Wie nennt man diese Art der Modulation?

  • Ersteller neohawaii
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Das ist meine Analyse:

Code:
Akkorde          | C      G/B  | C/B♭  F/A  | Ab7    C/G  | A♭/G♭  E7   | A 


Jazz      C-Dur:   I       V     V/IV   IV   SubV/V   I/5   SubV/V  V7/VI

          A-Dur:                                                     V7     I 


klassisch C-Dur:   T       D     (D7)   S    altDDv   D[SIZE="1"]T[/SIZE]    altDDv (D7)[SIZE="1"]Tp[/SIZE]

          A-Dur:                                                     D7     T

Die letzte Note a läßt offen, ob du nach A-Dur oder a-Moll willst. Es fehlt auch noch die Bestätigung der neuen Tonart.

Du hast zwar viel Chromatik eingebaut, aber es läßt sich fast bis zum Schluß in C-Dur analysieren. Überraschend ist für mich eigentlich erst der Harmoniewechsel im 4. Takt (weil ich E7 hier nicht erwartet hätte). Und hier sehe ich den eigentlichen Übergang in die neue Tonart. Ob man dabei von einer Rückung oder einer chromatischen Modulation sprechen kann, kann ich nicht sagen. Immerhin wechseln nicht alle Töne chromatisch in den E7.

Satztechnisch stört mich im 4. Takt der Übergang in die zweite Takthälfte.
Melodie c -> h mit Baß f♯ -> e (offene Quinteparallele?)

Notationstechnisch hätte ich die chromatischen Wechselnoten im 3. und 4. Takt auch so notiert, wie in den ersten beiden Takten, so daß man die Bewegung auch sieht. Statt f e♯ und statt g f♯♯. Von der harmonischen Logik her müßten die ersten g♯ im 4 Takt eigentlich a♭ sein (es ist der gleiche Akkord wie im 2. Takt.). Dann hätte man auch keine Doppelkreuze. Ob es leichter lesbar ist, wäre eine andere Frage, da ja a♭ und g♯ die gleiche Taste bedeuten.

Gruß
 
Ich habe hier folgende diat. Modulation:

Dm,Eb/G, Bb7, Eb-Dur
Oder in Funktionsbezeichnungen: t, (Sn=T), D7,T

Meine Frage: reicht D7 und dann T in diesem Fall als Bestätigung von der neuen Tonart aus oder muss das ganze noch irgendwie gefestigt werden? Ich dachte da an S vor D7, Septdurchgang von der Dominante zur Tonika oder an einen Quartsextvorhalt, aber ist das wirklich nötig???
 
Zuletzt bearbeitet:
Schwer zu sagen, ob das wirklich nötig ist, vor Allem aber, ob es sich in der angestrebten Musikrichtung (welche wäre das denn?) gut "machen" würde oder eben nicht. Das hängt natürlich auch von der Melodieführung ab und vom Tempo, in der das Ganze vonstatten gehen soll. Deswegen würde ich sagen, dass der "Fühlfaktor" über richtig oder falsch entscheiden sollte. Ich persönlich finde es etwas schöner mit Dm,Ebsus,Bb7,Ebmaj, aber wie gesagt, darüber sollten vielleicht die Umstände entscheiden.
 
Auf einer Seite wird das:
neapolitanischemodulation.gif
hier als chromatische Modulation bezeichnet. Ich hätte eher auf diatonische getippt. (Neapolitaner fungiert als Übergangsakkord, kommt ja auch in beiden Tonarten vor)
Jetzt bin ich echt verwirrt, gibt es also Modulationen die sowohl diatonisch als auch chromatisch sein können?
 
Zuletzt bearbeitet:
Diatonische Modulationen (auch wenn diese mit Vorsicht zu genießen sind), funktionieren immer nur über verwandte Tonarten.

C-moll und Des-Dur sind allerdings nicht verwandt, dadurch gibt es nur noch die Möglichkeit einer enharmonischen Modulation, oder einer chromatischen. Enharmonisch verwechselt, oder umgedeutet wird hier nichts, dafür aber eine aufwärts steigende Linie vom Neapolitaner aus (C, Des/Cis, D).

Der Subdominant Neapolitaner kommt so in einer Tonart ja nicht vor, die Sexte ist harmoniefremd.

Generell sollte man den Neapolitaner nicht als Dursextakkord sehen, sondern als s6 mit tiefer alterierter Sexte (Also Mollsubdominante mit tiefer alterierter Sexte, statt Quinte).
Wichtig ist, anzumerken, dass er in der klassischen Literatur viel häufiger in Molltonarten anzutreffen ist, als in Durtonarten, deswegen ist es auch ganz gut von einer Molltonart auszugehen.
 
Also ich glaube da liegst du falsch, les mal weiter oben was Cudo schreibt, in einem Heft von mir fällt die Verwendung des Neapolitaners auch unter diatonische Modulation.

Aber kann natürlich auch sein dass das nicht wirklich einheitlich geklärt ist. (wie bei so einigen Dingen in der Musiktheorie)
 
Grabner führt den Neapolitaner nicht unter "diatonische Modulation" auf, sondern er behandelt ihn unter "erweiterte Tonalität".

Diese grenzt er ab von der "chromatischen Modulation". Letztere wird bei ihm eher eng ausgelegt und der Neapolitaner findet hier keine Erwähnung.

Die "diatonische Modulation" wird in eine "direkte" und eine "indirekte" unterteilt.

Mit der "direkten diatonischen Modulation" kann um bis zu zwei Quintenzirkelgrade moduliert werden, mit der "indirekten diatonischen Modulation" um bis zu vier Quintenzirkelgrade. Bei letzterer werden rein diatonische Akkorde mehrfach umgedeutet.

Quelle: Hermann Grabner: Handbuch der funktionellen Harmonielehre
(hier: Inhaltsverzeichnis)

In Deinem obigen Beispiel kann ich keinen chromatischen Schritt erkennen.

Viele Grüße

Klaus
 
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