Wie weit darf / Wie viel muss der Mann am Mixer eingreifen ???

  • Ersteller steinhart
  • Erstellt am
@scully:
Also die 100 € stehen schon im Verhältnis zu dem, was wir kriegen. Wir spielen auch "nur" als Hobbyband aus Spaß an der Rockmusik und sind nicht auf das Geld angewiesen, das wir für die Gigs kriegen. Es ist in unserem Fall in etwa das Doppelte, kann ich sagen ist ja kein Geheimnis.

@Boerx:
Ja, das macht keinen Sinn. Das ist es ja eben. Und die Aufnahmen zeigen schon, dass eine von drei Gitarren einfach nicht zu hören ist. Alles andere stimmt auch nach vorne, wenn auch nicht als verkaufbarer Idealklang. Habe mir gerade nochmal einen Titel angehört. Vielleicht habe ich die Diskussion auch zu allgemein gestartet. Die eigentliche Frage kristallisiert sich dann vielleicht so heraus:

Kann es technische Gründe dafür geben, dass im Original alle drei Gitarren (Akkustik, angezerrter Grundsound und Leadgit) gut und ausgewogen zu hören sind, während auf der Aufnahme die Leadgitarre nur andeutungsweise kommt? Wenn nicht, liegt es am Mixer, warum auch immer.
 
Was mit nicht einleuchten will ist das Warum?!?!

Das macht doch keinen Sinn euch nen guten Bühnensound zu mischen und dann nach vorne etwas absichtlich schlecht zu machen. Das passt nicht zusammen.

Klar macht das Sinn.
Wäre der Sound auf der Bühne schlecht gewesen, hätte die Band das bemerkt und eine Verbesserung gefordert a la "mach die Leadgitarre lauter". Einen schlechten Saalsound bemerkst du als Band aber nicht, und das war, dem Gerücht zufolge, doch der Sinn: "wir haben toll gespielt und geklungen, aber keiner hat getanzt/geklatscht". So wärt ihr auf euch selber sauer gewesen und nicht auf den Tech.

Allerdings- wenn der "Kumpel" euch jetzt anbietet, euch selber zu mischen für etwas mehr Geld, wäre auch klar, was gebacken ist.
 
Hmmmm - ich möchte auch was dazu sagen und vor allem zu einer Klärung beitragen:

1. Gage
Da finde ich nicht nur die Gage des Mixers wichtig, sondern auch Eure. Ich denke schon, dass es sein kann, dass er sich im Verhältnis zu Euch unterbezahlt fühlt. Da braucht Ihr ja jetzt nicht das Innerste nach Außen zu kehren, aber eine Größenordnung fände ich schon wichtig zu wissen. Okay - wärend ich den Post schrieb, wurde das beantwortet. Also jede/r von Euch das Doppelte von dem, was der Mixer bekommt? Finde ich nicht unangemessen, muss ich sagen. Ihr investiert ja jedenfalls mehr Zeit als er.

Vielleicht ist ja auch die Perspektive eine Sache, die man besprechen sollte. Scheint so zu sein, dass Ihr doch regelmäßig Gigs habt, Wenn er aber (immer noch) das Gefühl hat, er wäre so ne Art achtes Rad am Wagen, das ständig ersetzt werden kann, wird er natürlich auch sein Engagement in Grenzen halten. Dazu würde auch die "Muskelprobe" passen - entweder rein oder raus - vielleicht will er´s einfach wissen.

2. Können oder andere Beweggründe
Geht mal selbstständig der Quelle nach, die behauptet, er hätte das absichtlich gemacht. Zur Not ladet den zu einem gemeinsamen Gespräch ein. Der Mixer sollte schon die Mögichkeit haben, dazu Stellung zu nehmen. Alles andere könnte auch Mobbing sein.

So wie ich das mitbekommen habe, spielt Ihr viele Covers und die ziemlich nahe am Original.
Da erwarte ich persönlich schon von einem Mischer, dass er sich das draufschafft, um seinem Job nachzukommen - nämlich für das richtige Mischungsverhältnis in Richtung Publikum zu sorgen.

Natürlich können da Leadsheets mit Angaben wer wann welches Solo spielt eine wichtige Hilfe sein.
Habt Ihr sowas oder wißt Ihr das eh?

Alternativen
Wer käme denn da sonst noch in Betracht? Was würden denn andere Anwärter geldlich nehmen wollen und kennt Ihr da welche?

x-Riff
 
Klar macht das Sinn.
Wäre der Sound auf der Bühne schlecht gewesen, hätte die Band das bemerkt und eine Verbesserung gefordert a la "mach die Leadgitarre lauter". Einen schlechten Saalsound bemerkst du als Band aber nicht, und das war, dem Gerücht zufolge, doch der Sinn: "wir haben toll gespielt und geklungen, aber keiner hat getanzt/geklatscht". So wärt ihr auf euch selber sauer gewesen und nicht auf den Tech.

Allerdings- wenn der "Kumpel" euch jetzt anbietet, euch selber zu mischen für etwas mehr Geld, wäre auch klar, was gebacken ist.

Nö es macht keinen Sinn. Mit dem Sound nach vorbe fällt und steht mein Ruf als Mischer und damit auch meine weiteren Jobs. Es ist ein leichtes den Monitorsound so zu manipulieren, dass es einer Anfängerband nicht wirklich auffällt es aber ein Zusammenspiel ziemlich ruiniert. Zumal ich den Bühnensound leichter als Fehler der Band darstellen kann.

@steinhart

Ohne die Aufnahme und das Konzert selber gehört zu haben kann das hier von uns eigentlich nicht beurteilt werden.
Aus meiner eigenen Erfahrung als Mischer weiß ich aber auch, dass das eigene Instrument prinzipiell zu leise ist ;-)
 
Aus meiner eigenen Erfahrung als Mischer weiß ich aber auch, dass das eigene Instrument prinzipiell zu leise ist ;-)

:great: Unterschreibe ich !!! Das halte ich für ein Fundamentalpostulat !!! :great:

Also nochmals vielen Dank für die Hinweise von Euch allen. Wir werden das alles auswerten und klären, daran ist uns gelegen. Klar, dass es nur aus meinen/unseren Beschreibungen schwierig ist, ein komplettes Urteil abzugeben. Wenn ich darf und kann (in den nächsten Tagen) kann ich ja mal einen repräsentativen Ausschnitt (1 min oder so) vorstellen. Momentan schaffe ich das aber nicht.

Gruß steinhart
 
Aber noch eine Frage sei gestattet. Tobse meinte an einer Stelle, dass wir mit 100 € recht wenig bezahlen. Ist das denn wirklich so ? Der Mann kommt um 16 Uhr, baut mit uns zusammen auf und mixt dann insgesamt, in diesem speziellen Fall 3 Stunden Gig und räumt mit uns zusammen das Zeug wieder in den Probenraum. Die Pausen rausgerechnet sind das sagen wir mal knapp 6 Stunden Arbeit, also immerhin fast 17 Euro Stundenlohn rein NETTO auf die Hand ???


Meine Herren - da weiß ich ja garnicht, wie ich's am besten anfange. Hier ein paar Beispiele:
Die Pausen rechnen wir aber nicht raus...
Auf 'ner Hochzeitsfeier spielt die Band netto vielleicht vier Stunden, ist aber den ganzen Tag vor Ort - dürfen die dann auch nur für die Spielzeit kassieren? :D
17 Euro sind ok für 'ne Putze...
Gelobt sei die Schattenwirtschaft...
Mischen gerade noch, aber zusätzliches Geschleppe für das Geld...
Warum kostet dann der Elektriker 36.- die Stunde...
:D:D:D

Je nachdem, wann der Gig beginnt wird's wohl irgendwas zwischen zwei und vier Uhr morgens, bis der Tech sich wieder auf den Heimweg machen kann. Und dafür 100.- Steine?

Da ich nur gelegentlich andere Bands mische, sehe ich die Sache zwar mehr aus der Sicht des Musikers, aber selbst ich als Amateur würde für 'nen Hunni frühestens zum Soundcheck antanzen, maximal den FoH verkabeln, den Gig mischen, nach den drei Stunden die Kohle einstecken und wieder nach Hause fahren. Selbstredend überhaupt nur, wenn die Fahrt hin und her meinen Diesel nicht dazu veranlasst, den halben Tank leer zu schlürfen.

Es sein mal dahingestellt, ob Ihr den Tech überhaupt schwarz bezahlen könnt, aber für den geforderten Zeit- und Arbeitsaufwand muß da m.E. deutlich mehr rüberkommen.


der onk mit Gruß
 
@Onk
War vielleicht nicht so gut, den Stundensatz so auszurechnen. Aber ich meine, dass Du das Verhältnis sehen solltest. Wir haben ja auch nicht extrem dran verdient, wie ich unten geschrieben habe. Außerdem war der Zeitaufwand nicht so extrem und wenn zwischen Soundcheck und Gig drei Stunden Pause sind, die JEDER für sich selbst in seinem Heimatort nutzen konnte, rechne ich sie schon raus. Das konntest Du natürlich nicht wissen.
 
zu technischen Gründen warum eine Gitarre im Orginal lauter gewesen sein Könnte als auf dem Livemitschnitt:
ich als techniker bemühe mich immer, auf der Haupttanzfläche den Besten sound hinzukriegen und verlasse deshalb ab und zu den Mischplatz und gehe vor die Bühne....
wenn jetzt der Amp einer gitarre recht laut ist und genau auf die stelle strahlt an die ich hingehe (4x12er Bündeln recht ordentlich....) ist dort diese Gitarre deutlich zu laut...
also zurück zum FOH, diese gitarre leiser fahren....
deshalb versuche ich immer an verschiedene Stellen im Publikum zu gehen....
wieweit das möglich ist ist allerdings auch davon abhängig wieviel Publikum da ist, ob man den FOH überhaupt verlassen kann (Solo boosten oder spezielle FX an speziellen stellen nötig etc).
unter umständen kann man dann diese Gitarre nur auf die seite der PA legen die dahin strahlt wo die 4x12er nicht hinstrahlt oder akzeptiert eben entweder zu leise gitarre an den stellen wo der amp nicht hinstrahlt oder zu laute dort wo der Amp hinstrahlt...

weil du sehr stark wechselhaften sound erwähnst: dafür kann unter Umständen starker Wind sorgen.....
kommt eine Windböe sind alle höhenlastigen Instrumente weg.........,
Was sonst noch vorkommen kann ist, dass ein Mischpultkanal "Stirbt" (das dürfte aber max. ein Lied dauern bis man das behebt...)ist mir mit meiner Band sogar auf nem richtig großen VA an nem großen Midastisch passiert...
, aber das hätte euch der Techniker ja erzählt....
zum Absichtlich in den Hintergrund mischen: das mache ich selten mal bei Bands die ich kenne wenn ein Musiker einen schlechten Tag hat und sich häufig verspielt......
Aus Bosheit würde ich das auch als absoluten No go sehen, aber wie gesagt wäre ich da vorsichtig auf die Aussage eines einzelnen anderen zu vertrauen....
 
moin, scullys und campfires post möchte ich mich anschließen.
da sind sowohl menschliche als auch technische argumente enthalten, die ich jetzt so auch gepostet hätte...... so muss ich schon weniger schreiben ;)

zwecks dem geld, ja man muss das ganze ja wirklich in relation sehen.
aber eigentlich ist es recht einfach. ihr seit der kunde, ihr bestimmt wieviel ihr zahlen könnt und wollt. wenn ihr jetzt sagt ihr zahlt nen hunni und dabei sogar noch ein gutes gewissen habt, dann ist das halt euer preis.
und jetzt kann ja jeder für sich selbst entscheiden ob ihm das zuwenig ist oder nicht. Das ist ja das schöne an arbeit auf freier basis...... beide parteien entscheiden was an geld und leistung fließen soll, wenns zusammenpasst super, wenn nicht schauen sich beide nach was neuem um

du darfst halt für geld nicht erwarten das da ein vollprofi auftaucht der sich 5 min. ans pult stellt und dann klingt das perfekt und ist das bestmögliche ergebniss unter betracht der örtlichen gegebenheiten und eurem spiel. das gibts für das geld einfach nicht.
für einen amateur ders wissen will hingegen ist das ja was anderes, da ist ne aufwandsentschädigung mit der chance was zu lernen.

geld seh ich bei euch recht einfach, das war abgesprochen, akzeptiert also muss mans auch durchziehen. will man nciht mehr steht einem ja frei auszusteigen. aber dann halt bitte mit rückgrad.

hier gehts ja mehr um vertrauen und menschliche dinge, ist unheimlich schwer da tipps übers forum zu geben.

ich würde nach wie vor:
- den techniker UND den gerüchteweiterleiter auf einmal (wäre mir sehr wichtig beide dabei zu haben) schnappen und konfrontieren.
- auch wenn sich dabei das gerücht auflöst gut überlegen, ob genug vertrauen da oder schaffbar ist, um in einem gemeinsamen lernprozess zusammenzuarbeiten.

das ist aber nur was ich tun würde, das heißt ja nicht das es richtig oder falsch oder passend für euch ist. ich drück die daumen das sich das ganze noch klärt oder zumindest ein streßloser vernünftiger schlußstrich gezogen werden kann.
 
hier gehts ja mehr um vertrauen und menschliche dinge, ist unheimlich schwer da tipps übers forum zu geben.

Aus diesem Grund wollte ich die Sache ursprünglich auch auf das Technische beschränken. Ist insgesamt nicht gelungen und die Beteiligung hier zeigt, dass es sich um ein sensibles Thema handelt. Vielleicht sollten wir die Diskussion an dieser Stelle abbrechen und uns wieder angenehmeren Dingen zuwenden. Ich für meinen Teil sage nochmals allen, die uns an dieser Stelle mit Ratschlägen geholfen haben

D A N K E

Verlasst Euch drauf, wir werden in Ruhe alles hier gesagteauswerten und dann unsere Entscheidung treffen. Gruß

steinhart
 

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