Wie Singe ich Laut?

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MarcosGuitar
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Hallo Leute,

Ich habe früher in meiner alten Band immer backing vocals übernommen und musste nie wirklich laut ins Micro "schreien" (Style war Pop Rock, Blues). Ich treffe die Töne. Ich finde das ich unplugged, sprich ohne Microphone zu leiser singe. Das Gefühl habe ich auch, jedoch nur auf der E Gitarre. Auf meiner Akustik-Gitarre hören mich alle in einer angenehmen Lautstärke. Ich will jedoch trotzdem lauter Singen lernen.

Vergleich:
http://www.youtube.com/watch?v=_i7G2120ihA&
Ich:
http://www.youtube.com/watch?v=293XXr7n1hI

Irgendwelche Vorschläge. Bin echt in letzter Zeit was am verzweifeln. Vielen dank für jeden Tipp.

Grüße Marco
 
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Irgendwelche Vorschläge. Bin echt in letzter Zeit was am verzweifeln. Vielen dank für jeden Tipp.

Grüße Marco

Hallo Marco,

OK, ich denke folgendes: Du musst lernen, deine Stimme als Instrument zu sehen, als Lead-Instrument. Bei deinem Video ist die E-Gitarre ganz eindeutig im Vordergrund, durch die Lautstärke und den immensen Hall Effekt. Übe so, dass du dich selber sehr gut hören kannst, so wie mit der Akustik-Gitarre oder ganz trocken. Zuviel Begleitung gibt dir zwar Sicherheit, verleitet aber dazu, dass du dich stimmlich zurücknimmst, vor allem als Anfänger.
Das Original musst du auch noch weiter analysieren, weil du alle Passagen in einer tieferen Tonlage singst. Das ist beim Original nicht der Fall.
Das Hauptrezept ist üben und nochmals üben. Ich finde bei dir sehr gut, dass du dich im Video analysierst. Mach dies also auch ruhig mal ganz trocken, oder mit wirklich leiser Musikbegleitung im Hintergrund, damit du in der richtigen Tonhöhe bleibst. Bleib dran.
 
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Ich finde das ich unplugged, sprich ohne Microphone zu leiser singe. Das Gefühl habe ich auch, jedoch nur auf der E Gitarre. Auf meiner Akustik-Gitarre hören mich alle in einer angenehmen Lautstärke.

Dreh mal den Verstärker runter, man hört ja Deine Stimme kaum. Ich hab das andere Video nu nicht angehört, aber das erste, was er macht, ist leiser drehen ;) Ich singe normal nicht mit E-Gitarre, aber gibt es Leute, die mit E-Gitarre dazu unverstärkt singen? Hab ich noch nie gesehen. Wenn es zur Akustik passt, kann es so leise eigentlich nicht sein.

Ich will jedoch trotzdem lauter Singen lernen.

antipasti hat Dir schon Atmung und Stütze verlinkt, das ist der eine wichtige Baustein. Dann braucht es noch den richtigen Stimmsitz. Lautstärke kommt durch Resonanz, nicht durch Druck. Und dann braucht es Training - die Stimme baut sich mit der Zeit auf. Du kannst sie am Anfang nicht überlasten, das ist wie bei jedem anderen Muskel. Du musst Dich langsam steigern. Wenn Du Gewichte hebst, fängst Du ja auch nicht mit den schwersten an, sondern baust erst die Muskeln auf.
 
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Dass deine E-Gitarre viel zu laut ist bzw. dass dein Gesang ansonsten auch mit Mikro verstärkt werden muss und der Link zur Atmung wurden dir ja schon gesagt. Ich möchte auch noch folgendes hinzufügen: Mund auf! Nach vorne in die Weite singen und nicht den Töne in dich hineinmümmeln.
 
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Kümmer' dich nicht um Lautstärke. Lerne ganz normal singen, für die Lautstärke gibt's Mikrofone. Lauter singen als für die eigene Stimme natürlich ist, schafft nur Probleme. Und meistens klingt's noch schlecht dazu.
 
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Hey vielen dank. Ich werde nochmal ein Song covern und dabei versuchen eure Tipps zu beachten :)
 
Sorry dass ich das so sage aber das Wort Stütze finde ich total schäbig ^^ Liest man dummerweise oft. Und hinterher stellt man fest das keiner Weiß was es ist oder wenn man unterschiedliche leute fragt hat jeder eine Idee was es sein soll....Fakt ist, das wort stütze ist eine Erfindung der modernen Gesangspädagogik rund um 1940-1950 um etwas unerklährbares erklärbar zu machen ^^ Die Italiener hatten den begriff "Apogiare la voce" was soviel wie "Die stimme Trinken oder anlehnen" bedeutet. Hier geht es im allgemeinen darum die Stimme an die Brust zu legen um ein größeres Vollumen zu erzielen. Um es ganz einfach zu machen und nichts zu verkomplizieren:
Es gibt 2 Register (bla bla einige sagen es gibt 2-6 Register aber das finde ich zu kompliziert für Laien) geh also davon aus das es 2 gibt: Kopf (oder fallsett) und Brust (oder colpo) register. Kopfstimme ist im prinzip ein leichter Kopfiger klang. Wenn du versuchst wie eine frau zu singen und keinen druck ausübst hast du das. Brust stimme ist das was du zum sprechen, rufen oder Brummen benutzt. Im klassischen gesang geht es darum diese beiden Register erfolgreich zu verbinden (das nennt man dann Mix stimme). Dies schafft das Volumen das du zum singen brauchst. Der so genannte Sängerformant wird aktiviert. Dies bedeutet dass du über dem Brust grundton einen weiteren höheren Ton hast. Dieser spricht eine Frequenz an die weit über denen der Instrumente liegt und mitten in dem Frequenzbereich der für unser Ohr am besten aufzunehmen ist. Klar willst du das nicht 1 zu 1 haben wenn du Pop oder Rock oder Jazz singst weil der klang doch sehr Spezifisch klassisch ist.
Was du machen kannst ist eine so genannte "Ruf-haltung" das wird im guten Belting angewendet. Nicht zu verwechseln mit "Brüll-Haltung" was ungesund ist auf dauer und im schlechten Belting oft zu hören ist.
Wenn du die hände trichterförmig vor den Mund hältst und z.B. "Hallo" rufst bekommst du eine ungefähre vorstellung was gemeint ist. Mit der vorstellung des RUFENS und in die Ferne zu "Rufen" erreichst du Psychisch einen guten zugang zu deinem Brustregister. Ohne krass klassisch zu singen und ohne die Stimmbänder wesendlich zu belasten. Ich würde dir aber raten dir da auch von einem Profi live helfen zu lassen damit du nicht wirklich Schreist. Aber das ist die einfachste und lockerste Lösung um Volumen in die Stimme zu bekommen.
Letzten endes geht es natürlich auch darum seine Ängste zu überwinden und es einfach zu tun. :) Ich meine wenn du angst hast Laut zu sein dann wird es eh nix.
Es gibt im Gesangsunterricht einen Punkt der je nachdem länger oder kürzer dauert an dem der Schüler seinen ersten Gesangston produziert. Ich erinnere mich da an einige Schülerinnen die danach einen regelrechten schock hatten :)
Eine schülerin von mir z.B. wollte klassischen gesang lernen. Sie war ein leises Mäuschen. Viel kaum auf. Hat auch schon leise gesprochen und gesungen. Irgendwann so nach rund 7 Stunden entwickelte sie plötzlich ihren ersten Gesangston. Also einen klaren, lauten ton mit toller Strahlkraft. Darüber erschreckte sie sich so sehr dass sie erstmal abbrechen musste. Sie hätte selber nie gedacht das so etwas aus ihr raus kommen könnte :) Ich freue mich immer mit meinen schülern wenn das passiert weil darauf kann man super aufbauen. Frauen erschrecken sich übrigens mehr als männer meiner beobachtung nach. :) Aber wenn man es einmal hat fällt es leichter den Mut zu finden dies immer wieder zu tun.
Nur achte darauf dich nicht zu überschreien. alles was weh tut, anstrengend oder "gestützt" ist wird dir auf dauer nicht helfen....
Arbeite lieber mit rufen und der Vorstellung in die Ferne zu singen. Mutig vorran ;)

Ich wünsche dir viel Spaß dabei,,,
 
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Da muss ich dir widersprechen, Caylap. Zumindest die Stammgäste hier an Board sind sich sehr wohl einig, was Stütze ist. Nur hat jeder verschiedene Ansätze das anzugehen. Nur die Funktionalen finden Stütze schlecht, haben dann dafür das torso anchoring, was im Grunde nichts anderes ist. Natürlich ist das Wort Stütze nicht so ideal, weil es nach etwas festem, starrem klingt, es aber nicht so ist. Ansonsten erzählst du nicht viel neues, was wir nicht schon seit Jahren durchgekaut haben: https://www.musiker-board.de/f200-faq-workshop-voc/
 
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Nix für ungut - aber langsam nervt es mich, dieses ständige "keiner weiß, was Stütze ist, niemand kann es erklären, Stütze gibt es gar nicht". Ich weiß sehr wohl, was es ist und wie es sich anfühlt und kann es auch anderen vermitteln. Ich könnte "ohne " nicht so singen, wie ich singe, und ich singe nicht schlecht. Vor allem auch laut und tragfähig, und das über Stunden, wenn es nötig ist, ohne Heiserkeit oder stimmliche Ermüdung.
Ich höre auch bei anderen, wenn sie ohne Stütze (aka Körperanbindung, anchoring, Atemanbindung und was es sonst noch für Synonyme gibt - ale meinen mehr oder weniger das selbe) singen.
 
Natürlich ist das Wort Stütze nicht so ideal,

.... ob "die Stimme trinken" für den Gesangsschüler das klarere Bild ist, möchte ich jetzt einfach mal im Raum stehen lassen.

... obwohl die italienische Beschreibung erwartunsgemäß die poetischere ist.;).
 
... wobei "die Stimme trinken" im Belcanto mit "inalare la voce" übersetzt wird und etwas anderes meint.
 
Im Spanischen heißt "apoyar" unterstützen und "apoyarse" (als reflexives Verb) sich anlehnen. Das ist der gravierende Unterschied. Im Italienischen ist es genauso mit appoggiare und appoggiarsi. Die Belcantisten haben eher letzteres verwendet ("appogiarsi in petto z.B.) Ich glaube, daher rührt der ganze Schlamassel mit dem Stützen. Übersetzungs- bzw. Verständnisfehler.
 
Im Spanischen heißt "apoyar" unterstützen und "apoyarse" (als reflexives Verb) sich anlehnen. Das ist der gravierende Unterschied. Im Italienischen ist es genauso mit appoggiare und appoggiarsi. Die Belcantisten haben eher letzteres verwendet ("appogiarsi in petto z.B.) Ich glaube, daher rührt der ganze Schlamassel mit dem Stützen. Übersetzungs- bzw. Verständnisfehler.

Wieder was gelernt ;)
 
Das Wort "Stütze" ist einfach zu statisch. Aber "sich anlehnen" hätt ich als Anfängerin auch nicht verstanden.
Wenn man anfängt, den körperlichen Vorgang des Singens zu verstehen wird einem klar, daß "Stütze" eigentlich etwas ganzkörperliches/systemisches ist. Es meint die Körper-, und Atemspannung als Ganzes. Auch den dynamischen Prozess dieser elastischen Körper-, und Atemspannung. Es ist wie ein elastisches Gummi, nicht wie ein Stab oder ein Geländer an dem man sich abstützen (oder anlehnen) kann. Ich nenne das im Unterricht "Energie" oder "innere Bereitschaft". Das stellt sich aber nicht von alleine ein. Es ist auch eine Frage hingebungsvollen Übens. Besonders gut versteht das zur Zeit einer meiner neuen Schüler, der als Anfänger kam aber lange Yoga gemacht hat.
 
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Wir wollen doch jetzt nicht die alte Stütz diskussion aufwerfen? Ich meine immerhin diskutieren wir Gesangspädagogen darüber schon seid weiß nicht wie vielen Jahren...Da gibt es keine zufriedenstellende Lösung. Die einen sind Pro Stüze die anderen Contra. Ich komme halt aus dem Belcanto al anticiara und der Funktionalen stimmbildung und beide halten nicht viel davon. Klar kenne ich auch Belting coaches die sagen oh jaaaa stütze ist das A und O schön drücken das es weh tut :)
Das mag bestimmt auch bei einigen helfen....und bitte nicht durcheinander werfen inalare und appogiare sind 2 unterschiedliche paar schuhe....das eine beschreibt eher eine Klang eigenschaft und das andere eher einen technischen umgang mit der Atemluft....und auch colpo di petto ist was anderes....

Aber ich sage es mal so....was mich von einer Anti stütz theorie überzeugte in meiner Ausbildung: Ich hatte eine weile unterricht bei Kurth Moll. Einer der großen Bässe unserer zeit. Er hatte viel von stütze gehalten und im alter echt muskuläre Probleme gehabt. Er hatte nicht mehr die Kraft die Stimme zu stützen und in der Höhe...naja....Ich sag es mal so nichts mehr...Dann habe ich vielleicht 2 monate danach einen Belcanto al anticiara lehrer kennengelernt. Knapp 80 Jahre im Rollstuhl, tenor. Na holler der hat dir mal ebend im herumliegen ein hoes c'' um die Ohren gehauen das es nur so schepperte....Und das alles aus einer lockerheit das es nur so eine freude war. Metallischer strahl, klar, hell wirklich ein toller ton. Und da habe ich auch für mich angefangen zu kapieren dass Stütze nicht so der burner ist. Ich habe angefangen von Jahrelangem stütz blabla mal was neues zu probieren. Klar war das am anfang nicht der burner....Aber als Bass muss ich sagen mit stütze war bei e' ende ohne stütze (zumindest ohne dem was die meisten unter stütze verstehen, irgendwas werde ich schon machen) singe ich g' aber bleibe Bass...Also C-g' ohne Baritonisch zu klingen....Ich habe eine recht schwere und Vuluminöse stimme und singe seither trotzdem recht erfolgreich kollerarur Arien locker und leicht. Ich denke das können "stützer" auch, klar...bei mir hat es aber nicht funktioniert und ich lerne dauernd schüler kennen bei denen das ähnlich ist. Und die anderen die stütze brauchen sollen sich einen lehrer suchen der stützt. ;) Ist aber bisher noch nicht vorgekommen das einer mit der Methode: "tu das was dir gut tut ohne anzuspannen oder krampfen" nicht zu recht gekommen ist.

Ich möchte niemanden von dem Stützen abraten aber ich behaupte immernoch dass es etwas ist das unerklärbares erklärbar machen will...Im gesangs und gesangspädagogik studium habe ich mit soooo vielen Professoren und gestandenen künstlern über stütze gesprochen das ich die antworten und möglichkeiten nicht mehr zählen kann....geh mal zu den Belcantisten und frage nach appogiare oder colpo du bekommst eine Antwort....diese klarheit ist es die mir nahe liegt. Ohne Bla und blup....
 
Wir wollen doch jetzt nicht die alte Stütz diskussion aufwerfen?

Äääääh .. Du hast angefangen. (und führst es auch gerade fort)

Übrigens: herzlich willkommen.

ich behaupte immernoch dass es etwas ist das unerklärbares erklärbar machen will..

Das gilt m.M.n. für mindestens 70% der Gesangspädagogik und nicht nur die Stütze.

Aber das sag ich natürlich nur ganz, ganz leise...;)
 
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Das stimmt natürlich :)
Viel zu erklähren gibt es im Künstlerischen bereich eh nicht...viel mehr zum ausprobieren oder empfinden antipasti :great:
 
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Das Wort "Stütze" ist einfach zu statisch. Aber "sich anlehnen" hätt ich als Anfängerin auch nicht verstanden.

Bei mir hat es hingegen mit der Vorstellung des "Anlehnens" sofort geklappt. Vielleicht einfach deshalb, weil mir der Begriff aus der Muttersprache irgendwie vertrauter oder emotional näher ist als anderen. Und auch heute noch ist es so, daß ich nur ans Seufzen, Stimme-ans-Brustbein-anlehnen zu denken brauche und sofort ist der weiche Stimmeinsatz da. Gerade wenn ich gestreßt, wütend oder überhaupt in einem Zustand bin, der dem Singen nicht förderlich ist, ich aber singen muß, ist das mein Zaubertrick ;)
Aber wie wir ja immer wieder feststellen müssen, ist jeder Jeck anners ;)
 

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