Wie sind eure Banderfahrungen?

  • Ersteller Brigitte
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Wir werden jetzt auch wieder auftreten denke ich. Aber ich brauche das nicht allzu oft. Und wenn wir es gar nicht mehr tĂ€ten wĂŒrde ich weiter mit meiner Band Songs schreiben und aufnehmen wollen. Wenn man die StĂŒcke schön aufegnommen hat kann man sie ja in gewisser Weise auch anderen geben - ebenso wie bei einem Live Auftritt. Konzerte zu spielen kann schön sein und sehr viel Spaß machen. Aber ich finde, es ist auch sehr energiezehrend und aufwĂ€ndig, vor allem im Vorfeld: Den Proberaum ausrĂ€umen, alles an den Auftrittsort schleppen, aufbauen, Soundcheck, das Styling nicht zu vergessen, dann der Auftritt selber, alles wieder abbauen und in den Proberaum zurĂŒckbringen... Und das alles am Ende fĂŒr eine Hand voll Publikum. FrĂŒher war ich da nicht so "berechnend" ;-) Aber inzwischen denke ich, daß ich fĂŒr so viel Aufwand eben auch den richtigen Rahmen haben möchte. Ich wĂŒrde nicht mehr ĂŒberall spielen einfach nur um mal wieder live gespielt zu haben. Und wie oft haben wir irgendwo mit unsĂ€glichem Sound gekĂ€mpft, Auftritte bei denen ich mich kaum selber hören konnte...
 
Bei mir ist es wie bei Bell* ... ohne Auftritt im Auge wĂŒrde ich wohl gar nicht in den Proberaum gehen. Ich probe an sich auch nicht wirklich gern. Auch wenn es manchmal Spaß macht: es ist halt immer ein Termin, ein Weg den man zurĂŒcklegen muss. Das Musikmachen allein wĂŒrde mir wohl nicht ausreichen. Ich merke das ja auch gerade selbst: seit ich keine feste Band mehr habe und selbststĂ€ndig bin, hat das aktive Musikmachen stark abgenommen, obwohl ich noch genug Zeit hĂ€tte. Letztes Jahr waren meine einzigen AktivitĂ€ten ein Duo-Gig (mit drei Proben) und der Vocals-Contest.

Allerdings - da stimme ich Shana zu - muss der Rahmen fĂŒr den Gig stimmen und passen und der Aufwand dem angemessen sein.
 
NatĂŒrlich. Je besser der Rahmen passt, umso wohler fĂŒhlt man sich. Ich bin allerdings mittlerweile ziemlich hartgesotten, was das betrifft, da ich mir den Rahmen oft nicht aussuchen kann - und ich habe schon sehr bizarre UmstĂ€nde er- und ĂŒberlebt ;) Man legt sich mit der Zeit ein ziemlich dickes Fell zu. Hauptsache, man versteht sich mit den Kollegen - im Notfall spielt man eben fĂŒr sich oder sieht das Ganze als bezahlte Probe. Wenn man seine Brötchen damit verdient, geht das nicht anders. Und trotzdem möchte ich es nicht missen.
Jede Woche proben wollte ich jetzt auch nicht. Monat fĂŒr Monat immer dieselben zwanzig, dreißig Songs rauf und runterzuspielen, wie ich es von frĂŒher kenne... nee, darauf hĂ€tte ich keine Lust mehr.
Ich habe mittlerweile ein riesiges Repertoire, dessen GrundgerĂŒst ich beherrsche - das Spannende passiert live. Jeder Musiker, jede Formation spielt einen Song anders und ich muss das als SĂ€ngerin aufnehmen, interpretieren und meine Version verĂ€ndern. Das finde ich meistens sehr spannend. Auch wenn man sich als feste Formation lĂ€nger nicht gesehen hat und plötzlich auf der BĂŒhne wiedertrifft, ist es interessant; man ist doch eingespielt genug, dass man einfach ein paar neue Sachen ausprobiert oder jemand hat ein Leadsheet von einem Song dabei, den man zusammen noch nie gespielt hat - und dann hat der Premiere, wir probieren ihn einfach mal aus. Oder das Tempo wird geĂ€ndert, z.B. von medium auf Uptempo. Das liebe ich an Jazzmusikern - es wird nie langweilig :)
 
Noch mal zum Thema Bandleader bzw Aufgabenverteilung.

Das bedeutet nicht, dass eine Person dazu ernannt wird oder sich selbst dazu ernennt. Er/Sie muss auch nicht so heißen.

Es gibt einfach - neben dem Instrument, welches jeder einzelne beisteuert - verschiedene zusĂ€tzliche Veranlagungen und auch Interessen. Daraus kristallisieren sich dann diese Zusatzfunktionen heraus. Ich hatte da in verschiedenen Bands ganz unterschiedlilche Aufgaben. In einer war ich außer SĂ€nger zB so etwas "Licht- und Effektdramaturg" .... nicht, weil ich davon bewusst ne Ahnung hĂ€tte oder das unbedingt sein wollte. Ich hatte rein zufĂ€llig immer Ideen dazu also wurde ich dann immer gefragt, was man an der einen oder anderen Stelle machen könnte.

In einer anderen Band habe ich -bis auf das gemeinsam erarbeitete Arrangement - mehr oder weniger alles gemacht: BĂŒhnendeko, Booking, Songauswahl, Setllist usw....
Dennoch fiel niemals irgendwo die Worte "Bandleader, Booker, BĂŒhnenausstatter " ... In der Theorie waren wir eine demokratische Band und jeder hatte die gleichen Rechte und Pflichten.

Warum? Die Antwort war einfach: ich wollte diese Band. Und ich hatte das grĂ¶ĂŸte Interesse an ihr und an einem Konzept. HĂ€tte ich es nicht gemacht, hĂ€tte es niemand gemacht und wir wĂ€ren wohl genauso am "dĂŒmpeln" gewesen wie Brigittes Band.
 
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