[Review] Peavey Classic 50 (2x12)

Domo
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Da ich schon mehrmals darum gebeten wurde einen Review zu meinen Amp zu schreiben, habe ich mich jetzt mal dazu entschlossen das auch zu tun =)

[Daten]
* 50 Watt RMS an 8/16 Ohm
* Vollröhre - 3x 12AX7 (Vorstufe) + 4x EL84 (Endstufe)
* 2x12" open back, Blue Marvel Speakers
* Standby-Switch
* zwei Kanäle (clean/overdrive)
* ein master-3-Band EQ mit zusätzlichem Presence-Regler
* getrennte Volumenregler für jeden Kanal
* Master Volume
* Federhall
* serieller FX-Loop
* zwei Inputs: (normal/bright)
* Gewicht: 27kg

Ein zweifach-fußschalter (kanal + reverb) kommt mitgeliefert. Dieser ist IMHO nicht wirklich gelungen, das Gehäuse ist aus recht dünnem Plastik, die Bodenplatte sehr glatt (rutscht weg). Er erfüllt aber seinen Zweck und geht bei korrektem Umgang auch nicht so schnell kaputt :)

[Design]
Good ol' Fender style, gelber Tweed als Boxenbezug, die Front ist mit einem braunen Netz und dem aufgeschraubten Peavey-Logo sehr schlicht gehalten. Die Bedienelemente sind an der Oberseite, auf einer blank polierten Chromplatte montiert. schwarze Chickenhead-Knöpfe auf den Potis erleichtern nicht nur das Ablesen der Einstellungen, es gibt auch noch den letzten Schliff für die perfekte "Vintage"-Optik. Die ganze Elektronik ist in einem schwarzen Metall-Chassis untergebracht. Durch Lüftungsschlitze an der Rückseite kann man bei Betrieb die Endstufenröhren leuchten sehen. Durch die offene Rückwand sieht man die zwei 12" Blue Marvel Speaker. Auf der Oberseite ist ein sehr stabiler, braunfarbener Kunstleder-Griff angeschraubt, am Boden sind vier stabile Standfüße aus Metall.
Der Amp ist übrigens auch in schwarzen Tweed, in den USA auch mit edelholzfunier und Sundburst-lackierung erhältlich.

[Bedienung]
Tjoah, was soll man dazu noch sagen? Ein einfach aufgebauter Röhrenverstärker: Gitarre anstöpseln, nach kurzem vorwärmen der Röhren den Standby-Schalter umlegen und losspielen. Einziger Kritikpunkt: die Buchsen für den FX-Loop, Speaker-Anschlüsse und die Buchse für den Fußschalter sind etwas schwer zu erreichen. (die anschlüsse sind an der Unterseite, muss also entweder den Verstärker kippen oder aufm Boden rumkriechen.... Wäre einfacher gewesen wenn die Jungs von Peavey die Buchsen einfach auf die Rückseite getan hätten :))

[Sound]
Schon das Aussehen verrät einem bereits: Der Amp ist eine Fender-Kopie, und hat dem zu folge auch einen amtlichen Fender-Style Cleansound. Die 50 watt geben genug Headroom um auch bei SEHR großen lautstärken den sound absolut clean zu halten. Der Overdrive-Modus klingt sehr mittenlastig. Mit dem Pre-Gain Regler wird der Grad der Verzrrung geregelt, bei niedrigem Gain ist die Verzerrung minimal, fast schon clean. bei etwa 12 uhr bekommt man einen sehr schönen und sahnigen crunch-sound, bei vollem ausschlag eine rockige, etwas "kreischende" Verzerrung. Wer in dem Amp ein Hi-Gain-Monster sucht, sucht vergebens. Die Zielgruppe des Amps liegt von daher also eher bei Jazz, Fusion, Country, Blues und Rock-Musikern; härtere Gangarten könnten unter Umständen (ohne vorgeschaltetes Zerrpedal) ein Problem darstellen. Der EQ arbeitet dezent und dennoch wirkungsvoll. Der Amp ist generell sehr mittig, selbst wenn man die mitten ganz rausdreht klingt alles noch sehr "voll". Den Klang würde ich als sehr perlig und warm bezeichnen, der Amp reagiert sehr schön auf die Dynamik des Spielers.
Was ich nicht vergessen sollte anzusprechen sind die zwei Inputs: der Bright-Input hat im gegensatz zum Normal-Input etwas angehobene Höhen, klingt also etwas spitzer und twängiger. Für mich weniger interessant, da ich doch eher einen weichen Sound bevorzuge.

[Fazit]
Der Amp hat genau das, wonach ich gesucht habe: einen richtig "geilen" cleansound ohne kompromisse. Ich habe früher in einer Metalband gespielt, dort war er imho etwas fehl am platz, obwohl er mit zerrpedal einen recht guten hi-gain sound abgegeben hat. Für mich selber spiele ich Jazz/Fusion/Funk, dafür ist der Amp natürlich praktisch perfekt. Was ich besonders gut finde: Das Gewicht!! 27kg sind für einen vollröhrenamp dieser Größe doch relativ wenig, der Transport von einem Gig zum anderen ist so kein problem mehr. Das rack-system, welches ich vorher hatte, hat mit box mindestens das doppelte gewogen!

[Zusammenfassung]
+ Clean-Sound
+ Preis/Leistung
+ Gewicht
- Fußschalter
- Erreichbarkeit der Anschlüsse (FX-Loop, Speaker, Footswitch)

UVP: 1170€, NP@Musik Service: 888€

[Bilder]


[Soundfiles]
Werden nachgereicht! Zur zeit hab ich kein Mikrofon hier.... bekomme ich erst am Sonntag wieder.
 
Eigenschaft
 
Sehr schön, danke :great:

Freu mich schon auf die Soundfiles, hab nämlich auch schon mit dem Gedanken gespielt,
mir einen zuzulegen :) .

Gute Nacht,

Phil
 
BlackZ schrieb:
- Erreichbarkeit der Anschlüsse (FX-Loop, Speaker, Footswitch)

Zumindest beim Speaker und Footswitch Anschluss kann ich dir beim besten willen nicht zustimmen. Die sind ziemlich gut angebracht und mit verstand. Würdest du's so anbringen wie du vorschlägst könntest du schwieriger die Staubhülle drüber werfen und müsstest dann immer den Internen Speaker abklemmen. Beim Footswitch sieht's ähnlich aus den kannst auch auch hinten in's gehäuse reinpacken beim Transport ohne in abklemmen zu müssen. Hat also auch Vorteile die anbringung.

Thema Gewicht: So leicht ist er gar nicht! Die Fender Combos sind nur so schwer weil sie aus Massivholz sind (zumindest die American) die HR Serie ist (imho) aus pressspan. Dafür das der Peavey aus Sperrholz ist wiegt er ne ganze Menge! Im vergleich zum HR Deville (die 2x12" Version vom Hot Rod Deluxe) ist er sogar um rund 3 Kg schwerer! Die Aussage ist deswegen nicht nachzuvollziehen warum der gerade leicht sein soll.

Zum Thema Fender Clean. Der Clean ist Fenderartig. Ich hab ihn nochmal direkt verglichen mit meinem Tremolux Verstärker. Fazit: Peavey ist vielseitig, aber Fendersound hat er nicht er ist eher so ne Mischung aus Marshall und Fender. Das Trifft's wohl am besten, sowohl Clean als auch Verzerrt. Na ja und den Sound generell kann mit mit'm Wort "Classic" wohl am besten beschreiben.

MfG
 
FarinU schrieb:
Zumindest beim Speaker und Footswitch Anschluss kann ich dir beim besten willen nicht zustimmen. Die sind ziemlich gut angebracht und mit verstand. Würdest du's so anbringen wie du vorschlägst könntest du schwieriger die Staubhülle drüber werfen und müsstest dann immer den Internen Speaker abklemmen. Beim Footswitch sieht's ähnlich aus den kannst auch auch hinten in's gehäuse reinpacken beim Transport ohne in abklemmen zu müssen. Hat also auch Vorteile die anbringung.

da sowohl interne speaker als auch der fotswitch über einen flachen winkelstecker verfügen würde ich gar kein problem darin sehen, die staubhülle drüber zu ziehen....
aber wenn du meinst ;) ich persönlich find das halt nicht so gelungen.

Thema Gewicht: So leicht ist er gar nicht! Die Fender Combos sind nur so schwer weil sie aus Massivholz sind (zumindest die American) die HR Serie ist (imho) aus pressspan. Dafür das der Peavey aus Sperrholz ist wiegt er ne ganze Menge! Im vergleich zum HR Deville (die 2x12" Version vom Hot Rod Deluxe) ist er sogar um rund 3 Kg schwerer! Die Aussage ist deswegen nicht nachzuvollziehen warum der gerade leicht sein soll.

das mag ja sein dass der fender leichter ist. ich beziehe meine aussage aber auf röhrencombos generell. Wenn du mal n Orange, Engl, Mesa-Combo hochgehoben hast weißt du wieso ich den peavey "leicht" finde... :)

Zum Thema Fender Clean. Der Clean ist Fenderartig. Ich hab ihn nochmal direkt verglichen mit meinem Tremolux Verstärker. Fazit: Peavey ist vielseitig, aber Fendersound hat er nicht er ist eher so ne Mischung aus Marshall und Fender. Das Trifft's wohl am besten, sowohl Clean als auch Verzerrt. Na ja und den Sound generell kann mit mit'm Wort "Classic" wohl am besten beschreiben.

ich finde schon dass der amp sehr nach fender klingt, allerdings hast du schon recht, durch die endstufenbestückung hat er einen ganz leicht britischen klang. trotzdem ist der cleansound doch am kalifornischen fender sound angelehnt.
 
BlackZ, hast du ihn damals im Laden angespielt und evtl. mit der 4x10" Variante verglichen?
Falls ich ihn mir zuleg' wär da nur noch die Frage ob 2x12" oder 4x10".
Ich denk mal 4x10" hat mehr Druck wobei ich selbst eine 2x12" Box habe und diese schon genügend Druck liefert.

Wäre gut wenn Du (Oder Jemand Anders hier) den Vergleich mal angestellt hat.
Gruß Michi
 
nein, die 4x10 habe ich leider nicht getestet. habe aber mal aus lust und laune die 4x10 bassbox von unserem basssiten angeschlossen.... klang beschissen :p hängt aber wohl auch von den speakern ab...

auf jeden fall war das alles total dünn, rauschig....
 
Ich hab seit langem das Classic 50 Top und spiele es über eine Marshall 1960AX (also 4x12", Greenbacks) und habe zufällig neulich die 4x10" Box der Classic Serie von einem Freund geliehen gehabt.
Du hast in deinem Review geschrieben, dass der Amp sehr mittig klingt. Das ist zwar nicht falsch, aber wird der Sound offensichtlich durch die Speaker verstärkt. Wie ich im A-B-Test gemerkt habe, klingt die 4x10er gar nicht mal so spritzig wie ich mir vorgestellt hatte, sondern ziemlich mittig und erstaunlich druckvoll und zudem auch noch lauter vom Höreindruck als die Marshall.
Für mich persönlich ist aber die Marshall die bessere Box für den Amp. Sie hat einen wesentlich präziseren Sound und straffere Bässe.

Was das Review angeht kann ich zum Top sagen, dass dort die Anschlüsse nicht unpraktisch liegen und ich an dem Amp besonders mag neben den ganzen oben beschriebenen Sachen, dass man den Gain quasi ganz aufdrehen kann, weil man über das Volumenpoti der Gitarre fast bis zum Cleansound die Verzerrung wegnehmen kann. Auch wenn der Sound bestimmt nicht "scooped" ist, bekommt man spätestens mit einem Booster bei entsprechend aufgedrehten Gain einen sehr kräftigen Sound der auch Metal-geeignet ist (ok, Rammstein bekommt man damit nicht nachgeahmt). Gerade mit zwei Gitarren in einer Band ist das eine echte bereicherung, weil sich der Sound gegen die allgegenwärtige Badewanne sehr gut absetzt.

Mal schauen, ob ich auch noch ein paar Soundfiles mit der 4x12er aufgenommen bekomme und vielleicht auch die 4x10er nochmal ranbekomme.
 
king lui schrieb:
Mal schauen, ob ich auch noch ein paar Soundfiles mit der 4x12er aufgenommen bekomme und vielleicht auch die 4x10er nochmal ranbekomme.


ach scheisse, jetzt merke ich dass ich mein mikro vergessen habe ausm proberaum mit zu nehmen.... :eek: :mad:

sorry leute, ihr müsst wohl noch ne woche länger auf meine aufnahmen warten.... :(
 
hi,
ich spiele gerne blues und jazz.
aber reicht die zerre für punk ?
also sowas wie nofx, anti-flag, badreligion ?
 
Mit nem Zerrpedal kriegst du alles hin :)


(Wobei ich nicht glaube das man mit der normalen Zerre keinen "Punk" spielen könnte ;) )
 
Mich würde vor allem der Leadklang interessieren, also der Sound bei einem Vintage rock solo (so in der Art) :) ich hoffe auf Sounfiles :D

nettes objektives Review :great:
 
Preis ist übrigens nicht mehr aktuell, liegt jetzt bei 959€ bzw. bei 999€ für den 4x10er.
 
JuliusHaertl schrieb:
hi,
ich spiele gerne blues und jazz.
aber reicht die zerre für punk ?
also sowas wie nofx, anti-flag, badreligion ?

sollte schon gehn
nofx usw. haben ja nicht unbedingt den high gain sound
 
So jetzt anschnallen und lesen..:eek: :screwy: :D
..also ich war heute Peavey Valveking 112(wollte 212 o. Head,aber nicht da), Fender HR, Peavey classic50 u. 30 anspielen(mit einer Epriphone Les Paul custom).
Den Valveking 112 auf den ich sehr gespannt war wegen des günstigen Head100 hab ich schnell wieder vergessen.Die Verabeitung wirkt billig aber wichtiger noch clean kommt da gar nix.Komprimiert und flach, kein perlern wie mei H&K Matrix100(zu verkaufen!).Allerdings mus mann im lassen das verzerrt weiter kann als die anderen von mir heut getesteten drei, aber das schafft mein Matrix auch.
Den Fender hab ich nur kurz clean angespielt und ich muss sagen der klingt auf den ersten Eindruck schon verdammt gut.
Hab mich dann aber nur noch auf die classics konzentriert, da ich für beide ein sehr gutes Angebot bekommen habe..classic50 für 500euro und classic30 für 350euro, beide über 5jahre alt und gebraucht.
..KANN MIR BITTE EINER SAGEN UND GRÜNDE NENNEN FÜR WELCHEN ICH MICH ENTSCHEIDEN SOLL!!!..bitte,bitte:confused:
Muss sagen das ich die beiden classic's NICHT sehr ähnlich finde!!
Der 30 perlt und ist super in der oberen Mitten, zert allerdings im clean auch schnell an.
Der 50 perlt nicht ganz so schön und ist nicht ganz so mittig betohnt(fast stumpf), dafür sehr lange(laut dann auch nicht mehr stump) claen.
..mein erster eindruck(clean) war 50 zu stumpf und 30 fast so cool wie der Fender HR.
.. mein zweiter(clean) 50 voller im Klang und 30 weniger bässe und fast aufdringliche mitten, dafür cooles anzerren.
..mein dritter(clean) 50 nur cool wenn laut und 30 cool wenn leise, 30 cooles anzerren aber dafür(deswegen) nicht so gut clean wenn laut..
Das anzerren was mir beim 30 im clean-Kanal so gut gefällt gehört doch aber in den lead-Kanal oder?
(bin/war Bassist(Schack 5seiter zu verkaufen),jetzt Gitarrist(Les Paul) und hab keinen plan von gitarren amp's,ich weis nur für mich muss es eine vollröhre sein muss wegen der dynamik und dem perlendem sound)
Hatte leider keine zeit mehr mich über die lead-cannels her zu machen(Freundin und so),werde das aber morgen tun!
Kann mir eier tolle Einstelungen sagen da mit ich keine falschen EIndruck von den Amp's bekomme nur weil ich unfähig bin mit den reglern umzugehen.:redface:
Bis jetzt würde ich mich für den Fender entscheiden will aber nicht mehr als 500euro ausgeben,also werde ich wohl den 50 nehmen.Obwohl ich finde das der 30 besser perlt, will ihn aber nicht kaufen weil denke das ich es bereue nicht den größersn "besseren" genommen zu haben.Soll ein Amp für länger sein, deswegen hab ich mein urspüngliches Kapitel von 250€ verdoppel, aber mehr geht nicht.
Will zuhause spielen(zimmer 25qm dachschräge in eigenem Haus)mit einer Epripone Les Paul custom(vielleicht mal mit EMG81u.85),aber auch hin und wieder mal(schleperei zählt für mich nicht als gund sich einen Amp auszusuchen) in einem grösserem Fittnesstudio(unser bandraum ) voll aufreißen.:D:great::rolleyes:
..bitte helft mir..
ach,ja in welchen kann man Kopfhörer anschliessen und wo nicht??
 
Gute ausgangslage ist immer: alles auf 12Uhr :great: und dann je nach Geschmack weiterdrehen... mit Kopfhörer wird das nix mit Röhrenamps.
 

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