auch.

aber von den leuten, die hier in den foren schreiben "ja, ich hab jetz meine gitarre, aber mir fällt nichts ein", sollten 8 von 10 glei wieder aufhören. weil das sind dann die leute, die man später trifft, nach der verstaubten klampfe an der wand fragt und die einem dann sagen: "naja, ich hab ma 2 jahre gespielt".

so...ne? wenn man überhaupt keine ideen hat, dann ist es vielleicht die falsche entscheidung ein instrument zu lernen.

hm...
 
Improvisieren findet im Kopf statt.
Du musst hören können, was du spielen willst.
Es gibt kein Schema fürs improvisieren.


mlg
 
ist jetz vl. ein wenig weit hergeholtes OT. aber naja

also ich hab 9 jahre lange musikschulausbildung mit viel (wirklich viel)thorie ausbildung genossen (nach note wohlgemerkt)

und dann sollte ich in einer band spielen was dann anfangs mal in di hose ging
da ich null improvisiern konnte :(

bin dann von e-geige zu e-bass gegangen (hatte bis dorthinn noch gar keine erfahrung mit bass) und wolla habe nach 3 monaten ohne hilfe von tabs noten oder ähnlichem munter meine soli rauf und runtergespielt und mich auch ansonsten gut in die gruppe eingegliedert:D

nur so viel zum thema man könnte ohne grundkenntnisse nicht eigene riffs oder soli spielen

hab zu diesem zeitpunkt 5 songs geschrieben in blues und jazz stiel

und jetzt spiel ich soli auf jedem instrument (das ich behersche):redface:

wer eigene sachen spieln möchte darf sich nicht zu viel mit grauer theorie beschäftigen

das hindert die kreatievität
 

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