wie spiele ich die jazzakkorde im Bass ?

Dazu ´ne Frage:
Ich hab ´ne Verdi (Bj 1963, generalüberholt)
die klingt sehr sehr schön, ganz fein und melodisch.

Aber:
Will ich im Bass derartige unorthodoxe Jazz-akkord-Kombinationen,
wie Kombi D-Dur und G-Dur ohne Grundton usw.,
dann klingt das nicht stimmig.
Manche Kombis gehen, manche nicht.


Danke für gute Antworten und freundliche Grüsse

peter


Anmerkung der Moderation:

Wir würden hier gerne zwischen Technik des Akkordeons und Spieltechnik trennen, da die beiden Fragestellungen deutlich unterscheidliche Bereiche betrifft und gemischte Antworten vermutlich eher geeignet sind Verwirrung zu bringen, als Klarheit.

Deshalb haben wir den Text der sich auf die bauwesie des Akkordoens bezieht als separate Technikfrage in den Technikbereich verlagert. Und entsprechend bitte auf die Akkordeontechnik im dortigen Faden antworten:


https://www.musiker-board.de/thread...3-jazzakkorde-im-bass-klingen-komisch.634307/

merci fürs Verständnis - maxito
 
Grund: KAnmerkung der Moderation eingefügt
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Peter,

willkommen im Board!

wie Kombi D-Dur und G-Dur ohne Grundton usw.,
Mir ist nicht ganz klar, was Du meinst:
D-Dur (d+fis+a) und G-Dur ohne Grundton (h+d)
ergäbe nach meiner "Berechnung" die Töne d+fis+a+h. Diesen Akkord würde man D6 nennen.

Würde ich auf dem Akkordeon dann als Kombination von D-Dur und H-Moll spielen, das paßt dann 100 % und klingt auch so, wie ein D6 nun mal klingt.


Kann das sein, dass diese Verdi eine "alte harmonische Stimmung" hat,
und deshalb soölche temperierte moderne Kombinationen nicht klingen.

Es kann (!) sein, daß die Verdi noch 4stimmige Sept-Akkorde (mit Quinte) hat - das steht vielen der einschlägigen Jazz-Akkord-Kombinationen im Wege, das hat aber nichts mit der Stimmung an sich, sondern mit einem potentiell störenden Zusatzton zu tun.

Ansonsten:
An der "harmonischen" Stimmung allgemein dürfte es nicht liegen - ich würde da nichts umstimmen lassen, wenn sie gut klingt!
Ich weiß auch nicht, was es mit dieser angeblich besonderen Stimmung (man hört ja bisweilen davon) auf sich haben soll.
Die Verdi ist ja ein chromatisches Akkordeon, somit für alle Tonarten geeignet und deshalb muß sie wohltemperiert/gleichschwebend gestimmt sein.
So einen Luxus wie "perfekte Quinten" oder Terzen kann man sich nur auf diatonischen Instrumenten leisten, weil sie ohnehin auf wenige Tonarten beschränkt sind.

Der unschöne Klang mancher Akkord-Kombinationen ist eher ein grundlegendes Akkordeon-Problem: Weil die Akkordtöne alle innerhalb einer einzigen Oktave liegen, sind die Voicings solcher Kombinationen oft sehr unvorteilhaft.
Beispiel: Einen Major7-Akkord spielt man in der Regel so, daß die sich reibebenden Töne (hier: Grundton und die evtl. nur einen Halbton daneben liegende große Septime auf dem Klavier in der Regel "voneinander entfernt" gespielt werden, d. h. fast eine Oktave Abstand voneinander haben und sich so nicht reiben. Auf dem Akkordeon liegen diese Töne meist direkt nebeneinander.

Allgemein werden die Terzschichtungen durch den "Stradella-Knick" in eine einzige Oktvave zusammengepfercht. Zudem spielt man auf dem Klavier meist nicht alle Töne und/oder benutzt recht offene, luftige Voicings.
Auf dem Stradella-Akkordeon ist aber alles eng zusammengedrängt, das klingt oft nicht sehr gut, selbst, wenn die Töne an sich stimmen.

Um beim einfachen Beispiel maj7 zu bleiben:
Ich glaube, Deine Verdi-Akkorde müßten beim g als tiefstem Ton beginnen.
Gmaj7, gespielt als G-Dur + H-Moll, sollte angenehmer klingen (weil g und fis fast eine Oktave auseinander liegen).
Fmaj7 hingegen, gespielt als F-Dur + A-Moll, etwas gedrängter, weil f und e direkt nebeneinander liegen.

Bei mehreren beteiligten Tönen wird der Effekt immer dramatischer.

Oft ist es auch gut, einfach Grundtonlose Voicings zu spielen, bzw. den Grundton nur im Baß zu haben.
Beispiel: Am7 als A im Baß und C-Dur-Akkord. Klingt aber nur wirklich schön, wenn Baßton und Akkord zusammen erklingen, bei Hum-Ta-Ta hört man eben doch C-Dur statt Am7.

Viele Grüße
Torsten


Edit:
Vielleicht noch ein kleines anschauliches Beispiel: ein Fmaj9-Akkord in üblicher Terzschichtung und die "gequetschte" Stradella-Variante:

Stradella-Quetschung.png
 
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Kombi D-Dur und G-Dur ohne Grundton
Mir ist nicht ganz klar, was Du meinst:
D-Dur (d+fis+a) und G-Dur ohne Grundton (h+d)
Ich vermute, es geh eher um die D- und G- Durakkorde ohne Grundbass. Denn wie willst Du auf dem Standardbass den G-Akkord ohne Grundton greifen, außer Du greifst zum D-Akkord noch die H- und D- Grundbässe dazu ...

Es kann (!) sein, daß die Verdi noch 4stimmige Sept-Akkorde (mit Quinte) hat
das war auch meine erste Vermutung.

Oft ist es auch gut, einfach Grundtonlose Voicings zu spielen, bzw. den Grundton nur im Baß zu haben.
... oder links "Standardakkkorde" zu verwenden und die speziellen Zusatztöne ich die rechte Hand zu packen. Möglichkeiten gibt es viele ...
 

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