woran orientiert ihr euch in der band?

reppeK
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sers,

mich würde mal interessieren, an welchen instrumenten ihr euch in eurer band orientiert, wenn ihr die bass-spur spielt/schreibt. hängt ihr euch an die gitarre und spielt in deren rhythmus und tonfolge oder versucht ihr, mehr am schlagzeug zu spielen und dessen rhytmus und feeling zu unterstützen?
anfangs habe ich oft eine "zweite gitarre" auf dem bass gespielt, also fast alle riffs mitgespielt. mitlerweile spiele ich aber mehr aufs schlagzeug angepasst, d.h. ich versuche gewisse teile (beckenschläge, doublebase) hervorzuheben.
ich hoffe mal ihr versteht, was ich meine :D

würde mich über antworten freuen :rolleyes:

grüße,
reppek :great:
 
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Also da bei uns der Gitarrist die treibende kompositorische Kraft ist, versuche ich anfangs immer, die Gitarrenspur zu unterstützen/ zu untermalen/ zu ergänzen. Dabei kommt dann die Rohversion einer neuen Idee raus, die zeigen wir unserem Drummer und dann wird in Jamsessions alles Weitere erarbeitet. In diesen Jams versuche ich auch immer, meine Basslinien mit dem Schlagzeug in Einklang zu bringen.
Bei gecoverten Nummern sowieso: Sobald ich was gefunden habe, was tonal die Gitarrenspur gut komplementiert, versuche ich mich am Drummer zu orientieren (oder auch der Drummer an mir, denn der hat meistens keine Ahnung von der Abfolge der Teile usw;)) und eine tighte (sic) Rhythmusgruppe zu stellen.

Gruß, Mo
 
Musik machen ist ein geben und nehmen, egal welches Instrument du spielst.

Jeder kann das tollste Zeug dudeln aber musikalisch ne Niete sein. Anders herum zeichnet es einen guten Musiker aus, wenn er sich seiner Rolle in der Band bewusst ist und besten Willens versucht, die Rolle zu erfüllen, indem er genau auf seine Mitmusiker achtet und auf sie eingeht.

The_Mo hat da schon den richtigen Ansatz präsentiert. Nicht jeder Instrumentalist spielt für sich, sonern als Teil einer Band, daher ist alles komponierte auch als Teil des Gesamtwerkes gesehen. :)

Insofern: Setzt dich mit deinen Mitmusikern zusammen und mach einfach enn Brainstorming/Jam und guckt, was am besten passt, probiert urm und gebt Euch gegenseitig Ideen und entwickelt so das Lied weiter. So stellst du sicher, dass du - und auch die anderen - was passendes spielt.

Und nun konkret zu deiner Frage: Natürlich ist es kein schlechter Start, die Gitarrenlicks mitzuspielen (z.b. bei Bluesrock) oder Die Grundtöne (bei Rock). Oftmals klingt das schon super und besser als irgendwelches "Gedudel". Je nach Musikrichtung musst du dann Schwerpunkte setzen, was der Bass eigentlich funktional tun soll. Bei Funk, R&B, Blues z.B. ist es der Groove.

Der Groove ist ja oftmals die primäre Aufgabe des Basses. Um den Grundgroove zu erarbeiten solltest du primär mit dem Drummer zusammenarbeiten. Hier gilt: Weniger ist oft mehr. Ein solider Groove entsteht bei 95% der Lieder durch eine simple Basslinie. Da sowohl Bass als auch Drums hier Rhytmus spielen, solltest du also mit dem Drummer genau zusammenarbeiten, und entsprechendes ausarbeiten. ISt der Grundgroove gegeben, kannst du auch mal Licks einwerfen, um auf den Gitarristen einzugehen. Diese dürfen aber nur kurz sein und müssen richtig plaziert werden, damit der Groove nicht verloren geht. Ist am Anfang schwer, mit der Zeit kriegt man nen Gefühl dafür.

Individuelle Meinung: In Metal und ähnlichem neuen Kram gibt es keinen Groove (unter Groove verstehe ich einfach, dass der Zuhörer animiert wird, mitzunicken). Schon im Rock gibt es Ansätze, den Groove nicht durch den Bass zu erzeugen, sondern zum Beispiel durch Shuffle-Spiel von Gitarren. Bist du als Bassist nicht dem Groove verpflichtet, kannst du selbst versuchen, das Stück melodisch anzureichern, z.B. durch charakteristische Licks, also den Bass auch durchaus als melodische Bereicherung betrachten und so zumindest teilweise von den Grundtönen abweichen, die zwar DURCHAUS ne wichtige Funktion haben da du als Bassist das klangliche Fundament für den Song liegst, aber weniger Gefahr läuft, den Groove zu verlieren.

Exotische Variante: Legendäre Basstisten wie James Jamerson kombinierten alles. Die Basslinie groovt, ist aber komplexer und hat eine melodische Komponente. Tipp: Versuch mal, deinen Bass an den Gesang anzupassen (außer Du spielst "Krachmusik" wo nur geschrien wird ^^). Dadurch erhält der Song ne ganz neue Dynamik.

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Ich weiß, ne wirkliche Antwort hab ich Dir nicht geliefert, doch eines will ich klarmachen. Überlege Dir immer genau, was Du eigentlich willst bei nem Lied. Groove? Reines Ausfüllen der Tieftonfrequenzen? Melodisch Musik anreichern?
Hast Du dir die Frage beantwortet teilst du dies deinen Mitmusikern mit und Ihr macht Euch gemeinsam daran, eine Synthese aus Euren Ideen zu erstellen. Je nach Ziel, Stil und Musikrichtung wird das Ergebnis anders ausfallen.

Wie ich schon zu Beginn sagte: Musik machen ist ein geben und nehmen, egal welches Instrument du spielst.
 
Ich richte mich immer nach der Bassdrum für den Rythmus und melodisch in Richtung Gitarrenspur.

Bin bisher immer gut gefahren damit.:great:
 
Hi,

obwohl wir "nur" (??) eine Hardrock-Coverband sind, gehen wir so an neue Stücke heran, dass wir uns nur der grundlegenden Schemata, der Hookline etc. bedienen und neue Ideen drum herum legen.

Meine erste Orientierung ist stets die Bassdrum, der ich anfangs nur den Sound gebe. Je nach Betonung, der wir beide viel Raum geben, reicht das, um den Groove festzulegen. Bei zwei Gitarristen brauche ich mir um einen zusätzlichen "Melodiebass" keine Gedanken zu machen, sondern kann mich in aller Ruhe um meinen Part und meine Linien kümmern.

Und wie recht Thrawn2211 hat: Weniger ist immer mehr!!! Ich muss nicht in jedem Stück meine Virtuosität beweisen. Ich habe meine Räume, die ich füllen kann. Man sagt mir eine ausgeprägte Bühnenpräsenz nach, also kann ich so falsch nicht liegen. :cool:

Je besser jeder (Achtung: Fußball!!) die "Laufwege" des anderen kennt, desto besser sind wir in der Lage, füreinander zu spielen, statt nur miteinander. Dann pushen wir uns gegenseitig beim Finden von Ideen hoch.

Ich halte es für einen Vorteil, selbst über Gitarren- und Keyboard-Kenntnisse zu verfügen und beim Homerecording auch die Drums selbst programmiert zu haben. Damit kann ich mich in die Rollen der Anderen hineinversetzen. Das erleichtert den Verzicht auf die eigene Über-Betonung doch erheblich.


Wolfgang
 

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