Was ist denn eigentlich "Groove" mit dem Bass?

Supra
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Hallo liebe Basser,

gehöre zu diesen Leuten, die seit Jahren E-Gitarre spielen, zugunsten einer möglichen Bandgründung (finden einfach keinen Basser) jetzt aber wieder zum Bass greifen. Habe vor Jahren bereits mal ein halbes ahr lang mich mit dem Bass beschäftigt, das ganze dann aber nicht weiter verfolgt und mich für die Gitarre entschieden.

Wenn ich aber etwas mache, dann auch richtig. Eine Frage beschäftigt mich deshalb allerdings sehr und ich hoffe, erfahrene Bassisten können mir diese beantworten. Es heist ja immer, man würde sofort merken, ob der Bassist den Bass wie eine Gitarre spielt oder ob ein richtiger Basser am Werk ist. Begründet wird das immer mit "Groove". Aber wie genau kann ich mir das jetzt vorstellen? Was genau macht denn ein guter Basser mit groove bei dem selben Lied anders als ein weniger guter ohne? Die Töne sind ja bei beiden identisch. Leider kenne ich keine (guten) Bassisten in meinem Umfeld (sonst würden wir keinen suchen) von dem man sich mal was abschauen könnte. Zwar wird der Bass (zumindest vorläufig) "nur" mein Zweitinstrument bleiben, trotzdem möchte ich direkt von Anfang an das vernünftig machen, sonst kann ich es gleich lassen. Also, vielleicht kann mir als Gitarristen mal jemand verständlich erklären, was es mit diesem Groove auf dem Bass nun auf sich hat :gruebel:.
 
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Ich kann in dem Zusammenhang nur folgendes Video empfehlen:
 
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Hi Supra,
ich glaube, das mit dem groove dauert etwas länger ...

... hier mal schon ein paar ganz gute Annäherungen:
https://www.musiker-board.de/musikwissenschaft-muth/366442-ist-groove.html

Es gibt sehr viele verschiedene Empfindungen, was groove ist und es gibt eine große Anzahl von Beispielen, wo groove sich völlig anders äußert.

Nenn mal ein paar Bands und poste oder verlinke mal ein, zwei songs, die in Deine Richtung gehen und die für Dich grooven. Dann kommt man dem schneller nahe als dass man im großen und ganzen versucht, ne Definition zu finden ...

Herzliche Grüße

x-Riff
 
... Es gibt sehr viele verschiedene Empfindungen, was groove ist und es gibt eine große Anzahl von Beispielen, wo groove sich völlig anders äußert. ...
jupp. deshalb habe ich den thread mit ergänzung in dieses sub verschoben. denn das hat, instrumentenbezogen, gaaanz viel mit spieltechniken zu tun. andererseits ist es imho aber auch zu platt, groove an der zuständigkeit/dem zusammenspiel von bass&drums festzumachen ;). obwohl das bei einem großteil der zeitgenössisch/populären musik vll. so offensichtlich erscheinen mag.

edit: so überwiegend rein "moderativ" lasse ich´s dann doch nicht stehen. @
... Also, vielleicht kann mir als Gitarristen mal jemand verständlich erklären, was es mit diesem Groove auf dem Bass nun auf sich hat :gruebel:.
practice:
  • höre dich in die gängigen paradedisziplinen des grooving bass ein: z.b. funk, motown ... manches erscheint schwer und unerreichbar (slaporgien müssen allerdings nicht charakteristisch sein - oft reicht ein spritzer mag(g)i(e) in der suppe ;))
  • enter the ivory tower :D: https://www.musiker-board.de/bass-s...im-jazz-spielen-walking-bass-wechselbass.html. der begriff groove wurde m.w. mit dem jazz "geboren". wie auch der vamp als onkel des hook. damit wären wir bei meinem ollen
  • https://www.musiker-board.de/plaude...d-basslines-als-hook-alten-neuen-hits-14.html. such dir vll. ein paar songs ´raus, bei denen du spontan den bass als "groovy" empfindest. das kann sogar seven nations army sein (auch wennes nur ´ne oktavierte gitte ist - alle nicken mit dem kopp wenn bass, gitte und gesang den grundton kollektiv auf dem schlagzeug vergewaltigen :p).
mal so in abwandlung des spruchs: bass(groove) makes people dance. wir sind ja wohl bei der der zeitgenössisch/populären musik ;)
 
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Zwar wird der Bass (zumindest vorläufig) "nur" mein Zweitinstrument bleiben, trotzdem möchte ich direkt von Anfang an das vernünftig machen, sonst kann ich es gleich lassen.
Da auch von mir der sehr allgemein gehaltene Tip: schau es dir bei den Großen ab. Ich finde grove hat nicht selten auch mit dem Weglassen von Uwichtigem zu tun. Ein bodenständiger groove ist selten wirklich detailliert... aber das muss kein Ausschlusskriterium sein. Wenn man sich Anotherone Bites the Dust oder einfach We will rock you anguckt und das mal mit dem Gefrickel vom Pastorius' Chicken vergleicht... beides grooved aber der Arbeitsaufwand ist schon krass unterschiedlich :D

Generell noch ein Tip für Dich: willkommen in der Basswelt! Vergiss die Youtubehelden. Bei Gitarristen kann man einiges an Wettkampf nachvollziehen, das liegt ein bisschen in der Natur und dem Rollenempfinden vom Instrument und Spieler... aber Bassisten, die für ihre beeindruckendes Technik Show-Off den Groove vernachläassigen haben mich schon oft auf falsche Wege geführt.
 
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Erst einmal Danke für die Antworten. Werde die Links auf jeden Fall mal durchgehen und mir die ganzen Tipps durch den Kopf gehen lassen. Aber scheinbar passieren manchmal doch noch Wunder. Habe noch gestern Abend auf meine Kleinanzeige tatsächlich eine Reaktion bekommen. Ein Vollblutbassist, der meine kleine Einsteigerband gerne unterstützen bzw. mitmachen möchte. Wenn das klappt, das wäre natürlich der Oberhammer :D. Selbst wenn es dann doch nicht klappt ihn fest zu gewinnen, immerhin kann er mir dann mal ein paar Kniffe zeigen :D.
 
Hi Supra - das hört sich super an!

Meine Erfahrung mit groove ist eben weniger, was man spielt (das spielt natürlich auch eine Rolle), sondern mehr, wie man es spielt.
Und da ist jemand, der Dir gegenüber sitzt und sagt bzw. zeigt: spiel das mal so ... oder setz mal nicht auf der 1 ein sondern auf dem und ... einfach Gold wert, weil genau das über die schriftliche Form und in einem Forum kaum leistbar ist.

Zudem kann man mit einem menschlichen Basser gegenüber natürlich auch an einem konkreten groove für einen song basteln - da bekommt man dann Schritt für Schritt mit, was alles zu einem groove dazu gehört - und wenn man dann mal ne Session mit dem drummer hinbekommt, dann kann es richtig abgehen ...

Herzliche Grüße

x-Riff
 
für mich hat Groove auch immer viel damit zu tun die Töne genau richtig lang zu spielen, Stakkato/Legato passend zu spielen usw... Selbst vermeintlich einfache Bass Riffs können im Detail dann doch sehr schwer zum grooven zu bringen sein. AC/DC sind da immer wieder ein gern genommenes Beispiel. Einfach wird es eigentlich kaum mehr, ist aber trotzdem schwierig so treibend zu spielen wie die Jungs das immer machen.

Hier mal was sehr grooviges in meinen Ohren (& Augen), aber eine komplizierte Bassline:
https://www.youtube.com/watch?v=u_AI2v-4DTs

Einfach, aber sehr effektiv:
https://www.youtube.com/watch?v=4wOoLLDXbDY

Und bei dem hier kann man sich ganz gut abgucken wie er die Songs phrasiert und wodurch die Bassläufe leben.
https://www.youtube.com/watch?v=FDKDdVilQT4
 
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"Was ist Bass-Groove eigentlich?" Das ist keine so einfache Frage, über die ich mir auch schon den einen oder anderen Gedanken gemacht hab.

Vielleicht kann man es allgemein ja so formulieren: Groove ist die Eigenschaft des Basses, das Musikstück zum einen rhythmisch mit dem Schlagzeug zu tragen, zum anderen so zu ergänzen, dass es einen eigenständigen Charakter entwickelt und den Zuhörer mitnimmt. Hat also nicht viel mit Melodie zu tun, sondern mehr mit Rhythmus und Timing. Das kann ganz einfach passieren, zum beispiel mit Grundnoten-Vierteln oder -Achteln, oder eben mit ausgefeilten Funk-Lines. Wichtig ist einfach nur, dass es perfekt in das Musikstück passt und eine Verbindung zwischen Schlagzeug und dem Rest der Band schafft.
 
hm ...
"groove" heißt vor allem Pausen oder akzentuiert zu spielen ...
"groove" ist manchmal just in time, manchmal laid back, machmal bouncend ...
"groove" heißt, den nächsten Ton wie den davor zu spielen, egal ob GAnze oder 16-tel auf 160 ... ;-)
"groove" heißt Bass zu spielen und zu verstehen ...
"groove" ist das, was deine Finger machen ...
"groove" ist ein feeling, das man als Bassist hat ...
"groove" ist "auf die Töne draufsetzen" ...
"groove" heißt den Bass, die Saiten zu streicheln oder auf das Teil einzudreschen ...

die Töne sind halt nicht identisch. Sie sind immer etwas genau oder eben nicht.
Grooven tun Bassmann und Drummer gerne zusammen (gerade was bouncen angeht), wobei der zweite in der Regel lernfähig ist ;-)
du musst wirklich eine Bassline fühlen, auf deinen Bauch hören und den entscheiden lassen, was groovt, möglichst wenig spielen (was aber dann immer noch viele scharze Kartoffeln auf fünf Linien bedeuten kann) aber zum richtigen Zeitpunkt da sein

schwer zu sagen ...
... möge der groove mit dir sein

ciao
Andreas
 
ehrlich gesagt, ich halte nichts von Gitarristen,welche auf einmal(warum auch immer)Bassist werden wollen, den GROOVE musst "im Blut" haben, das kann man nicht erlernen,entweder hast du das oder nicht.
 
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ehrlich gesagt, ich halte nichts von Gitarristen,welche auf einmal(warum auch immer)Bassist werden wollen, den GROOVE musst "im Blut" haben, das kann man nicht erlernen,entweder hast du das oder nicht.

Seh ich zum Beispiel anders. Es mag sein, dass man zum Bass einen anderen Zugang braucht als zu einer Gitarre, und dass Bass als einfache "Grundton-eine-Oktave-drunter-Gitarre" betrachtet und gespielt dem Ganzen nicht gerecht wird. Und klar, nicht jeder wird zum Groove-Gott, aber nur weil man vorher Gitarre gespielt hat heißt das doch noch lange nicht, dass man sich automatisch für den Bass disqualifiziert.
Man kann lernen zu Grooven. Und das hat nichts mit dem gespielten Instrument zu tun. Zum Thema was genau einen spezifischen Groove ausmacht, kann man Bücher schreiben.

Ich würde mal sagen, Kontrolle über Notenlänge, Dynamik/Anschlagstärke, Akzentuierung spielen eine sehr wichtige Rolle (achja, deadnotes sind auch ziemlich praktisch). Alles Dinge die man üben kann.
 
ist "nur" meine Erfahrung.:evil: Klar irgend wie, grundtone wird man schon spielen können,aber GROOVE ist in dir und diese Kleinigkeit macht unterschied zw.einem Guten und anderen Basser aus.Das habe ich gemeint.
Z.b. ich habe seit ich 5-6 Jahre alt war, in den Bass verliebt (gitarre kann ich auch und schlagzeug spielen,aber bin kein Gitarrist oder Schlagzeuger)Jetzt ist eine krankhafte abhängigkeit draus geworden:D und macht immer noch Spass.

möge der groove mit dir sein
 
Ich kenn Gitarristen die grooven die meisten Basser an die Wand. Ich find Groove ehrlich gesagt total unabhängig vom Instrument, auch Sänger können einen Song grooven lassen, siehe guter Rap / Hiphop.
Aus meiner Sicht sind die Drums das Groove-Instrument nr. 1, gefolgt vom Bass, aber was wäre Funk oder Ska oder auch Reggae ohne die groovigen Gitarren?

Und ich finds eigentlich auch klasse wenn sich ein Gitarrist ernsthaft mit dem Thema Bass beschäftigt und ganz bewusst anders an die Sache rangehen will bzw. richtig rangehen will. Ist doch super. Das es leider mehr als genug gibt die den Bass behandeln wie eine tiefer gestimmte Gitarre ist traurige Wahrheit und klingt selten gut.
 
mein Lehrer hat es mal so ausgedrückt: Groove sind die Töne, die du nicht spielst!
 
Als Pianist und neuerdings auch Bassist (beides Jazz) hab ich in Rhythmusgruppen schon zu ziemlich alles erlebt: von atemberaubend gut bis anfängermäßig schlecht, wobei ich dazu sagen muss, bisher nicht mit Profis zusammen gewirkt zu haben.

"Groove" ist ein Schlagwort, was in unterschiedlichen Beziehungen Verwendung findet. Manche meinen damit einfach nur einen präzisen Drummer, der seinen Stiefel runterspielt. Andere meinen damit, wenn ein Pianist oder Gitarrist schön sauber getimed ein Pattern (im Sinne von Anschlagen eines Akkords auf bestimmte Zählzeiten) von sich gibt - was meiner Meinung nach zumindest im Jazz genau das Gegenteil von erwünscht ist. Wieder andere Leute meinen damit knackige Basspattern, wie man sie im Funk oder Blues häufig sieht.

Meiner Meinung nach ist es aber etwas zu kurz gegriffen, das Rhythmusgefühl einzelner Musiker herauszugreifen und besonders anzupreisen, wenn jemand in der Lage ist, dasselbe Schema fortlaufend zu wiederholen ohne dabei Fehler zu machen. Natürlich ist es für den Anfänger oder Leute, die mit weniger Gefühl für Timing gesegnet sind als andere (hab mal einen Dozenten erlebt, der aus Spaß gerne mitten drin das Tempo oder Timing ändert, aber das original im Kopf weiterlaufen lässt, um dahin zurückzukehren) auch eine Schwierigkeit, Dinge sauber, quasi maschinell von sich zu geben.
Und man sollte das als ersten Schritt auch gut einüben.
"Groove" heißt für mich aber, dass man Zählzeiten im Gefühl hat und auch mal Dinge sinnvoll drum herum entwickeln kann. Eine gute Rhythmusgruppe lebt schließlich auch davon, Dinge zu variieren und dabei aufeinander zu achten und einzugehen.

Weiter oben steht der Tipp, sich mal die Großen anzusehen. Sicherlich eine Maßnahme. Ich wäre nur bei der Auswahl vorsichtig. Pastorius verwirrt den Laien schnell mit dem ganzen drumherum an Melodien, Flageoletts usw. Dann würde ich mir lieber auf der einen Seite einen Slapkönig wie Marcus Miller ansehen und darauf achten, wie 8-tel bzw. 16-tel Grundbeat durch Weglassen oder Ergänzen variiert werden. Einen Dave Holland oder Ron Carter darf man sich auch mal ansehen und darauf achten was er neben dem Walking Bass noch für Elemente einbaut.
 
Man stelle eine riesige Portion Wackelpudding auf einen Tisch, verteile mächtige Boxen im Raum und drehe die Musikanlage auf Anschlag.
Beginnt nun der Wackelpudding in ästethischer Form hin und her zu schwabbeln könnte Groove in der Luft liegen.
Man kann den Wackelpudding auch mit einem kreischenden Haufen angetrunkener Mädels ersetzten und damit ähnliche Resultate erzielen.
Leider lässt sich damit kein Rückschluss auf die Qualität der Musik ziehen.
Die Mallorca Kneipenhits 2010 sowie der angesagteste Funk-Scheiss (hier darf man den Begriff Scheiss gerne als positives Merkmal sehen), scheinen gar identische Auswirkungen auf den Wackelpudding zu haben.
Mit steigendem Alkoholpegel und Flirtfaktor auf der Party rutschen Qualität und Erbauliches gar ganz 'unter den Tisch'.
 
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