Wie spiele ich als Gitarrist Bass ohne wie ein Gitarrist Bass zu spielen?

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Hallo zusammen,


folgendes : Ich bin seit etlichen Jahren Gitarrist, fand aber das Bassspielen immer faszinierend. Habe vor einigen Jahren auch mal Bass in der Schülerband (ok das sind echt einige Jahre :D ) sowie in einer Metalkombo gespielt. Allerdings habe ich, wie soviele halt, wie ein Gitarrist Bass gespielt, ohne diesen Groove zu haben (ich kanns nicht genau beschreiben). Das ist ein Phänomen das ich häufig beobachte, bei sehr vielen Bassern sieht man, dass diese eigentlich Gitarristen sind, grad im Metalbereich, woanders auch, allerdings seltener. Mag daran liegen das man in einer Metalcore Band eh als Basser das notwendige Übel für den Druck ist (kommt mir so vor) musikalisch aber das letzte Rad am Wagen ist (oft meine Einschätzung).

Also, ich kann nicht genau sagen warum aber man sieht und hört das einfach. Die Frage ist also folgende : Da ich mich in nächster Zeit verstärkt dem Bass widmen möchte (auch ein kompletter Wechsel , zumindest in einer eventuellen zukünftigen Band nicht ist nicht ausgeschlossen) frage ich mich wie ich es schaffe "richtig" als Basser Bass zu spielen. Eine Sache möchte ich definitiv fokussieren , das Spiel mit den Fingern, das mir ja eigentlich bis auf ein wenig Konzertgitarre vollkommen fremd ist. Was könnten noch gute Tips sein? Oder anders gefragt wie unterscheidet ihr zwischen Bass spielenden Gitarristen und Bassern?

Gruß

Simon
 
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Mein Tipp immer wieder: LANGSAM üben, d.h. es kommt nicht darauf an, wieviele Anschläge in der Minute ich schaffe, sondern wie sauber nur ein paar Anschläge in einer Minute sind...
 
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Ein altgedienter Basser hat mir mal den Tip gegeben, ich soll nicht wie eine Gitarristin, sondern eher wie eine Schlagzeugerin denken. Im nachhinein betrachtet, hatte er nicht ganz Unrecht.
 
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was du ansprichst könnte man durchaus als das Kernproblem des Bass-Spielens schlechthin bezeichnen
erkannt hast du es ja schon...
könntest also bei 'guten' mal reinhören (am besten ohne zu erschrecken...), aber das bringt einen auch nicht direkt weiter :gruebel:
Tony Kanal (No Doubt, isoliert - die tracks stehen in der info), Rocco Prestia (seeehr gitarren-untypisch), Pino Palladino, etc...
MarloweDK ist ein guter online Unterrichter... how to construct basslines

cheers, Tom
 
Moin,
konzentriere dich auf deine rechte Hand...so du denn Rechtshänder bist. Das ist die Pflicht...links ist die Kür.
Das ist der große Unterschied zu Gitarristen.
Besorg dir ein paar Drumloops und setz die Rechte erst mal so auf die Bassdrum, dass deine Freundin beginnt, mit dem Hintern zu wackeln. Dann bist du auf dem richtigen Weg...;)
 
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Ein altgedienter Basser hat mir mal den Tip gegeben, ich soll nicht wie eine Gitarristin, sondern eher wie eine Schlagzeugerin denken. Im nachhinein betrachtet, hatte er nicht ganz Unrecht.

Wollt ich auch grad so ähnlich schreiben:

Lern Schlagzeug spielen. Zumindest in den Grundzügen. Und dann achte auf die Bassdrum.
Versuch z.B. immer nur auf der Bassdrum anzuschlagen. Dumm - (...snare) - dum dumm ... (...snare) ...

Ich kenn das. Gerade als Metalbassist weigert man sich hartnäckig so luschige Sachen, wie obigen Bassdrum-beton-Bass oder eine Humba-Schlager-Wechselbass oder Walkingbasslines zu spielen. Ich halte es aber für essentiell so was zu können.
Mir hat geholfen in anderen Bands - selbst wenn es Spassbands waren - zu spielen. Und einmal im Studio war der Produzent der Meinung, ich sollte so ähnlich spielen und nur die Bassdrum betonen.
Das war zwar in gewisser Weise Quatsch (für Metal) aber es hilft umzudenken. Gitarristen betonen oft eher die Snare. Vereinfacht auf 2 und 4. Aber Basser auf 1 und 3 mit der Bassdrum.
Wen manmal einfach stur ne Weile nur mit der Bassdrum mitgespielt hat, so wie bei einem langweiligen Pop-Song (ohne eventuelle Snörkel) und dann z.B. wieder auf 8tel schaltet, bleibt der Groove erhalten.
Und statt e e E E e e E e spielt man dann E e e e E e e e was viel mehr groovt.

- - - Aktualisiert - - -

Moin,
konzentriere dich auf deine rechte Hand...so du denn Rechtshänder bist. Das ist die Pflicht...links ist die Kür.

Yup.

Es ist zwar ein alter Bassisten-Gag, dass der nur E E E E E E E E spielt. Aber entscheidend ist, wie das E E E E E E E E gespielt wird.
 
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Alles klar, danke schonmal für die Hilfe :) Schlagzeug spielen reizt mich auch, allerdings wäre da frühestens nächstes Jahr für Zeit & Raum. Aber ansich gute Tips, das umdenken braucht wahrscheinlich auch etwas Zeit.
 
Es ist zwar ein alter Bassisten-Gag, dass der nur E E E E E E E E spielt. Aber entscheidend ist, wie das E E E E E E E E gespielt wird.

Zweifler können gerne mal versuchen, einen AC/DC Song zu grooven zu bringen.
Williams ist einer der ganz, ganz großen unseres Faches. Es gibt nichts bässeres als die "Back In Black", um noch mal kurz zu klären, was für ein armes Würstchen man ist...:D
 
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Besorg dir ein paar Drumloops und setz die Rechte erst mal so auf die Bassdrum, dass deine Freundin beginnt, mit dem Hintern zu wackeln. Dann bist du auf dem richtigen Weg...;)

jap das ist meiner Meinung nach die Aufgabe die du als Bassist hast.
Den Leuten den Groove zu geben den sie brauchen um sich zu bewegen.

Wenn du das dann noch in Time mit dem Drummer schaffst ist alles gut :D
 
Zu allen, und meiner Meinung nach hilfreichen und richtigen, Tipps möchte ich noch sagen:
"Es ist manchmal auch wichtiger, was der Bass nicht spielt." Pausen gehören eben auch zum Groove.

Und bei Groove- oder Rhythmusübungen (und auch auf der Bühne!!) immer schön im Stehen spielen und im Takt bewegen. Nicht den Takt mit dem Fuß schlagen, auch nicht mit der Ferse oder dem Knie - bewege DICH: Kopf, Schulter, Rücken, Hüfte, Oberarme, Unterarme, Finger, Gesicht, beide Beine, kneif die Arschbacken im Takt zusammen, ... Alles zusammen!
Der Groove kommt nicht aus Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand. Der Basser muss grooven. Von innen heraus.
 
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Helfen kann auch, sich seine Lieblingssongs mal bewusst mit Konzentration auf Bass und Schlagzeug anzuhören. Ich zumindest höre und fühle die Songs ganz anders, wenn ich Bass spiele als wenn ich an der Gitarre bin. Der Bass kann aber (bei vielen Leuten unterbewusst, da sie da gar nicht hinhören) einen Riesenunterschied machen.

Wir machten mal einen Rollentausch bei ein paar gitarristisch einfachen Songs und sobald der Gitarrist (der auch am Bass rumfiedeln konnte, so lange er alleine spielte) am Bass war, ging der ganze Groove verloren. Da fehlte die irgendwie die Bindung zwischen Rhythmus und Melodie und die Songs kamen entsprechend langweilig rüber.
 
kneif die Arschbacken im Takt zusammen, ... Alles zusammen!

Deswegen stehen die Basser, deren Bass immer kurz unterm Kinn hängt immer so verkniffen mit unbeholfenen Bewegungen da (wie der bei Harals Schmidt z.B.)

bewege DICH: Kopf,

Gegen Bangen ist nichts einzuwenden ...

Der Basser muss grooven. Von innen heraus.

Und cool aussehen. Dann muss er sich auch nicht am hintern Bühnenende neben dem Drummer verstecken ...
 
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Die größte Gefahr für einen Gitarristen besteht darin, auf dem Bass "Gitarre" zu spielen.
Weniger ist mehr. (Außer Blues und Rock-Trios, da kann der Bass schon ab und an mal "zuschlagen"
Das Prinzip ist eigentlich so, das Dir der Drummer zeigt, wo die Reise hingeht.
Der Bass bringt dann den Song zum grooven.
Am besten mit Tanzmusik, Blues, Bluesshuffle, Classicrock etc. am Anfang üben. Die sind einfach gestrickt, Harmonien sind da nicht so aufregend.
Dann versuchen, zB. Synkopen etc. zu spielen.
Soviel zur Stilistik.
Irgendwann bekommst Du ein Gefühl dafür, wo was paßt und wo nicht.
Anschlagtechniken, sauber greifen etc. ist eine Wissenschaft für sich, da hilft nur Üben.
 
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Alles klar, danke schonmal für die Tips. Also, langsam & wenig dafür genau spielen und vor allem cool aussehen :D Die Tage müsste endlich mein Streamer kommen, kanns kaum erwarten.
 
Alles klar, danke schonmal für die Tips. Also, langsam & wenig dafür genau spielen und vor allem cool aussehen :D Die Tage müsste endlich mein Streamer kommen, kanns kaum erwarten.

Nö, sondern cool von der Bühne runter gucken, so als wenn Du alles im Schlaf beherrschst:D
 
Nö, sondern cool von der Bühne runter gucken, so als wenn Du alles im Schlaf beherrschst:D

Oh, ja, das machen auch viele falsch... Generell spiele ich keine falschen Töne. Jeder Ton ist gewollt, jede Pause, und sei sie noch so deplatziert, gehört genau dort hin. Jeder verschobene Rhythmus sollte genau so sein. Zumindest musst du das dem Publikum so verkaufen. ;)
Ach, und deine Mitmusiker sind natürlich auch alle perfekt! Da wird nicht schief geguckt, wenn einer schräger spielt, als in der letzten Probe. Das muss alles so! :great:
 
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Alles klar. Gestern kam mein erster "besserer" Bass an, bin gespannt. Üben ohne jeglichen Kompressor nehme ich an? Ich lese aktuell immer wieder das so ein Teil eigentlich ein muss ist, im Gitarrenbereich kam ich immer ohne aus bislang.
 
Keine Ahnung, wer dir sagt, dass Kompressor ein Muss ist. Völliger Quatsch meiner Meinung nach. Ich selbst spiele immer ohne und sogar im Studio wenn dann nur ganz leicht. Und üben solltest du unbedingt ohne Kompressor! Es ist wichtig, aus der eigenen Spieltechnik heraus einen möglichst runden, gleichmäßigen Sound hinzubekommen. Wenn du dich zu sehr an einen Kompressor gewöhnst, kriegst du ja gar nicht mit, wie unausgewogen du eigentlich spielst. :)
 
Ja das stimmt. Gleichmäßiger Anschlag mit Fingern ist glaube ich echt Arbeit :)
 

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