Wie kann ich lernen mein Instrument zu lieben?

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saibon
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Hallo,

ich bin 20 Jahre alt, lebe in Österreich und hab ein Problem :/

In meinem Umfeld gibt es viele Menschen die von sich behaupten Musik wäre ihr Leben bzw. ohne Musik nicht leben zu können. Ich hab diese Leute nie verstanden aber immer sehr bewundert. Ich wollte auch so sein, war es aber nie.
Ich will damit nicht sagen, dass es keine Musik gibt die mir gefällt. Ich hab natürlich auch meine Lieblingslieder und -bands aber ich komme auch wunderbar ohne aus. zB hab ich seit ca. einem Jahr keine neue Musik mehr auf meinen mp3-player geladen, deshalb liegt er nur noch rum und ich hör einfach garkeine Musik wenn ich unterwegs bin. Beim Autofahren vergesse ich oft das Radio einzuschalten und es stört mich nicht.

Ich weiß nicht wieso das so ist und eigentlich is es auch egal, die viel wichtigere Frage wäre warum mich das überhaupt so belastet. 'Wenn ich etwas nicht mag, kann es mir doch egal sein' würde man denken. Doch dem ist nicht so.

Diese Gedanken hab ich eigentlich schon mehrere Jahre, aber in den letzten Monaten immer öfter. Den Anstoß zu diesem Thread hab ich gerade beim Schlagzeugspielen bekommen.
Ich spiele jetzt das 5. Jahr und frage mich langsam ob ich eigentlich für mich Spiele oder weil ich anderen was Beweisen will.
Das fängt schon mit der Motivation an. Ich muss üben weil ich meinen Schlagzeuglehrer in der wöchentlichen Unterrichtsstunde nicht enttäuschen will. Da steckt ein falsches Wort drin. Ich spiele nicht weil ich will, sondern weil ich das Gefühl hab ich muss. Man will ja was weiterbringen. Wenn ich dann mal Spiele läufts eigentlich nur gut wenn sich ein Stück halbwegs nach was anhört. Bei Stücken die ich erst lerne oder wo seit längerem nichts weiter geht vergehts mir schon nach den ersten Takten. In den Ferien hab ich soweit ich weiß nie gespielt (weil kein Druck vom Lehrer).

Wenn ihr das jetzt so lest werdet ihr euch wahrscheinlich Fragen warum ich überhaupt noch spiele wenn ichs doch nicht frewillig mache. Aber ich will ja eigentlich spielen. Ich will Spaß daran haben, saugut werden, in einer Band spielen und die Musik lieben wie jeder andere Musiker. Aber ich kann es einfach nicht.
Ich hab lang überlegt mit jemandem darüber zu reden, da ich mir dadurch quasi alles eingestehe und vielleicht noch von anderen bestätigt werde aber genau das will ich nicht. Ich will einfach nur sein wie jeder andere..
Das ganze ist furchtbar frustrierend und deprimierend :/

Gibt es vielleicht jemandn der in einer ähnlichen Situation ist, oder war?


Ich freu mich auf eure Antworten!
Liebe Grüße,
Saibon
 
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...Aber ich will ja eigentlich spielen. Ich will Spaß daran haben, saugut werden, in einer Band spielen und die Musik lieben wie jeder andere Musiker. Aber ich kann es einfach nicht...

Natürlich nicht. Wenn Du dir die Biografien von bekannten Musikern anschaust, die wirklich "saugut" spielen können, wird Dir die Gemeinsamkeit auffallen, dass sie eine hohe Begabung einfach mitgebracht haben.
Das erkennt man daran, dass sie innerhalb von 2-3 Jahren die technischen Anforderungen ihres Instruments weitgehend beherrscht haben und bereits als oder zumindest mit Profis auf der der Bühne standen. Nach gut 5 Jahren kann man solche Menschen meist in bestechender Form erleben.

Das scheint bei dir nicht so zu sein und bei mir ist das ganz bestimmt nicht der Fall...
Da ich nicht für dich sprechen kann und auch nichts "überstülpen" möchte, beschreibe ich meine Entwicklung mit ein paar Worten. Als Jugendlicher total musikbegeistert, aber keine Ausbildung. Als Student total musikbegeistert, Ausbildung und Auftritte (Muggen) Mit Ende des Studiums (nicht Musik) Konzentration auf Berufseinstieg usw. Musik stand hintenan. Jahre später Wiedereinstieg mit einer "Theken-Band" und gelegentliche Muggen sowie einige Jahre viel Spaß im Probenraum. Dann später Instrumentenwechsel und Neuanfang, Unterricht und spielen in einer Amateur-Big Band.

Über all die Jahre erfolgte ganz allmählich der Abschied von vielen Illusionen, die ich einst mit dem Musik machen verbunden habe. Ich habe auch ein paar Musiker kennengelernt und zum Teil mit ihnen gespielt, die so gut waren, dass mir der Kinnladen herunter geklappt ist. Da wurde mir klar, dass ich neben meiner Begeisterung und Grundwissen sowie etwas Spielpraxis leider nichts habe, womit ich jemals in die Nähe von "sauguten" Musikern komme.
Aber ich bin damit zufrieden, ein schönes Hobby zu betreiben und schon die Zeit der Beschäftigung mit dem Instrument und das Musik machen beim reinen Üben zu genießen.

Wenn es dir nichts geben kann, am Schlagzeug zu sitzen und deine Übungsroutinen zu spielen, ist diese Zeit (vorerst) abgelaufen.
Du kannst ebenso gut fotografieren, Sport treiben oder Fremdsprachen lernen, wenn dir das mehr gibt.

Wichtig finde ich jedenfalls, dass es keinen Sinn macht, sich mit einem Hobby zu quälen ("furchtbar und deprimierend") oder statt gesundem Ehrgeiz enorme Ansprüche zu entwickeln, die gar nicht einlösbar sind.
 
Sehr Richtig zonquer!
Du wiedergibst eine sehr Realistische und (aus deinem Text zu erkennen) "Alters-Weise" Sicht zu dem Thema :great:

Wahrscheinlich bin ich hier der Jüngste, doch auch ich war ebenfalls schon einmal in der gleichen Situation :confused:
Ich habe auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, mein Instrument niederzulegen (Das passierte mit etwa 12, 13 Jahren. Wahrscheinlich die Pubertät :D)
Trotzdem wieß ich die selben Gedankenzüge wie du auf. ( Ich muss erwähnen, dass nach 5 Jahren Klavierunterricht nichts mehr voran ging )
Als ich dann vor 5 Jahren meinen Lehrer wechselte, ging alles wieder seinen Weg.
Ich war wieder Musikbegeistert!
Jetzt, Wir schreiben das Jahr 2011, nehme ich schon 4 Jahre Harmonielehrestunden, bin gerade mittendrin die ersten Gehversuche beim Improvisieren zu machen und ich fühle mich "Krank", wenn ich ein paar Tage keinen MP3-Player habe :gruebel:

Ich will damit nicht sagen, dass du deinen Lehrer wechseln solltest. Um Gottes Willen, Nein!
Aber rede doch mal mit ihm darüber ;)
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er einen Weg kennt, dich (wieder) Anzuspornen :great:

Aber als erstes einmal: Setz dich nicht unter Druck und Verwirkliche deine Träume im Musik-Business ;)
Spiel in einer Band :)
Du kannst kein anderer Mensch sein.
Du bist Du!

In dem Sinne wünsch ich dir viel Erfolg bei allem was du machst,

FrOnTmAn
 
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Im Laufe des Älterwerdens werden die Illusionen schwinden, die Mythen, die Träume, die man seit seiner frühen Jugend mit dem Musikmachen verbindet.
Dann kristallisiert sich allmählich der Kern der Sache heraus, d.h. wenn es jemals so weit kommt. Viele Leute im Hobbybereich, ich wage sogar zu behaupten, die meisten, kommen aber gar nicht bis dahin.

Die Frage ist, hat man genügend kreative Energie in sich, die Welt der Musik mit seinem eigenen Beitrag zu bereichern oder hat man nicht. Alle anderen Motive, warum man Musik macht, sind in meinen Augen untergeordnet und Scheinmotive für andere Sehnsüchte, die es zu befriedigen gilt.

Ist an sich ein äußerst interessantes Thema, was auch direkten Praxisbezug hat. Darüber erkennt man schnell, warum es so wenige Leute da draußen gibt, mit denen man wirklich und ohne Kompromisse Musik machen kann.

Für deinen speziellen Fall sehe ich zwei Alternativen:
A) Fang an, dich aus der Schülerperspektive zu lösen und stell' was eigenes auf die Beine, um genau die Musik zu machen, die dich motiviert. Bedenke aber, dass auch das ein langer Weg ist, wenn du den mit anderen gehen willst. Ein Weg voller Kompromisse, Rückschläge und Nervereien.

B) Lass es sein.
Vielleicht wird eines Tages deine Begeisterung (neu) entflammen. im Moment sehe ich da keine Zukunft, wenn du aus deinem bisherigen Weg nicht ausbrichst und die nächste Stufe nimmst.

Auf jeden Fall alles Gute bei deiner weiteren Entwicklung.
 
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Hii

ich denke man kann die ganzen Punkte hier nicht iso einfach n einen Topf werfen. Es ist z.B. nicht so, dass hohe Qualität am Instrument gleichbedeutend mit Spaß zu verstehen ist. Es gibt genug Musiker, die nicht "saugut" spielen, und trotzdem Spaß an der Musik haben und erfolgreich sein können. Es gibt sozusagen jede Kombination. Wichtig ist für sich persönlich herauszufinden, womit man am besten klarkommt. Das hängt davon ab, welchen Steelnwert man dem beimisst was man tut. Egal ob man ein Instrument spielt, ein Maler ist, oder was auch immer.

Der Lehrer kann unterschiedliche Funktionen haben. Wenn Du u.a. deswegen übst, weil Du ihn nicht enttäuschen möchtest, dann kann das absolut okay sein. Du hast dann von fehlenden Druck während der Ferien gesprochen. Diesen "Druck" oder nennen wir es besser "Antrieb" (klingt positiver) braucht oder hat jeder. Und zwar jeder auf seine ganz spezielle Art. Wenn man erst mal in der Maschinerie drinne ist, d.h. man in Bands spielt, probt, Gigs macht, etc, dann ergibt sich der Antrieb bei jedem ganz von selbst. Ich persönlich bin davon entfernt anderen etwas beweisen zu wollen, mir ist es wichtig meinen Anspruch zu erfüllen. Und ich habe einen sehr hohen Anspruch :D Das bedeutet wenn ich übe, dann tue ich das in erster Linie für mich. Das macht mir Spaß, auch wenn das manchmal Stücke sind, durch die man sich durchkämpfen muss. Das gehört nun mal auch dazu. Je besser ich die Stücke kann, desto sicherer fühle ich mich bei den Proben und auf der Bühne, und desto mehr Spaß macht es mir zu spielen. Und ich werde für diesen Spaß auch noch bezahlt. Schöner kann es eigentlich gar nicht sein :D
Das passiert aber nicht von heute auf morgen. Es geht manchmal einen Schritt vor und gleichzeitig mehrere wieder zurück. Wie jeder damit umgeht hängt ganz davon ab, was für ein Typ Mensch man ist. Da gibt es leider auch kein Patentrezept.

Trotzdem möchte ich Dir gerne ein paar Tipps geben. Sag´ nicht: "Ich kann das nicht". Besser ist: "Ich kann das noch nicht" ;) Es wird immer jemanden geben, der irgendwas besser kann. Sei es, dass er schnellere und gewagtere Fills spielen kann, die Doublebass wie der Teufel beherscht, oder Simon Phillips heißt ;) Du bist noch jung und hast alles vor Dir.
Setze nicht alles auf eine Karte. Das heißt, versuche Dir berufs- oder hobbytechnisch noch etwas nebenher aufzubauen.
Versuche Dich von Mißerfolgen nicht runterzeihen zu lassen. Schaue auch auf das, was Du bereits erlernt hast, und was Du kannst. Sprich mit Deinem Lehere darüber. Vielleicht hat er eine Idee, wie er Dich wieder "auf den Weg bringt" :)

Was das Musikhören angeht, kann ich das sehr gut nachempfinden. Ich kann mich auch nicht ständig einer Geräuschkulisse (egal welcher Art) aussetzen. Meine Ohren haben zwischendurch das Recht auf Ruhe. Was die Wahl der Musik angeht, so bestimmst Du was für Dich schön ist, und was nicht. Ein sehr guter Freund von mir kommt größtenteils mit der Musik aus, die er sich schon vor Jahren besorgt hat. Da kommt auch nichts mehr entscheidend neues hinzu. Und er ist glücklich damit :)

Auch ich wünsche Dir für Deinen Weg alles Gute :)

Gruß,

Paul
 
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Was das Musikhören angeht, kann ich das sehr gut nachempfinden. Ich kann mich auch nicht ständig einer Geräuschkulisse (egal welcher Art) aussetzen. Meine Ohren haben zwischendurch das Recht auf Ruhe. Was die Wahl der Musik angeht, so bestimmst Du was für Dich schön ist, und was nicht. Ein sehr guter Freund von mir kommt größtenteils mit der Musik aus, die er sich schon vor Jahren besorgt hat. Da kommt auch nichts mehr entscheidend neues hinzu. Und er ist glücklich damit :)

Ja, das sehe ich auch so. Da ist überhaupt nix schlimmes oder unnormales dran. Es gibt Zeiten, da höre ich einfach keine Musik, weil ich und mein akustischer Sinn Ruhe brauchen oder manchmal auch eigene musikalische Vorgänge verarbeiten muss, ohne ständig abgelenkt zu werden. Für mich persönlich ist es auch nicht gut, zu viel verschiedene Musik zu hören. Ich bin da eher jemand, der längere Zeit ein bestimmtes Album oder eine bestimmte Band intensiv hört und während dessen auch absolut nix anderes hören will. Oft ist das automatisch dann auch Inspiration für mein eigenes Spiel.
 
Neben den ganzen wohlbegründeten Vorschlägen möchte ich mal ein paar mögliche Alternativen nennen, mit denen Du vielleicht wieder den Kick beim Spielen bekommen kannst. Zuerst mal: Keine Panik, man ist kein schlechter Mensch, nur weil man sich Gedanken über sein Hobby macht.

Vielleicht brauchst Du einfach mal 'ne Pause - also pausiere mal drei Monate mit dem Unterricht, stell das Drumset in die Ecke und leg eine Decke drüber. Nicht abbauen! Es soll "aus den Augen" sein, aber schnell erreichbar, falls Du spontan mal wieder Bock drauf hast.

Vielleicht brauchst Du einen anderen Lehrer - jemanden, der nicht so methodisch wie (wahrscheinlich) Dein jetziger Lehrer vorgeht, sondern mehr Gewicht auf "Spiel und Spass" legt - denn genau darum geht es ja, oder?

Sportler kommen manchmal auf ein "Plateau", wo lange Zeit nix mehr vorangeht. Dann müssen sie die Muskeln anders reizen/fordern, eine Ausgleichssportart suchen. Wie wäre es, Du probierst es mal mit einem anderen Instrument? Klavier, Gitarre, Bass? Es geht nicht darum, ein Meister zu werden, sondern mal bewusst einen anderen Reiz zu setzen. Mal sehen, wie Du darauf reagierst. Wegen des experimentellen Charakter dieser Methode würde ich das andere Instrument erst mal leihen oder mieten oder evtl. gebraucht kaufen, damit Du es ohne Verlust wieder los werden kannst.

Bist Du jemand, der eine Herausforderung braucht? Spornen Dich Schwierigkeiten an? Dann gründe eine Band! Mach das mit einem klaren Ziel wie "Band komplett innerhalb vier Wochen, ein kleiner Supportgig innerhalb von weiteren drei Monaten" - und danach weitersehen. Manche Leute brauchen den Kick der Bühne und den Adrenalinschub, welchen das Spielen vor Publikum auslöst.

Ich hoffe, da war jetzt irgendwas dabei, was Dich in Deiner jetzigen Situation weiterbringt. Wenn nicht - keine Panik, dann sind wir halt zu verschieden. Dann hab ich halt ein paar Elektronen verschwendet :)

Viele Grüße
Jo
 
Ich kann das gut nachvollziehen.
Hatte sogar eine sehr ähnliche Phase, als ich jünger war.
Ich hab angefangen Musik zu machen, da war ich 4. Musikalische Früherziehung, dann Gitarrenspiel. Damals war ich gar nicht in der Lage irgendwas für mich selbst groß zu entscheiden.
Meine Mom hat Gitarre gespielt, mein älterer Bruder auch. Das musste ich nachmachen.
Bis ich 14 war, war das aber eher so ein "hast du schon immer gemacht". Ich hab da nie wirklich drüber nachgedacht, ob ich das jetzt umbedingt wollte, oder nicht. Meine Eltern waren mehrmals kurz davor mich vom Unterricht abzumelden, weil ich einfach total wenig geübt hab etc. Wollte ich aber nicht. Für mich war das dann zu sehr ein Aufgeben des bisher Erreichten.

Zu meinem 14. Geburtstag war dann irgendwann die Frage, was ich mir wünsche, und das war grad mal eine Phase, wo ich mich mal wirklich in ein Stück reingehängt hatte, was mir gefiel, und dann hab ich mir zum Geburtstag meine erste eigene Gitarre gewünscht. Bisher hatten wir zwei so "Familiengitarren" auf denen jeder gespielt hat.
Und das hat mir irgendwie nen großen Kick gegeben. Ich hab auch immer wieder den Lehrer gewechselt und bin dann an einem kleben geblieben, der mich wirklich extrem gefordert hat.
Am Anfang konnte ich den nicht leiden, bis ich gemerkt hab: wenn ich mache was er sagt, klappt das tatsächlich alles gut. Er hat mir da unheimlich viele Übestrategien etc beigebracht, worauf ich auch heute bei meinen Schülern großen Wert lege.
Ich hab dann angefangen in einem Gitarrenensemble zu spielen, was auch wieder so eine Herausforderung war: Die hatten über 60 Minuten Programm. Ich hatte vorher noch nie viel-stimmige Lieder gespielt. War einfach was total neues.
Irgendwie bin ich so ein Mensch, der immer nen Thrill braucht um etwas zu tun. (Immer alles grade so auf den letzten Drücker, dass es genau noch passt)

Als ich dann älter war, hab ich angefangen E-Gitarre zu spielen und hab ich verschiedenen Bands gespielt, wobei ich festgestellt hab, dass ich da sehr wählerisch bin.
Der geborene Bandmusiker bin ich nicht. Ich muss auch nicht jedes Wochenende auf der Bühne stehen, und touren schon gar nicht. Zur Zeit spiel ich in einer Band mit gelegentlichen Auftritten, die aber einfach nette Leute sind und wo der Kram recht gut klappt, ohne jetzt riesen Ansprüche zu haben.

Viel mehr reizt mich momentan aber eigene Musik zu komponieren, wo ich selbst alle Instrumente spiele, bzw der Rest aus dem PC kommt.

Ansonsten, so seltsam es auch klingen mag: was mich wirklich in seinen Bann gezogen hat, ist das Unterrichten. Ich studier mitlerweile Musik auf Lehramt und arbeite in einer Musikschule, und zu sehen, wie andere Leute lernen. Zu sehen wie das, was ich erzähle und zeige, andere Leute positiv beeinflusst und sie da weiterkommen, das ist für mich meine Erfüllung.

Musik ist für mich wie Atmen. Ich denke selten bewusst drüber nach wieso ich es mache. Ich mache es aber trotzdem ständig. Es vergeht selten mal ein Tag, wo ich wirklich gar kein Instrument in der Hand hatte, oder nicht zumindest mal irgendwas gesummt oder gesungen hab.
Trotzdem steh ich nicht frühmorgens auf und greife als erstes zur Gitarre.
Und auch ich kenne diese Leute, die überall erzählen "Musik machen ist mein Leben". Aber viele davon machen es ein paar Jahre, und dann ist was anderes der Mittelpunkt des Lebens.
Oder auch Leute die ständig Musik hören: Beim Autofahren, beim Hausaufgaben machen, beim Surfen im Internet.
Aber frag diese Leute (immer natürlich sehr verallgemeinert, ich weiß) mal, wann sie das letzte Mal NUR Musik gehört haben.
Also im Sessel vor der Musikanlage, nur mit der Intention sich vollkommen auf die Musik zu konzentrieren. Da sieht die Welt ganz anders aus.
Man wird ja heutzutage mit Musik totgeworfen. In jedem Supermarkt, und überall, ständig läuft im Hintergrund ein Radio.

Mein Tipp an den Themenstarter ist folgender:
Such dir irgendein Projekt. Sei es eine Band, oder nimm mal selbst was auf. Schaffe irgendwas eigenes. Such dir etwas, wo dich dich richtig rein verbeißen kannst.
Wo du sagst: DAS ist SO COOL, das will ich jetzt machen.
Denn je mehr du selbst dich da reinhängst, desto mehr Zeit bringst du automatisch dafür auf, und desto schneller bist du fertig, was dir dann nochmal nen Kick gibt.
 

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