Wie lernt man Klavier? (verdammt nochmal!!)

  • Ersteller Klaraklavier
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Spaß und Freude sind aber zumindest keine hinreichende Voraussetzung für guten Unterricht. Ich bezweifle sogar, dass es eine notwendige ist.

Vielleicht ist Freude keine absolute NOTWENDIGKEIT beim Lernen, ... aber hilfreich ist sie allemal.
Kein Mensch - und schon gar nicht im Erwachsenenalter - tut sich doch freiwillig hunderte subjektiv als freudlos empfundene Stunden an.
 
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Zurück zur Ausgangsfrage:
ich wage mal folgende provokante These:

Wie man richtig Klavier lernt, weiß eigentlich keiner so genau.
Es gibt so viele unterschiedliche Wege, Klavier zu lernen, dass man sich erst einmal selbst klar darüber werden muss, wass man auf diesem Weg erwartet, um dann durch Auswahl einer geeigneten Schule, Unterrichtsmaterial und passende Materialien den richtigen Weg für sich selbst zu erkennen. Also auch welchen Stil von Musik man bevorzugt; eher Klassik oder Jazz, Blues, Barpiano, Liedbegleitung, 4stimmige Choräle oder was auch immer; oder eben einen Mix davon.

Dabei sollte man den musikalischen Weg einfach gehen und wenn er plötzlich in eine andere Richtung zeigt, eine neue Stilrichtung interessant wird, dann auch so flexibel zu sein, da hineinzuschnuppern oder sich dahin tragen zu lassen. Bis vor wenigen Wochen konnte ich selbst mir nicht vorstellen, jemals Klarinette lernen zu wollen; und plötzlich sprang der Funke über, ich habe mich auf das Instrument eingelassen und damit auch auf Musikstile, die zu spielen mir bisher fremd waren (Jazz, Blues, Swing, etc.). Damit steigt dann auch die Motivation, mich auf dem Keyboard mit diesen Stilen auseinanderzusetzen.

(Meine Klarinettenschule ist übrigens auch aus der Reihe "...mein schönstes Hobby" (von Mauz), also mit der Klavierschule von Heumann zu vergleichen; und der Ansatz mit den Playalongs macht mir wirklich viel Freude.)

...und was heißt eigentlcih "richtig" - allein dabei gehen die Definitionen sehr weit auseinander.

Da es sehr viele unterschiedliche Ansätze gibt, gibt es auch entsprechend viele verschiedene Schulen, die eine ist eben geeigneter für sich selbst als eine andere.

Das hängt auch von Vorkenntnissen durch andere Instrumente ab, vom Lernverhalten insgesamt oder der Fähigkeit, selbstständig zu lernen, sich passende Ziele selbst zu suchen oder aber von einem passenden Lehrer vorgegeben zu werden.

...und selbst wenn die Didaktik des Lehreres passend ist, wäre es als Erwachsener, der Musik als Hobby und Entspannung betreibt und Klavier mit Freude lernen möchte, von Vorteil, wenn die Chemie zwischen Lehrer und Schüler stimmt.

Parallel übe ich jetzt seit ca. 3 Tagen auf eigene Faust mit dem Heumann "Klavier mein schönstes Hobby". Das Buch hab ich seit ein paar Jahren im Schrank gehabt, dann mal alles gesichtet und eigentlich sieht das schon strukturiert aus. Ist nur die Frage ob man mit einer bis zwei Übungen zu irgendwelchen Fingersätzen dann gleich fortschreiten soll und die nächste Übung starten soll. Ich denke eine Vertiefung mit ähnlichen Stücken ist hier sehr sinnvoll, sonst sind die Lernschritte irgendwann zu groß. Aber mal sehen.
Damit hast Du schonmal einen guten Schritt gemacht und eben auch ein Problem des autodidaktischen Lernens erfasst, dass Du selbst für Dein Lerntempo und Selbstkontrolle verantwortlich bist. Ich habe mich bei meinen letzten Instrumenten auch immer auf die Suche gemacht, in der Bibliothek, Musikgeschäft und Online Notenhändler, oder Rezensionen anderer, was ich in Zukunft spielen möchte oder was für mich beim Lernen sinnvoll ist, z.B. auch technische Übungen, wenn ich bei mir selbst ein Defizit erkannt habe.

Für die Selbstkontrolle hilft es auch, von sich selbst Aufnahmen zu machen, denn die subjektive Wahrnehmung beim Spielen ist oft abweichend von der objektiven, neutralen Sicht.

Ich empfehle auch immer wieder das Wiederholen der gelernten Stücke, vor allen denen, die Dir gut gefallen. Auf diese Weise erarbeitest Du Dir ein gewisses Repertoire und gelernte Abläufte werden vertieft (und/oder auch das Auswendiglernen).
 
Liebe Klara,
ich zögere, weil ich dich nicht noch mehr verwirren will, daher nur einige bemerkungen.
Hochachtung, als erwachsene noch lernen zu wollen! Zur lehrerfrage: ich hatte deren vier, sie waren alle nicht mit mir zufrieden und ich nicht mit ihnen, ich erreichte allerdings das niveau, meinen eigenen weg zu suchen und fand ihn erst spät, eigentlich erst dann, als meine beruflich/musikalische tätigkeit zu ende war, und ich zeit hatte, mich mit mir selbst zu beschäftigen.
Klavierspiel ist sehr komplex, reicht von der vorstellung, wie etwas klingen soll über nervenbahnen, muskeln bis die fingeriptzen die tasten anschlagen.
Das dauert, ich beziffere den ersten schritt mit zwei jahren, dann kann man leichte stücke spielen, und auch leichte stücke können schön sein. Hast du soviel geduld?

Was und wie möchtest du spielen? Es gibt eine fülle von klaviermusik vieler epochen und stile, und alle haben eigenen reiz.
gehst du in konzerte oder hörst du tonträger, gibt es vorlieben?
Ich mag die leidige diskussion über noten, ja oder nein, nicht wiederholen, wer die fülle ausschöpfen will, kommt nicht darum herum. Sie sind keine plage, sondern wertvolle hilfe und lernen sich spielend mit dem erobern das instruments.
Improvisieren und nach gehör nachspielen, geht auch, ich plädiere für beides, aber der lehrer, der dir das vermittelt, muss noch gebacken werden. McCoys sind selten.
Details? Gern, wenn erwünscht, ich möchte nicht länger im nebel stochern.
 
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Einen wunderschönen guten Morgen

Ich bin erstaunt über die wirklich vielen und hilfreichen Tipps wie ich mein Klavierspiel besser erlernen und optimieren kann. Dafür an alle schon einmal herzlichen Dank :)

Ich arbeite aktuell fleißig und ehrgeizig am Heumann. Mittlerweile finde ich das Buch wirklich klasse und das Lernen macht unheimlichen Spaß. Meinen Klavierlehrer vermisse ich überhaupt nicht und erfreue mich gerade an den Ballast den ich mit ihm über Bord geworfen habe. Komischerweise mache ich beim Heumann sehr gute Fortschritte, es scheint als wenn auch eine mentale Barriere aufgelöst wurde.

Dennoch frage ich mich was ich am Ende des Buchs wirklich gelernt habe. Ob das wirklich die Basics des Klavierspielens sind, und ob mich dies befähigt irgendein Notenbuch aufzuschlagen und das entsprechende Stück vom Blatt zu spielen? Ich denke nicht.. Jedes Stück muss geübt werden, aber zumindest hat man dann das richtige Rüstzeug um das Stück nach einer gewissen Zeit wirklich spielen zu können.

…ich beziffere den ersten schritt mit zwei jahren, dann kann man leichte stücke spielen, und auch leichte stücke können schön sein. Hast du soviel geduld?
Ich weiß nicht genau. Nicht was die Geduld betrifft, sondern das du den ersten Schritt mit 2 Jahren bezifferst. 2 Jahre um leichte Stücke zu spielen? Was wäre denn für dich ein leichtes Stück? Neben den Übungsbüchern probiere ich mich nämlich hin und wieder auch an sog. leichten Stücken (Morning has broken, für Elise, ..). Natürlich spiele ich diese nicht sofort runter, aber es klappt, zumindest so gut das ich mit mir zufrieden bin. Ich glaube nicht das ich erst im Sommer 2018 soweit bin das ich es komplett fehlerfrei runterspielen kann. Man wird sehen, aber 2 Jahre für den ersten Schritt erscheint mir etwas lang..

Was und wie möchtest du spielen?
Querbeet, mit einem Hang zur Klassik. Wie? Auf Privatniveau. Ich will nicht auftreten und damit auch kein Geld verdienen. Ich finde es nur wahnsinnig entspannend und einen guten Ausgleich zum Alltag.

gehst du in konzerte oder hörst du tonträger, gibt es vorlieben?
Nein, in Konzerte gehe ich nicht. Ich stöbere gerne bei YouTube und höre mir dort Klavierspiele an. Vorlieben hab ich nicht, wobei ich klassische Stücke wie gesagt schöner finde als so neumodische (zB Adele) Stücke. Das kommt aber drauf an, es gibt solche und solche..

Ich mag die leidige diskussion über noten, ja oder nein, nicht wiederholen, wer die fülle ausschöpfen will, kommt nicht darum herum.
Da stimme ich dir vollkommen zu. Ich sehe die Noten auch nicht mehr als Hindernis. Es gibt halt verschiedene Meinungen dazu, das muss man akzeptieren. Aber wie wir bereits festgestellt haben, jeder muss seinen Weg finden. Und ich gehe über die Noten, das pure auswendig lernen mit YouTube Videos halte ich für falsch.

Improvisieren und nach gehör nachspielen, geht auch, ...
Ehrlich gesagt, so weit bin ich noch lange nicht. Das erwarte ich mit der Zeit, auch glaub ich nicht das man das groß erlernen kann. Entweder man hat die Fähigkeit nach Gehör ein Stück zu spielen, oder man muss den langen steinigen Weg gehen und sich sowas aneignen. Ob und in wie weit dies mit der natürlichen Begabung dann vergleichbar ist, weiß ich nicht.

Muss jetzt zur Arbeit, heute Abend wird weiter geübt :)

Klara
 
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Klavier lernt man am besten, indem man sich hinsetzt und spielt. Du mußt den Ehrgeiz haben. Lehrer helfen teilweise wenig, da es da einige Kandidaten/-innen! gibt, die gerade mal 3 Lektionen weiter sind und sie dir eigentlich nur ihre Fehler und verkrampften Vorstellungen beibringen. Anfängerunterricht ist immer problematisch, weil du gezwungen bist, dieses absolut scheußliche Anfängerprogramm, mit dem die Anfängerlehrlektüre vollgestopft, dir einzuverleiben, ohne irgendeinen musikalischen Sinn zu erkennen.

Bei fortgeschrittenen Spielern ist das anders: Hier finden sich durchaus interessant Kurse auf YouTube. Sehr gut ist der Kurs von Stevie Nixon aus Chicago (Freejazzlessons.com). Hier kriegt der Spieler/-in Tips und Vorschläge, die aber erst mit technischen Vorkenntnissen umsetzbar sind.

Mach´s so wie ich: Ich bin Autodidakt!!!
 
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Hallo Ruvo,

mein Klavierlehrer wusste schon wovon er spricht und konnte auch was am Klavier. Vor allem hab ich bei ihm viel Theorie gelernt, was ich sehr positiv finde. Ich bin jetzt an dem Punkt, wo es darum geht bei komplizierteren Stücken die richtigen Noten in der richtigen Geschwindigkeit zu treffen. Meine Trefferquote der richtigen Note ist sehr hoch, was fehlt ist die Geschwindigkeit. Daran arbeite ich aktuell hauptsächlich. Ich brauch einfach noch zu lange die richtige Note auf dem Blatt mit der Klaviatur zu verbinden. Das passiert mir aber nur noch bei komplizierteren Stücken. Die Sachen aus dem Heumann spiele ich flüssig.

Parallel arbeite ich, wie gesagt, immer weiter mit dem Heumann, was mir Spaß macht. Ich mach da auch richtig Fortschritte, Band 2 liegt auch schon auf dem Klavier ;)

Mach´s so wie ich: Ich bin Autodidakt!!!
Was bei dir funktioniert muss aber nicht allgemein gültig sein. Aktuell lerne ich auch autodidaktisch, es funktioniert, aber mal sehen welche Probleme mir in der Zukunft noch begegnen und evtl. kann mir hier dann wieder ein Lehrer mehr helfen als irgendein Buch.

Grüße,
Klara
 
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Lehrer helfen teilweise wenig, da es da einige Kandidaten/-innen! gibt, die gerade mal 3 Lektionen weiter sind und sie dir eigentlich nur ihre Fehler und verkrampften Vorstellungen beibringen
Da hast Du aber ein sehr negatives Bild (bzw. entsprechende Erfahrungen gemacht).

Bei der Wahl seines Lehrers sollte man schon auch dessen Qualifikation nachfragen und muss dann auch überprüfen, ob er menschlich und im Unterrichtsstil zu den eigenen Erwartungen passt.

Am Unterricht schätze ich gerade die Erfahrung des Lehrers, selbst wenn ich beim inzwischen x-ten Instrument sehr viel eigenständig lerne, aber da kommen dann gezielt meine Fragen am Anfang der Stunde.
 
Achte auf die bewegungsabläufe, beobachte deine hände, ob das handgelenk locker und geschmeidig in allen richtungen drehbar beweglich ist. hebe es an beim unter- und übersetzen.
Probe: hebe mitten im spiel beide hände an, wenn sie locker herunterhängen, liegst du richtig.
Spiele mit armen und händen, die finger sind nur endausführende, und die schwachen 4 und 5 stärkst du durch leichte gelenkdrehung nach außen.
 
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Hallo,
Ich stand auch vor dem Problem, in welchem Richtung ich gehen will. Wie schon gesagt ist ein Klavier sehr vielseitig. Meiner Meinung nach sollte man bevor man sich dem akkord oder Improvisations Spiel widmet erstmal Noten halbwegs beherrschen. Da das Noten lesen meiner Meinung nach die Grundlage ist. Danach musst du für sich entscheiden in welche Richtung es gehen soll, und dass dann mit deinem Lehrer besprechen. Aber aller Anfang ist schwer. Bis die “Klavier Maschine“ ins Rollen kommt dauert es schon ein wenig. Aber bleib dran. Ich denk jeder von uns hatte man Motivationsprobleme.
Grüße valle
 

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