Wie ungerade Taktarten zählen?

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ShreDT
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Hey MusikerBoard,
ich übe momentan Breaking All Illusions von Dream Theater. In dem Lied gibt es ziemlich viele Taktwechsel, u.a. 4/4, 9/8, 7/8, 6/4, etc.
Mit 6/4 Takt komme ich gut zurecht, zähle dabei einfach von 1-6. (bzw. weniger mitzählen als vielmehr mit dem Fuß mittippen)
Das Problem besteht bei den 9/8 bzw. 7/8 Takten, wie kann ich solche Takte halten?

Bei 9/8 einfach 9 mal mit dem Fuß tippen ist relativ ermüdend bei höheren Geschwindigkeiten. Außerdem finde ich es ziemlich schwierig das Tempo mit dem Fuß für einen Takt zu verdoppeln und dann wieder zu halbieren. -> | 4/4 | 9/8 | 4/4 |

Wenn ich nur jeden zweiten Schlag in den 9/8 Takten tippe ist mein Fuß im nächsten Takt der in 4/4 ist bei der 1 in "Offbeat"-Position, was mich dann erst Recht rausbringt. :rolleyes:

Wie spielt man solche Songs am besten das man bei vielen Taktwechseln nicht rauskommt?? :eek:

Lg Shredt
 
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Wenn ich nur jeden zweiten Schlag in den 9/8 Takten tippe ist mein Fuß im nächsten Takt der in 4/4 ist bei der 1 in "Offbeat"-Position

Du musst die Bewegung des Fußes nach den ungeraden Taktenden per "Achtel-Doppeltritt" umkehren, dann klappt es mit einiger Übung:

R= Fuß runter h = Fuß Hoch:

7/8:

1-+-2-+3-+-4 / 1+ ............
R-h-R-h R h R / R h R h R


9/8

1-+-2-+3-+4-+-5 /1+ ............
R-h-R-h R h R h R/ R h R h R
 
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Keine Ahnung, ob ich da wirklich helfen kann, weil ich mit ungeraden Takten und Wechseln so keinerlei Probleme habe. Mir fällts rein koordinationsmäßig deutlich schwieriger, den Fuß oder irgendwas anderes im Takt mitzubewegen, weil ich einfach so durchspiele. Normalerweise zähle ich auch gedanklich gar nicht mit.

Vielleicht hilft es, solche Stellen mal im Blindflug zu spielen, also einige Takte lang gar nicht festlegen zu wollen, wo die 1 ist. Den Song kenn ich aber nicht, es könnte auch sein, dass das hier nicht praktikabel ist, z.B. wenn immer nur ein einzelner "falscher" Takt eingestreut wird.

Oder bei einem 9/8 auf der neunten Achtel (bzw. der 5) nicht tippen.


Als einfacher Song zu 7/8 fällt mir grad Colossus von In Mourning ein. Ist auf youtube halt gesperrt ...
Der ganze Song ist in 4/4 gehalten, der Refrain durchgehend in 7/8, bis auf den letzten Takt. Da lässt sich gut folgendermaßen mitzählen:
|...|...|..|..
|...|...|..|..
usw... Punkte sind 16tel. Striche die Taktschläge, die ich "mitzähle"
 
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Hey MusikerBoard,
Taktwechsel
Du musst die Bewegung des Fußes nach den ungeraden Taktenden per "Achtel-Doppeltritt" umkehren....
was Hans vorschlägt macht sinn:
das ist indem fall sogar genau das was die basedrum im Intro spielt. Hör beim Song mal genau hin.

Keine Ahnung, ob ich da wirklich helfen kann, weil ich mit ungeraden Takten und Wechseln so keinerlei Probleme habe. Mir fällts rein koordinationsmäßig deutlich schwieriger, den Fuß oder irgendwas anderes im Takt mitzubewegen, weil ich einfach so durchspiele. Normalerweise zähle ich auch gedanklich gar nicht mit.
Das geht mir ähnlich, ich zähle meist nichtmehr, im hinterkopf läuft das einfach so mit. Ist quasi schon automatisiert. Aber wie man wo zählt ist schon wichhtig zuwissen, auch aus betonungsgründen.

bei dem Song hier (du hättest kurz ins Intro reinhören sollen), müsste der anfang so aussehen:
4/4 9/8 4/4 4/4 7/8
4/4 9/8 4/4 4/4 9/8
etc. pp.
Das ist natürlichh fürn anfang schon anstrengender als wenn es durchgängig ein 7/8 oder weiß gott was hat.


Lg
Max
 
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Vielen Dank für eure Antworten,
die Idee von Hans ist vermutlich die beste Möglichkeit in dem Fall :great:
Wobei Mr. Bongos Vorschlag bei 9/8 die 9te Achtel nicht zu tippen und den Fuß länger in der Luft zu lassen auch gehen würde, dabei setz ich momentan aber immer noch zu früh in den 4/4 Takt ein :rolleyes:

Meiner Meinung nach sollte man allerdings schon „aktiv mitzählen“ auf welche Art auch immer, mit Fuß tippen, headbangen, etc.:D
Bei mir ist es aktuell so, dass ich einzelne Rhythmusfiguren, wie Triolen, Sechzehntel-Rhythmen, etc. nichtmehr auszähle, weil ich weis wie sie klingen.
Aber um den Takt halten zu können und nicht schneller/langsamer zu werden bei leichteren/schwereren Songstellen finde ich es momentan einfacher mit dem Fuß mit zu tippen welcher die Geschwindigkeit vorgibt.

Jetzt weis ich ja zum Glück wie ich den Song am besten übe, ich glaub das wird ne Weile dauern bis der sitzt :D

Lg Shredt
 
Meinen Fuß halte ich dabei eher still....

Mir helfen persönlich zwei Dinge bei ungeraden Takten und Talktwechseln:

1. nicht mit Zahlen zählen sondern mit Worten . Ich verwende das indische Konokol Prinzip

1 = da

2 = ta ka

3 = ta ke ta

4 = ta ka di mi

2. Einen 5er denke ich z.b. in 2 und 3 oder 3 und 2. Einen siebener in 4 und 3 oder andersrum. etc. Das zerlgen in kleinere Einheitendie man instinktiv im Gefühl hat hilft mir zumindest dabei. Irgedwann gehts dann eh ins automatisierte über

Ein 7er ist bei mir also z.b. entweder

ta ke ta , ta ka di mi

oder

ta ka di mi , ta ke ta ...


grüße
b.b.
 
Ich hab das damals einfach mit drumcomputer geübt, lange zu unterschiedlichen Takten gekämmt, sodass sie in Fleisch und Blut über gegangen sind. Dann ist auch das Zählen viel leichter, weil man sich auf die Taktschwere konzentrieren kann. Und dann wird selbst aus dem gefrickeltsten 7er zB ein 3+4 oder umgekehrt.

Greets
Tom
 
Eine weitere Möglichkeit ist in lang und kurz zu denken. In asiatischer Volksmusik denken die Menschen nicht in 1-2-3-4-5 etc. sie denken eher in kurz oder lang. Sprich ein 7er wäre z.B. lang, kurz, kurz, oder kurz, kurz, lang . Sprich kurz sind immer 2 Schläge und lang 3 Schläge.
 
Was ja wiederum gut mit B.Bs "Ta ka"-Gedöns zusammenpasst.
Ich mache das beim Üben auch so, dass ich in 2er un 3er Gruppen unterteile.
Wenn man dann einmal den Dreh raus hat wird aus 12-12-123 (taka taka taketa) einfach nur ta ta taaa ;-)
Ich verzichte dann normalerweise auch auf den Fuß ein zähle/takatiere laut mit.
Mein Fuß ist so auf nen gleichmäßigen 4/4 gepolt, dass es glaube ich schwieriger ist dem was anderes anzugewöhnen als ihn einfach wegzulassen.
 
Manchmal kann man schon bekanntes Einsetzen. Ich habe mal in türkischer Musik einen 10er gespielt, der 3-2-2-3 aufgeteilt war. Die einfachste Lösung für mich war Take Five (3-2):

| dida dida dum dum | dida dida dum dum |

aber einmal vorwärts und einmal rückwärts (3-2-2-3):

| dida dida dum dum ¦ dum dum dida dida |

Viele Grüße,
McCoy
 
vielleicht hilft Dir fürs Verständnis des Rhythmus auch, die Viertel (geistig) komplett in Achtel zu zerlegen. Dann würden 4/4 zu 8/8 und 6/4 zu 12/8. Insgesamt hättest Du also anstatt 4/4, 9/8, 7/8, 6/4 dann 8/8, 9/8, 7/8 und 12/8 (also quasi auf den kleinsten gemeinsamen Nenner bringen). Ansonsten kann ich Dir auch nur den Tipp geben, den Takt in Gruppen zu je 2 oder 3 Achteln zu zerlegen - vielleicht sind ja sogar die "geraden" Takte gar nicht so gerade: ein 4/4-Takt kann sich rhythmisch durchaus aus 3-3-2 Achteln zusammensetzen (z.B. im Tango Nuevo) oder es sind lauter 3-Achtel-Gruppen, die sich synkopisch über Taktgrenzen hinwegziehen oder ...
 
Also der Trick ist in jedem falle die Takte in sinnvolle (!) Einheiten zu unterteilen. Für viele Taktarten gibt es typische Gruppierungen:

4er: 12 12
5er: 123 12
6er: 123 123 oder 12 12 12
7er: 12 12 123 oder in hohem Tempi nur 1234 123
9er: 123 123 123 oder 12 12 12 123

Die fett gedruckten Zahlen sind was ich als "Schlag" spüre. Quasi eine Clave. Das könnte man mit dem Fuß mit tippen.

Wie man sieht sind es meißt 2er und 3er Gruppen.

Manchmal wird auch die Reihenfolge getauscht, zB. 123 12 12 statt 12 12 123.

Je länger die Takte werden, desto mehr Möglichkeiten der Unterteilung gibt es. Oft machen sich Bands auch einen Sport daraus völlig kryptische Unterteilungen zu denken. In anderen Kulturkreisen sind auch (für unsereins) wirre Unterteilungen üblich. Wenn ganix geht, dann Zähle ich immer in 2er und 3er Gruppen.

Wichtig ist, dass die Musik vorgibt welche Unterteilung gemeint ist. Ich würde niemals eine Unterteilung mitwippen, die nichts mit der Musik zu tun hat ... (es sei denn die Musik schwebt einfach nur ohne hörbare Unterteilung über die ungeraden Takte drüber).
 

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