Hallo Arky,
vielen Dank für deine interessante Antwort!
Es ist bei mir auf keinen Fall so, dass die Gitarre von vorne bis hinten volle Kanne drauflosscheppert, was das Zeug hält. Es gibt natürlich flottere Parts und wieder beruhigendere Parts, besonders wichtig war mir hierbei, dass nicht Heavy-Clean-Heavy-Clean-Heavy-Clean-... sich ewig ablösen, das wirkt langweilig. Eigentlich ist die Scheibe viel "Songdienlicher" geworden/weniger experimentell geworden, als ich es wollte. Aber ich bin trotzdem ganz zufrieden. Es ist vielmehr so, dass es relativ viele verschiedene Teile gibt - aaaber diese Teile alle von der Gitarre ausgehen. Ich dachte nicht: Hey, jetzt würde gut ein ganz langsamer Gesang gut passen, sondern vielmehr: aha, auf diesen langsamen akustischen Part würde sich ein cleaner Gesang gut darüber machen. So entstanden oft Teile, die dann eigentlich in eine ganz andere Richtung sich entwickelt haben. Beispielsweise gibt es einen Teil, der auf einem synkopierten Riff auf der Gitarre allein beginnt. Es kommt dann ein durchgehendes Schlagzeug dazu, dann Harmonien auf dem Synth und schlussendlich eine Klavierlinie. Das abgehackte Grundfeeling wird somit völlig aufgelöst, obgleich die Gitarre immer das Gleiche spielt, klingt es zum Schluss ganz anders. Den ganzen Teil hätte ich nicht schreiben können, wenn ich die Teile einzeln geschrieben hätte. Das ging von der Gitarre aus und die restlichen Sachen kommen danach Stück für Stück hinzu.
Allerdings muss ich zugeben,dass ich absolut kein Fan von Gesang bin. Gerade bei Dream Theater freue ich mich doch sehr, wenn er zu singen aufhört, höre außerdem sehr viel Instrumentalmusik. Ich höre auch viel Musik, wo mir der Sänger überhaupt nicht gefällt, weil ich einfach viel mehr auf die Instrumente höre, bzw viel gegrowlte Musik, wo der Gesang mehr rhythmische Funktion hat.
Der Fairness halber muss ich aber erwähnen, dass ich im Kompostitionsprozess ohne Sänger gearbeitet habe (im Prinzip schrieb ich alles selbst und suchte danach die Musiker). Ich möchte dem Sänger dann auch etwas Freiheit geben und seine Linien selbst entwickeln lassen, damit nicht gar alles ich gemacht habe. Ich habe einfach, als klar war, dass überhaupt jemand singt, Riffs so ausgelegt, dass Platz für Gesang ist, mehr nicht. Textmäßig ist es mir übrigens noch egaler, das interessiert mich 0,0 und wenn mir nicht einer einen geschrieben hätte, hätte ich einfach irgendwas unverständliches oder so singen lassen.
Damit du hörst, wovon ich rede, habe ich die Kompositionsdatei auf Rapidshare gestellt. Das ist einfach die Datei, damit ich die Teile nicht vergesse, es wurde kein Wert darauf gelegt, dass im Timing aufgenommen wurde oder keine Fehler vorkommen. An manchen Stellen hab ich sogar Teile in falschen Tempi eingefügt, das ist natürlich keine Absicht und wird sich ändern. Genauso wie die Klangqualität, ich hab mir jetzt die AxeFx gegönnt,
Keyboard kommen richtige (nicht nur diese Mididinger) und der Gesang ist nach wie vor nicht drauf.
Wenn du (oder andere) Lust hast, hör mal rein. Das Lied dauert gute 30min, ist also etwas größer. Würde mich freuen, was jemand, der viel Wert auf Gesang und Melodie legt, zur Komposition sagt!
Grüße, Thomas