wie teuer darf eine Proberaum sein???

  • Ersteller colombina
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Bei uns isses inzwischen echt schön :rolleyes:
An unsere Anfangszeiten in stundenweise mietbaren und mit allerlei Gerätschaft ausgestatteten Räumen -es gab derer 5, und man probte selten 2mal hintereinander im selben Raum- erinnere ich mich allein deshalb schon recht gern, weil das seinerzeit für uns die einzige machbare Probemöglichkeit darstellte. Bezahlbar war der Spaß irgendwie auch, da wir maximal einmal pro Woche für 2-3 Std. probten (derzeit soll die Stunde dort wohl zw. 8,- € und 11,50 € kosten... http://www.in-my-street.de/)
Nach einer Weile nahmen wir das Angebot einer befreundeten Band an, als (weitere) Untermieter in ihrem neuen Proberaum zu fungieren. Hier waren wir nun 5 (!) Bands, die sich abhängig von ihren Probezeiten an der Gesamtmiete beteiligten. Die Raummiete war insgesamt völlig überteuert, unser Anteil für Freitagnachmittag/-abend/-nacht betrug etwa 50 € im Monat. Im Vergleich zu den Stundenpreisen zuvor war es jedoch eine Verbesserung, zumal wir hier nun obendrein mehr eigenes Equipment, aber teilweise auch Zeug der anderen Bands benutzen konnten (bzw. aus Platzgründen dazu gezwungen waren). Dies ging so ca. 2 Jahre lang, in denen sich die äußeren Bedingungen im Kellergewölbe rund um den Raum nach und nach derart verschlechterten, dass es sich hierbei zuletzt mehr um eine nach Pisse und ranzigen Abfällen stinkende Tropfsteinhöhle als um einen Musikerkeller handelte. Dies war unter anderem dem Umstand geschuldet, dass sich der Vermieter exakt null um Dinge wie Müllbeseitigung oder Instandsetzung der bis zur Unkenntlichkeit verstopften sanitären Anlagen in seinem Objekt kümmerte. Und just zu der Zeit im vergangenen Frühjahr, als wir stark mit dem Gedanken liebäugelten, uns um einen eigenen Proberaum zu kümmern flatterte unserer Hauptmieterband (und all den anderen Hauptmietern der etwa 10 Musikerkellerräume) eine kurzfristige Kündigung ins Haus...
Nun hatten wir schnell die Befürchtung, so bald nichts zu finden, das sowohl von der Lage als auch finanziell akzeptabel bzw. machbar wäre. Doch der Zufall wollte es anders, und so stieß ich schon nach kürzester Zeit auf insgesamt 3 potentiell realisierbare Angebote. Entschieden haben wir uns schließlich für einen von 20 unterschiedlich großen Proberäumen in einer vollständig umgebauten ehemaligen Gewerbehalle, die kostspieligste der 3 Varianten, doch diese Wahl haben wir bis heute nicht im geringsten bereut. Es handelt sich um einen 30m² großen, 24/7 bespielbaren Raum, den wir uns hälftig mit einer anderen Band teilen. Unser Mietanteil inkl. Heiz- und Stromkosten beträgt 174,- €, die aber in Anbetracht der nahezu perfekten Probebedingungen völlig angemessen sind. Ich möchte bezweifeln, dass es in meiner Region vergleichbar hochwertige Mietproberäume gibt (Raum-in-Raum-Bauweise, schräge Raumgeometrie, Akustiksegel). In Anbetracht dessen konnte man zum Zeitpunkt unseres Einzugs zu Recht von den sprichwörtlichen Perlen und Säuen sprechen :D , doch die dortigen Bedingungen waren von Beginn an ein derartiger Ansporn für uns, dass ein Vergleich zwischen unseren Fähigkeiten zu Beginn des letzten Jahres und heute tatsächlich einen heftig gewaltigen Unterschied offenbart. Und wir werden noch besser... ... :great:

Verzeihung für den Umfang dieses Referats, ich bin wohl irgendwie ins Plaudern geraten :p
 
antipast schrieb:
iAber die Realität sieht mal so aus, dass einem selten was geschenkt wird.

Die Realität ist, dass Notlagen gerne ausgenutzt und überzogene Forderungen gerne gestellt werden. Die geringe Bereitschaft etwas angemessen zu bezahlen ist aber im Prinzip desselben Geizes Kind.

Wir zahlen pro Kopf 27,50 und sind 6 Leute. Für unseren Drummer, der als Buchhalter nicht gerade üppig verdient, ist das nicht wenig.

Für Schüler ist das definitiv zu teuer. Da würde ich davon ausgehen, dass jeder von den Musikern höchstens 10 Euro im Monat aufbringen kann. Bei einer 5 Mannband also 50 Euro.

Eine Hobbyband aus berufstätigen Leuten wird die 100 Euro aufbringen können und bei guter Lage und gutem Zustand auch gerne zahlen.

Bei einer professionellen Tanzkappelle mit vielen Gigs auf Abschlussbällen und Hochzeiten sieht das noch anders aus, für die sind 100 Euro "Peanuts", zumal sie die dann auch noch als laufende Kosten absetzen können.
Wenn ich einen Proberaum vermiete stellt sich die Frage, will ich junge Talente fördern oder einfach nur Geld verdienen ? In letzterem Falle nimmt man die Tanzband, muß man aber damit rechnen, dass der Kunde auch Ansprüche stellen wird.

Ich würde aber auch erstmal prüfen, ob der Raum wirklich geeignet ist für den Zweck. Viel Hobbymusiker haben erst nach Feierabend Zeit und auch bei geeigneter Dämmung kann Lärm nach aussen dringen.
 
Iglorion schrieb:
Und wenn ich bischen Drummen will....dann geh ich einfach rein^^
Wem gehören die? Der Kiche? Oder hat sie einfach mal jemand dort aus versehen vergessen? :D
Ich weiß ja nicht ob ich sowas dort abstellen würde.
 
jemflower schrieb:
.
Wir zahlen pro Kopf 27,50 und sind 6 Leute. Für unseren Drummer, der als Buchhalter nicht gerade üppig verdient, ist das nicht wenig.

Für Schüler ist das definitiv zu teuer. Da würde ich davon ausgehen, dass jeder von den Musikern höchstens 10 Euro im Monat aufbringen kann. Bei einer 5 Mannband also 50 Euro.

Keine Ahnung, wie die Taschengeldquote heute so liegt....wäre mal ne interessante Umfrage.

Allerdings sollte jedem, der sich für die Musik entscheidet, vorher schon klar sein, dass er sich - solange er nichts damit verdient - eben ein teures Hobby ausgesucht hat .Da ist die Miete nur ein relativ geringfügiger Teil. Es fängt ja schon beim Equipment an. Mit weniger als 1000 Euro für die Grundausrüstung kommt man ja selten weg. Gegebenenfalls kommt noch Unterricht dazu, Bücher usw... das sind alles Kosten, die man einkalkulieren sollte, bevor man in den Laden geht und ein Drumset o.Ä. kauft.
jemflower schrieb:
Wenn ich einen Proberaum vermiete stellt sich die Frage, will ich junge Talente fördern oder einfach nur Geld verdienen ? .
Die wenigsten Vermieter wollen natürlich ausschließlich junge Talente fördern - da hast Du wohl recht. Warum auch? Ein Vermieter ist halt auch nur Jemand, der zufällig einen ungenutzten Raum besitzt (der auch ihm meistens Kosten bereitet) und selten ein Kunstmäzen. Zumal das Talent in den Anfangsjahren ja auch häufig nicht immer sofort für jeden zu erkennen ist. Bleibt also zu hoffen, dass die Eltern die Begabung ihres Nachwuchses zu schätzen wissen und 20-30 Euro zusätzlich im Monat in ihr Wunderkind investieren (es ist ja auch zu ihrem eigenen Schutz - denn ansonsten wird wohl zu Hause der Amp aufgedreht).

Zum Trost: Je länger man Musik macht und je mehr Musiker man kennenlernt, desto leichter findet man auch einen adäquaten Proberaum. Gute Kontakte sind für Musiker unerlässlich. Irgendwann geht es meistens von ganz allein.
 
30 € für 6h kommt darauf an ob der leer ist oder eqipment da sist und du vertrag gemach hast wegen Beschädigung
 
NIX!

Jugendzentren!

wir müssen halt den einen oder anderen GIG machen, kriegen dafür aber auch geld!
 

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