Wie mans nicht macht... / E-Plauderecke

SB
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Leider gibt es hier im E-Brett keine so wirkliche Plauderecke, irgendwo im Licht-Stammtisch wollt ich den Post aber auch nicht versumpfen lassen, daher mach ich doch mal hier den Thread auf. Eventuell kann man ja auf Dauer sogar mal nen Sammelthread für solche Elektrischen "No-Gos" draus machen, denn solch lebensgefährliches Gebastel begegnet einem ja leider häufiger... :(

Im Folgenden gibts zwei Bilder von 63A-CEE-Steckern, die ich in der Bucht günstig ergattern konnte und eventuell im Zuge einer Erweiterung der Lichtanlage brauchen werde. Die Stecker wurden wohl einfach so abgeschnitten, daher war jeweils noch ein Stückchen der Leitung bzw. des Kabels dran (bei einem ist es wirklich ein Kabel, doch dazu gleich mehr). Was und wie das Ganze angeschlossen war, stimmt doch sehr nachdenklich.


CEE63_1.jpg

Dieses Bild zeigt das Innere des ersten Steckers. Hier wurde ein starres (!) 10 oder auch 16qmm-Kabel angeklemmt, was schon einmal unzulässig ist. Für ein einzelnes "Endgerät", welches keinen Neutralleiter benötigt, mag zumindest die Verdrahtung noch in Ordnung sein. Ich vermute aber, dass das eine Einspeisung für einen Baustromverteiler o.Ä. gewesen sein könnte, und dann ist das so oder so nicht zulässig. Entweder müsste der Verteiler einen lokalen Erder haben, dann wären aber die Zuleitungsfarben so nicht korrekt und es müsste auch der N anstatt des PE belegt sein, oder hier wurde ein Baustromverteiler per TN-C eingespeist, was eine steckbare Verbindung unzulässig macht. Diese wäre auch höchst bedenklich. Man stelle sich vor, dieser Stecker wird an eine Einspeisung mit TT-System gesteckt. Hier fließt der volle Betriebbstrom auf dem PEN dann über den lokalen Erder der Einspeisung. :bad:


CEE63_2.jpg

Dennoch finde ich diesen Fall fast noch schlimmer. Sieht man mal wohlwollend davon ab, dass die Abgangsleitung nur 4 oder gar 2,5qmm hat (hab nicht nachgemessen, es sieht übrigens auf dem Foto nach NYM aus - das ist aber nur ein "Unterleg-Mantel" - das H07RN-F war wohl zu dünn, um so zu halten), was auf einen in diesem Fall "doppelt illegalen" 63-32A Adapter hindeutet (vom Prinzip her schon verboten, und selbst wenn danach Sicherungen kommen würden, würde hier die Leitung überlastet), kommt die schlimme Tatsache zum Vorschein, dass hier der Schutzleiter allen Ernstes an den Pilotkontakt geklemmt wurde. Wer auf solche Ideen kommt, sollte mit solchen Steckern wirklich nicht hantieren.

Im "besten" Fall hat man einfach nur keinen Schutzleiter im gesamten nachfolgenden System. Schlimmer kommt es, falls man eine CEE-Steckdose vor sich hat, bei der der Pilotkontakt aber wirklich auch genutzt wird. Normalerweise wird dieser im Stecker auf N gebrückt und schaltet dann ein entsprechendes Schütz, welches die Dose "freigibt". Dies heißt im Umkehrschluss, dass am anderen Schützkontakt Netzspannung anliegt. Diese bahnt sich nun über die Schützspule ihren Weg auf den PE und somit auf die Gehäuse aller angeschlossenen Geräte.

Ich bin wirklich absolut entsetzt, mit welchem Nichtwissen (das hat nichts mehr mit Halbwissen zu tun) manche Leute an elektrischen Anlagen dieses Kalibers basteln. Da ist noch gar nichts spezielles dabei, das sind einfach Grundlagen; die Sache mit dem PE wird eigentlich sofort durch Anschauen klar, für alle anderen Leute, denen Denken etwas schwerer fällt (Stichwort PE voreilend, dicker ausgeführt...) ist extra noch ein Erdungssymbol an der Klemme. Sachen gibts echt, die gibts garnicht... :mad::bad:


Gruß Stephan
 
Eigenschaft
 
SB schrieb:
Leider gibt es hier im E-Brett keine so wirkliche Plauderecke, irgendwo im Licht-Stammtisch wollt ich den Post aber auch nicht versumpfen lassen, daher mach ich doch mal hier den Thread auf. Eventuell kann man ja auf Dauer sogar mal nen Sammelthread für solche Elektrischen "No-Gos" draus machen, denn solch lebensgefährliches Gebastel begegnet einem ja leider häufiger...

Ich habe den Thread aus diesem Grund mal gepinnt.

LG :)
 
Fastel
  • Gelöscht von jw-lighting
  • Grund: Plauderecke ja, aber für No-Gos und auf hohem Niveau. Daher hier fehl am Platz.
Wir hatten ma wo ein Event wo uns gesagt wurde wir haben einen 63A-Drehstromanschluss zu Verfügung. Das ganze war übrigens bei einem geizigen Gastwirten. Jedenfalls kamen wir an und die erste Überraschung. Mein Lichtjockey will das Kabel zum Starkstromverteiler an die Dose anschließen, fand aber nicht den entsprechenden Anschluss. Wir haben den Wirten gefragt wo die 63A-Dose ist. Er zeigte auf einen Anschluss der eigentlich für einen 32A-Stecker vorgesehen ist. Da wollten wir ihn erklären das der nicht 63A-Zulässig sei. Da sagte er darauf noch:" Das geht schon die 63er Dosen sind so teuer da hab ich einen 32er genommen aber das Kabel führt 63A." Natürlich da wir nicht anstecken konnten mussten wir wieder für eine Stunde die hälfte Abbauen und für 32 Ampere Aufstellen. Auf einer 32er Buchse die auch 32 Ampere führt. Nächste Überraschung: FI vom Verteiler einschalten, ZACK! Sicherung draußen. Alles kontrolliert nichts überbelastet. Wieder einschalten und Sicherung geht schon wieder. Da haben wir erst bemerkt das der Wirt auf dem Sicherungskreis noch 2 Fritteusen und einen Kühlschrank drauf stecken gehabt. Dann meinte er auch noch, nachdem wir ihn darauf hingewiesen haben, das wir Unfähig währen und das wir wenn wir zu Blöd sein würden uns auch verpissen können.
Haben wir übrigens dann auch gemacht, war ja nur sein Fest was nun ohne Musik dastand. Aber ich hab ihn 400€ fürs Aufstellen und für die Anfahrt berechnet.
 
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Es gibt schon unglaubliche Sachen, was sowas angeht!
 
Ich weiß nicht worin sich das einordnen lässt, aber ja, verschmorrter 63A CEE Stecker in der Dose stecken lassen. Gut, der lies sich auch nicht mehr auf der Dose bringen. Zum Glück war jede CEE Dose einzeln abgesichert. Mal sehen, was mich dieses Jahr am Metalfest Austria erwartet :p
 

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Da kann ich auch mithalten:
Bauernhochzeit, auf dem Dorf - 500 Mann-Zelt. Eine wunderschöne 63 Amp-CEE auf der Bühne.
Gottseidank vor dem Einschalten gemessen: 3 Phasen, PE vorhanden - N leider nicht.......
Der Leitung nachgehen und was fand sich da am Ende? Eine Uralt-Kragensteckdose die zwar nen PE hat - aber keinen N....
Das Ganze fand nicht vor 40 Jahren statt (da waren die noch nicht verboten) sondern 1998.....

Ansonsten kämpfe ich bei den Möchtegern-Elektrikern nach wie vor gegen das Verzinnen von Leitungsenden in Schukosteckdosen / CEE Steckern "Hatte grad keine Aderendhülse"...
 
Ansonsten kämpfe ich bei den Möchtegern-Elektrikern nach wie vor gegen das Verzinnen von Leitungsenden in Schukosteckdosen / CEE Steckern "Hatte grad keine Aderendhülse"...
Es sollte doch mittlerweile allgemein bekannt sein, dass Verzinnen noch schlimmer ist als lose Litze ohne Aderendhülse. Wobei beides natürlich trotzdem ein NoGo bleibt... :gruebel:

LG :)
 
Hallo Allesamt,
ergänzend möchte ich noch hinzufügen dass man anständiges Crimpwerkzeug benutzen sollte, also nicht mal auf die Schnelle ein paar Aderendhülsen mit der Kombi- oder Wasserpumpenzange zusammenquetscht, sondern nach Möglichkeit eine solche Zange benutzt die auf einen vorgegebenen Druck eingestellt ist und sich erst öffnen lässt wenn dieser Druck auch erreicht worden ist.
Dann auch sollten die Befestigungsschrauben in den Steckern etc. gut festgezogen sein, dazu gibt es von den Herstellern Vorgaben mit welchem Drehmoment diese Schrauben angezogen werden sollten, falls dem nicht so ist dann kann man sich an den Werten dieser Tabelle orientieren, diesen liegen EN60947-1, DIN 43673-1 oder DIN 462000 zugrunde.
Anhang anzeigen 227642

Nach fest kommt ab, aber besser ab und neu gemacht als locker und heiß..

Gruß,
John
 
Da dieser Thread ja auch "Plauderecke" ist...

Wofür steht das "6h" in der Bezeichnung verschiedenster CEE-Steckverbindungen?

Beispiel:

16 A --> Ist klar. Die maximale Stromstärke.
230 V --> Spannung (in dem Fall zwischen L und N, bei 3L bezieht sich der Wert auf die Spannung zwischen den Ls)
L+N+PE --> Ist auch klar. 3 Adern. L, N und PE
6h --> Nicht klar.
IP44 --> Schutzklasse.



Frage 2

Warum ist Schuko auf CEE 16A nicht zulässig?

Natürlich kann bei Schuke ganz leicht L mit N vertauscht werden, aber bei einem CEE-Stecker ist der N laut Recherchen auch als aktiver Leiter zu beachten. Falls dem nicht so sein sollte und bei CEE Blau 16A immer nur L von der Sicherung getrennt wird und N nicht zwangsläufig auch (z.B. mechanische Verbindung) wäre das eine logischer Erklärung.

Oder liegt es daran, dass der Schuko mechanisch nicht das Gewicht einer direkten CEE-Kupplung (Adapter ohne Kabel dazwischen) aushällt.




Frage 3
Warum ist von Schuko auf Kaltgeräte erlaubt? Dabei darf man für gewöhnlich immer nur von weniger A auf mehr A. Also z.B. CEE 16 auf CEE 32, Schuko auf Powercon.
Eben deshalb weil dann sichergestellt ist, dass die Sicherung (in beiden Beispielen hier 16A) für den Stecker mit der kleinsten zulässigen Stromstärke ausgelegt ist. Kein Glied in der Kette hält weniger als 16A aus. Und die Sicherung greift darüber ein.

Kommt ein Kabel von Schuko zu Kaltgeräte zum Einsatz ist das ja kein Problem. Das Gerät mit Kaltgeräte-Anschluss zieht maximal 10A. Die Norm für den Kaltgeräte-Stecker/Kabel wird eingehalten. Aber was ist mit Geräten, die einen Kaltgeräte-Ausgang haben. Also wo eine Daisy Chain möglich wäre. Eigentlich nicht zulässig. Denn abgesichert wäre das dann sehr wahrscheinlich mit 16A.
 
Zu Frage 1:

Die 6h beschreibt die Position der "Nase" des CEE's (einfach eine Uhr vorstellen) die ein "richtiges" stecken des CEE's sicherstellen soll. Sie befindet sich unten auf der Außenseite des Steckers ganz vorne.
(Oder war die 6h Bezeichnung die Anordnung des Schutzleiterkontaktes:gruebel:... Ich komme ins grübeln...)


Zu Frage 2:

Ohne Gewähr: Ich denke, dass dadurch vermieden werden soll, dass Verbraucher die zum Betrieb alle 3 Phasen benötigen (z.B. Drehstrommotoren) nur eine Phase bekommen, da sie sonst nicht ordnungsgemäß funktionieren oder sogar beschädigt werden können...


Zu Frage 3:

Gibt es denn Adapter Kaltgeräte auf Schuko? Ich denke nicht. Mir sind nur Kaltgeräteverbindungen bekannt (also Kaltgerätestecker - Leitung - Kaltgerätekupplung)
Falls es Kaltgerät auf Schuko Verbindungen gibt müssten diese extra abgesichert sein, damit die Kaltgeräteverbindung nicht überlastet wird. Ich bin mir aber aus dem Stehgreif nicht sicher ob so eine Verbindung zulässig ist...

Gruß, Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne Gewähr: Ich denke, dass dadurch vermieden werden soll, dass Verbraucher die zum Betrieb alle 3 Phasen benötigen (z.B. Drehstrommotoren) nur eine Phase bekommen, da sie sonst nicht ordnungsgemäß funktionieren oder sogar beschädigt werden können...
Das Prinzip lässt sich sicherlich auf die dreiphasigen CEE-Stecker ("die Roten") anwenden, nicht aber auf die einpahsigen Blauen. Trotzdem sind auch hier Adapter von Schukostecker auf CEE-Kupplung meines Wissens nach unzulässig - ganz einfach, weil bei CEE sichergestellt sein soll, das die Null auch die Null ist - und damit gegen Erde keine Spannung führt. ;)

aber bei einem CEE-Stecker ist der N laut Recherchen auch als aktiver Leiter zu beachten.
Wie ist den deiner Meinung nach die Definition eines "aktiven Leiters"? Denn stromführend ist N bei CEE Blau auf jeden Fall - im Gegensatz zur Erde.

LG :)
 
Frage 2

Wie ist den deiner Meinung nach die Definition eines "aktiven Leiters"? Denn stromführend ist N bei CEE Blau auf jeden Fall - im Gegensatz zur Erde.


Naja... sagen wir so. Wenn ich einen Ader mit Erde verbinde, dass dann Strom fließt. Oder einfach L. Ein Leiter bei dem Strom fließt, sobald er mit N oder PE in Kontakt kommt.

Ich habe im Netz gefunden, dass man bei CEE Blau 16 A auch nicht sicher sein darf, was L und was N ist. Also eben gleich wie bei Schuko. - Aber das ist nur eine Aussage, die ich im Netz gefunden habe!

Wenn bei CEE hingegen immer sicher sein muss (was sehr stark glaube!), dass N auch N ist (auch bei einphasigen Geschichten), dann ist das Verbot der Adaptierung ja schnell erklärt. :great:


Frage 3

Gibt es denn Adapter Kaltgeräte auf Schuko?

Nein. Aber jedes normale Kaltgeräte-Kabel hat auf einer Seite Schuko (Männchen) und auf der anderen Seite Kaltgerätestecker (Weibchen). Die Schuko-Dose, an dem das ganze hängt ist mit 16A abgesichert.

Kaltgeräte erlaubt aber nur 10 A (Stecker, Kabelquerschnitt). Solange daran nur ein Gerät mit Kaltgeräteanschluss hängt, ist stark davon auszugehen, dass dieses Gerät auch nicht mehr als 10A zieht - sonst hätte es ja keinen Kaltgeräteanschluss besitzen.
Aber was ist bei Geräten, die einen Kaltgeräte-Ausgang zum Durschleifen haben? Da kann in Summe ja auch mal mehr als 10A anliegen. Und hier greift die Sicherung aber erst bei 16A.



Das ist ja genau der Grund, warum von 32A auf 16A verboten ist.

Die Steckdose mit 32A ist für 32A ausgelegt, hat eine 32A-Sicherung. Aber der 16A-Stecker (und Kabel) vertragen nur 16A. Es besteht aber immer die Gefahr, dass am Ende mehr Last als 16A am Stecker hängen. Die könnte theoretisch bis 32A gehen, bis die Sicherung greift. Bis dahin, könnte aber schon irgendwans geschmolzen, erkohlt oder verbrannt sein.


Umgekehrt ist erlaubt: Von weniger A auf mehr A. Es besteht zwar die Möglichkeit, dass da am Ende ein Gerät hängt, dass mehr als die zulässige Stromstärke zieht, macht aber nix, weil dann die Sicherung eingreift und diese auf das schwächste Glied ausgelegt ist.


Adaptierung von 32 auf 16 mit Sicherung auf 16A ist natürlich wieder erlaubt. Ohne Sicherung (bzw. eben dann eine 32A-Sicherung) ist nicht erlaubt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Streng genommen ist Schuko auf CEE blau nicht zulässig, schlicht und ergreifend deshalb, weil es sich um einen Übergang von einer nicht verpolungssicheren auf eine verpolungssichere Steckvorrichtung handelt.

Welche Ausnahmen es da jetzt genau gibt, weiß ich aber auch nicht, da man ja mit PowerCon im Grunde das selbe Problem hätte. Zwar ist das ein Steckverbinder und keine Steckvorrichtung (da nicht unter Spannung/Last gesteckt werden darf), aber das kanns eigentlich nicht sein.

Zudem findet man Schuko auf CEE blau ja trotz dieser Regelung überall völlig legal im Verkauf, das beste Beispiel dürfte hier der Campingbedarf sein, wo die eh unvermeidlich sind. Auf Campingplätzen kommt man vielleicht tatsächlich noch mit ner reinen CEE-Verlängerung ohne Adapter aus, aber daheim wird sich keiner extra ne ne 230V CEE in die Garage packen. Allerdings ist es dann genau deshalb in Campingwagen m.W. Vorschrift, dass zweipolige Leitungsschutzschalter verwendet werden, damit die Installation bei Abschalten auch wirklich spannungsfrei ist, unabhängig von der Polung der Einspeisung. Aber wir driften ab.

Die Kaltgerätesache ich auch immer so ne Grauzone, das Problem sind hier m.E. tatsächlich eher die Ausgänge bzw. Adapter, die dann eben wieder auf eine Schukodose führen. Hier sollte eigentlich der Hersteller des Gerätes mit Durchschleifausgang dafür Sorge tragen, dass die 10A nicht überschritten werden können, gemacht wird das aber vermutlich nicht... :nix:

Zum Thema aktiver Leiter: Natürlich ist ein reiner N einer, und bei einphasiger Versorgung fließt da natürlich auch immer der volle Betriebsstrom. Ob der deswegen jetzt ein Potential gegen PE hat oder nicht, ist für die Definition erstmal irrelevant.
 
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Kaltgeräte erlaubt aber nur 10 A (Stecker, Kabelquerschnitt). Solange daran nur ein Gerät mit Kaltgeräteanschluss hängt, ist stark davon auszugehen, dass dieses Gerät auch nicht mehr als 10A zieht - sonst hätte es ja keinen Kaltgeräteanschluss besitzen.
Aber was ist bei Geräten, die einen Kaltgeräte-Ausgang zum Durschleifen haben? Da kann in Summe ja auch mal mehr als 10A anliegen. Und hier greift die Sicherung aber erst bei 16A.

Soweit ich mich erinnere, war da irgendwas mit Feinsicherungen entweder im Gerät oder direkt in der IEC 60320-1-C14-Buchse des Gerätes.
C13/14 kann laut Spezifikation 10A rms - umso erstaunlicher, dass z.B. die Peavey CS4080HZ damit ausgestattet ist, obwohl sie im harten Lastfall durchaus 20A aus dem Netz saugt.

Vorsicht ist geboten bei C13-Zuleitungen mit 0,75mm² Querschnitt: Die dürfen nur 6A!

Noch schlimmer ist eigentlich nur die "liegende Acht" (Kleingerätestecker, C7/C8) mit maximal 2,5A wobei mir noch kein Gerät mit passender interner Absicherung aufgefallen wäre. Allerdings habe ich bei solchen Geräten auch noch kein Daisy-Chaining gesehen.


Sehr nett war anderntags der Zeltwirt bei dem von uns über den Veranstalter ein 63er CEE für die Bühne bestellt war (je vier 6er und 4er Bars, zwei 575er Scanner, ein Haufen LED-Krams, Frontlicht und natürlich Ton, Backline und DJ).
Beim Eintreffen stellten wir fest, dass nur ein 16er an der Bühne lag, während die Thekenverteilung durch einen 63er gespeist wurde. Also kurzerhand von da noch einen Not-16er gezogen, den wir am nächsten (Veranstaltungs-)Tag dann gezogen und aufgewickelt vorfanden.
"Ein 63er hätte 300,- EUR gekostet, Ihr könnt Euch ja noch einen 32er aus der Hauptverteilung (auf der anderen Straßenseite) ziehen wenn Ihr ein Kabel habt".
Gut, also 50m 32er Strippe quer über die Straße, erstmal alles gut. Am nächsten Tag wunderte sich unser Lichtler während der Show, warum ihm ab und an ein Außenleiter auf den Dimmern fehlte.
Das erklärte sich beim Abbau dann allerdings recht schnell: Der Vollpfosten von Zeltwirt hatte sicherheitshalber das Stützrad seines Getränkewagens (8t...) auf unserer 32er Strippe abgestellt.

Keine zwei Wochen später, Stadtfest. Bestellt war 1x 32, 1x 16A CEE. Vorhanden war 2x Schuko.
Unter der (gestellten) Bühne fand sich dann doch noch ein vereinsamter 16er, bei dem allerdings zwei Außenleiter fehlten. Der örtliche Elektriker fand dann in zwei gerissenen Neozeds auch irgendwann die Ursache dafür. Bedingt durch Bierbuden, Waffeleisen und Friteusen gab es leider auch nicht mehr Strom, womit die Show beinahe nicht hätte stattfinden können. Netterweise ließ sich aber aus dem nahe der Bühne gelegenen DRK-Gebäude dann doch noch ein weiterer 16er auftreiben, der zumindest ein wenig Licht ermöglichte.

Manchmal frage ich mich, wofür ich Stromanforderungen in Angebote und Auftragsbestätigungen schreibe und sie auch in den Vorgesprächen mehrfach erwähne, wenn sich eh keiner drum schert. Im Endeffekt hätte man als logische und richtige Konsequenz das Licht einfach wieder wegbauen müssen :-/
 
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Theorie und Praxis...
OT:
meine Wohnung ist mit 3x50A abgesichert und hat nach der Renovierung ca. 20 Sicherungskreise, allein 9 für die Küche. Mit allen Geräten kann ich auch locker mal 25kW ziehen.
Mit erschrecken stellte ich letztens fest, dass der Haus mit 40 Parteien incl. Aufzug und Garage 3x200A als Hauptsicherung hat :D
 
Mit erschrecken stellte ich letztens fest, dass der Haus mit 40 Parteien incl. Aufzug und Garage 3x200A als Hauptsicherung hat :D
Der Hauptsicherung würde ich mich nicht weniger als einem Meter Abstand nähern ... wegen des Lichtbogens :D
 
In einer Wohnung / Haus ist das ganz normal, denn man geht davon aus, dass nie auf allen Kreisen der maximale Strom gezogen wird. Die einzelnen Stromkreise werden so abgesichert, dass bei einem Kurzschluss nichts brennt. Es ist ja auch normal, dass ein Zimmer mit 16A abgesichert wird, in dem es mehr als eine Steckdose gibt. Warum? Niemand hat in seinem Wohnzimmer die volle Dröhnung am laufen, da geht es darum, an vielen Stellen Kleinverbraucher bis 100W (ok Deckenfluter 500W) einzustöpseln.
Erst ab 16A Drehstrom wird in der Regel die Steckdose einzeln abgesichert, weil man da davon ausgeht, dass dort Geräte angeschlossen werden, die tatsächlich viel brauchen.
(Mein Haus ist übrigens auch mit 3x50A abgesichert, und ich kenne jeden cm Leitung selber, da ich (E-Ingenieur) zusammen mit einem Elektriker (Abnahme) von Schutznullung und vorher nur 4 Sicherungen für das ganze Haus auf eine aktuelle Hausverkabelung umgerüstet habe).

Gruß
Christoph
 
So sieht eine Standard 1,50€ Steckerleiste von innen aus.

Die Adern der Zuleitungen sind punktgeschweißt (sieht man neben meinem Fingernagel auf dem Bild).
Plus: Die Zugentlastung ist geschraubt, ich hätte mir da was instabileres erwartet.
Minus: Die PE-Leisten der einzelnen Steckdosentöpfe sind mit einem Pin an die "Hauptschiene" genietet (sieht man jetzt auf den Bildern nicht, weil ich da die Kindersicherung noch nicht rausgenommen hatte), mit sanfter Kraftaufwendung kann man das Konstrukt schon ein wenig verdrehen, also nicht 100% bombenfest. Ich messe ja die Leisten die ich im Einsatz hab sowieso immer und hatte da nirgends Übergangswiderstände am PE ausfindig gemacht, aber ich wollte es mal erwähnt haben.

Insgesamt bin ich eigentlich positiv überrascht - da sieht jetzt nichts so aus, also würde es demnächst abgammeln und die Leiste zum Sicherheitsrisiko werden. Ich häng demnächst mal ein paar kW dran und schau mal ob da irgendwo was warm wird...


Gruß Stephan
 

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Wir hatten kürzlich eine Veranstaltung in einer Industriehalle, wo wir eine portable Unterverteilung mit 63er Eingang bekamen, wie gewünscht. Wir haben den 63A Ausgang belegt, und weils komfortabler war, noch einen 16A zusätzlich benutzt. Dazu kamen noch ein paar LED-Floorspots im Raum verteilt, an den vorhandenen SchuKo-Dosen. Natürlich haben wir keine 63A gezogen, zur Not wäre es auch mit einem 32A und einem 16A gelaufen. Erster Tag grober Aufbau, keine Checks, zweiter Tag ein paar Details mit Vollgastest am Abend, lief problemlos. Dritter Tag Show, Caterer kamen dazu. Die Show sollte in Kürze starten, es lief noch keine Musik, die LEDs liefen, dazu noch LEDs um die Bühne rum, die Entladungs-Wackeleimer waren gezündet und die vier 650W ARRI Stufenlinsen liefen so auf einem Drittel. Plötzlich bemerkte ich, dass die Stufenlinsen aus waren. Nach ein wenig Umsehen fiel mir auch auf, dass ein paar Wackeleimer dunkel waren, hin zu den Amps, da war auch einiges dunkel. Ein blick auf die Verteilung zeigte, dass eine Phase bzw neudeutsch ein Außenleiter fehlte. Auf dem Rückweg von der Bühne zum FOH sah ich dann, dass auch die meisten der Floors aus waren. Blick rüber zum Gang mit den Caterern: Dunkelheit! Nach kurzer Überlegung war die einzige Variable eben die Elktrik der Caterer. Ein kurzer Besuch mit Taschenlampe bei denen offenbarte Dinge wie vier große Kaffeemaschinen an einem SchuKo-Verteiler und ähnliches. Da so viel dunkel war, lag das Auffinden des Problems nicht bei uns, da wir die Installation der Halle ja nicht kannten. Die Hauselektriker wurden herbeizitiert und haben sich ans Werk gemacht. Das Ganze dauerte knapp über eine Stunde. Dabei kam heraus, und jetzt kommt es, dass das ganze Stockwerk der Halle nur mit 32A Schraubsicherungen abgesichert war! Diese können unsere kurzen Spitzen, wo wir mal 45A, 50A pro Phase ziehen, gut ab. Aber wenn der Caterer mit zig Heizern an einer Phase dazu kommt, hat das ein Ende... Tja, so kanns gehen. Gott sei Dank konnte das uns keiner in die Schuhe schieben...


Um auf die blauen CEEs zu kommen: Adapter von SchuKo auf diese sind neben den beschriebenen Sachen auch deswegen nicht ratsam, weil ein blauer CEE mit Schraubsicherungen abgesichert sein darf, ein SchuKo aber nicht. Geräte mit blauem CEE könnten also so ausgelegt sein, dass sie Spitzenströme von deutlich über 16A aufnehmen. Das klappt am SchuKo mit 16A Automaten mit B-Charakteristik unter Umständen nicht. Es wäre natürlich kein Sicherheitsrisiko, aber ob ein Ausfall durch Fallen des Automaten eine akzeptable Möglichkeit ist?
 
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weil ein blauer CEE mit Schraubsicherungen abgesichert sein darf, ein SchuKo aber nicht

Wo steht das eigentlich? Ich habe das schon öfters gehört, mindestens genauso oft aber auch das Gegenteil. Auch in neuen Installationen grade im Theater-/Showbereich habe ich das schon live gesehen, und da schaut neben dem ausführenden Unternehmen auch noch der TÜV drüber.

AFAIK war's ein Problem der Abschaltzeiten, die sich aber eben auf den Erdschlussfall beziehen -> erledigt der RCD, welcher für Schuko-Stromkreise in 99% der Fälle verpflichtend vorgeschrieben ist.

Dagegen spricht widerum ein soeben in einem Fachforum gefundener Verweis auf die DIN 18015, welche angeblich alles andere als LS-Schalter für Endstromkreise verbieten soll - genauere Erläuterungen gabs aber nicht. Mal googlen...
 

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