Wieviel Schnarren ist bei einer E-Gitarre normal ?

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uwegraf
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Guten Abend zusammen...

Ich habe mal eine ganz blöde Frage (absoluter Gitarren-Anfänger).

Habe mir eine Les Paul-Kopie von "Hamer" zugelegt. Soweit, sogut.

Leider schnarrt die tiefe E-Saite schon bei leichtem, bis mittelstarkem Anschlag. Andere von mir angespielte Modelle (auch andere Firmen, wie z.B. Ibanez, LTD, etc.) hatten zum Teil das gleiche "Problem". Über den Amp ist das Schnarren nicht zu hören.

Nun meine Frage: Bin ich das Problem oder die Gitarre ? Gibt es überhaupt eine E-Gitarre die gar nicht schnarrt ? Oder ist dies normal ? Oder eine Einstellungssache ? Oder erkaufe ich mir das nicht schnarren durch eine extrem hohe Saitenlage ? Oder muss ich einfach deutlich mehr investieren (die Hamer lag bei knapp EUR 350,-). Fragen über Fragen...

Bitte helft mir...

Grüße

Uwe
 
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Das Schnarren kommt von der tiefen Saitenlage in Verbindung mit der Halskrümmung. Ist bei jeder Gitarre anders. Grundsätzlich ist das kein Problem, weil mans am Amp nicht hört. Ich mags nicht. Gibt viele Pros, ich kenn einen der spielt auch sehr tief, sodass es krass schnarrt.
Kannst so lassen oder die ganze Gitarre verstellen lassen! Wenns dich stört schraub bitte nicht einfach rum, lass das einen machen der weiß wies geht.
 
jap, liegt an der halskrümmung...kannst du auch einfach mal googeln...so schwer ist das jetzt nicht das einzustellen!
Und ja, ne gut eingestellte Gitarre schnarrt nicht...eigentlich recht egal was für ne preisklasse...
zumindest sind das meine jetzigen erfahrungen :D
 
Wenn du die Saitenlage tief genug schraubst kriegste alle Gitarren zum schnarren^^ Ich persönlich toleriere halt leichtes schnarren (Betonung auf leicht^^) weil ich tiefe Saitenlagen angenehmer zum spielen finde... musste einfach mal schauen wie sehr es dich stört und ggf Gitarre neu einstellen lassen.
 
Vielen Dank für Eure Antworten und Erklärungen.

Wenn ich zu meinem Händler komme, werde ich versuchen die Gitarre passend einstellen zu lassen. Ansonsten ist die Hamer nämlich ein tolles Instrument.

Grüße und schönen Abend.

Uwe
 
Und ja, ne gut eingestellte Gitarre schnarrt nicht...eigentlich recht egal was für ne preisklasse...
Andere Meinung... Was "gut eingestellt" heisst, ist sehr subjektiv. Ich möchte nicht auf einer Gitarre spielen müssen die nicht schnarrt, weil es pysikalisch nicht anders geht, das die Saiten bei tiefen Saitenlagen eben auch mal die Bünde berühren... Wie soll das denn auch anders gehen? Ausser mit grossem Abstand zwischen Saite und Bund?
Solange Du das aber im Amp nicht hörst und Dein Sustain nicht drunter leidet machts das nichts.

Gruss
Dongle
 
Sorry, aber eure bisherigen Antworten sind leider sehr einseitig und geben das Bild ab, als ob das Schnarren der Saiten nur an Saitenlage und Halskrümmung liegen würde. :gruebel:Dem ist jedoch nicht so. Schlecht abgerichtete Bundstäbchen (oft bei "billigen" Einsteigergitarren) sind meistens für das Saitenschnarren verantwortlich.

Aber selbst wenn eine Gitarre ideal eingestellt ist, kann sie schnarren, da dies auch vom Griffbrettradius und der Mensur abhängt. Bei meiner Gibson BFG, Gibson Melodymaker, Ibanez ART 100 und Yamaha RGX A2 konnte ich die Saitenlage unter einen mm (gemessen am 12. Bundstäbchen) bringen, ohne Schnarrgeräuche (alle diese Gitarren besitzen kaum Wölbung am Grifbrett und waren von Werk aus sehr gut abgerichtet). Die Fender Roadworn schnarrte allerdings bei harten Anschlägen immer, selbst bei einer Saitenlage von 2mm (was auch so gewollt ist und das "rotzige" Soundbild prägt). Dann besaß ich ein paar Squier Bullets, die leider alle schlecht abgerichtet waren. Dies ist daran zu erkennen, dass bei der gewählten Saitenlage und einem gleichmäßigen Anschlag einige Bunstäbchen extrem scheppern. Das ist dann kein Grundcharakter einer Gitarre, sondern ein klarer Fehler bzw. eine Sparmaßnahme in der Produktion.

Von daher ist die Frage nicht so einfach zu beantworten. Strats dürfen bzw. sollen sogar (sofern vintage Charakter) ordentlich und harmonisch schnarren. Höre dir mal Errorhead oder Thomas Blug an, beide arbeiten oft mit den "Nebengeräuchen". Bei einer Paula wäre das Schnarren hingegen ein grober Fehler. Man stelle sich z.B. Santanas weiches Sondbild mit rotzigen Nebengeräuchen vor. :eek:

Oft spielen die "harten Jungs" in einem Drop-Tuning, was dann bei der falschen Saitenwahl auch schnell ein Schnarren entstehen läßt, da die Spannung fehlt (eine kurze Mesur und dünne Saiten). Dickere Saiten kommen dann in der Regel zum Einsatz, die das kompensieren können (pro Halbton ca. eine Saitenstärke nach oben).

In deinem Fall kannst du also ruhig die Gitarre einmal überprüfen und neu einstellen lassen. Vielleicht ist auch ein Abrichten der Bundstäbchen, 10er Saiten (falls nicht schon ohnehin auf deiner Gitarre drauf) und ein ordentliches Nachkerben des Sattels sinnvoll. Damit bewegst du dich allerdings bei ca. 150,- Euro Kosen (ca. 80 bis 100 Euro kostet das Abrichten der Bundstäbchen, ca. 30 Euro das Nachkerben des Sattels und 20 Euro das Einstellen der Gitarre incl. neuer Saiten).

Liebe Grüße

Andreas
 
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Danke für die unterschiedlichen Sichtweisen und Erläuterungen. :)

@ Saitenstechen: Danke für Deine ausführliche Antwort. :great:
Ich habe mal im www gesucht und in meiner Umgebung Daniel Schippers (DSG) gefunden. Ist ein Gitarrenbauer aus Bochum, der auch Einstellarbeiten vornimmt. Denkst Du, es würde Sinn machen, diesen aufzusuchen ? Oder soll ich lieber zum Händler gehen, von dem ich die Gitarre erworben habe ? Ich vermute ein Gitarrenbauer ist kompetenter, da es ja schließlich SEIN Handwerk ist...

Grüße

Uwe
 
... Denkst Du, es würde Sinn machen, diesen aufzusuchen ? Oder soll ich lieber zum Händler gehen, von dem ich die Gitarre erworben habe ? Ich vermute ein Gitarrenbauer ist kompetenter, da es ja schließlich SEIN Handwerk ist...

Grüße

Uwe

wenn Du es Dir nicht selber zutraust macht es natürlich sinn. ich würde aber zuerst mal zum händler gehen. soll auch vorkommen, daß da der ein oder andere kompetente mensch hockt ;). wenn das nichts bringt, geh zum gitarrenbauer. viele händler verlangen kein geld für einstellarbeiten bei gitarren, die bei ihnen gekauft wurden. der gitarrenbauer wird so seine 20-30€ dafür haben wollen.

auf alle fälle über die schulter gucken nicht vergessen. die nächste justierung wird zu 100% kommen, und dann jedesmal von jemanden abhängig sein ? dazu kommt noch, daß kein mensch Dir Deine gitarre so einstelllt, daß es für dich das optimum ist. "nicht schnarren" ist sehr unpräzise. man hat immer einen kleinen spielraum die saitenlage und halskrümmung betreffend, in dem alles noch "grün" ist, das spielgefühl kann aber deutlich variieren.

es ist auf jedenfall kein hexenwerk. man muß sich halt mal damit beschäftigen. wenn man mal die zusammenhänge verstanden hat, ist es ein leichtes sich seine gitarre den eigenen vorlieben entsprechend einzustellen. solange man umsichtig und ohne gewalt (!) an die sache ran geht, geht auch nichts kaputt dabei. schlimmstenfalls ist die gitarre hinterher total verstellt, was aber Dein händler oder ein gitarrenbauer wieder in den griff bekommt.

um sich mal ein wenig zu informieren, halte ich folgenden workshop für sehr informativ:

http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop

da steht eigentlich alles gut erklärt, um sich seine gitarre selbst einzustellen. großartig anders werden es Dein händler oder der gitarrenbauer auch nicht machen.

@ Saitenstechen:

unter einem mm ? ihhh, das wär mir zuuu niedrig :p. da fehlt doch der ganze "grip" und das "gefühl" für die saite, wie ich finde. nach langem hin und her hat sich bei mir eine saitenlage von ca. 2,1-1,5mm (E zu e) als optimal herausgestellt. natürlich ohne schnarren (das macht mich wahnsinnig :p).

aber siehst Du uwegraf, jeder wie er es mag :).

gruß
 
@uwegraf: Schön, dass dir meine Antwort geholfen hat. :) Wie MOB bereits schrieb, würde ich die Gitarre auch vom Händler einstellen lassen, da es dort meistens zur Serviceleistung gehört (sofern du die Gitarre auch dort gekauft hast). Wenn sich das Spielgefühl bzw. Schnarren für dich nicht deutlich gebessert hat, kannst du immer noch zum Gitarrenbauer gehen.

@MOB: Ja, für Powerchordgeschichten sind mir dann weniger als 1,5 mm auch zu wenig. :D Bei meinen Froschfingern rutscht mir allerdings oft die obere Saite bei Bendings über die Fingerkuppe und bleibt dann unter den Fingernägeln hängen. Von daher funktioniert das nur, wenn die Saitenlage unter 1,5 mm eingestellt ist. Wie du richtig sagst, hat jeder seine Vorlieben und so hatte selbst die teure Fender Roadworn gegen die deutlich günstigere Yamaha RGX A2 bei mir das Nachsehen.

Damit läßt sich auch gleich die Frage beantworten, ob sich das Abrichten der Bundstäbchen und die Einstellarbeiten von einem Gitarrenbauer bei einer günstigen Gitarre lohnen würde. Ja, nach meiner Meinung, denn der Preis und die edle Ausstattung einer Gitarre bedeuten noch lange nicht, dass sie einem auch liegt. Eine günstigere Gitarre kann da, neben all dem Markenfetischismus, trotzdem das subjektiv bessere Instrument sein. :)

Liebe Grüße

Andreas
 
@ MOB: Danke für den Tipp und den Link... :great:

Wenn ich die Halskrümmung verstelle, muss ich dann auch die Oktavenreinheit neu einstellen ?

Grüße

Uwe
 
Das hängt davon ab, wie stark du die Halskrümmung änderst. Aber im Normalfall ist das ein kleiner Eingriff, der weniger ins Gewicht fallen sollte, als ein Saitenwechsel. Denn von Saitensatz zu Saitensatz mußt du auch mit geringfügigen Abweichungen in der Oktavenreinheit rechnen. Perfektionisten justieren zwar bei jedem Wechsel oder kleinen Eingriff nach, aber man sollte auch nicht vergessen, dass der Greifdruck beim Spielen ebenfalls auf die Oktavenreinheit des jeweiligen Tons einwirkt, was die beste Einstellung nicht kompensieren kann. Auf alle Fälle kannst du die Oktavenreinheit, wie auf der Rockinger Seite beschrieben, überprüfen und dann eben selbst entscheiden, wie notwendig eine Justierung für dich nun ist.

Liebe Grüße

Andreas
 
@ MOB: Danke für den Tipp und den Link... :great:

Wenn ich die Halskrümmung verstelle, muss ich dann auch die Oktavenreinheit neu einstellen ?

Grüße

Uwe

ja. durch die krümmung ändert sich auch ein wenig die länge der saite, was man hinterher wieder ausgleichen muß. die oktavreinheit stellt man an der brücke ein. je nach dem, welche da nun verbaut ist unterscheidet sich das "wie". im prinzip aber ist es immer das selbe: der abstand sattel zum 12. bund muß gleich groß sein, wie der abstand 12. bund zur brücke. guckst Du nochmal link oder sag uns, was für eine gitarre Du hast.

@ Saitenstechen:

mit bendings hab ich keine probleme. nur manchmal rutscht mir die saite dabei unter den fingernagel -> *brrrrrr* :ugly:. wenn es zu niedrig wird verlier ich irgendwie die "kontrolle" über den ton. weiß auch nicht, wie ich das beschreiben soll. wie schon gesagt, der "grip" geht da für mich verloren. brauch auch irgendwie den "kampf" dabei.

edit: ich kontrollier immer die oktavreinheit, wenn ich an der krümmung was verändert habe. hast aber recht. bei ganz kleinen veränderungen muß sich das noch nicht negativ bemerkbar machen :).

gruß

ps: zu spät... :p
 

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