Zerrgrad über Volumenpoti der Gitarre regeln / Lautstärkeverlust

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akir
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Servus zusammen !

Als Neueinsteiger im Bereich E-Gitarre und Effekte hab ich mal eine ( Anfänger ) Frage an euch.
Ich möchte den Zerrgrad meines Verzerres zuküntig gern über das Volumenpoti der Gitarre regeln.

Bisher habe ich mir dazu in meinem Multieffekt mehrere Programme angelegt und das Gain darüber
verschienden geregelt und die Gitarre immer auf 100% gelassen.

Da die Zerrsounds im Multieffekt ( Zoom G5 ) zwar gut, aber eben doch nicht 100% klingen,
hab ich mir jetzt einen Fulltone OCD zugelegt. Hier stelle ich meinen maximal gewünschten Zerrgrad ein
und regele per Volumenpoti an der Gitarre herunter wenn ich weniger Zerre will.
Das klappt soweit auchz ganz gut.

Allerdings wird ab einem gewissen Grad der Sound auch etwas leiser.

Daher meine Frage: Kann ich das über einen nachgeschalteten Kompressor so hinbekommen, das ich
wenn ich das Volumen soweit herunter regele das ich einen fast Cleanen Sound habe trozdem keine ( oder wenige )
Verluste in der Lautstärke habe ?

Oder bin ich das auf dem völlig falschen Weg ?

Ein schönes Beispiel wie ich mir das vorstelle ist auf Youtube bei Kenny Wayne Shepherds " While we cry " zu sehen.
Da geht der Sound von ultra Clean über das Volumenpoti und der Pickupwahlschalter bis hin zu richtig rotziger Verzerrung.
Wie bekommt man das hin ?

Aufbau wie folgt:

Strat > Fulltone OCD > Zoom G5 ( evtl. Kompressor,Delay, Reverb,Chorus ) > Fender Blues Junior ( Clean )

Danke schon mal Vorab für eure Antworten.



Andreas
 
Eigenschaft
 
Ich habe schon ein wenig was über Tante Google gefunden.

Da es scheints auch viel mit den Potis zu tun hat noch mal etwas konkreter:

Ich habe eine Djego Deluxe Strat ( Originalzustand )
Was da für Potis drin sind ? Keine Ahnung...

Heute Mittag hab ich mal versucht den Komp. nach das OCD zu packen.
Man hört aber doch recht detlich die Kompression ...

Wenn ich das Volumenpoti von 10 runter drehe kommt bei etwa 7 - 7,5 die Stelle an der der Sound deutlich leiser wird.
Das OCD ist dann noch nicht ganz clean.

Ist der Weg den ich versuche evtl. falsch ? Jemand eine Idee / Anregung dazu ?

Gruß
Andreas
 
Das Volumenpoti ist halt ein Volumen/Lautstärkeregler.

Vorschlag 1:
Man löte am Poti zwischen Ein-u.Ausgang einen Kondensator mit z.B.220pF.
Der Kondensator bewirkt, dass beim Zurückdrehen des Potis die hohen Frequenzen
viel später reduziert werden. Dadurch verhinderst du auch, das die Lautstärke
frühzeitig niedriger wird. Du kannst aber hervorragend den Zerrgrad
regeln und das Signal wird nicht dumpf.

volumenpoti-kondensatoren.jpg

Vorschlag 2:
Mach aus dem hochohmigen ("passiven") Signal ein niederohmiges ("aktives") Signal.
Das geht z.B. durch den kompletten Austausch der gesamten Elektrik (inkl. Tonabnehmer)
gegen aktive Pickups (z. B. EMG's).
Oder du baust vor die Outputbuchse der Gitarre einen Buffer (auch Null-Booster genannt) ein.
Der wandelt das hochohmige Signal in ein niederohmiges um.

Bei niederohmigen Signalen hast du aber auch den Vorteil, dass das Signal weniger Störanfällig
gegen Einstreuungen ist. Ebenfalls hast du bei langen Kabeln fast keinen Signalverlust.

Schau mal hier rein:
http://www.guitar-letter.de/

Aber alle Vorschläge sind reine Kompromisse!
Da ein Volumenpoti nun mal zum regulieren der Lautstärke da ist.
 
Hi Organic !

Besten Dank schon mal für dein ausführliches Feedback !
Das mit dem Kondensator werde ich wohl mal versuchen.

Die komplete Elektronik wollte ich eigentlich nicht tauschen.
Aber die Herren Shepherd oder Freischlader machen das ja auch igendwie ohne aktive Komponenten ...
Gibt es hier Scenarien mit 2 Verzerren oder ähnliches ?
 
Einen geringen Lautstärkeverlust hast du immer aber ich nutze aktuell auch nut meinen Einkanal-Amp mit ordentlich Gain und kriege da mit dem VolPoti auch fast ganz cleane Sounds hin und alles dazwischen.
Man braucht dann noch etwas Gefühl in den Fingern, dann kann man es noch feiner Regeln.
Allerdings für richtig HighGain hab ich dann noch ein Pedal als Booster, dann klappts natürlich nicht mhr so gut, soll in dem Fall aber nach nicht.
In wie weit Gitarre, Pick-Ups und Potis noch unterschiedlich empfindlich sein können kann ich leider nicht genau sagen, es gibt aber auch da Unterschiede
 
Diese Art der Regelung war leider aber auch immer schon mit Lautstärkeverlust behaftet. Man hatte die Verzerrung ja meist durch die Überlastung der Endstufe und brachialer Lautstärke erreicht. Sollte das soweit gut bei dir funktionieren habe ich noch einen Tipp für dich: Schlage einfach dynamischer an. Wenn das Zurückregeln so funktioniert wie du dir das vorstellst, dann sollte dsa auch funktionieren. Wenn ich voll verzerrt spiele und weniger hart anschlage ist es weniger verzerrt als "normal", aber dennoch genauso laut.
 
Evtl hilft auch den maximal gewünschten Zerrgrad etwas zu reduzieren ... ;)

... ich versteh übrigens nicht warum du den Fender nur Clean spielst und die Zerre aus einem Pedal holst. Die Zerrung übers Vol-Poti zu regeln funktioniert doch grad an Röhrenverstärkern hervorragend. Ich würde die Zerre aus dem Amp holen, und zwar so dosiert das du es mit dem Vol-Pot noch clean bekommst.
Dann wird auch die von Phess90 angesprochene Dynamik mehr zu spüren sein ;).

Mit dem Zerrpedal kannst du dann noch einen coolen Leadsound obendrauf setzen.

Probiers mal aus,
Grüsse,
Stona
 
Ich finde den Lautstärkeverlust sogar sehr angenehm. Es zwingt einen nämlich dazu das Thema "Dynamik" nicht zu vernachlässigen. Dadurch das clean leiser und verzerrt lauter ist werden Songs sehr viel lebendiger.
 
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Moin zusammen !

Danke für eurer Feedback !

@Phess90: Das habe ich mir auch schon so gedacht, tue mir nach 20 Jahren Akustik Gitarre im Bandkontext ( durchsezten und so ... :)
immer noch ein bisschen schwer... zudem funktioniert das dann auch nur wenn alle anderen Musiker auch dynamisch spielen ....
Aber ich werde es mal versuchen umzusetzen

@Stonarocka: Die Zerre des OCD gefällt mir wesentlich besser als die des BJR ! Sie ist viel "Cremiger" und das OCD reagiert im Prinzip
genau gleich wie der Amp ( ich hab das gestern mal ausprobiert ) Das OCD reagiert genau so feinfühlig wie der Amp auf den Gainverlust.
Und mit dem OCD bekomm ich annähernd den Sound hin den ich möchte ( Kenny Wayne Shepherd )

@Quiesel: Im Prinzip bin ich da ganz bei dir ! Allerdings wie ich schon schrieb > dann müssen alle dynamisch spielen ...

Ich bin gestern noch ein Stückchen weiter gekommen und hab auf dem G5 noch einen Kompressor gefunden der
das Signal nicht ganz so deutlich verändert aber die leiseren Passagen anhebt ohne dass man all zu viel Unterschiede im
Sound hört. Damit werde ich heute noch mal ein bisschen spielen. Außerdem werde ich mir mal die verschiedenen
Kondensatoren besorgen und etwas experimentieren....

Mal sehen welche Kombi zum Erfolg führt ....
 
Das Du diesen Effekt nicht genauso hinbekommst, hat sicher auch ein bisschen was mit Psychoakustik zu tun.
Die Herren Shepherd & Co. nutzen zwar auch die von Dir angesprochende und gewünschte Technik, über den Volumeregler den Verzerrungsgrad zu regeln, allerdings tun sie das (in den allermeisten Fällen) bei einer nahezu ohrenbetäubenden Grundlautstärke, bei weit aufgerissenem Röhrentop. Da fällt dann der immer auftretende und nicht zu vermeidende Lautstärkeverlust längst nicht so deutlich ins Gewicht, wie wenn Du das bei (z.b.) Zimmerlautstärke und nur wenig aufgedrehtem Verstärker versuchst.
"Der Amp muss atmen"... ;)

Versuch das Ganze übrigens unbedingt auch mal OHNE Zoom G5, nur mit dem OCD zwischen Gitarre und Amp oder sogar nur direkt mit der Klampfe in den voll aufgerissenen Amp. Ich kann mir gut vorstellen, dass das dann schon deutlich besser funktioniert...

Der Hinweis mit dem Treble Bleed Kondensator ist auf jeden Fall auch sehr hilfreich für diesen Zweck! Das würde ich auf jeden Fall einbauen (lassen), wenn es bei deiner Gitarre noch nicht vorhanden ist.

- - - Aktualisiert - - -

Achso, kleiner Nachtrag noch:
Der Shepherd z.B. benutzt ja auch sehr häufig ein Fuzzface oder diverse ähnliche Derivate davon, und diese Schaltung reagiert extrem feinfühlig auf Änderungen am Volumenregler! Da kannst Du teilweise wirklich mit weniger als einer halben Umdrehung von "megafette Fuzz-Zerre" auf "ultradynamisches Beinahe-Clean" zurückregeln. Siehe dazu auch Eric Johnson oder der Großmeister des dynamischen Stratspiels: Philip Sayce!
 
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Mahlzeit quasi !

So was in der Art vermute ich auch. Ich hab mich länger schon mit dem Setup von KWS beschäftigt
und hatte das Glück Ihn im Juli live in Ulm zu sehen :)

Er spielt live 90% der Zeit das Analogman "King of Tone" vor einem voll aufgerissenen Fender 65 Deluxe ( in Europa / in den Staaten hat er einen 65er Twin )

Das King of Tone ist schon richtig geil - allerdings wollte ich keine Unsummen ausgeben und auch ( aktuell ) nicht 2 Jahre auf eines warten ;) Er boostet das King of Tone manchmal noch mit einem Tubescreamer. Aber irgendwo sind halt im Hobby Bereich einfach Grenzen :redface:

Ich versuche halt mit kleinstmöglichem Aufwand ans Ziel zu kommen. Zugegeben > Das funktioniert nicht immer :redface:
Aber die Bleed Schaltung werde ich mal versuchen.

Ohne G5 gibt es überigens keinen hörbaren Unterschied ! Ich konnte es auch erst nicht glauben denn es gibt dazu ein schönes Video
bei Youtube ( dort mit dem G3 ) leider finde ich es gerade nicht. Da hat einer per AB Schalter mal getestet ob man einen unterschied hört
wenn das G3 in der Chain ist > und man hörte ( im Video ) nix.

Bei meinen hatte ich anfangs einen Lautstärkeverlust und habe gesucht woran das liegt.
Als dann Master und Presetvolume beide auf 100% standen war ( für mich über den Amp ) kein Unterschied wahrnehmbar.

Gruß
Andreas

Nachtrag: Philip Sayce! > Videos > Oxfuzz II
Genau so :) hätte ich das auch gern mit dem OCD

Nachtrag: Hab in der Mittagspause noch mal zwecks Verluste getestet. Dreht man den Amp etwwas auf hört man tatsächlich einen unterschied...
Nur OCD = Etwas weniger Höhen ( alles natürlich im Bypass )
Nur G5 = Etwas dünnerer Sound ( unten rum )
Beides zusammen = fast wie ohne da sich beide dann wieder gegenseitig aufheben.
Auch nur die Ampzerre hab ich noch mal versucht, die gefällt mir aber wirklich nicht so gut wie die von OCD. Die Ampzerre ist viel rotziger und rauher
als die vom OCD reagiert aber wie gesagt auf das Poti wie das OCD auch.

Der Kompressor fliegt auf alle Fälle wieder raus - da hört man doch einen zu deutlichen Unterschied.

Aber - das Pedal vom G5 kann mit diversen Funktionen belegt werden. Ich hab mir jetzt ein VOL-Pedal eingerichtet.
Da man hier auch noch nach Links und Rechts schwenken kann hab ich mir Links eine Erhöhung der Lautstärke von bis zu 50% programmiert ( ausgleich bei zurückdrehen Poti falls benötigt ) und Rechts bis zu 100% ( solo )

Mal sehen ob sich das im Livebetrieb handeln lässt :)
 
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Zum Bleeding hab ich ein interessantes Video gefunden
http://www.youtube.com/watch?v=fS3Xu6K9VdE

Update:
Habe gerade mal das Pickguard gelöst um zu schauen ob das schon was drin ist.
Da ist schon ein kleiner Kondensator reingelötet ( ab Werk )
Kann leider nicht erkennen welchen Wert er hat...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie das Leben so spielt :D

Pickguard runter, tatsächlich > da ist ein Kondensator drin ... 22 IL steht drauf :gruebel:
Kabel zum Testen parallel angelötet, 220 uF Kondensator dran .... > Bis sich dann am Vol. Poti was getan hat war ich bei 3-4 ... ?
Also Kondenstaor wieder runter > Und alls wurde gut :D
Scheinbar hatte der Werks Elko eine kalte Lötstelle .... auf einmal viel mehr Dynamik im Poti ... weniger Höhenverlust beim runterdrehen :evil:

Jetzt geht es viel Besser ! Gepaart mit einer etwas dynamischeren Spielweise komm ich glaub ich so klar ...

ABER > Again what learned ( wie der Loddar so schön sagt )

DANKE an alle für die Tips und Vorschläge !

Andreas
 

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