Wie lackiert man eine E-Gitarre nun richtig?

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Folgendes: Ich habe mir kürzliche eine Rickenbacker 325 Kopie gekauft. Die Farbe ist braun/sunburst, ich würde sie allerdings gerne schwarz lackieren, damit sie dem Klassiker möglichst nahe kommt.
Ein Freund lackiert berufsmäßig ab und zu Möbelstücke und möchte mir bei der Gitarre helfen.
(Ich kenne mich mit sowas übrigens überhaupt nicht aus, am Rande bemerkt)
Er will folgendermaßen vorgehen: Alles an der Gitarre bis auf den Korpus abbauen, dann mit möglichst feinem Sandpapier den Lack bis aufs Holz abschleifen, 1-2 mal schwarze Farbe (Ral 9005) drüber sprayen und zum Schluss noch Klarlack zu Versiegelung.

Meine Fragen lauten nun:
Gibt es etwas, das man bei Gitarren besonders bachten muss?
Welcher Lack ist am besten?
Irgendwelche weiteren Tips bzw. kann jemand in ein paar Stichpunkten die nötigen Arbeitsschritte (mit den benötigten Materialien) kurz aufschreiben? Danke! :)
 
Eigenschaft
 
Also soweit ich weiss grundiert man die Gitarre zuerst. Dann würde ich meinen, dass du nicht gerade den billigsten Lack nehmen solltest. Und mit feinem Schleifpapier rubbelst du ewig. Die Farbe sollte mit grobem Schleifpapier runter und dann Schritt für Schritt auf eine größere Körnung geschliffen werden.

Edit: Ist der Hals geschraubt?
 
Nein, der ist geleimt - das wird auch noch so ein Problem. Dann muss ich das Griffbrett ja ganz penibel abkleben damit kein Lack drauf gerät. Oder gibt es da auch einen Trick?
 
Das würde ich leider auch gern wissen. Spiele nämlich auch mit dem Gedanken. Schliesse mich also deiner Frage an :)
 
Was mir noch auffällt:
Anscheinend muss man die verschiedenen Farbschichten (oder nur die Grundierung???) auch immer wieder mit Sandpapier leicht aufrauen, damit die jeweils nächste besser hält.
Ja das ist korrekt
 
So. Sandpapier, Grundierung und Lack sind gekauft - morgen kann es dann losgehen. Werde es mal mit Bildern dokumentieren. Den Klarlack kaufe ich aber erst nächste Woche. Erstens brauche ich ihn vorher nicht und zweitens habe ich bei den Preisen echt die Ohren angelegt.
 
Wundert mich, dass sich hier wirklich niemand zum Thema meldet. Aber das kann ja auch heissen, dass wir beiden hier alles richtig mutmaßen :D
 
Super! Danke. Werde ich mir ordentlich durchlesen.
 
So, heute fertig geworden mit dem Lackieren. Warte noch auf die neuen Pickups, dann ist die Gitarre wieder startklar und ich werde hier Vorher/Nachher-Vergleichsbilder posten. Ich habe zunächst den alten Lack abgeschliffen (hat ca. 5 Stunden gedauert), dann die Grundierung aufgesprüht, dann ca. 5-6 Schichten schwarzen Lack (2 komplette Dosen) und heute Abend zu guter Letzt knapp eine Dose glänzenden Klarlack.
Das Ergebnis ist überraschend gut geworden. Ich sage mal wenn das Resultat aus einer Lackiererei 100% betragen würde, dann haben wir 97% geschafft. :)
Das einzige was mich noch stört: Auf der letzten Schicht, dem Klarlack, hat sich so ein weisslich-transparenter Knies gebildet, den man mit der Hand verreiben kann. Wie kann man den los werden? Kann man ihn irgendwie wegpolieren oder abwaschen? Oder verschwindet er mit der Zeit von alleine durch den normalem Gebrauch der Gitarre? Will jetzt nichts falsch machen und alles ruinieren. :eek:
 
Kann es sein, dass du vor dem Sprühen vergessen hast, die Dose ordentlich zu schütteln?
Oder war es zu kalt / zu feucht / Dose zu weit weg von der Oberfläche?

Wenn es sich mit der Hand verreiben läßt (meinst du damit, dass es weg geht, oder verschmiert es?), gehts vielleicht bei Endschliff und Endpolitur ohnehinn weg.
Auf jeden fall mal ein paar Tage (oder Wochen, je nach Lack) härten lassen. Wenn du jetzt gleich mit Endschliff und Politur beginnst, machst du mehr kaputt.
Guter Lack braucht Weile....

mfG
Markus
 
Das kann sein. Ich habe mir jetzt das Ergebnis mal bei Tageslich angeschaut und bin überhaupt nicht mehr zufrieden. Weiß jemand wo man eine Gitarre relativ kostengünstig professionell lackieren lassen kann?
 
Hey Soulagent,
poste doch mal ein paar Fotos damit man sehen kann was genau falsch gelaufen ist. Wieviel Zeit hast du dir zwischen den jeweiligen Arbeitsschritten gelassen? Wieviele Schichten Klarlack hast du aufgetragen? So wie sich dein Text liest kommt man auf den Gedanken, dass du eine komplette Dose Klarlack auf einmal auf die Klampfe gesprüht hast??
Zum Lackieren lassen: Frag doch mal bei den Autolackierereien bei dir in der Umgebung an, ob sie das machen würden und wie teuer das wäre. Ich hab hier schon öfters gelesen, dass sich manche Leute ihre Gitarre für ca. 70-100 Euro dort haben lackieren lassen. Als ich selbst mal beim Lackierer war wegen einer Hochglanzlackierung wollte er ca. 400 (!!) sehen, holla die Waldfee, da hab ich auch nicht schlecht gestaunt. Habs dann natürlich nicht dort machen lassen! Beim Gitarrenbauer kommst du auch nicht günstig weg, also über 100 Euro wirst du bei ihm definitiv löhnen müssen. Ich würds erst bei den Autolackierereien probieren und wenn das dort nicht geht beim Gitarrenbauer anfragen. Oder natürlich gleich der Königsweg: Nochmal selbst probieren ;-)
 
Ich möchte keinem Autolackierer etwas böses, aber die wenigsten wissen, welchen Lack man bei einer Gitarre verwenden sollte. Das Ergebnis wird sicherlich allemal besser sein als im Selbstversuch, trotzdem solltest Du das bedenken. Daher würde ich Dir empfehlen sofort zu einem Fachbetrieb zu gehen.

Gruß,
VVolverine
 
Die Lackart ist weniger das Problem. Auch der gute Leo Fender hat seinerzeit Autolack vewrendet. Allerdings könnte es sein, dass es bei Autolackieren verarbeitungstechniken gibt, die einem Gitarrenkorpus aus Holz nicht gut bekommen. Irgendwer hat mal was von hitzetrocknenden Lacken erzählt. Das z.B. wäre nichts für einen Gitarrenkorpus.
Also besser zweimal nachfragen.

mfG
Markus
 
Auch der gute Leo Fender hat seinerzeit Autolack vewrendet.

Ja, aber Gott sei dank hat sich das alles seit damals weiterentwickelt. Mittlerweile gibt es da viele andere Möglichkeiten. Genauso wie ein Schreiner dir wahrscheinlich auch eine Gitarre bauen kann, wird man vermutlich den Gang zum Instrumentenbauer vorziehen...

Und: Damals war nicht alles gut. :)

Gruß,
VVolverine
 
Naja, z. B. der Daniel von Sick-Guitars. Die Lackierungen sehen super professionel aus. Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass er ein gitarrenbauender Autolackierer ist. :D

Gruß,
VVolverine
 

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