Wie seinen eigenen Stil finden?

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bliblablu
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Hey Hey :) Also meine Frage zielt darauf hin, wie man am besten daran arbeitet, seinen eigenen Stil zu finden: Ganz individuell als Einzelmitglied und auch als Band. Ich lerne bspw. seit 3 Jahren Bel Canto (wird´s so geschrieben gg?), also klassischen Gesang und will damit halt in Rock-Musik rein. Bin schon in ner Band, die in Richtung Pop-Punk geht, also ich find so ne Mischung ganz cool. So oder nun weiter: Wenn ich bspw. an Serj Tankian denke (Sänger von System of a Down) oder auch andere, dann haben die ihren ganz eigenen Stil. Wie bekomme ich solch einen? Wie gehe ich am besten vor? Oder kommt das alles beim Verputzen, sprich, kommt das alles nach und nach selbst?

Jetzt zur Band. Ich weiß, dass ich irgendwann mal in ne andere Band muss, weil ich sehr wahrscheinlich bald umziehen muss. So, wenn ich bspw. an Bands wie Rammstein oder Muse oder oder oder, dann haben die alle nen ganz eigenes Auftreten, Kleidung, etc. pp. Auch dort wieder die Frage: Ist solch etwa alles durch Gehirnanstrengung möglich, sprich wenn ich mir eine neue Band gründe, sollte ich mir nen gewisses Konzept überlegen und dann dahingehend Musik, Bandkollegen etc. ausrichten?

Ok, das wär´s erstmal! Vielen Dank schonmal im Voraus!!
 
Eigenschaft
 
Gerhard Eichberger


Nunja, Dein Stil steckt in Dir drinnen. Im Grunde entwickelt man nicht seinen Stil, sondern den hat man von Anfang an - man muß ihn nur zulassen. Ich habe den Eindruck, daß viele Musiker ihren eigenen Stil gar nicht zulassen, weil sie sich den irgendwie weggelernt haben oder er ihnen wegerzogen worden ist. So erzählte mir ein Schlagzeuger, daß es genug Musiker gibt, die am Konservatorium verdorben werden: Sie kommen mit einem eigenen Stil und gehen stillos, weil ihnen am Konservatorium gelernt wurde, daß man SO nicht spielt. (Darum heißt es ja auch "Konservatorium", weil man dort sehr konservativ ist.)

Der eigene Stil ist zunächst mal nichts, was durch das Erlernen von Musikinstrumenten oder durch Musikunterricht kommt. Sondern er hat sehr viel damit zu tun, wie man als Mensch so ist; und das wiederum hängt sehr davon ab, wie man erzogen wurde und was man erlebt hat. (Der Mensch ist das Produkt seiner Umwelt.)

Diese ganzen Erlebnisse bedingen dann, wie man an die einzelnen Sachen herangeht, und das bewirkt dann eben einen bestimmten Stil, der dann auch (wenn man Musiker wird) zu hören und/oder zu sehen ist - bei Malern z. B. drückt sich dieser eigene Stil eben darin aus, wie deren Bilder aussehen.

Wenn Du also meinst, keinen Stil zu haben, dann gibt es meiner Ansicht nach nur zwei Möglichkeiten:
1.) Du hast einen eigenen Stil, bist Dir aber dessen nicht bewußt.
2.) Dein eigener Stil wurde unterdrückt und letztlich quasi vernichtet.
Letzteres kann beispielsweise durch die Erziehung passieren: Wenn man als Kind dauernd mit Verboten konfrontiert wurde und einem immer vorgeschrieben wurde, wie etwas zu machen ist und Abweichungen von der Üblichkeit von der Umgebung nicht zugelassen wurden (das ist leider in vielen Schulen und auch an so manchem Arbeitsplatz so), dann verlernt man irgendwann mal seinen eigenen Stil bzw. traut sich unbewußt nicht mehr, irgendetwas "außer der Norm" zu machen, und dann kommen solche Musiker heraus, die es nicht schaffen, einen eigenen Stil zu entwickeln. Da gilt dann wohl das, was hier jemand in einem anderen Thema über seine Arbeit als Musikerzieher bei Jugendbands in einem Jugendzentrum geschrieben hat - kennt man eine Band, kennt man alle.

Daß Du Dir Gedanken darüber machst, vielleicht gar stillos zu sein, scheint mir ein Indiz dafür zu sein, daß Du nicht soweit stromlinienförmig gehobelt wurdest, wie das vielen Leuten passiert ist. Du scheinst mir doch eher ein Mensch mit Ecken und Kanten zu sein, und das ist gut so!

Bezüglich des ganz eigenen Auftretens:

Das ist dann natürlich etwas, das am besten aus einem selber kommen soll. Ein entsprechendes Bühnenoutfit ist auf jeden Fall notwendig - die Idee dazu sollte aber von Dir selbst sein. Einfach das, was Du für richtig hältst. (Bei meinen Auftritten habe ich mich meistens zwischen den Nummern umgezogen.)

Es gab bezüglich dieses Punktes mal eine Diskussion zwischen Ludwig "Wickerl" Adam und Kurt Radowisch (der ist ein sehr guter Freund von mir). Kurt sagte, daß er immer in Straßenkleidung auftritt und nie auf die Idee käme, sich vor einem Auftritt umzuziehen. Worauf Wickerl meinte, daß bei ihm die Leute nie in Straßenkleidung auf die Bühne gehen, weil die Bühnenshow sehr wichtig ist und da natürlich auch die Kostüme dazugehören. (Auch bei seiner Band HALLUCINATION COMPANY ziehen sich die Sänger/innen während eines Auftrittes oft um.) Worauf der Kurt erwiderte, daß er bei einem Konzert oft die Augen schließt und sich die Musik anhört, aber nicht anschaut. (Er sagt auch, daß er ungern in ein Konzert geht - lieber hört er sich die Schallplatten und CDs zuhause an, und von Musikvideos auf YouTube lädt er sich nur den Ton herunter.)

Ich persönlich bin ebenfalls der Meinung, daß man dem Publikum mehr bieten soll, als bloß zu Hörendes, denn sonst könnte man ja (wie der Kurt meist) gleich zuhause bleiben. Mir geht es bei einem Konzert auch um eine gelungene Bühnenshow. (Und ich warte ja schon lange darauf, daß auch olfaktorische Elemente bei Konzerten zum Einsatz kommen - bisher kenne ich da nur parfümierten Bühnennebel.)

Ein Konzept solltest Du Dir auf jeden Fall überlegen. Denke Dir zuerst mal eine Setlist aus und stelle Dir vor, wie man die Lieder da optisch passend bringen könnte. Nehmen wir z. B. das Lied "Häng net auf" vom Ludwig Hirsch, wo es darum geht, daß er seine Ex anruft und versucht, da wieder einen Kontakt zu ihr herzustellen. Wenn ich das live bringen würde, dann stelle ich mir vor, daß ein Tisch mit einem Wählscheibenapparat auf der Bühne steht, ich dann wähle und dann den Text spreche. Hier fand ich übrigens ein Video, das dieses Lied in ähnlicher Weise präsentiert, wie ich es machen würde:


Zur Bandüberlegung:
Es ist natürlich immer ein Rückschritt, wenn man mit der bestehenden Band aufhört und mit einer neuen anfängt. Zum einen ist es nicht so einfach, eine passende Band zu finden, zum anderen fängst Du dann unter Umständen praktisch wieder von vorne an (sieht man mal von Deiner bereits erlernten Praxis ab, die nimmt Dir ja keiner mehr weg); außerdem ist die Frage, ob die Band dann auch tatsächlich das macht, was Du selber machen willst - ohne Kompromisse wird's da wohl kaum gehen. Daher würde ich überlegen, ob es nicht doch möglich ist, trotz Deines Umzuges noch weiterhin bei der alten Band zu bleiben. (Kommt natürlich darauf an, wie wichtig Dir das Musikmachen ist - es gibt vor allem in Deutschland Musiker, die wirklich über 200 Kilometer zur Probe fahren. [Bei uns in Österreich kommt das nur selten vor - die meisten Musiker strampfen schon, wenn sie weiter als zehn Kilometer zum Proberaum fahren müssen.] Wenn man das gut organisiert [z. B. Proben nur Samstag und Sonntag, Übernachtung bei einem Bandmitglied], dann geht das auch.)

Ja, soweit mal, was mir spontan dazu einfällt...


Gerhard
 
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Hallo bliblablu
und willkommen im Forum.

hier ist noch ein interessanter Thread zum Stil-Thema:

Stil
 
Wozu Stil ?
Sei einfach du selbst
 
Wozu Stil ?
Sei einfach du selbst
Gute Aussage, damit hat man nämlich gleich einen Stil :). Ich würde da nicht zu viel planen, bei allem was du an Songs machst wirst du deinen Stil mehr oder weniger bewusst weiterentwickeln. Zum einen denkt man bei solchen Stilüberlegungen oft an seine Lieblingsband ("Meine Lieblingsbands sind Rammstein, Muse und SOAD, also will ich gerne eine Mischung aus denen machen"). Das wird meist nicht klappen weil man bereits einen eigenen Stil hat (ich gehe jetzt mal davon aus dass du auf lange Sicht nicht covern willst). Außerdem ist es gefährlich sich ein Konzept auszuarbeiten und dann nach passenden Bandsmitgliedern zu suchen - die exakt passenden wirst du nicht finden und die die du findest werden auch ihren eigenen Stil einbringen wollen.
 
Die Frage führt uns zu der Produktproblematik:
Macht man einfach so Musik (oder irgendeine andere Kunst), dann kann man sich solche Gedanken schenken.
Will man mit seiner Kunst Erfolg und Geld anpeilen, dann muss man sie als Produkt betrachten, das auf einem hypothetischen Markt platziert werden soll.
Zu diesem Produkt gehört dann, so wie du es angesprochen hast, also in deinem Selbstverständnis, nicht nur das Klangerzeugnis, sondern beispielsweise auch die Kleidung deiner Mitmusiker.

Wie du ein Produkt in welcher Nische des überlaufenen Marktes platzieren kannst, kann ich dir nicht sagen. Nach meiner Meinung ist es aber bereits in dieser Phase deiner musikalischen Laufbahn nicht unwichtig, sich klarzumachen, ob man in Zukunft aus Lust und Freude, aus Spass und Begeisterung Musik machen will, oder ob man es etwas verkrampfter und ernster angehen will und sich parallel mit solchem (aus musikalischer Sicht) Nonsens beschäftigt.
Denn: der Künstler ist der Affe der Gesellschaft; er soll was vortanzen, den Mob belustigen, - und muss sich als solcher verkaufen können und wollen.

Es gibt auch Leute, die es auf die erste Tour versuchen, also ohne Verkleidung, und trotzdem Erfolg haben.
 
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Aufnehmen und anhören

Und wenns das 0815- Windows Standard AUfnahmeprogramm ist, das am Laptop mitläuft oder ein iPhone, das nur übers interne Mikro aufnimmt.
UNd dann einfach herumexperimentieren.

Gruß
 
Die Frage ist doch: Was ist Stil, vor allem 'eigener'?
Etwas komplett neues generieren, dürfte ziemlich aussichtslos sein, da mittlerweile wohl so gut wie alles schon mal irgendwann und irgendwo dagewesen ist. Und wenn Du selbst der Meinung bist, dass nicht, wird im nächsten Moment jemand kommen, und Dir sagen, dass es doch so ist.
Für mich ist am Ende das Gesamtbild entscheidend, wozu musikalische Merkmale genauso gehören, wie optische (Haltung, Aussehen, Kleidung etc.) und Darbietung, wozu zum einen die Performance und auch die Bühnenausstattung/Gestaltung gehören.
Sobald Ihr markante eigene der genannten Punkte einbringt, die einen gewissen Wiedererkennungswert haben, würde ich von eigenem Stil sprechen wollen.
 
Also ich verstehe Stil mal als, irgendwas, was den wiedererkennungswert ausmacht.

Und da nimmt man am besten etwas, was einem von Natur aus liegt. Was das ist wird sich mit der Zeit von gaz alleine Zeigen. Es wird Stimmungen, Stücke und Intervalle geben, die du besser singen kannst als Andere. Und wenn du soweit bist, kann man das ausbauen.
 
Die Stilfrage stellt sich für mich vor allem darin ob:

>> Die Leute im Umfeld sagen, man erkennt Euch wieder (und nicht zB Slash oder W. Freundschaftsbändchen)
>> Die Leute im Umfeld sagen, man merkt, daß ihr richtig Spaß an der Mukke habt

Höre ich beides öfters, dann ist die Stilfrage durch. ^^ (Bei Coverbands genügt ja Satz 2 ^^)
Ich würde nicht sagen, daß man sich auf einen Stil "festlegen" sollte.... sprich, erst noch Zeit mit Suchen vergeuden. Sicher ist die Richtung klar (Blues, Rock, RNB, etc..)
Aber selbst die etabliertesten Bands überaschen ihre Fans immer wieder mit "Stil-Brüchen".
Und darüber bin ich persönlich froh. Musik ist vor allem Freiheit.
 
nur mal so zur Info, falls ihr es nicht merkt: Der Threadersteller ist gesperrt!

was für eine Leistung - zwei Beiträge und zwei Wochen in Mitgliedschaft und schon gesperrt -

nichtsdestotrotz kann hier munter weiter diskutiert werden, oder? :)
 
Er hat schon mehr Beiträge, allerdings mit einem weiteren Account, was der Grund ist, warum er gesperrt ist.
Und ja, hier kannnatürlich gerne weiter diskutiert werden, wenn das Thema auch für andere interessant ist. Zumachen tun wir Threads eigentlich nur, wenn der Punkt endgültig geklärt wurde.
 
Aber selbst die etabliertesten Bands überaschen ihre Fans immer wieder mit "Stil-Brüchen".
Und darüber bin ich persönlich froh. Musik ist vor allem Freiheit.

Gebe ich dir recht! Nur ist immer die Frage, wie detailliert man "Stil" beschreiben will... da geht es ja nicht nur um die Art der Musik, sondern vielmehr um die Spielweise und einfach so kleine Charakteristika. Die meisten "großen" Instrumentalisten haben einen so eigenen Stil, dass man sie einfach erkennt - und auch "Kleinkünstler" haben ihre ganz speziellen Eigenarten, die man auch sofort erkennt, wenn man sich ein bisschen mit ihnen beschäftigt, egal, wie vielfältig und variabel ihre Musikrichtungen, Sounds etc. auch sein mögen. Und dann gibt es natürlich die, die man am ersten Ton erkennt, z.B. Brian May :)

Und letztendlich ist eine Band mit ihrem Stil eben immer ein Produkt ihrer Einzelteile. Queen ist eben in erster Linie geprägt von May und Mercury, Guns n Roses von Slash und Axel Rose etc. pp. Ich finde, seinen eigenen Stil hat man erstmal. Natürlich kann man den bewusst entwickeln, in gewisse Bahnen lenken und entsprechend verkaufen, aber das ist dann doch eher ein langer Prozess und nicht ein "ich bin und spiele ab heute so und so". Man entwickelt sich ja auch immer weiter, je nach dem, an welchen Vorbildern man sich orientiert, mit welchen Leuten man zusammenspielt, wie offen man ist für neue Einflüsse usw. Ich spiele heute völlig anders als noch vor 5 Jahren, mit anderem Equipment und anderer Musik, aber wenn ich mir dann mal Aufnahmen von vor ein paar Jahren anhöre, erkenne ich immer so ein paar Fitzelchen mit gewissen Dingen, die ich heute noch genauso mache :)

Klar kann man seinen Stil ändern und etwas ganz absichtlich völlig anders machen, aber manche Dinge wird man nicht so einfach los, die stecken dann doch sehr tief im Spiel drin... und wenn man bewusst darauf achtet, wird man das bei so ziemlich jedem Musiker finden, dass er seine ganz eigenen Gewohnheiten hat. Kleine Dinge, die aber in Summe den Gesamtklang prägen, auch wenn man manchmal gar nicht so genau weiß, woran das jetzt eigentlich liegt, aber selbst Laien fühlen dann mehr oder weniger, was dabei rüberkommt.
 
Mir stellt sich gerade die Frage, ob und wann ein Stil nötig ist, vor allem unter dem gesichtspunkt "erfolgreich" zu sein bzw. zu werden.
Für dementsprechenden Erfolg funktioniert eine Aussage, wie...
Wozu Stil? Sei einfach du selbst
...funktioniert nur, wenn man ein ausgesprochenes Talent hat, bei dem möglicherweise, aber auch nicht zwingend, unbewusst ein Stil entwickelt wurde.
Andererseits kenne ich auch einige, die zumindest optisch (Kleidung, Outfit, Frisur und/oder Schminke) im Zusammenhang mit Musik einen Stil ausleben, den sie ansonsten privat nicht tragen würen. Man sieht ja immer wieder, dass einige "Künstler" musikalische Defizite durch so einen aufgesetzten Stil zu kompensieren versuchen.
Manchmal kommt es aber auch durch äußere Umstände, dass sich ein besonderer Stil entwickelt, ich denke gerade an Jeff Healey, der - vermutlich weil er blind war - die Gitarre im Sitzen gespielt hat, wo sich zwangsweise ein anderer Stil ergeben musste, als wenn man sie wie alle anderen spielt.
Natürlich reicht das nicht alleine aus, dass man sein Instrument auf völlig andere Art und Weise spielt, als andere. Man muss auch schon gewissermaßen gut sein, um die Aufmerksamkeit auch nicht nur einmalig, sondern dauerhaft zu bewahren.

Und es könnte auch ein bewusster Stilbruch wieder zu einem neuen Stil werden, wobei man natürlich auch dann eine gewisse Qualität an den Tag legen muss, um sich dauerhaft damit zu etablieren. Als Beispiel fällt mir da adhoc Leningrad Cowboys oder Dick Brave ein.
 
Das mit dem Stil kommt (hoffentlich) von ganz allein. Da hat Gerhard Eichberger schon recht wenn er sagt, dass das von innen kommen muss, aus der eigenen Persönlichkeit. Nur dann ist es "echt" und damit auch glaubwürdig, man hält einen aufgesetzen Stil auch nicht lange durch. Wenn Du Dir nicht sicher bist, wie Du deinen Stil herausfindest: Denke über die Sachen nach, die Dir wichtig sind, über die Art genau deines Spielens und Singens, versuche Unterschiede zu anderen Musikern zu erkennen und kultiviere deine Unterschiede (wenn sie was taugen :D ) Geht natürlich nicht wenn man gerade erst Anfänger ist, aber das bist du ja nicht mehr. Stil wird oft mit einem definierten persönlichen Ausdruck gleichgesetzt - der oft genug aus körperlichen/stimmlichen Gegebenheiten resultiert. Nimm was Du hast und mach das Beste draus.
 
Ich für mich persönlich finde, dass der eigene Stil auch sehr dadurch beeinflusst wird, welche Musik man hört und in wie weit man sich auf seinen Instrument ausdrücken kann. In irgend einen DrumHead-Interview meinte der Interviewte auch, das Stil die Summe aus den Teilen unserer musikalischen Vorbilder sind, die wir uns im Laufe der Zeit zusammen "geklaut" haben. Wenn man die Scheuklappen abwirft und bereit ist auch andere Genre zu hören, profitiert das eigene Spiel meiner Meinung nach davon. Ian Paice reißt das Thema in folgenden Interview ziemlich schön an:

So etwa bei 4:25, aber eigendtlich ist das ganze Interview sehenswert.

 
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Gebe ich dir recht! Nur ist immer die Frage, wie detailliert man "Stil" beschreiben will... da geht es ja nicht nur um die Art der Musik, sondern vielmehr um die Spielweise und einfach so kleine Charakteristika.

Ich bin da auch drauf "reingefallen und hab nicht auf die Sperrung des Autors geachtet.
Die Frage darin habe ich so verstanden wie ein "wohin soll ich (meine) Band ausrichten "?
Den persönlichen Stil des Einzelnen kann man nicht besser beschreiben als Du es getan hast wie viele andere. So sehe ich das ja auch. Ergänzend ist da vll. die Gefahr, daß man gerade als Anfänger zu sehr ins Kopieren verfällt, weil man sich an den Stl seines Idols zB "gewöhnt" hat.

Wenn man hin und wieder Gitarrenschüler hat fällt mir aber heutzutage auf, daß die Erwartung dessen was man lernt, wirklich zunehmend "personifiziert"... wird. sprich.. man soll quasi aus einem Gitarrenschüler im Copy-Paste-Verfahren einen Slash produzieren. (Glücklicherweise braucht man diesen Leuten nur den Preis für das Equipment zu nennen und sie ziehen von dannen zum Bolzplatz ^^)

Ich zweifel Stil als wichtigen Orientierungspunkt nicht an. Aber die Suche danach ist meiner Meinung nach in der eigenen Band oft zu hoch bewertet.
Denn Er ergibt sich ja wie Du sagst eh aus den Einflüssen der einzelnen individuellen "Stile". Und das macht es für mich vor allem auch darum interessant, weil man so ständig neues dazulernt.
 
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Die Sperrung hab ich schon registriert - ich finde nur, dass das Thema eines der interessantesten überhaupt ist, weil man auf so vielen Ebenen darüber philosophieren kann, vom Outfit bis hin zu jeder einzelnen Note, die jemand spielt :)

Ich würde sagen, wir sind eigentlich so ziemlich einer Meinung, grade auch im Fazit: Eine Band kann man eben nicht einfach gestalten indem man das beschließt. Vier brave Jungs von nebenan werden nicht plötzlich zu Hard Rockern, bloß weil sie sich Lederklamotten kaufen und sagen "wir sind jetzt ganz wilde Jungs". (siehe auch letzter Post von dr_rollo)

Und da fängt ja dann auch wieder das nächste Thema an... welche Leute suche ich mir zum Musik machen? Wie verschiedenen dürfen wir alle sein und wie viel Gleichheit verträgt eine Band ohne eintönig zu werden? Man muss auf der einen Seite so ein bisschen auf einer Wellenlänge und ja auch die gleiche Musik machen wollen, auf der anderen Seite wird es ja erst interessant, wenn z.B. die beiden Gitarristen völlig anders auf der Gitarre spielen.

Für mich persönlich ist letztendlich einfach das wichtigste, dass man nicht krampfhaft nach Dingen sucht, die man so und so machen will, weil das geht schief. Man sollte offen sein für Ideen und Einflüsse, aber eben auch bereit sein, gewisse Dinge anders zu machen. Das ist eben das einzigartige, wenn man nicht nur kopiert, sondern seine Eigenheiten, Macken etc. in das Spiel einfließen lässt. Und das kann man ja auch auf die Band übertragen: Wenn man Dinge macht, wie man sie eben macht, ohne sich Gedanken zu machen, ob das "richtig" oder "falsch" ist. Meine aktuelle Coverband hat, behaupte ich, ihren sehr eigenen Stil. Wir spielen Songs nicht einfach nach, sondern versuchen, sie zu interpretieren, auch auf die "Gefahr" hin, sehr weit weg vom Original zu landen. Ich behaupte auch, dass wir in vielen Kleinigkeiten einen gewissen Wiedererkennungswert haben, aber ohne, dass wir uns darauf verständigt hätten, sondern einfach darum, weil wir sind, wer wir sind und so spielen, wie wir halt spielen :)
 
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Ich denke, dass sich das mit dem Stil von ganz alleine macht. Jeder hat mal klein angefangen und sich irgendwie irgendwo Impressionen geholt, aber mit der Zeit fängt man an, eigene Ideen zu bekommen, wie man was anders machen kann und zack, da ist der eigene Stil. Mach einfach das so wie es dir Spaß macht. Ich für meinen Teil mache elektronische Musik und habe auch damit angefangen, Titel von anderen Musikern nachzustellen, aber mit jedem Lied habe ich auch ein anderes Genre genommen. So habe ich nun ein relativ großes Wissen über die einzelnen Genres gesammelt und wie man vorzugehen hat. Deshalb kann ich auch viele Merkmale von Genres mischen und schon habe ich einen recht eigenen Stil geschaffen ;)
 

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