E-Drum von Yamaha oder Roland?

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Liebe E-Trommelrfreunde,

ich spiele seit 30 Jahren, mehr oder weniger unregelmässig, Schlagzeug. Ich habe ein guterhaltenses Pearl BLX Set + Paiste Becken, welches ich verkaufen möchte, um mir E-Drums zuzulegen. Ich mache sehr gerne Musik, und nehme auch auf, ich habe ein kleines Homestudio zu Hause. Ich würde viel öfter Schlagzeuf spielen, ich finde es aber ziemlich unpraktisch mit akustischen Drums zu spielen, einmal wegen der Lautstärke, zum Zweiten wegen der Akustik, die nicht in jedem Raum die gleiche ist, und auch nicht immer gut, und zum Dritten wegen der Abnahme mit Mikrophonen überhaupt, welche bei Akustikdrums kompliziert wird. Dann programiere ich lieber den Drumtrack, schade sowas als Schlagzeuger tun zu müssen. Ich bin kein Profi, nur habe ich ein Homestudio mit allen nötigen Instrumenten und ausgesuchtem Equipment.

Zu meiner Frage:
Ich hätte die Möglichkeit mein Drumset, gegen ein Yamaha DTX750K direkt einzutauschen. Natürlich müsste ich einen erheblichen Aufpreis hinblättern, und es handelt sich um ein Vorführmodell.

oder


Ich verkaufe mein Schlagzeug und kaufe mir ein Roland TD-11 oder TD-11KV, ich glaube die Roland Kits sind etwas billiger, trotzdem auch hier ein Aufpreis. Ersteres hat Gummipads für die Toms, Zweiteres hat Mesh Heads für die Toms... beide haben Mesh Heads für die Snare. ich habe das TD-11 gespielt und es hat mir so beim ersten Anspielen fast besser gefallen wie das TD-11KV... ob sich aber die Gummipads auch bei längerem Spielen gegenüber Meshheads gewähren???


Was könntet Ihr mir für Inputs bezüglich dieser Sets geben? Wie sind die Pads und das Spielgefühl von Yamaha gegenüber Roland (Gummi oder Mesh)? Die Sounds beider Marken?, die Erweiterungsmöglichkeiten und die Anschlüsse? Welche Marke ist "besser"? Ich denke dass ich auch mit den E-Drums eher die Möglichkeiten meiner Synths ausschöpfen möchte, besonders die Drums von FL Studio 10 triggern, so wie ich es bisher mache (programiere).
 
Eigenschaft
 
Puuuh, schwer zu sagen. Ich hatte die Chance, auf der Musikmesse mal wieder die neuen Pads von Yamaha anzuspielen und werd mit denen einfach nicht warm. Das Spielgefühl ist finde ich immer noch relativ nah an Gummipads dran, also eher unrealistisch, zudem sind die Pads sehr laut. Also in dieser Hinsicht ist der Mythos Mesh-Head wirklich wahr! Sie sind leiser, das muss man sagen. Wobei man auch hier wieder unterscheiden muss zwischen ein- und zweilagigen Fellen. Die zweilagigen, die bei Roland meines wissens immer dabei sind, sind etwas lauter als einlagige, wie bspw. beim 2box.

Wenn du zu Roland tendierst, keine Frage, das TD-11 KV, einfach wegen der Mesh-Heads, Vorteile in Lautstärke und Spielgefühl, zudem bei längerem Spielen deutlich schonender für die Handgelenke! Und auch das ist (zumindest meiner Erfahrung nach) kein Gerücht, dass Mesh-Heads angeblich schonender sind.

Das Yamaha hat meiner Ansicht nach ein recht gutes Modul, die Sounds sind, soweit ich sie auf der Musikmesse hören konnte ordentlich, können mit den Roland-Sounds mithalten, wobei meiner Ansicht nach auch die Roland-Sounds nicht zu den besten gehören.

Ist halt die Frage: willst du damit nur die Midi-Datei aufnehmen und das am PC weiter veredeln mit ner VST? Dann reicht dir, falls du nur immer ein kurzes Stück eintrommelst und nicht länger dran sitzt auch das TD-11. Falls es dir aber auch um das Modul geht, würde ich an deiner Stelle mal das 2box DrumIt 5 anschauen. Das kostet zwar 2300€, hat aber deutlich (!) bessere Sounds als Roland und Yamaha und ist vom Spielgefühl meiner Ansicht nach viel realistischer. Bei sowohl Yamaha als auch Roland sind die Pads sehr unbeweglich am Rack befestigt, beim 2box schwingt alles mit, so dass man echt denkt, man sitzt an einem akustischen Schlagzeug.

Falls aber nur Roland vs. Yamaha:

- Spielgefühl: Roland wegen der Mesh-Heads

- Wie sind die Pads? Allgemein sehr gut, Yamaha Pads sind cool, weil sie ne kleine Stellschraube dran haben mit der man quasi "on the fly" die Toms/Snares stimmen kann bzw. den Snareteppich an/ab machen kann (ob das jetzt bei dem Set, was du da hast, bei allen Toms ist, kann ich nicht sagen, die Snare sollte das aber zumindest haben). Rolands Pads haben den Vorteil, dass die Felle mit Stimmschrauben befestigt sind und man die Härte des Fells einstellen kann

- Sounds: geben sich meiner Meinung nach nicht viel, beide haben solide Sounds, dennoch merkt man bei beiden recht schnell, dass man an einem E-Schlagzeug sitzt. ICH persönlich finde die Sounds von Yamaha einen kleinen Tick besser, aber bei Sounds solltest du wirklich mal beide Sets anspielen und selber testen!

- Erweiterungsmöglichkeiten kann ich dir leider nix zu sagen, ich besitze weder das eine noch das andere Kit (bei 2 box ist die Möglichkeit insofern gegeben, als dass es ein offenes Modul ist, du kannst es also einfach per USB an den PC anschließen und Sounds per Drag and Drop vom PC auf den Flash-Speicher ziehen)

- Anschlüsse: gut, da musst du selber einfach mal schauen, wie viele Anschlüsse für Pads jedes Modul hat. Im Normalfall sind die Module so ausgestattet, dass man immer noch ein oder zwei Pads zusätzlich anschließen kann, wie gesagt, hier einfach mal in die Specs des jeweiligen Moduls auf der Herstellerseite schauen. Ansonsten sind heutzutage MIDI in/out bzw. Audioausgang Standard und ein normaler Phones-Ausgang für Kopfhörer,

- Welche Marke ist besser? Naja, Roland ist halt DIE renommierte E-Drum-Marke schlechthin, Yamaha und andere Konkurrenten haben in den letzten Jahren etwas gepennt, Roland hat das durch top Marketing halt auch gut ausgenutzt. Dennoch ist Yamaha auch ein Schwergewicht auf dem E-Drum-Markt, keine Frage. Ich habe mir früher sogar überlegt, mir das damals noch aktuelle DTXtreme 3 von Yamaha zu holen.
 
wow... super Antwort!!!

So wie es aussieht wäre Roland glaube ich besser. Wenn deren Pads etwas besser sind, die Sounds +/- gleich gut, Roland aber etwas billiger ist... und ausserdem finde ich es gut, dass Roland etwas aufgeräumter ist... bspw. keinen Snareständer hat... von der ganzen Hardware möchte ich möglichst los kommen!

Roland hatte glaube ich noch eine Erweiterungsmöglichkeit.
Frage: könnte man dann noch ein Beckenpad kaufen, vielleicht sogar ein Tompad abschrauben und ein drittes (als0 3 crash + 1 Ride) anschliessen? So ist mein jetziges Setup nämlich: Tom, Floortom, drei Crash + 1 Ride... (aber das ist nicht sooo wichtig).
 
Roland hatte glaube ich noch eine Erweiterungsmöglichkeit.
Frage: könnte man dann noch ein Beckenpad kaufen, vielleicht sogar ein Tompad abschrauben und ein drittes (als0 3 crash + 1 Ride) anschliessen? So ist mein jetziges Setup nämlich: Tom, Floortom, drei Crash + 1 Ride... (aber das ist nicht sooo wichtig).

Ja, beim 11er kannst Du noch ein Chrash direkt anschließen und wenn Du eine Tom weg nimmst kann man noch etwas anderes dafür anschließen.

Ich hatte vor ein paar Jahren ein Yamaha DTXtreme 3 und war im ganzen nicht wirklich Glücklich damit.
Irgendwie konnte ich mich nicht mit den Gummipads anfreunden, aber am schlimmsten war dieses HiHat-Pedal. Das war ein Sche..., da musste ich ständig fest drauf bleiben damit die HiHat geschlossen blieb. Sobald ich nur ein bisschen locker gelassen habe, war die schon wieder halb auf. Da kam ich nicht mit zurecht und selbst die RHH-135 hat nicht viel besser funktioniert. Da konnte ich im Menü einstellen was ich wollte, hat einfach nicht so gewollt. Also zumindest war das bei für mich so, ich muss aber dazu sagen das ich davor schon einmal ein Roland gespielt hatte und da ein wenig verwöhnt war.
Von den Sounds her war das Yamaha nicht schlecht, ich meine die sind schließlich auch keine Anfänger in Sachen künstliche Sounderzeugung.

Ich habe mir im Januar nach ausgiebigen Testen das Roland TD-11 KV geholt, vor kurzem noch ein Crash dazu und bin mehr als zufrieden damit.
Ob ich jetzt einfach nur mal eben schnell so drauf spiele oder wenn ich mehr Zeit habe über PC mit AD, ich habe einfach nur Spaß damit.

Gruß
Stefan:cool:
 
wow... super Antwort!!!

So wie es aussieht wäre Roland glaube ich besser. Wenn deren Pads etwas besser sind, die Sounds +/- gleich gut, Roland aber etwas billiger ist... und ausserdem finde ich es gut, dass Roland etwas aufgeräumter ist... bspw. keinen Snareständer hat... von der ganzen Hardware möchte ich möglichst los kommen!

Roland hatte glaube ich noch eine Erweiterungsmöglichkeit.
Frage: könnte man dann noch ein Beckenpad kaufen, vielleicht sogar ein Tompad abschrauben und ein drittes (als0 3 crash + 1 Ride) anschliessen? So ist mein jetziges Setup nämlich: Tom, Floortom, drei Crash + 1 Ride... (aber das ist nicht sooo wichtig).

Klar, also wenn da noch ein Anschluss vorhanden ist, dann kannst du da anschließen was du willst. Du musst nur bei Roland aufpassen, die haben Ride-Becken, für die du 2 Anschlüsse brauchst, die solltest du dann natürlich nicht kaufen ;)
Achja btw: ist ja ein elektronisches Kit, da kannst du eh bisschen rumspielen: belege einfach die Kanten der Becken mit einem Crash Sound und die Fläche der Becken mit Ride-Sounds, schon sparst du Beckenpads bzw. hast mehr Sounds zur Verfügung ;)
Ich hatte seinerzeit an meinem Roland TD-3 3 Beckenpads und dadurch, dass ich die Kanten anders belegt hatte insgesamt 2 Rides, 3 Crashes und 1 China zur Verfügung ;)

Naja und die Hardware von Roland ist halt schon super, das muss man ihnen lassen, die lassen sich da nicht lumpen. Das Rack von dem 11er, an das du da rankommen kannst, kenn ich jetzt nicht genau, aber die Hardware, die ich bis dato von Roland gesehen habe/gespielt habe, war ohne Makel!
 
Wenn du dich noch nicht absolut auf eins der beiden Sets eingeschossen hast, würde ich evtl auch in Erwägung ziehen,
ein etwas älteres Modul von Roland (gebraucht) zu nehmen, z.B. das TD-12 (oder TD-8, TD-10, TD-20). Und das Ganze dann mit Software-Drums
veredeln (hab mehrere probiert, bin aber immer wieder zurück bei Addictive Drums gelandet). Gegen Software-Drums können auch die
Sounds der besten/teuersten Module nichts ausrichten, finde ich. Die Latenz liegt absolut im Rahmen.
Etwas kniffelig ist es manchmal, die HiHat mit den Software-Drums vernünftig einzustellen, das funktioniert modulintern oft besser.

Einspielen geht dann prima via MIDI, die Sounds lassen sich später auch immer noch anders belegen (VST). Ein echter Vorteil
ggü. der Abnahme eines A-Sets mit Mikros.

Ich habe mein TD-12-Set (mit etwas Suchen) für ca. 1500,- € gebraucht bekommen ( mit 3 Meshhead-Toms & Snare mit jeweils auch den Rim-Sounds, Meshhead-Bassdrum, 2 Becken-Pads, Rack, VH-11).
Einige Komponenten, wie eine bessere HiHat (VH-11 oder VH-12) und mehr Becken habe ich dann später nachgerüstet. Aktuell hab ich 5 Becken am Start,
alternativ kannst du natürlich auch mehr Toms und dafür weniger Becken einsetzen. Wenn man mehr braucht, kann man überlegen
ein zweites, günstiges Modul zu kaufen oder z.B. ein Trigger I/O.

Vorteil bei den VH-11 und VH-12 HiHats ist, dass man seine HiHat-Maschine weiter verwenden kann. Aber da gibt's von Yamaha glaube ich auch eine ähnliche Lösung.

Andere Alternative wäre, vorgefertigte Sounds auf sein Modul zu laden. Es gibt die Firma VExpressions, die Sounds für die Roland-Module (auch ältere) anbietet.
Hab einmal so ein Paket gekauft und die Sounds sind definitv besser, als die Werkspresets. Teilweise werden dort sogar auch verschiedene, klassische Schlagzeugsets
nachempfunden. Mit viel Zeit und Mühe könnte man die sich natürlich auch selbst zusammenbasteln...

Mein erstes E-Drumset war ein Yamaha DTXpress II mit Gummipads. Die Gummipads halten zwar sehr gut, aber das Spielgefühl ist sehr mau...
Die aktuellen (und hochwertigeren) Yamaha-Pads hab ich allerdings noch nicht angespielt. Wohl aber das 2BOX-Set. Für mich eine ziemliche Enttäuschung. Die Sounds
sind zwar tatsächlich ganz OK und lassen sich auch indiviualisieren, aber die gesamte Hardware (Toms, Becken, HiHat, etc.) machte auf mich einen billigen und nicht sehr haltbaren/zuverlässigen Eindruck.

Grüße,

Guido
 
Hi,

sehe ich ähnlich wie guido. das td-12 bringt wirklich alles mit was du für deine zwecke brauchst. vom triggern scheint es auch nicht schlechter zu sein als das td20.

lg

DT
 
Seit dem letzten Firmware-Update für das TD-12 sind die Unterschiede zum TD-20 sogar noch kleiner geworden, intern unterscheiden sie sich meines Wissens jetzt gar nicht mehr.
(Vorher konnte man z.B. nur beim TD-20 die Position der Mics einstellen, etc., das geht jetzt beim 12er auch alles)
Das TD-20 hat - korrigiert mich, wenn ich da falsch liege - nur zusätzlich einen Expansions-Slot und evtl. noch mehr Eingänge/Ausgänge.
 
Die aktuellen (und hochwertigeren) Yamaha-Pads hab ich allerdings noch nicht angespielt.

Moin,
ich bin hier zwar eher als Bassist aktiv, aber da ich 20 Jahre getrommelt habe, hier etwas Senf von mir:

Ich will mir in den nächsten Wochen ein Mittelklasse E-Drum Set kaufen und stand ebenfalls zwischen Yamaha und Roland. Bei mir (!) ist - eben wegen der neuen Silikonpads - das Pendel recht eindeutig Richtung Yamaha ausgeschlagen. Das Spielgefühl ist natürlich immer noch nicht mit echten Fellen vergleichbar (wie denn auch?), aber im Vergleich zu diesen federnden Thrombosestrümfen von Roland der bessere Kompromiss.
Wie gesagt...MEIN Gefühl...um das noch mal eindeutig als subjektiv zu kennzeichnen.

Ein etwas klarerer Vorsprung zeichnet sich durch einen Sound ab: Vielfalt brauche ich nicht, aber ich will auch nicht immer den Laptop mit Samplelibrary daneben stehen haben.
Das Oak Custom, dass Yamaha bis mindestens hinab zu den 400er Sets mitliefert, ist in meinen Ohren der Hammer. Die U-Tube Demos sind da nicht soo aussagekräftig. Ich hab's letzten Donnerstag aus einem 900er über eine kleine PA gehört...das war schon ziemlich gut. Die Becken waren sicher der Schwachpunkt, aber das sind sie bei Roland auch...irgendwie ist das alles zu lahm.
Bei mir wird es das 542 K werden...angeblich (!) ein Quantensprung zum 540er, das mir eigentlich auch schon ganz gut gefallen hat.
Ob das wirklich so ist, kann ich ja noch mal schreiben, wenn ich sie verglichen habe.


Edit:
Das liegt preislich auf einer Höhe mit dem TD11 (wobei das TD 11 noch nicht die Samples von dem Kit hat, das ich bei Roland vorne, aber noch hinter dem Oak Cusom sehe...komm' nicht auf den Namen), wird aber mMn in Sound und Spielgefühl die Nase vorne haben. Leider kommt es erst im Sommer.
 
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