Solo zu Powerchordabfolge - Frage

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Silvanus92
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Hallo liebe Musiker, hoffe das Board ist so richtig :)
ICh spiel jetzt seit 3 Jahren GItarre, habe nie einen Lehrer gehabt, oder sonst Musiktheorie durchgenommen.
Habe keine Ahnung von Noten ect.
Bin zu Tab verwöhnt.

Nun jedenfalls zu meiner Frage.
Ich habe mich aufs improvisiere geübt, weil ich soli spielen über alles liebe (wer tuts nicht ;) )
Nehmen wir mal folgendes an:

Rythmus Gitarre spielt diese 4 Powerchords durch:


1. Takt C
2. Takt D
3. Takt G
4. Takt B

Jetzt wird von mir verlangt, dass ich dazu mal fix ein Solo improvosieren soll.
Ich mache das denn immer so, dass ich viele Töne ausprobiere und sobald für mich einer Harmonisch klingt auf diese Abfolge, baue ich darauf halt mit Tonleitern auf.

Meine hoffentlich simple Frage ist nun, woher weiß ich direkt welche Töne bzw welche/r Tonleiter darauf passen würden?
Sagt mir was man dazu können muss, ich werde es lernen!!
Blamiere mich bestimmt gerade mit meinen " 3 Jahren erfahrung" und so einer Frage :)

MfG.
 
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Deine Frage ist eigentlich recht simpel zu beantworten.

Als erstes solltest du mal das Schema (Fingersätze) der Dur und Moll-Tonleitern lernen.
Das nächste wäre zu schauen aus welchen Tönen der Tonleiter sich entsprechend Akkorde ableiten lassen. Ein 3-Klang Akkord bildet sich aus der Terz und der Quinte. Auch das sollte man lernen, also die Bezeichnung der Intervalle (Sekunde, Terz, Quarte, Quinte, etc.).
Und dann kannst du entsprechend der Tonleiter bzw. der Akkorde dein Solo aufbauen.

Heisst beispielsweise wenn du eine Akkord-Folge von A-Moll, C-Dur und E-Moll hast, kannst du ableiten, dass du dich eben in A-Moll befindest. (hier bitte nicht davon ausgehen, dass wenn der erste Akkord A-Moll ist, es auch die Tonart ist, das ist hier Zufall. Man hätte auch mit E-Moll beginnen können).
Bei Powerchords ist es noch ein wenig einfacher, da du hier nicht auf die Tonart bzw. das Geschlecht der einzelnen Akkorde achten musst (das wird harmonisch über die Terz festgelegt), sondern nur über die Grundtöne der Powerchords.
In deinem Fall könnte man G-Moll bzw. die Pentatonik von G-Moll ableiten (G als Grundton, B die Terz, C die Quarte und D die Quinte). Also solltest du dir die Töne der G-Moll Tonleiter raussuchen.

Generell sollte man für improvisiertes Solieren mindestens die 5 Stufen der Moll-Pentatonik drauf haben (hat man die, hat man auch das gleiche in Dur).
 
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AH das ist mal eine Antwort mit der ich was anfangen kann! :)
Dann werde ich mich jetzt an google ransetzen und soviele Infos aufsaugen wie möglich, da ich wie geasgt in der Theorie noch nicht so bewandert bin.
Danke!
 
Azriel hat es schon sehr gut beschrieben, aber sein Ergebnis ist nicht das einzige, auf das man mit dieser Tonfolge kommt.
Ich betrachte mir normalerweise den Quintenzirkel, um alles einzuordnen. Da, wie Azriel es schon beschrieb, bei Powerchorden kein Tongeschlecht auszumachen ist, gibt es nicht wenige Möglichkeiten, sich eine Skala auszusuchen.

Heisst beispielsweise wenn du eine Akkord-Folge von a-Moll, C-Dur und e-Moll hast, kannst du ableiten, dass du dich eben in A-Moll befindest. (hier bitte nicht davon ausgehen, dass wenn der erste Akkord A-Moll ist, es auch die Tonart ist, das ist hier Zufall. Man hätte auch mit E-Moll beginnen können).

Hier möchte ich Azriel allerdings etwas widersprechen. Die Reihenfolge der Akkorde spielt eine Rolle. Ein viertaktiges Schema hat zwei herausragende Takte, den ersten und den letzten, je nachdem, wie man das Ostinato im Zusammenhang mit einem Lied betrachtet. Als Beispiel, die Progression:

G, Em, C, D

Hat jeder schon tausendmal gehört. Das tonale Material der Akkorde ist G-Dur oder e-moll (bzw. a-dorisch, h-phrygisch etc.). Vereinfachen wir die Sache und nehmen nur die Möglichkeiten, eine e-moll- oder G-Dur-Pentatonik über diese Progression zu spielen. Den Grundton der e-moll-Pentatonik wird man konsonant nur im zweiten und im dritten Takt spielen können, was dazu führt, dass Anfang, bzw. Ende der Progression verwischen. Das hört sich sehr unglücklich an. Mit der G-Dur-Pentatonik ist zumindest der Anfang klar, das Ende der Progression allerdings offen, so dass man noch einen Takt dransetzen muss, so dass die Progression lautet:

|: G | Em | C | D :| G

Das klappt wunderbar, der G-Dur Akkord am Ende wirkt abschliessend und mit der G-Dur-Pentatonik zusammen wirkt das alles rund und die Progression bleibt in ihrem viertaktigen Schema erhalten. Auch würde die D-Dur-Pentatonik (bzw. D-Mixolydisch) sich sehr gut über diese Progression anhören, wenn man D-Dur als Akkord auf dem Grundton der zugrunde liegenden Tonleiter ansieht.
Ein Versuch mit der eigenen Gitarre wird schnell klären, auf welchen Punkt ich hinauswollte.

In Deinem Fall:

| C5 | D5 | G5 | B5|

bei direkten Quintverwandschaften entspricht die Interpretation der Akkorde nach Azriel auch meiner: C-Dur, d-moll, G-moll, B-Dur, der Tonumfang entspricht demnach:

F-Dur, g-dorisch, a-phrygisch, B-Lydisch, C-Mixolydisch, d-moll (und e-lokrisch).
Mit Pentatoniken, jenachdem, ob der Grundton C oder B sein soll, kommen als Tonleitern zum solieren entweder C-Dur-Pentatonik oder B-Dur-Pentatonik in Betracht.

Aber: Natürlich hat Azriel nicht unrecht, die g-moll-Pentatonik (gleiches Tonmaterial wie die B-Dur-Pentatonik) passt natürlich über diese Akkorde. Es gibt keine festen Regeln, erlaubt ist, was gefällt. Spätestens bei Blues-Progressionen oder bei der Andalusischen Kadenz (Bsp. Dire Straits, Sultans of Swing) und vielen tausen anderer Stücke kommt man so nicht weiter. Auch der Tristan-Akkord lässt sich nicht in diese Akkordschemata pressen und trotzdem handelt es sich um die wohl schönsten zwei Takte, die die abendländische Musik bisher hervorgebracht hat.

Ich hoffe, es ist nicht zu verwirrend, was ich schrieb (und nicht inkorrekt).

Alles Liebe, Enno
 
Solltest du interesse an einem Buch über diese Thematik haben, ich empfähle Abi von Reininghaus - In Vivo Guitar (höhö, hatte erst einen Schreibfehler: In Vino Guitar, ich glaub, das schreib ich mal selber...)
Hier wird alles relativ verständlich und vom Anfang an beschrieben. Ich kanns nur empfehlen.
 

Ohne mich jetzt durch alles durchgekämpft zu haben (Müde und Feierabend... ;), aber genau soviel Infos und Ausdrücke wie Progression, Kadenz oder dorisch und lydisch hätte ich vermieden. Wer sich noch nie damit beschäftigt hat, kapiert dann nämlich garnix mehr ;)

M.M.: Erstmal den Aufbau der Tonleiter und Akkorde studieren und lernen, dann das Wissen weiter vertiefen.
 
Ohne mich jetzt durch alles durchgekämpft zu haben (Müde und Feierabend... ;), aber genau soviel Infos und Ausdrücke wie Progression, Kadenz oder dorisch und lydisch hätte ich vermieden. Wer sich noch nie damit beschäftigt hat, kapiert dann nämlich garnix mehr ;)

Entschuldigt,

es ist theoretisch betrachtet schon sehr kompliziert. Praktisch viel einfacher. Die Progression (die Reihenfolge der Akkorde) spielen, sich überlegen, welches der Grundton sein könnte und dann einmal moll- und einmal Dur-Pentatonik drüberspielen, wenn was passt wird es genommen. Und manchmal passt nichts und dann hört sich das auch nicht unbedingt schlecht an.
Was ich sagen wollte, ist, dass der Grundton, egal welche Tonleiter man schliesslich spielt, auch der Grundton eines Akkordes sein sollte, der eben nicht irgendwo, sondern schon an einer markanten Stelle in der Akkordfolge steht, sonst geht eventuell das Gefühl für den Grundton verloren, was sich aber auch nicht zwangsläufig schlecht anhören muss.
Der Grundton ist wichtig, ansonsten würde man schliesslich nicht zwischen B-Dur-Pentatonik und g-moll-Pentatonik unterscheiden, da die einzelnen Töne beider Toneitern identisch sind.
Blues ist ein schönes Beispiel dafür, der Grundton ist hier das, was das ganze zusammenhält, auch wenn die Tonleiter des Solisten insgesamt manchmal nicht mit den gespielten Akkorden zusammenpasst.

Alles Liebe an alle, Enno
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist eben schwierig, die ganze Sache so runterzukochen, wenn man selbst mal auf diesem Niveau angekommen ist. Mit Fachbegriffen erklärt sich sowas halt besser. Aber deine zweite erklärung ist besser und in meiner Meinung auch für Anfänger besser verständlich.
Wenn du trotzdem nichts verstehst, was ich nämlich vermute, dann befasse dich mal mit Pentatoniken, dann mit ganzen Tonleitern und schließlich mit Kirchentonleitern/Modes/wie mans jetzt auch nennt- Und dann schau hin und wieder mal hier rein und lies dir die beiden Beschreibungen durch. Dann sind die sehr verständlich und vor allem sehr hilfreich.
 
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Es ist eben schwierig, die ganze Sache so runterzukochen, wenn man selbst mal auf diesem Niveau angekommen ist. Mit Fachbegriffen erklärt sich sowas halt besser. Aber deine zweite erklärung ist besser und in meiner Meinung auch für Anfänger besser verständlich.

Dankeschön, Du hast mich etwas gerettet.

Ich hatte den TE aus den Augen verloren. Meine Antwort war zu sehr auf Azriel (den ich sehr schätze) gerichtet, aber im Sinne von Silvanus92 wahrscheinlich über das Ziel hinausgeschossen.

Alles Liebe, Enno

P.S. Zu dem Inhalt meines Beitrages (#5) stehe ich nach wie vor.
 

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