Wie wichtig ist eigentlich der Monitor?

  • Ersteller LostLover
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Auf's Solo-Hochziehen vom Mischer verlasse ich mich definitiv nicht!
Solo-Switch am Amp, +10dB und ausdiemaus ;)

Erfahrungswert: ich mache in der Band die Back-Vocals und habe in jedem Programm eine Nummer, in der ich die Lead-Vocals habe. Wenn wir einen Fremd-Mixer haben, bekomme von unserer Fan-Seite seit 5 Jahren jedesmal (jedesmal, ungelogen!!) die Rückmeldung, dass mein Gesang in der Nummer zu leise war. Das ist doch traurig, oder?

Wenn ein MIxer ein ganzes Stück lang nicht einmal mitkriegt, dass der Sänger ein anderer ist (mir zunehmend unverständlich), wie soll der dann packen, die Solos richtig zuzuordnen?

Wir haben einen Tonmann, mit dem wir häufiger zusammenarbeiten - der kennt unser Programm mittlerweile und erledigt das prima. Ein tester Toning. ist natürlich ein Traum aber 1) wachsen die nicht auf Bäumen und 2) ist das ein Gagenproblem. Tonleute werden auch dann bezahlt, wenn Mucker umsonst spielen müssen - ein grosser Vorteil dieses Jobs. Und evtl. ein Grund, weshalb viele Leute an den Mixern sitzen, die diesen Job nicht wirklich gelernt haben, sondern vielleicht Ex-Mucker sind, die eigentlich lieber AUF der Bühne stehen würden. (wofür ich vollstes Verständnis habe - mach ich ja auch so...;))
 
na ja, wenn es jemand nicht schafft innerhlab eines songs den sänger auszumachen macht er einfach was falsch :D

ich bin da von deutlich kleineren details ausgegangen
 
Tobse schrieb:
na ja, wenn es jemand nicht schafft innerhalb eines songs den sänger auszumachen...
Jetzt kenn ich so einen....:screwy:

Pst! Ich will meinen Job behalten!;)

Die Verbindung: Ohr -> Gehirn -> richtiger Finger am Regler scheint nicht angeboren zu sein, jedenfalls nicht bei allen Menschen.
Oder bei manchen Menschen mit unverhältnismäßig großer Latenz...:rolleyes:
 
NAja, Fanfeedback ist auch immer so ne Sache, denen vertrau ich nochweniger als Fremdmischern ;-)

Ich hab ja auch oben schon erwähnt, dass ich nichts gegen einen Boost im Leadsound habe, aber das einordnen in den Mix hat der Mischer zu erledigen und wenn du 30 Sounds hast die alle unterschiedliche laut sind, dann wird das für den nicht wirklich einfacher.
 
Boerx schrieb:
und wenn du 30 Sounds hast die alle unterschiedliche laut sind, dann wird das für den nicht wirklich einfacher.

oh ja, das sind wahre worte :great:
 
Boerx schrieb:
und wenn du 30 Sounds hast die alle unterschiedliche laut sind, dann wird das für den nicht wirklich einfacher.
Da hast du natürlich recht. Vielleicht können wir uns darauf einigen: Verschiedene Sounds, die alle die gleiche Funktion im Song haben, sollten gleichlaut von der Bühne angeliefert werden. Also beispielsweise ein cleaner und ein angezerrter Rhythmus-Sound der Gitarre. Oder die Orgel und das Klavier in der Begleitung.

Wenn aber verschiedene Funktionen ("Vordergrund" - solo, "Mitte" - normales Akkord-Begleitspiel, "Hintergrund" - die berühmte dezente Fläche zum anreichern) erfüllt werden, oder wenn es um Songdynamik geht, dann sollte das Aufgabe des Musikers sein (und zwar unabhängig davon, ob da verschiedene Sounds oder der gleiche Sound in verschiedener Lautstärke zum Einsatz kommt) - es sei denn, das ist vorher mit dem (programmfesten) Mischer anders abgeklärt.

Denn um auf das Monitorproblem zurückzukommen: Es ist ja in der Regel auch erwünscht, dass die Band einen solierenden Künstler im Verhältnis zum "Normalpegel" auch auf dem Monitor dann etwas lauter bekommt, und auch der Solist selbst braucht für die Dauer seines Solos verbesserte akustische Kontrolle im Vergleich zum Akkordspiel. Insofern sehe ich kein Problem darin, dass hier die Lautstärkeänderung "Pre-fader" erfolgt - im Gegenteil... Denn dass der Mischer neben der Angleichung des Frontmixes auch immer alle Monitore zeitnah mitfährt, dürfte der Tobse-Liga mit separatem Moni-Pult vorbehalten sein (wenn die Mon-Auxe alle Post liegen, kein Problem. Aber Pre?)...
 
Ich finde Dynamik macht man nicht über seine Sound sondern über sein Spiel. Auch auf einem Keyboard kann man hart und weich anschlagen.

Ansonsten finde ich reichen 2 - 3 vollkommen aus
 
Boerx schrieb:
Ich finde Dynamik macht man nicht über seine Sound sondern über sein Spiel. Auch auf einem Keyboard kann man hart und weich anschlagen.
Da hast du sicherlich recht. Aber das geht nur begrenzt und je nach Instrument verschieden. Bei einer Gitarre kann man über den Anschlag nicht einfach von einem dezenten Rhythmusgeschrammel auf Solo-Pegel umschalten, da muss auch ein anderer Sound her.

Und für Klavier gilt das auch ähnlich, denn es ändert sich mit dem Anschlag auch der Klang ganz erheblich. Wenn man z.B. schon während des "normal lauten" Begleitparts einen eher "knackigen" statt weichen Sound benötigt, muss man dafür auch schon relativ hart anschlagen, um die KlangFARBE überhauot zu bekommen. Beim Solo hat man dann durch Anschlag allein nicht mehr viel Spielraum nach oben.

Und spätestens bei der Orgel wird es ganz haarig: eine andere Registrierung (anderer Sound) verändert zwangsläufig auch die Lautstärke, weil z.B. mehr oder weniger Register gezogen sind. Zudem ist eine Orgel ohne Schwellerpedal (Lautstärkeänderung) gar nicht spielbar, da liegt also sowieso schon wieder ein von Mischern gehasstes Element (Volumepedal) im Signalweg und der Spieler muss zu jedem Zeitpunkt zusehen, dass er auch ohne den Mischer die Lautstärke gehörmäßig anpasst.

Es ist also nicht immer ganz so einfach...
 
Ein wesentliches Gestaltungsmittel jeglicher Musik ist auch der Parameter Dynamik.
Mischer die behaupten der Keyboarder soll den Volumereglern in Ruhe lassen, können bitte gleich nach Hause gehen, da sind sie besser auf gehoben als am FoH Platz. Einem Saxophonisten würde das auch keiner sagen "hey spiel immer volle Kanne fortissimo in den Balladen dreh ich dich dann leise." Das klingt ja super scheisse.
Wenn das ein Mischer mal bitte zu Maceo Parker sagen würde, würde ich gerne ein Foto von dem Gesicht von Maceo haben oder eine Kopie des Kündigungsschreibens für den Mischer.

Ich denke mal die meisten Musiker (sicher nicht alle) beschäftigen sich mit ihrem Instrument und auch mit dem Spielen in unterschiedlichen Dynamikstufen. Beim Keyboard besteht halt die Dynamik aus verschieden Elementen
a) Anschlag oder Schweller
b) ev nachgeschaltete Effekte (wah, overdrive, chorus.....)
c) dem Volumeregler

alle drei sind Teil des Instrumentes und sollen alle auch in das Spiel einbezogen werden. Das ich von der Bühne halbwegs vernünftige Pegel liefere ist klar. Sounds mit ähnlichen Funktionen sollten gleiche Pegel haben. Allso nicht die eine Fläche super laut, die nächste ganz leise. Aber verschiedene Instrumente (Rhodes contra Sägezahn-Lead) sollen auch verschieden laut sein.
Ein 4 stimmiger flächiger Posaunenbackground in einer Bigband würde ja auch leiser gespielt werden als eine Trompetensection die in der 3ten Oktave feuert. Das macht nicht der Toning sondern die Musikerfraktion.
Das mein Solo auch auf den Monitoren lauter wird ist durchaus erwünscht. Bei einem Solo über nehme ich ja die Hauptfunktion in der Band. In dem Moment bist du ja sowas wie ein "Sänger". Also wichtig. Beim Comping dreht man sich dann wieder leiser.

Ich habe in der Regel wenig Probleme mit Tonleúten. Wenn man sich wie Menschen behandelt dann klappt das. Dazu gehört Höfflichkeit und Kommunikation.
Ich frage beim Soundcheck z.B. nach dem gewünschten Pegel. Ich finde es gebietet auch die Höflichkeit sich Bekanntzumachen. Meist mein erster Gang wenn ich am Auftrittsort ankomme, führt zum FoH Platz. "Hallo ich bin der Mark, ich spiele keys bei den blablabla´s. Dan kann man schon mal die ersten Dinge abklären und sorgt für eine ausgewogene Grundstimmung. In 95% aller Fälle klappt das. In den restlichen 5% muss man sich halt mal lauter durchsetzen.

Für konstruktive Kritik sollten beide Seiten immer offen sein: wenn ich 10mal hintereinander höre: dein Leadsound ist brutal laut, den musste ich immer zurückregeln mach ich mir natürlcih Gedanken ob ich den nicht leiser programmiere aber wenn irgendein Mixer mal sagt "lass den Lautstärkeregler in Ruhe, nix mehr ändern" und ich um die 100 Gigs im Jahr mache dann kann ich da nur müde lächeln.

Gottseidank haben wir selten mit Hobbytonleuten zu tun, was ich mir aber früher alles angehört habe, da kriegt man das kalte Grausen.

Ich habe übrigens den Eindruck das die problemtischen Kandidaten meist die Gitarissten sind. Die sind oft recht laut auf der Bühne. Nicht alle!!
Mein Eindruck liegt vielleicht auch daran das ich Keyboarder bin :)



Gruss & Groove

Mark
 

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