Da gibt es zwei Antworten:
Die Lage ist eigentlich klar definiert. Gitarren klingen normallerweise eine Oktave tiefer als notiert. Erkennt man bei korrekter Notation an dem dritten Violinschlüssel (den mit der 8 darunter):
Die Leersaiten haben dann im Standardtuning diese Töne:
Der oberste ist die leere, hohe E-Saite usw.
Wäre die Acht nicht da, dann müsste man den obersten Ton am 12. Bund der hohen E-Saite (oder am 17 der H-Saite usw.) spielen.
Hab aber auch schon Noten gesehen, die die 8 nicht hatten, dann aber unspielbar hoch gewesen wären- wird gerne vergessen, so ist es aber korrekt.
Wenn sich dein Theoriebuch allgemein, sprich eben nicht explizit auf Gitarren bezieht bedeutet das aber, dass du alles theoretisch eine Oktave höher spielen musst als gewohnt, praktisch ist es recht egal, da es meist ohnehin nur eine Möglichkeit gibt, die Noten zu spielen ohne einen Ton unter der dicksten Leersaite oder einen 30. Bund zu brauchen.
Die zweite Antwort, nämlich ob du diesen Ton auf Saite X, oder eine Saite tiefer und 5. Bünde höher greifst, kannst du aus den Noten nicht herauslesen.
Vor allem bei klassischen Noten steht manchmal ein Fingersatz, der jeder Note einen Zupfhand-Finger zuweist,
sowie für die Lage der Greifhand mit einer römischen Zahl. III bedeutet dann, Zeigefinger ist im 3. Bund unterwegs, Mittelfinger im 4., usw.
Voll ausnotiert sind sogar die zu verwendenden Saiten und die Finger der Greifhand nummeriert, dann so aus:
Wird für die E-Gitarre aber so gut wie nie so verwendet, da alleine das Plektrumspiel die meisten Informationen obsolet macht.
Was bedeutet: Wo du die Töne greifst, wenn sie nicht so hoch oder so tief sind, dass es ohnehin nur eine Möglichkeit gibt oder sonstige Anforderungen zu berücksichtigen sind (man kann etwa schwer auf der höchsten Saite ein Unison-Bending machen), musst du dir selbst überlegen.
Das kann ergonomische Gründe haben, etwa "dann bin ich für den darauf folgenden Part schon in der richtigen Lage",
Das kann harmonische Gründe haben --> "Wenn ich will, dass der,der und der Ton gemeinsam erklingen kann ich ja eh nur so greifen".
Oder auch spieltechnische - ich sag als Beispiel mal das Intro zu Thunderstruck, das klingt nur gut, wenn man alles auf einer Saite spielt.
Oder auch Soundtechnische, die nicht-umsponnen Saiten klingen anders als die Umsponnen, manchmal will man vielleicht ein leichtes, künstliches Flageolett reinbringen, wo der Spot bei dieser Saite da und bei dieser da liegt und im zweiteren Fall angenehmer zu erwischen ist,.....