Zweitstudium Musik-Jazz

BBBoy
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Guten Morgen liebe Musikkollegen!
Wie der Titel meines Threads schon aussagt geistert mir seit einigen Wochen die Idee "Musikstudium" im Kopf herum. Immer wieder wurde ich von Leute gefragt, warum ich eigentlich nicht Musik studiere oder diesen Berufswunsch anstrebe.
Nun wurde ich auch von einigen Musikkollegen und Lehrern dazu motiviert, ich sollte es doch mal versuchen.... Seitdem schwirrt diese Idee in meinen Sphären herum und lässt mich nicht mehr los.

Etwas zu mir... Ich bin 20 Jahre alt, habe vor einem Jahr eine höhere technische Lehranstalt mit Matura/Abitur als Wirtschaftsingenieur abgeschlossen und habe nun meinen Zivi erfolgreich absolviert.
Die Idee, hauptberuflich Musiker zu werden, war für mich aus finanzieller Sicht immer ein Contrapunkt. Wenn ich Musiker werden würde, dann ein Gig-Musiker und kein Musikschul-Lehrer, so meine Überlegung.
Da ich nun diesen Gedanken verworfen hatte, habe ich mich dazu entschieden meine Ingenieursausbildung an einer technischen Uni weiterzuführen... Im Oktober gehts los!
Doch nach diesen oben genannten Gesprächen mit einigen Musikern aus meinem Bekanntenkreis, hat diese Idee doch wieder ihren Weg zurückgefunden.
Unter diesen Gesprächen mit Musikkollegen war nun auch eines mit einer jungen Pianisten, die ebenfalls im nächsten Jahr ihr Musikstudium beginnen möchte, jedoch als Zweitstudium. Ihr Hauptfach ist Psychologie.
So kam mir der Gedanke es vielleicht doch zu versuchen, als Zweitstudium eventuell, doch wie? Das wollte ich euch fragen...

Denkt ihr das ein schweres technisches Studium und ein Musikstudium - Jazz miteinander vereinbar sind?
Macht es überhaupt Sinn Musik zu studieren, wenn man danach nicht hauptberuflich der Musik nachgehen möchte? Ich besuche zwar nach wie vor die Musikschule um mich weiterzubilden, aber ich möchte einfach noch so viel mehr erreichen in musikalischer Hinsicht.
Die beiden Unis sind 70km voneinander entfernt, was auch ein logistisches Problem darstellt. Die Priorität liegt auf dem technischen Studium.


Vielleicht gibt es hier den ein oder anderen, der mal in einer ähnlichen/ in der gleichen Situation war.

Grüße
BBBoy
 
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Hi BBBoy!

Klar, dass Hobby zum Beruf zu machen, ist höchst verlockend. Denke, man muss sich dann aber von der Masse deutlich abheben, um überdurchschnittlichen Erfolg zu haben. Kenne einige, die Musik studieren. Die, nicht Musik auf Lehramt studieren, wissen überhaupt nicht, wo es danach hin gehen soll. Aber meistens ist es genau die Art von Menschen, denen das zunächst keine große Sorgen macht. - Immer gut drauf´ und optimistisch unterwegs. Vielleicht liegt auch darin das Geheimnis? :rolleyes:

Zum Zweitstudium:
- Rate ich dir leider, vor allem im Hinblick auf den gewählten Studiengang, gänzlich ab!

Ich studiere an einer Uni Wirtschaftsinformatik und muss sagen, dass ich kaum Zeit habe, regelmäßig auf die Uni-Band-Proben zu gehen und dafür Lieder vorzubereiten. Da Freunde von mir auch Wirtschaftsingenieurwesen studieren, weiß ich, dass der Zeitaufwand keinesfalls geringer ist.

Auch im Musikstudium wird einiges gefordert. Das unter einen Hut zu bekommen, erscheint mir unmöglich. Vor allem, wenn die Uni´s 70 km von einander entfernt liegen.

Wenn du halbwegs nach Curriculum studieren möchtest, wird der Stundenplan allein schon beim Wirtschaftsingenieurwesen zeitlich kein zweites Fach zulassen. Ich selbst habe meistens von 08:00 bis 16:00 oder 18:00 Uhr Uni. Nebenbei musst man Skripte nachbereiten, Nebenseminare besuchen, Übungen abgeben und natürlich für Klausuren lernen (dieses Semester wieder 7 Stück). Gerade bei solchen interdisziplinären Studiengängen ist der Zeitaufwand sehr hoch.

Wenn deine Priorität bei Wirtschaftsingenieurwesen liegt und es dir Spaß macht, rate ich dir, im Hinblick auf Jobchancen und Einkommen eher dazu.

Wenn du aber zu dem o.g. Personenkreis gehörst, studiere Musik und mach dein Ding! Irgendwie kommen die ja auch alle über die Runden.

Du machst das schon! - Wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg! :great:

PS: Bist ja erst 20. Wenn du mit 25 Jahren mit dem einen Studiengang fertig bist, kannst du ja noch den anderen studieren :tongue:.
 
Ich würde "nebenberuflich" eher privaten Unterricht bei einem profilierten Jazzer deines Instruments nehmen. Der vermittelt dir im Idealfall die Quintessenz des Fachwissens plus dem Wissen aus seiner Erfahrung und der für dich weniger interessante Stoff eines Studienlehrplans bleibt zugleich außen vor.
Außerdem kann sich der Fortschritt dann nach deinen Vorgaben vollziehen.

Gerade als auffallende Begabung brauchst Du dich nicht scheuen, renommierte Musiker n deiner Reichweite per Mail anzufragen, vielleicht gleich mit Link zu einer Klangprobe von dir.

Gruß Claus
 
Beides gleichzeitig zu studieren erscheint mir utopisch. Die Bandproben an MHS können mitunter je nach projekt bis in die späten Abendstunden gehen, wenn der normale Ingenieurs-Student seine Hausarbeit schreiben muss. Keine Chance das zu überleben!

Mein Tip:
Bis 24/25: Ingenieursstudium! Nebenbei Musik machen und einen guten (studiereten) Lehrer regelmäßig besuchen. Netzwerken.
Mit 24/25: Weltreise nach Südostasien
Mit 25/26 Aufnahmeprüfung an einer MHS.

=> Dann bist Du vielleicht erst mit 30 fertig aber das kann ok sein. Als Student (ver)braucht man nicht viel, da reichen ein paar bezahlte Gigs (netzwerken!). Du studierst dann Musik vor allem aus Interesse was ein total legitimer Grund ist. Vielleicht auch der einzig wahre... Später findest Du vielleicht die Möglichkeit getrennt zu arbeiten.
Eine Freundin vorn mir hat auch einen technischen Beruf und arbeitet "nur" von Montag bis Donnerstag (oder je nach Überstunden bis Mittwoch). Es reicht für die WG-Miete und Festivalkarten. Und sie hat Zeit sich um ihre (Kunst)Projekte zu kümmern ohne vor die Burnout-Hunde zu gehen.

So kann man ein paar Jahre Leben und sehen wohin einen der Wind so trägt, ohne dass man riesige Gefahren eingeht. Zur "Not" kann man auch auf Vollzeit Ingenieur wechseln. Aber ein "nur" Musiker hat "zur Not" nicht selten den Kellner als Aussicht. Etwas überspitzt...


ps es ist auch nicht ganz unwichtig wo man sich bewerben will, wenn man es "ruhig" angehen lässt. Elitäre Jazzhochschulen zweifeln dann vielleicht an deinem Willen. Die Prüfer, die ich kenne, sehen das aber wie ich und finden es nachvollziehbar erst etwas später das Musikstudium aufzunehmen.
 
Würde es auch so machen wie Fastel. Aber statt Südostasien würde ich nach New York gehen und da mit den Cats jammen ;-).

Zweitstudium kannst du vergessen, habe selber Jazz studiert, bei zwei Studiengängen kannst du niemals genug üben
 
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Empfehle ebenfalls, das Ingenieurstudium anzugehen und auch abzuschließen, daneben, soweit es die Zeit zulässt, kann man ja das Hobby weiter betreiben. Als ich 19 war, wollte ich primär Kunst studieren (man hatte mir Begabung suggeriert), doch die Vernunft hat mir abgeraten - ein Ende als Lehrer war nicht mein Ziel und als selbständiger Künstler/Maler, hmm.... Habe dann mit Erfolg Chemie studiert, einen tollen Job gefunden, der mir zeitlich und finanziell viele Spielräume bietet, der Kunst und auch der Musik (E-Bass) nachzugehen. Ohne solide Basis ist alles nix, vor allem, wenn Familie und Co. dazu kommen.
 
Sehr sehr lustig, ich bin in der gleichen Situation, nur schon einen Schritt weiter und ich finde es toll zu wissen, dass es noch mehr Leute gibt die sowas machen :) Mein Ingenieursstudium habe ich gerade eben abgeschlossen und meinen Studienplatz an der Musikhochschule angenommen, d.h. für mich geht es im Oktober mit klassischer Gitarre los :)
Kurz was ich gemacht habe. Ich habe immer neben meinem Studium Unterricht gehabt, bei einem guten und renommierten Lehrer mit dem ich mich zudem sehr gut verstanden habe (was du auch mit deinem Prof solltest). Je nachdem wie fit du in Theorie bist solltest du auch dort unterricht nehmen, ich habe mir das primär selbst beigebracht und ein wenig bei meinem Instrumentallehrer. Zusätzlich hatte ich immer Kontakt zu meinen zukünfigen Prof, sei es bei Kursen oder falls ich fragen bezüglich des Studiums hatte. Bei Konzerten habe ich natürlich auch mitgespielt, wenn ich die Möglichkeit hatte. Das dürfte bei Jazz einfacher sein, da es viele Bars gibt, bei denen Jazzabende mit open Stage veranstaltet werden. Dort kannst du gleich Kontakt mit den Studenten in deiner Stadt knüpfen ;)
Instrumentalstudium und anderes Studium parallel kannst du vergessen, allein das Instrumentalstudium füllt deine Woche mehr als aus. Du kannst ja mal versuchen neben deinem WI-Studium 4h täglich zu üben, dir fehlt einfach die nötige Konzentration um das gescheit zu machen. Meine einzige Sorge mit Musik als Zweitstudium ist, dass der Ingenieurstitel für viele Firmen evtl. nicht mehr wirklich gilt, also das es schwierig wird sich nach 4 Jahren Musikstudium erfolgreich als Ingenieur zu bewerben. Deswegen versuche ich Nebenbei als Werkstudent zu arbeiten um meine Ingenieursfähigkeiten etwas zu erhalten (8h/Woche, weil mehr wegen dem Musikstudium nicht geht und weniger die Firmen idR nicht wollen)
Ich hoffe dir ein wenig weiterhelfen zu können. Viel Erfahrungswerte kann ich noch nicht geben, evtl in 4-5 Jahren ;)
 

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