Wie komponiert Ihr eure Songs!?

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Hellfast
Hellfast
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Hallo erstmal!!
Also ich wollt mal allgemein wissen wie Ihr eure Songs schreibt, sprich: Baut Ihr eure Songs Melodien, Riffs etc. immer den Regeln (Harmonielehre usw) auf oder schrammelts Ihr auch einfach mal drauf los!Wer von euch hat überhaupt wirklich Ahnung von Musiktheorie und wendet das gelernte auch an!?
Naja ich glaub des war jetzt bisschen viel auf einmal, aber vielleicht sind ja doch paar Interessante antworten dabei!

Grüsse
 
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Hallo,
vor/seit ein paar Jahren habe ich einen für mich absolut frischen Ansatz entdeckt: Mein Musikpartner legt mir ein Blatt Papier mit Songtexten vor (natürlich eigenes Material), das mir als Grundlage dient. Ausgehend von einem Blatt Papier... Sind schon recht nette Ideen draus geworden und dann merkt man, dass die Gesangsmelodien das mit Abstand Wichtigste überhaupt sind. Nicht einfach ein Riff schreiben und dann im Nachhinein eine (Gesangs-)Melodie hinzufügen (was auch schwer genug ist).

Klar kommen mir auch beim Improvisieren Ideen, aber es geht auch, indem Text "vertont" wird. Was schreiben die anderen... Gibt es noch mehr, die diese Methode erfolgreich erprobt haben?

Von den italienischen Epic-Metallern "Rhapsody" habe ich in einem Interview gelesen, dass die ein Album erst einmal auf dem Papier vorskizzieren bzw. das "Gesamtkonzept" planen und entscheiden, wie viele Balladen usw. auf der Platte landen. Das erscheint mir persönlich etwas zu gefühllos.

Übrigens bin ich kein großer Kenner der Musiktheorie (Autodidakt). Auf dieses Wissen greife ich dann gezielt hinzu (bzw. gucke auch manchmal in eintsprechender Literatur nach), wenn ich z. B. beim Ausarbeiten von Solo-Parts Schwierigkeiten habe, etwas zur Begleitung Passendes zu entwickeln. Ich rede hier vom Kontext Metal und es müssen nicht immer nur Powerchords sein. Aber richtig kompliziert wird es da harmonisch nicht.
 
@Arky
Sehr interessanter Ansatz, in die Richtung hab ich noch nichts versucht!Wär sicher mal einen Versuch wert so an die Sache ranzugehen.
 
Ich komm meistens mit ner Melodie auf, die ich dann mit nem schönen Begleitriff "eindicke"...
Dann versuch ich einfach das immer mehr zu erweitern mit neuen Riffs die irgendwie dazu passen oder ähnlichem...Oft kommen auch andere Leute von meiner Band mit Riffs an die gut passen oder mit ner Bridge usw...
Im "Jam" auf der Bandprobe kommt selten was rum, obwohl wir das in nächster Zeit öfters machen werden. :D
 
Ich benutze meinen Kopf. :D
Also ich denke mir irgendeine Melodie aus und benutze meinen Mund als Instrument, welchen ich nebenbei gesagt perfekt beherrsche. ;) Naja und während ich da sitze und irgendwelche Melodien oder Riffs vor mich hindüdel und auf was wirklich brauchbares gestoßen bin, mach ich mich ran meine Idee von meinem Kopf aufs Griffbrett zu übertragen. Natürlich halte ich die Gitarre die ganze Zeit in der Hand und klimpere Zeitgleich auch hier ein bisschen rum, manchmal Skalenspezifisch, manchmal nicht. Dann verfeinere ich meine Ideen und arbeite sie aus und zusammen kommt dann schon was ganz gutes bei raus.
Was ich persönlich am schwierigsten finde ist, sich die verschiedenen Parts vom Song auszudenken, sodass es schön abwechlungsreich klingt aber nicht, dass jeder Part gleich ein eigener Song sein könnte. Alles gleich klingen darfs natürlich auch nicht, man muss halt diese goldene Mitte finden und dazu halt schön Übergänge, Interludes und Breaks, das empfinde ich am aller schwierigsten. Ich sitze nicht selten vor Guitar Pro und schreibe halbfertige Songs, weil ich einfach nicht weiß wie ich am besten weiter machen könnte. :redface: Hat das noch jemand?

mfg hombre
 
el hombre,
"Denkpausen" beim Komponieren kann ich nur bestätigen.
Ich bin ein ziemlich langsamer Komponierer. Aber einmal ist es mir in 2 Tagen völlig ungezwungen und anstrengungslos gelungen, ein 3:45min-Instrumental mit massig Gitarrenparts zu entwickeln, bei dem ich am 1. Tag exakt die 1. Hälfte entwickelt hatte - wie aus einem Guss. Dann wusste ich absolut nicht weiter. Am 2. Tag war auf einmal wieder Eingebung da und ich habe einfach weitergebastelt - der Bruch war auch noch mitten in einer langsamen Melodie - und das Stück ist absolut nahtlos. Ich war selbst fassungslos, aber leider sind mir seitdem so gut geratene 3:45 min noch nie in 2 Tagen eingefallen.

Dass Übergänge, Breaks usw. am schwierigsten sind, halte ich für völlig normal. Manchmal muss man auch einfach innehalten und sich fragen, was an einem Part nicht stimmt. Man kann ja mit Metrik, Tempo, Harmonie, Arrangement spielen. Das sind unglaublich viele Faktoren. Es muss ja nicht in E-Moll beginnen und enden. Im Chorus oder stellenweise das Tempo um 2-4 BPM zu steigern, wäre auch eine Möglichkeit.

Man kann sich auch nur durch Anhören anderer Musik inspirieren lassen. Das heißt nicht "klauen". Ideen lassen sich z.B. aus Pop/Jazz gewinnen und im Black Metal oder was auch immer einsetzen. Ich meine damit diese pfiffigen Ideen, die vielleicht erst ein Producer einer Band während der Aufnahmen empfiehlt. Auch ohne wären die Songs OK, aber diese i-Tüpfelchen runden alles erst so richtig ab.
 
Also das sind schon echt sehr interessante ansichten und hernagehensweisen von euch!Hauptgrund für meinen Thread ist das wir zur Zeit in der Band nen richtig schlimmen durchhänger haben was songwriting betrifft, da geht zur Zeit einfach gar nix mehr weiter!!Ich muss dazu sagen das ich sehr wohl mit Theorie und Harmonielehre etc. vertraut bin und wir ja auch alle schon nicht seit gestern unsere Instrumente spielen, aber trotzdem kommen wir gar nicht weiter!Darum wollt ich mal wissen wie Ihr da so rangeht!
 
Aus dem Stand heraus komponieren ist am Schwersten,
da man dann seine eigene Kreativität durch den "Qualitätssensor" im Kopf blockiert, denn es sollte ja "gleich" von anfang an perfekt sein, sagt man ja sich so gerne.

Ganz wichtig ist extrem locker und ungezwungen zu sein, und soviel wie möglich u schreiben/spielen/aufnehmen,
die Qualitätsselektion kommt nach dem kreativen Prozess, alles durchhören, schlechte teile löschen, nur die besten aufbehalten und dann um dann um diese herum den song entstehen zu lassen, und auch hier ist es am besten wenn man kreativät und qualität trennt, dh. lieber 10 Versionen machen und 9 Versionen löschen als keine einzige Version weil man sich zuviel reinsteigert und nichts gut genug findet und irgendwann daran steckenbleibt und völlig unmotiviert ist.
und ausserdem wird man ständig wieder von neuen Passagen die man findet inspiriert, dh. aus zb. riffs, die man vorher vielleicht nicht so prickelnd findet, kann sich in verbindung mit einem anderen riff, oder melodie eine SUPER teil ergeben.

wir haben auch schon tolle songs in 40 minuten geschrieben, inkl Text und Melodien, etc.
aber standardmässig brauchen wir 1-2 Monate pro Song bis er wirklich komplett fertig ausgearbeitet ist,

genauso schwierig ist es, wenn man bereits eine fertige Gesangsmelodie hat, und man muß ein lied darunter bauen,
da lege ich mir am Anfang auch immer die Grundrisse der Melodie fest, und jamme/improvisiere soviel es geht unter die Gesangsmelodie. danach wird dann wie oben beschrieben ausgewählt, sortiert und gebastelt, was dann sehr zeitaufwendig, und auch mühsam ist, aber am ende wird man mit einem tollen Lied belohnt, das ist doch was ;)

ciao
exoslime

PS: um harmonielehre etc, kümmere ich mich überhaupt nicht, manchmal schaue ich in ein akkordbüchlein und lasse mich von akkorden und deren klang inspirieren, ansonsten spiele ich nur nach gefühl.
 
@ Hellfast:
Na wenn Du meinst, Ihr habt gerade einen Durchhänger... Meinst Du, dass Euch bei der Bandprobe nichts einfällt? Und was ist mit spontanen Ideen zuhause, die jeder sich merken bzw. mit "musikalischem Notizblock" (Mini-Recorder oder was auch immer) aufzeichnen und dann auf der Probe präsentieren kann? Das müsste doch für etwas Bewegung sorgen. Auch eine generelle Ablenkung vom Musizieren - jedenfalls vorübergehend - ist gar nicht verkehrt. Wenn ich ein paar Tage lang nicht Gitarre gespielt habe und dann zur Klampfe greife, spiele ich in den ersten Minuten recht frisch und unschematisch, ehe ich in meine Patterns und meinen "Style" verfalle.

Einem Freund von mir kommen beim (regelmäßigen) Spatziergehen gute Ideen. Also: Ab und zu das Auto stehen lassen ;-)

@ exoslime:
Sehr interessante Ansätze/Ideen! Da habe ich früher so einiges an Ideen entsorgt... Einen riesigen Ideen-Steinbruch zu sammeln/zu verwalten, ist auch nicht ganz so leicht, da allein beim Versuch, alte/nicht verwertete Ideen doch noch zu utilisieren, automatisch neue entstehen, die auch nicht 100% verbraten werden. So entsteht ein unendlicher Kreislauf.
 
Bei mir beginnt es eigentlich immer mit einem Riff/Lick oder einfach einer Melodie!
Danach kommt der Rest irgendwie dazu, wobei es eher Zufall ist, wie das Stück am Ende wird. Ich setze mich jetzt nicht hin und will unbedingt ein Metal-Stück machen!:D
Viel hängt dabei auch von meiner Stimmung ab. Ich hab eben nur ein Problem...wenn es ein Riff gibt, was miunserem Basser und mirgefällt, dann zieht unser anderer Gitarrist wieder nen Flunsch, da er unbedingt was total Ausgefallenes machen will!:confused:
Wenn man ihn dann aber fragt, was er sich so vortstellt, hat er keine einzige Idee!:mad:
Sowas hält echt dermaßen auf...

Naja..aber was soll man machen. Also einfach Gitarre schnappen und drauflos zocken!;)

Gruß Jan
 
Ich hab eine Soloband aus der progressiveren Richtung, das verändert die Herangehensweise doch etwas, aber der Vollständigkeit halber möcht ich auch kurz beschrieben, wie ich an die Sache herangehe: Die Komposition kommt 100% von mir und zielt nicht darauf ab, ein großes Publikum anzusprechen, sondern muss mir gefallen. Und da ich Gitarrist bin, ist das ganze natürlich gitarrenlastig. So würde es keinen Sinn machen, eine Gesangslinie und Texte zuerst zu schreiben und auf das hin dann die Gitarrenbegleitung zu komponieren. Es wurden durch das ganze Album hin die Riffs zuerst geschrieben, an einigen Stellen wurde für die Leadstimme Rücksicht genommen und Harmonien "aufgelegt". Auf das hin kamen Synthflächen und Orchestrierung hinzu. Ganz zum Schluss hat mir jemand einen Text geschrieben, er hat die Komposition bekommen und auf das hin die Textpassagen verfasst. Die Gesangslinien stehen noch gar nicht, lediglich die Zeiten, wann gesungen wird und ob clean oder growl. Die Linien kommen erst im Recordingprozess ziemlich zum Schluss dran. Einfach aus dem Grund, weil mir die Gitarre wichtiger ist und ich den Gesang dann auf sie aufbaue, nicht umgekehrt. Im Prog hat das Riff einfach einen zu großen Anteil am Gesamtsound.

Grüße, Thomas
 
also bei mir gibts mehrere varianten:

entweder ich spiele irgendwas durch zufall - finde das gut und schreibe daraus ein lied,

oder ich hab eine melodie im kopf und mach daraus was.

oder ich setze mich mit dem vorhaben ein lie dzu schreiben vorn den computer - das klappt bei mir am besten.
dabei entsteht die grundlage meist aus einem riff - dazu such ich dann akkorde und meist noch eine melodie - die habe ich dann meistens schon fest im kopf und weiß wie sie klingen soll (die entsteht dadurch dass ich mir das "erspielte" anhöre - und schwups is die melodie da)
dann is immer noch die frage vom ablauf - der kommt dann aber irgendwie aus lust und laune dazu.

der gesang kommt bei mir immer zuletzt - manchmal nehme ich einfach die zuvor entstandene melodie oder ich sauge mir was aus den fingern.
ich finde auch dass der gesang das wichtigste ist (weil leute die keine musik selbst machen so gut wie nur auf den sänger/den gesang achten) - aber das is alles leichter gesagt als getan.
man müht sich ab was gescheites instrumentel hinzukriegen und im endeffekt hören alle nur auf den gesang (mit dem man sich die wenigste mühe gegeben hat) - ein teufelskreis `*hehe* (<- das erinnert mich an tv kaiser)

bei uns inner "band" (kann sich noch nich wirklich band nennen) schreibe ich die ganzen lieder (schlagzeug, bass, gitarre, gesang, keyboard) und die anderen spielen es einfach nur und interpretieren das halt teilweise anders (was ich ganz gut finde)
der vorteil an der sache ist, dass einem keiner reinreden kann - der nachteil is allerdings auch das einem keiner hilft wenn man nicht weiterkommt
 
@ thomas.h,
so geil ich Progressive finde (und so sehr ich Shredding mag bzw. selbst praktiziere) - auch Dream Theater "verbauen" immer wieder sehr beruhigte "un-gitarrenlastige" Parts, und das ist höchst songdienlich (im besten Sinne). Es _muss_ mit Spannung - Auflösung - Wechseln usw. gearbeitet werden. Riffs sind wichtig, stimmt. Aber man braucht nicht permanente Linien. Der Gesang ist letztlich das Wichtigste, rein statistisch. Ich habe ja nicht gesagt, dass man immer mit dem Gesang beginnen muss, das ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Für mich war es eine prima Erfahrung, weil es eine Art Abenteuer war und egal was um den Gesang herum gelegt wurde, der Gesang war halt der Grundstein und hatte damit Priorität. Es kann ja sein, dass ein Gesang zwar auf den Punkt komponiert, aber trotzdem relativ leicht ist. Ein "sekundär" dazu entstandenes Riff mag auf den ersten Blick imposant erscheinen, entstand aber erst _nach_ dem Gesang, nicht umgekehrt.

"Gitarrenlastig" ist kein Muss, vor allem, wenn die Instrumentierung erweitert wird. Es ist nicht verkehrt, stellenweise die Keyboards dominieren zu lassen, damit sich die Gitarren beruhigen - nur, um im geeigneten Moment wieder loszubrechen. "Gitarre wichtiger" usw. - das mag Deine Meinung sein und ich respektiere das, aber als Gesetzmäßigkeit würde ich das jetzt nicht anerkennen. Oder sagen wir so: Es gibt halt Leute, die mögen Keyboard-Einsatz im Progressive-Bereich eher mehr oder weniger. Wer keine Keyboards mag, kann auch auf Unisono-Passagen von Gits & Keys oder Ping-Pong-Solo-Parts verzichten - _dann_ kann man auch behaupten, dass die Gitarren wichtiger sind (als Keys, Gesang oder was auch immer). Und Dream Theater, Symphony X? Da ist das Verhältnis doch relativ ausgewogen. Ist das nun gut oder schlecht? Entscheide(t) selbst.

Weil ich bisher auch fast immer mit der Gitarre in der Hand komponiert habe, waren die Resultate relativ gitarrenlastig. Wenn ich mir das Material anhöre, gefällt es mir zwar, aber aus einer "kompositorischen Vogelperspektive" wäre mir ein geringerer Gitarren-Anteil sehr lieb. Das geht aber nur, wenn man auch mal am Keyboard komponiert oder vielleicht klassische Arrangements einstreut, bei denen eine verzerrte E-Gitarre auch mal ihren Mund hält - meine Meinung. In der Zukunft will ich den Gitarren-Faktor etwas dosieren, damit auch andere Signalquellen verstärkt zum Einsatz kommen.

@ obigrobi:
Zum Thema "keiner reinreden": Lange Zeit habe ich am liebsten alles selbst geschrieben. Dann habe ich mich auf ein Zweier-Team eingelassen und wollte natürlich um meine Ideen "kämpfen". Im Nachhinein muss ich zugeben, dass die "Kompromisse", die ich bereits mit einer einzigen weiteren Person beim Komponieren eingehen musste, sich _immer_ als besser erwiesen haben als meine ursprünglichen Ideen. Ich möchte einfach mal darauf verweisen, dass "reinreden" Songideen/-parts durchaus zum Besseren verändern kann bzw. eine Bereicherung, Chance darstellt. In der Gemeinschaft erschafft man potenziell besseres Material (und es sollte auch nicht ums Ego, sondern um das Stück an sich gehen) - außer man heißt Malmsteen und legt allen Mi(e)t-Musikern einen Stapel Blätter mit fix und fertig ausnotierten Werken vor. Aber ist das nicht etwas langweilig?
 
Hallo Arky,
vielen Dank für deine interessante Antwort!
Es ist bei mir auf keinen Fall so, dass die Gitarre von vorne bis hinten volle Kanne drauflosscheppert, was das Zeug hält. Es gibt natürlich flottere Parts und wieder beruhigendere Parts, besonders wichtig war mir hierbei, dass nicht Heavy-Clean-Heavy-Clean-Heavy-Clean-... sich ewig ablösen, das wirkt langweilig. Eigentlich ist die Scheibe viel "Songdienlicher" geworden/weniger experimentell geworden, als ich es wollte. Aber ich bin trotzdem ganz zufrieden. Es ist vielmehr so, dass es relativ viele verschiedene Teile gibt - aaaber diese Teile alle von der Gitarre ausgehen. Ich dachte nicht: Hey, jetzt würde gut ein ganz langsamer Gesang gut passen, sondern vielmehr: aha, auf diesen langsamen akustischen Part würde sich ein cleaner Gesang gut darüber machen. So entstanden oft Teile, die dann eigentlich in eine ganz andere Richtung sich entwickelt haben. Beispielsweise gibt es einen Teil, der auf einem synkopierten Riff auf der Gitarre allein beginnt. Es kommt dann ein durchgehendes Schlagzeug dazu, dann Harmonien auf dem Synth und schlussendlich eine Klavierlinie. Das abgehackte Grundfeeling wird somit völlig aufgelöst, obgleich die Gitarre immer das Gleiche spielt, klingt es zum Schluss ganz anders. Den ganzen Teil hätte ich nicht schreiben können, wenn ich die Teile einzeln geschrieben hätte. Das ging von der Gitarre aus und die restlichen Sachen kommen danach Stück für Stück hinzu.
Allerdings muss ich zugeben,dass ich absolut kein Fan von Gesang bin. Gerade bei Dream Theater freue ich mich doch sehr, wenn er zu singen aufhört, höre außerdem sehr viel Instrumentalmusik. Ich höre auch viel Musik, wo mir der Sänger überhaupt nicht gefällt, weil ich einfach viel mehr auf die Instrumente höre, bzw viel gegrowlte Musik, wo der Gesang mehr rhythmische Funktion hat.
Der Fairness halber muss ich aber erwähnen, dass ich im Kompostitionsprozess ohne Sänger gearbeitet habe (im Prinzip schrieb ich alles selbst und suchte danach die Musiker). Ich möchte dem Sänger dann auch etwas Freiheit geben und seine Linien selbst entwickeln lassen, damit nicht gar alles ich gemacht habe. Ich habe einfach, als klar war, dass überhaupt jemand singt, Riffs so ausgelegt, dass Platz für Gesang ist, mehr nicht. Textmäßig ist es mir übrigens noch egaler, das interessiert mich 0,0 und wenn mir nicht einer einen geschrieben hätte, hätte ich einfach irgendwas unverständliches oder so singen lassen.

Damit du hörst, wovon ich rede, habe ich die Kompositionsdatei auf Rapidshare gestellt. Das ist einfach die Datei, damit ich die Teile nicht vergesse, es wurde kein Wert darauf gelegt, dass im Timing aufgenommen wurde oder keine Fehler vorkommen. An manchen Stellen hab ich sogar Teile in falschen Tempi eingefügt, das ist natürlich keine Absicht und wird sich ändern. Genauso wie die Klangqualität, ich hab mir jetzt die AxeFx gegönnt,
Keyboard kommen richtige (nicht nur diese Mididinger) und der Gesang ist nach wie vor nicht drauf.

Wenn du (oder andere) Lust hast, hör mal rein. Das Lied dauert gute 30min, ist also etwas größer. Würde mich freuen, was jemand, der viel Wert auf Gesang und Melodie legt, zur Komposition sagt!

Grüße, Thomas
 
thomas.h,
danke für eine "konkrete Unterlegung" der diskutierten Punkte! Ich werde mir die 30-min-Komposition bei Gelegenheit zu Gemüte führen und bin vorab auf das Klangereignis gespannt...

(Axe-Fx: Hab' ich seit kurzem, aber die Hi-Gain-Modelle finde ich nicht so dolle. Vielleicht noch Einstellungssache/optimierbar. Die Clean-Sounds sind der Hammer, die Effekte auch.)

EDIT
@ thomas.h:
Hab' mir das Stück gerade komplett angehört und beim ersten Hördurchgang gleich alles notiert, was mir dazu eingefallen ist. Die Details teile ich Dir heute etwas später per PM mit (um den Thread nicht zu sprengen), höre es mir noch weiter an. Nur soviel: Insg. klasse Ideen, sehr beachtlich! Aber: viiiiel zu lang, wie man's dreht und wendet. Alles in allem könnte man ca. 15 min draus machen. - Bis später.
 
Bei mir ist das so. Die besten Ideen entwickeln sich wenn ich andere Musik höre. Also habe ich eine blockade es kommt nichts gescheites bei rum, ne schöne Platte auflegen und los gehts. So dämlich das klingt geht fast immer.
Los gehts meist mit Akkorden. Ich spiel einfach ein paar Akkorde die mir grad einfallen und schau was passiert. Wenn mir was gefällt geht es an die Melodie die meist wie von selbst kommt. Danach wird der bis dato eher zufällig gespielte Rythmus genauer aufgeschrieben. Dann geht es ans Texten und fertig.
Manchmal allrdings steht das Texten auch ganz am Anfang, also vor dem schreiben der Musik. Es gibt Tage da gelingt das Texten besser und es gibt solche da schreibt sich die Musik leichter.
 
Also bei mir läuft das folgendermaßen:
Meinstens höre ich gerade Musik ( und ich lasse mich bei meinen Songs oft von John Frusciante inspirieren ) deswegen meist etwas von John Frusciante. Dann kommt mir oft plötzlich eine Riffidee ( dies sind meist nur ein paar Akkorde) die ich schnell in meinem Boss Rc2 einspiele und dann die nächste Stunde damit verbringe irgendetwas dazu zu "jammen". Ich bin erst 15 und hab eine ******stimme und deswegen singe ich einfach nicht sondern spiele nur Instrumentallieder ein. Gefällt mir die Songidee geh ich einfach zum Computer und spiele das Riff ein, verdopple oder verdreichfach es, und fange dann an zu jammen. Ich schreibe nie etwas auf ich spiele alles wie is grad kommt, also improvisiert....
Hier hab ich ma ein Thema eröffnet wo auch der Link von einem meiner Lieder ist:
https://www.musiker-board.de/vb/e-g...te-mal-jemand-feedback-geben.html#post3335387
bei diesem Lied hab ich mich von dem Californication Jam der Red Hot Chili Peppers beeinflussen lassen ( das Lied ist im prinzip ein cover oder besser gesagt...meine interpretation von einem Californicationintro)
MFG Thomas
 
Ich sitz meistens nur so rum, und jam für mich allein auf meiner Aukstik. Und Zack....kommt was geiles dabei raus :p Meistens denk ich aber nich drann das aufzuschreiben und habs dann vergessen :(
Oftmals sitz ich auch vor GuitarPro und komponiere irgendwas
 
Mir faellt ein Riff ein, und da drumrum wird komponiert.
Das ganze wird dann in GP5 notiert.
Und dann wirds erst richtig interessant:
Jetzt kommt die 2. Gitarre, dann das Solo, dann der Bass, und dann die Drums.

Es sei denn, ich schreib Folk Metal, dann kommt allgemein zuerst die Melodie und dann die Riffs...etc...
 
Zu den Texten, machen ich und meine Band meistens einfach Brainstorming :). Bei den Melodien läuft das bei uns anders ab. Da unser Proberaum schalldicht ist, kann man darin auch perfekt aufnehmen. Wir sitzen dann einfach zusammen und jammen ne runde ober machen Freestyle. Am Ende des Tages hören wir uns das alles genauer an (der Jam wurde aufgenommen) und wenn was gut ist, schreiben wirs uns auf und machen damit am nächsten Tag weiter. Ich denke das kommt mit der Zeit alles von selber. :)
 

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