Wie klingen verschieden große Hochtöner - z.B. RCF ART 722 vs. 712 ?

rockit
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Hallo,

kann mir bitte jemand den klanglichen Unterschied zwischen Boxen mit verschieden großen Hochtönern (bei ansonsten fast identischen Daten der "Rest-Box") erklären bzw. für welche Awendung bieten sich die beiden Versionen im Allgemeinen an?

Wie im Titel angesprochen, gerne am Beispiel der aktiven RCF ART 722 bzw. 712, für die ich mich interessiere.

RCF ART 722-A:
http://www.musik-service.de/rcf-art-722-a-prx395766025de.aspx
RCF ART 712-A:
http://www.musik-service.de/rcf-art-712-a-prx395766023de.aspx

Vielen Dank schon mal,
 
Eigenschaft
 
Nach meinen Erfahrungen lösen kleinere besser auf, (d.h. man kann in Höhen einzelnes besser raushören, "eher" Richtung Hifi)
grössere geben eine grössere Reichweite, da die Trennfrequenz tiefer liegt, und somit ein grösserer Frequenzbereich durchs Horn geschickt wird. Klingen dadurch etwas härter.

Lasse mich aber gerne noch belehren........
 
Ich traue mich mal dazu was zu schreiben, auch auf die Gefahr, daß es eine Diskussion oder heftige Gegenmeinungen hervorruft, deshalb schreibe ich es als subjektiven Eindruck!!

Das was pressi geschrieben hat bzgl. Auflösung/hifi stimmt.
Ein 1"er ist einfach leichter und kann den oberen Hochtonbereich sicherlich "leichter" oder "luftiger" abbilden - was ihm ein wenig fehlt, ist dir "Durchsetzungskraft / Reichweite".
Das würde ich allerdings bei den RCF's als relativ betrachten, denn beide bringen ordentlich Pegel, wobei natürlich bei der 722 der Baß-Speaker nicht so hoch spielen muß wie bei der 712er.

Für monitor-Betrieb denke ich wäre die 712 interessant, wenn der Gesang oder evtl. auch mal Bläser den Raum füllen sollten und zwar gleichmäßig von vorne bis hinten, sehe ich die 722 im Vorteil - im Monitor-Betrieb (für normal-hörige Musiker wäre sie vermutlich schon etwas zu "heftig".

Ich kenne die 722 gut, auch im Direktvergleich zu Zx5a, QSC k10, K12, DbOpera 605, allerdings auch zu den alten Dynacord Fe200 (!) und EV sx300.

Ich weiß, ich begebe mich auf Glatteis, aber MEIN persönliches Fazit - in diversen Quervergleichen und mit anspruchsvoller Musik über hochwertigstes Equipment (wer's nicht glaubt, kann mich gerne besuchen):
Eine GUTE analoge Endstufe - und auch Hifi HK990(! im Quercheck) mit Fe200 (linear) und Sx300 -leicht entzerrt- klingt "luftiger / natürlicher" als die meisten o.g. aktuellen Aktivboxen.

Auch um zu o.g. Beispiel zu kommen: die 712 klingt "luftiger" und oben sauberer als die 722, allerdings ist der Unterschied nicht so wie man es evtl. erwarten könnte:

Grund: in beiden Boxen arbeiten Digital-Amps auch im Hochtonbereich, außerdem wird hier noch entzerrt (Baß und Höhen). das zusammen läßt aus meiner Sicht den Vorteil 1 gegen 2"er ETWAS zusammenschmelzen.

712 und 722 sind in ihrem Preissegment nicht zu verachten, die FBT HiMaxx40 habe ich noch nicht gehört, ebenso die RCF Art 310/312 nicht, die müßten aber alle aufgrund ihrer analogen Hochtonamps ebenfalls die Nase vorne haben.

Dies alles sind jedoch Eindrücke, die ich in intensiven Hörsitzungen mit mir bekanntem Material gesammelt habe.

Eine der nach wie vor besten mir bekannten "alten" PA-Boxen (nicht hinsichtlich Lautstärke und Baßgewalt, sondern Auflösung!): gut erhaltene bzw. neu bestückte Dynacord Fe200 - dank des genialen JBL 2405-Hochtöners. Schaut Euch die Gerbrauchtpreise an - kaum einer verkauft die. Sicher muß heute alles leichter, lauter, billiger sein, deshalb haben die "Oldies" kaum eine Chance.
Aber leider wird durch die digi-Module ein wenig an der akustischen Leistungsfähigkeit mancher Speaker verschenkt.
Vielleicht sieht es in 10 J anders aus.

So das war jetzt viel geschrieben - wens nervt, bitte Nachrticht, dann unterlasse ich künftig solche statements, wer Genaueres erfahren will (bzgl. eingesetzten Amps usw / Querchecks) kann mich gerne anmailen - will ja keine Schleichwerbung machen. Bin nur Hobby-Musiker mit ordentlich background und verdiene mein Geld NICHT mit Musik/Werbung etc.

Norbert

Nachtrag:
auch wenn's nachträglich so aussieht, wie wenn ich den alten Sachen nachtrauern würde oder die 712/722 schlecht dastehen würden:
DAS ist niemals der Fall.
angesichts der Leistungsfähigkeit/Preis/Gewicht: wir haben uns für ART 722 entschieden - auf kleinen und mittleren Veranstaltungen, irgendwo mußten auch wir eine fin. Grenze setzen. TT22A klingt nochmals besser, "lockerer", aber für große VA's haben wir ja noch schwerere "Geschütze" im Bestand.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nach meinen Erfahrungen lösen kleinere besser auf, (d.h. man kann in Höhen einzelnes besser raushören, "eher" Richtung Hifi)
was verstehst du unter auflösen?

grössere geben eine grössere Reichweite, da die Trennfrequenz tiefer liegt, und somit ein grösserer Frequenzbereich durchs Horn geschickt wird. Klingen dadurch etwas härter.

Lasse mich aber gerne noch belehren........

ehhh nein... mit reichweiten (was auch immer das eigentlich sein soll) hat das nix zu tun... Kugelstrahler sind sie alle.

Dass sie "härter" klingen würde ich sogar noch unterschreiben, grund ist einfach der, dass 2" (= 5cm) bei wellenlänger im bereich von 10khz (=3,4cm wellenlänge) schon so langsam an ihre übertragungsgrenzen kommen.
des weiteren haben diese größeren und schwereren (allerdings auch meist besser angetriebenen) membrane. daraus resultiert (oftmals und im mittel, nicht im einzelfall) ein höherer klirrfaktor, was man als "aggressiver" oder eben "härter" wahrnehmen kann.
Vorteil des größeren horns: es kann tiefer angekoppelt werden. und naja: dadurch verhindert man das gleiche problem, was man beim 2"er >10khz hat, dann eben beim 12er den man früher abkoppeln kann...

der einer kann besser höhen, dafür bekommt man n schlechteres klirrverhalten im oberen bereich des 12ers....

es ist eben immer ein kompromiss...
ergo: anhören!


aber wie gesagt: mit reichweiten hat das erstmal nichts zu tun....
mit ortbarkeit (auflösung?) erstmal auch nicht...
 
Vielen Dank schon mal für die Ausführungen!

Natürlich werde ich falls irgend möglich die beiden Varianten vergleichen.
Nur der Orientierung und Interesse halber:
Sind die angesprochenen Unterschiede wirklich deutlich hörbar?
Kommen die Unterschiede evtl. erst im (Leistungs-) Grenzbereich zum Vorschein?
Warum werden solche Varianten angeboten (wie in diesem Fall bei den RCF's) - gibts es Präferenzen in der Anwendung?
... Denn immerhin beträgt der Preisunterschied ca. 200,- zu Gunsten des 1"ers

Schönen Gruß,
rockit
 
Angeboten werden verschiedene Varianten desselben Herstellers eben, weil sie unterschiedlich klingen und damit - neben dem Preisunterschied - verschiedene Käuferinteressen bedienen.

Die Unterschiede zwischen 1" und 2" HT sind zu hören. Umso deutlicher, je mehr sich die Trennfrequenz unterscheidet (es gibt auch Boxen, die den Tieftöner trotz großem Hochtontreiber weit raufspielen lassen und andere, die einen Einzöller weit runter "quälen", aber dafür im Pegel bremsen) und natürlich zunehmend mit ansteigender Lautstärke. Bei hoher Trennung wegen kleinem HT, fällt halt der klirrende Tieftöner eher störend auf, bei 2" HT dessen ruppige Hochtonwiedergabe.

Deshalb findet man immer mehr Boxen, die einen Kompromiß wählen und mit 1,5" HT bestückt sind, sowie im gehobenen Preisbereich Dreiwege-Systeme, die nicht wie die "klassische" 15/3 einen 6-10" Mitteltöner verbauen, sondern zusätzlich zu einem 2" Hochtöner noch ein 1"-Horn (seltener auch Schlitzstrahler) für die Wiedergabe der höchsten Höhen.


domg
 

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