"zuarbeiten" beim Zusammenbau Strat Body + Neck

[Gast252951]

Dass ein Shim, egal aus was er jetzt besteht, generell schlecht sein muss, sagt ja keiner ( oder doch ? ).
Ich hatte mal in den 80ern eine Fernandes Strat, da habe ich ein Plektrum drunter gelegt, weil die Gitarre so ungenau gefertigt war. Aber gut, war eh ne Gurke.
Nur dass es generell nötig wäre, kann ich nicht pauschal bestätigen.

 

[dubbel]

Nur dass es generell nötig wäre, kann ich nicht pauschal bestätigen.

nochmal: ich sage nicht, dass man immer shimmen musst.
ich sage, dass ich - bevor ich anfange - erst mal erwarte oder damit rechne, dass man was tun muss.

Falls nicht - um so besser.

 

[Gast252951]

nochmal: ich sage nicht,

ei ... ich habs doch gelesen ;-) war jetzt auch eher bezgl Pro und Con eines Shims

 

[Bassturmator]

Da gibt es gar kein "Con". Wenn ein shim rein muss legt man halt eins rein.

 

[Northernguitars]

Bezüglich der Cons gibt es diverse Aussagen (von Firmen die gern ihren Kram verkaufen) das sich Shims die nur am Ende oder Anfang der Halstasche montiert sind auf Dauer Schäden am Hals auslösen können.

Wird am Ende unter den letzten Bünden untergelegt kann sich der Halsfuss dahingehend verformen das die letzten Bünde hochkommen... Habe ich bisher noch nicht erlebt aber trotzdem nehme ich keine normalen Shims.

Ich habe festgestellt das normale Shims eher dazu neigen sich in den Body zu arbeiten. Deswegen fertige ich, wenn es erforderlich ist, Shims die die gesamte Halstasche bedecken.

Vorher ausrechnen wie viel Grad man braucht und dann wird gefräst. Eventuell Overkill aber für mich das kleine Plus das mir ein ruhiges Gewissen beschert..,

 

[C_Lenny]

Können wir uns darauf einigen, dass es im Sinne von Fragestellung/Vorhaben des TS möglich sein kann, Halsfuss/Halstasche bzgl. Passgenauigkeit/Nivellement anpassen zu müssen, aber hier nicht eine grundsätzliche Shim-Debatte vom Zaun zu brechen ?

LG Lenny

 

[Stratspieler]

(Bei mir reine Psyche: Ein Shimm hat bei mir z.B. in einer Strat nichts zu suchen. Das aber nur noch nebenbei zu diesem Thema).

@murle1 hat es richtig benannt: Es ist ein Wagnis. Ich finde es immer interessant, wenn berichtet wird, dass Mr. Slowhand sich aus mehreren Strats seine Blackie zusammengebastelt hat. Ich frage mich, wie lange er wohl da probiert hat, bis es ihm genehm war? Glück gehabt, weil zufällig alles passte? Oder war's ihm egal, weil er ja eben "Mr. Slowhand" ist und er spieltechnisch darüber steht? Weil seinerzeit waren die Teile doch eigentlich nicht soooo passgenau wie sie heute dank CNC sein müsssten.

Und heute? Selbst die CNC-Teile passen meiner Erfahrung nach eben nicht sofort und 1:1 austauschbar aufeinander. Und pauschal "Stratbody auf Strathals" schon dreimal nicht, denn meiner Bastelerfahrung nach fräst eben Göldo doch anders als Warmoth oder der nächste Hersteller. Und wenn es nur Bruchteile von mm sind. Insbesondere, was die Tiefe der Halstasche oder die Dicke des Halsfußes angeht, wirken sich Bruchteile von mm enorm auf die Justage des Tremolos aus und entscheiden über "Spielbar" oder "Unbrauchbar", finde ich. Wobei das subjektives Empfinden ist.

Denn zu den physikalischen "Hebelgegebenheiten" zwischen Body und Neck kommt ja auch noch diese Spürbarkeit der Unterschiede, wo man offenbar haptisch sehr empfindlich ist.

 

[Michael Burman]

Wenn man sich Produktion von Gitarren in Fabriken anschaut (es gibt Videos z.B. bei YouTube), wird dort – sofern einigermaßen qualitativ hergestellt wird – bei jedem Instrument die Halstasche an den zu montierenden Hals angepasst. Tut man das nicht, hat man entweder Spalte oder der Hals passt nicht rein.

 

[murle1]

Wenn man sich Produktion von Gitarren in Fabriken anschaut (es gibt Videos z.B. bei YouTube), wird dort – sofern einigermaßen qualitativ hergestellt wird – bei jedem Instrument die Halstasche an den zu montierenden Hals angepasst. Tut man das nicht, hat man entweder Spalte oder der Hals passt nicht rein.

Dem muss ich leider widersprechen: Ich habe nicht nur einmal hochpreisige Gitarren eines großen US Hersteller auf dem Tisch gehabt, wo der Spalt zwischen Hals und Tasche über 1mm war. Das sogar bei einer die um die 5000 DM gekostet hat. Selbst bei sogenannten Custom Gitarren wird nicht selektiert. (Nur wenn Besuchergruppen oder Presse mit Cameras durch die Hallen geführt werden!) Wie ist es sonst erklärbar, dass ich bei meinem letzten Besuch in Frankfurt (vor 3 Jahren?) sogenannte geagde Fender Strats und Tele gesehen habe, bei denen die Saitenführung so knapp an den Bundenen war, dass sie unbespielbar waren? Auch die Teile hatten Preise, wofür ich mir einen guten Gebrauchtwagen kaufen könnte...
Nur so nebenbei: Weder Rockinger noch Göldo fräsen die Bodies selbst, und obwohl die Qualität wirklich gut ist, habe ich da auch schon tauschen müssen, weil der Hals nicht in die Tasche passte. Und ein Schleifen am Hals nicht möglich war, weil lackiert...

 

[Michael Burman]

Tja, dann habe ich in dem Video wohl gesehen, wie es eigentlich sein müsste. Wenn ich nur wüsste, welcher Hersteller das war. Da hingen Handfräsen so von oben an den Schnüren, um Halstaschen anzupassen. Außerdem wurde mit so Schleifblöcken nachgeschliffen, damit der Hals perfekt in die Halstasche passt.

 

[Slideblues]

Eigentlich wurde doch auch schon Alles gesagt, zumindest was den aktuellen Stand beim TE betrifft... Wie ich ja schon geschrieben hätte, wäre es doch am sinnvollsten weitere Ansätze zu erörtern wenn sich Probleme oder eben konkrete Fragen ergeben...

 

[murle1]

Tja, dann habe ich in dem Video wohl gesehen, wie es eigentlich sein müsste. Wenn ich nur wüsste, welcher Hersteller das war. Da hingen Handfräsen so von oben an den Schnüren, um Halstaschen anzupassen. Außerdem wurde mit so Schleifblöcken nachgeschliffen, damit der Hals perfekt in die Halstasche passt.

Es ist so. Wie Du es gesehen hast SOLLTE es sein. Vermutlich war das ein Hersteller, welcher nicht in großen Massen herstellt. Ich mache es genau so, für jeden Hals mit einer verstellbaren Schablone Probefräsungen für den jeweiligen Hals, dann erst die Fräsung in den Korpus. Das dauert natürlich, und kann sich kein Hersteller von Massenware wirklich leisten. Einige selektieren aber, bedeutet es wird ausprobiert welcher wohin passt...

 

[Michael Burman]

Ok, dann hätte ich statt "einigermaßen qualitativ" wahrscheinlich "hoch qualitativ" schreiben sollen. Denn "einigermaßen qualitativ" wäre dann wahrscheinlich, die Halstaschen generell ca. 1 mm breiter als die Hälse zu fräsen, damit man sie nur noch anzuschrauben und keine zusätzlichen Schritte der Anpassung braucht. So werden also Fender für 5.000 $ / € hergestellt? So so ...

 

[Stratspieler]

Dem muss ich leider widersprechen...

Zustimmung. Schon bei den ersten Worten in #28 regte sich mein Widerspruch. Du warst schneller.

Ich habe nämlich gerade erst gestern ein Video über die Herstellung von Strat gesehen - und es waren keine MIMs, sondern Fender USA. Da habe ich mich einmal mehr gefragt, wie fix die mal eben - und gerade beim Zusammenbau von Hals und Body - nachschleifen und schwupps - schon wird das Zeug mit dem Maschinenschrauber zusammengeballert.

Um so deutlicher wurde der Widerspruch zwischen dem Gesehenen und salbungsvoll über die History der Strat Gesprochenen.

Nein, das kann nur ein Kompromiss sein zwischen zeitoptimiertem Herstellungsprozess (daher schrieb ich Maschinenschrauber), denn Zeit kostet nun mal Geld und etwas "Nachpflege", so dass das dann alles eben aufgrund von technischen (CNC-) Voraussetzungen innerhalb vorgegebener Toleranzen in einen preislich vorgegebenen Rahmen hinein zu passen hat.

 

[murle1]

Zustimmung. Schon bei den ersten Worten in #28 regte sich mein Widerspruch. Du warst schneller.

Ich habe nämlich gerade erst gestern ein Video über die Herstellung von Strat gesehen - und es waren keine MIMs, sondern Fender USA. Da habe ich mich einmal mehr gefragt, wie fix die mal eben - und gerade beim Zusammenbau von Hals und Body - nachschleifen und schwupps - schon wird das Zeug mit dem Maschinenschrauber zusammengeballert.

Um so deutlicher wurde der Widerspruch zwischen dem Gesehenen und salbungsvoll über die History der Strat Gesprochenen.

Nein, das kann nur ein Kompromiss sein zwischen zeitoptimiertem Herstellungsprozess (daher schrieb ich Maschinenschrauber), denn Zeit kostet nun mal Geld und etwas "Nachpflege", so dass das dann alles eben aufgrund von technischen (CNC-) Voraussetzungen innerhalb vorgegebener Toleranzen in einen preislich vorgegebenen Rahmen hinein zu passen hat.

Ich gebe kein Geheimnis preis, dass auch ich die Bodies mit CNC fräsen lasse (die Außenkontur) - spart mindestens eine Stunde für mich schmerzende Handarbeit, und bei den Hälsen 50% der nötigen Arbeit. Aber dennoch muss jeder Hals einzeln eingepasst werden. Wenn beim Zusammenbau ein minimal schmalerer Hals mit einem Korpus der eine minimal größere Halstasche hat, "verheiratet" wird, summiert sich das.
Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, das Einpassen kostet Zeit und Geld. Bei meinen Hälsen sind die Halsfüße auch etwas unterschiedlich breit, so bis 0,5 -0,7mm - trotz CNC!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

Wenn man sich Produktion von Gitarren in Fabriken anschaut (es gibt Videos z.B. bei YouTube), wird dort – sofern einigermaßen qualitativ hergestellt wird – bei jedem Instrument die Halstasche an den zu montierenden Hals angepasst. Tut man das nicht, hat man entweder Spalte oder der Hals passt nicht rein.

Das ist ja das Problem: Da werden hunderte Bodies gefräst und hunderte Hälse. Nur welcher Hals dann an welchen Korpus geschraubt wird später, ist ja nicht planbar, so wie ich und die gewerblichen Kollegen es machen. In der Fabrikfertigung werden dann die Bodies lackiert, in den unterschiedlichen Farben, und die dazu "gewünschten" Hälse (mit unterschiedlichen Griffbrettern) Wenn dann die Tasche zu eng, oder der Halsfuß zu breit ist, ist guter Rat teuer. Einen lackierten Hals kann man nicht schleifen. Daher lieber minimales Untermaß des Halses, das kann angeschraubt werden. Bei den Custom oder Signaturmodellen wird selektiert und ausprobiert welcher passend ist für den Korpus (soll jedenfalls). Das dauert auch und kostet. Ob das allerdings den doch beträchtlich höheren Preis rechtfertigt... steht in den Sternen. Denn das Material ist kaum anders. Wenn man das so betrachtet, ist das keine schlechte Verarbeitung, sondern einfach nicht anders möglich, will man den Preis nicht nach oben treiben.

 

[Michael Burman]

Eine Anpassung der Halstasche kostet je nach Produktionsland wahrscheinlich zwischen 10 und 50 €.

 

[murle1]

Eine Anpassung der Halstasche kostet je nach Produktionsland wahrscheinlich zwischen 10 und 50 €.

Ich habe schon einige Videos von verschiedenen Firmen gesehen. Dass aber bei einem lackierten Korpus die Halstasche verbreitert wird, oder angepasst, noch nicht.. Das wäre immer ein Risiko. Und wenn: Bei monatlich ca. 5- 10 tausend hergestellten Gitarren mal 50 €, das ist schon ein nettes Trinkgeld?
Du kannst mir ruhig glauben, ich hatte hier eine Kundengitarre Tele Custom Modell in Blond...da passte ein dickes Plectrum in den Spalt. Das Teil hat ihn damals 4800 DM gekostet.
Aber das ist nicht das Thema...

 

[Michael Burman]

Ich habe schon einige Videos von verschiedenen Firmen gesehen. Dass aber bei einem lackierten Korpus die Halstasche verbreitert wird, oder angepasst, noch nicht..

Die Bodies waren bereits lackiert (außer in der Halstasche drin). Daran kann ich mich noch erinnern.
Das Video habe ich, glaube ich, aus diesem Forum heraus angeguckt. Wurde in einem der Threads irgendwo verlinkt.

 

[Sashman]

Ich habe schon einige Videos von verschiedenen Firmen gesehen. Dass aber bei einem lackierten Korpus die Halstasche verbreitert wird, oder angepasst, noch nicht.. Das wäre immer ein Risiko. Und wenn: Bei monatlich ca. 5- 10 tausend hergestellten Gitarren mal 50 €, das ist schon ein nettes Trinkgeld?
Du kannst mir ruhig glauben, ich hatte hier eine Kundengitarre Tele Custom Modell in Blond...da passte ein dickes Plectrum in den Spalt. Das Teil hat ihn damals 4800 DM gekostet.
Aber das ist nicht das Thema...

@murle1 ich erinnere mich noch an einen gemeinsamen Messebesuch in Frankfurt, Custom Shop Tele in Sparkle Green mit unglaublich schlechter Lackierung und Spalt zwischen Hals und Korpus für 14.000€

Zu allem anderen habe ich ja oben schon geschrieben, es kann passen, muss aber nicht, ist am Ende immer ein Risikospiel. Darum einfach den Hals ohne Lackierung nehmen, dann kann bei Bedarf noch nachgeschliffen werden. Anschließend dann ein schönes Öl/ Wachs Finish auftragen.

Grüße
Sash

 

[drguitar]

Ui, hier war ja viel los. Also mein aktueller Stand ist, dass der von mir bestellte Body angeblich nicht den "Versandbedingungen" von DHL entsprach umd deswegen "return to sender" ging. Deswegen passiert gerade garnix. Den "gerelicten" Hals den ich ins Auge gefasst habe, hab ich verworfen. Ich stelle mir da einen roasted Marple Hals vor, dwn uch wohl diese Woche bei Warmoth bestellen werde. Und dann heißt es warten.