Papas Angst vor Pianokauf :)

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Matja
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Hallo an alle!

Nachdem ich seit längerer Zeit hier im Forum mitlese (und teilweise zwischen überzeugt und verwirrt schwanke), hätte ich nun doch ein paar Fragen, die ich gerne nochmal direkt stellen möchte.

Ich suche für meine Tochter (8, Anfängerin) ein DP, auf dem sie lernen/Üben soll. Zur Zeit hat sie ein uraltes Casio CPS 80, welches aber nicht mehr ausreicht.
Der Klavierlehrer kommt nach Hause, also gibts kein Klavier, auf dem während des Unterrichts geübt werden kann. Und zu Hause kann ich kein Klavier aufstellen wegen starker Hellhörigkeit der Wohnungen.

Meine Wahl nach bisher nur Lesen hier im Forum liegt zwischen Roland ep880/FP-4 , Yamaha P-140, Kawai MP-5 (falls irgendwie runterhandelbar), jedenfalls um die 1000 Euro.

Ich hab jetzt zwei Sorgen :(

Meine größte Sorge beim DP-Kauf ist eigentlich der Faktor Zuverlässigkeit und Service.
Ich stelle mir den DP-Kauf immer ein wenig wie einen Elektronik-Kauf vor. Wenn man Pech hat, kann man ein "Montags-Gerät" erwischen, dass gerade knapp nach der Garantie irgendwie den Geist aufgibt, oder? Nur das (von mir gekaufte) Elektronik sich immer noch in "bezahlbaren" Rahmen (ich sag jetzt mal bis 400 Euro) bewegt. Bei DPs macht aber mein "bezahlbarer Rahmen" keinen Sinn, so dass ich hier um die 1000 Euro veranschlage. Um so größer leider die Sorge um einen "technischen Fehlkauf".

Wie sind denn eure Erfahrungen mit der Langlebigkeit von DPs? Sind durchschnittliche DPs nach 5-6 Jahren noch voll funktionsfähig? (Ich weiß, manche haben hier DP-Großväter im Besitz; ich meine es eher so allgemein)
Gibt es beliebte Verschleißteile, die irgendwie "garantiert" öfters mal ausfallen (ich denke hier an Tastatur o.ä.) ? Und was sind denn so die Kosten für eine Reparatur selbiger, wenn man eine Werkstatt dafür braucht?


Meine zweite Sorge ist folgende:

Ich selbst bin völlig unmusikalisch (lerne gerade einiges mit meiner Tochter zusammen) und sie ist naturgemäß unfähig, selbst ein gutes Piano durch Anspielen auszuwählen. Der Klavierlehrer hat leider keine Zeit, uns auf Pianosuche zu begleiten (was ich auch verstehe) und ich kenne keinen, der sich mit Pianos auskennt.

Was macht man da? Hat einer von euch ein Kind und kann demnach ein "Kinder-DP" empfehlen? Nimmt man eher schwer- oder leichtgewichtetes für Kinder? Gibts noch andere Dinge, die man als unerfahrener Papi beim Kauf beachten müsste? (Sollte z.B. das Pedal feststehend sein? Kommt da überhaupt ein Kinderfuß ran und sitzt gleichzeitig ordentlich an der Tastatur?)

Danke schonmal für eure Antworten!

Liebe Grüße

Matthias
 
Eigenschaft
 
Hí,

zu 1:
Ich habe bisher keine Ausfälle bei meinen Geräte zun verzeichnen. Wenn man ordentlich damit umgeht halten die schon recht lange. Das kann ich von neu, sowie auch gebraucht gekauften Geräten sagen.

zu 2: Ich denke, mit deiner Wahl, hast du schon recht ordentliche DigiPianos rausgesucht. Mit den Pedalen kann es wirklich Probleme geben, da habe ich aber recht wenig erfahrung. Kann ich also nicht so viel zu sagen.

Gruß
 
Hallo Matthias,

wir haben vor einem halben Jahr für unsere Tochter (auch 8) ein Korg SP 250 gekauft.

Damit sind wir bisher voll zufrieden. An die Pedale kommt sie beim vernünftigen Sitzen noch nicht dran. Sie versucht es zwar manchmal und liegt dann zwischen Tastatur und Boden, aber so richtig passt das noch nicht.

Aber im Moment ist das auch noch nicht so dramatisch, weil sie erstmal andere Sachen lernen muss.

Das Problem wird sich auswachsen.

Viel Spass beim Aussuchen und Spielen!!!

Anfängermama
 
Naja, ein Montagsgerät kann man immer bekommen, wenn man genug Pech hat. Aber ein Problem ist das im Normalfall nicht, es macht einfach nur Arbeit, denn die Kiste muss dann wieder zurück und getauscht werden usw. usf.
Aber für sowas gibts schließlich Garantie ;)

Zum zweiten Punkt würde ich sagen, dass es da Rezept gibt und geben kann.
Du hast aber offenbar bei deiner Suche vor allem Stagepianos angesehen, was ich gerade beim Größenproblem für sehr sinnvoll erachte. Da müsste man dann schauen, dass man ein Stativ bekommt, das auch sehr niedrig geht und dann quasi "mitwachsen" kann, dann kommt deine Tochter auch ans Pedal!
Und wenn das nicht reicht, kann man das Pedal ja irgendwo draufstellen, denn das ist ja ein einzelnes Teil.
Was die Geräte angeht kannst du bei deiner Auswahl eigentlich nicht viel falsch machen. Tips geben können wir dir aber auch kaum noch, weil es ab einem gewissen Punkt einfach Geschmackssache ist und damit eine Entscheidung, die dir natürlich niemand abnehmen kann. ;)
Vielleicht kannst du es ja trotzdem versuchen, mal mit deiner Tochter in einen größeren Musikladen zu fahren und einfach mal deine Favoriten anzuspielen. Vielleicht ergibt sie ja doch, trotz der geringen Erfahrung, ein gewisses Meinungsbild ("dieses gefällt mir irgendwie besser als jenes..."). Dabei darf man dann ruhig total subjektiv auf den Klang hören, frei nach dem Motto: "Was klingt mehr nach Klavier?". Außerdem könntest du noch darauf achten, dass die internen Lautsprecher, sofern vorhanden, einigermaßen gut (d.h. klar und sauber) klingen, und nicht, beispielsweise, schon bei halber Lautstärke anfangen zu scheppern oder ähnliches.
Sonst fällt mir ehrlich gesagt nicht mehr viel ein... :redface:

Viel Erfolg :great:
 
Denke auch nicht das Du mit Deiner Wahl viel falschmachen kannst; es gab ab ca. 1995 von Roland das FP1 bei dem die Hammermechanik ne Fehlkonstruktion war (nach Jahren treten Hämmerbrüche auf) aber sonst hab ich weder von Roland noch von anderen Herstellern was negatives gehört. Mein zweites Oldtimer - DP (auch von Roland ~ Bj. etwa 1987) funktioniert bis heute tadellos obwohl es knapp zwei Jahre lang sogar in einem so feuchten Bandproberaum stand daß das alte Pianinogehäuse in dem ich das Ding verbaut hatte anfing zu schimmeln.....:eek:
Stagepiano ist auch insoferne eine gute Wahl weil diese robuster konstruiert sind, schließlich dürfen sie auch mal nen Rempler beim Transport nicht gleich übelnehmen.

Wenn Du keinen geeigneten Ständer finden solltest dann verzichte einstweilen auf den und stelle das Piano seitlich auf zwei Kisten, Schränkchen etc. in geeigneter Höhe oder besorg Dir einen stabilen höhenverstellbaren Kinderschreibtisch als "Ständer" der mit Deiner Tochter "mitwachsen" kann.

Weiß nicht ob das Casio, welches Deine Tochter bis jetzt spielte ne gewichtete Tastatur hat - falls nicht dann würde ich jedenfalls kein sehr schwer gewichtetes DP anschaffen weil dann der Umstieg leichter fällt. Zu leicht ist allerdings auch nicht gut denn dann fällt ihr später der Umstieg auf ein besseres Instrument bzw. "richtiges" Klavier wieder unnötig schwer.
 
Wenn man ordentlich damit umgeht halten die schon recht lange.

auch wenn man das instrument wie den letzten dreck behandelt, muss man sich schon ordentlich anstrengen, um was kaputt zu machen. ich habe seit ca. 3 jahren das casio privia px 100. also ein absolutes einsteiger-billiggerät, wenn man es mal mit der nächst höheren preisklasse vergleicht, über die wir ja hier reden. das arme gerät wurde immer ohne tasche oder ähnliches, manchmal auch durch den regen von proberaum zu proberaum und am wochenende zum gig geschleppt. Mittlerweile habe ich eine tasche, aber das auch nur, weil ichs jede woche mit nach holland nehme, und es mir zu schwer ist, quer durch die pampa zu schleppen, dass ich rollen brauchte.
außer ein paar millionen kratzer fehlt meinem piano aber nichts. ich denke deine 8 jährige tochter wird da nicht so schnell ein gerät verschleißen... die geräte sind auch für den proffessionellen einsatz gebaut.
 
Zum Thema "Zuverlässigkeit": da geb ich meinen Vorrednern recht. Die Dinger halten seeeehr lange, wenn man sie nicht gerade wie ein Berserker behandelt (das würde auch ein Klavier nicht aushalten).

Zur DP-Auswahl: die genannten Geräte sind schon allesamt ok. Beim Kawai MP5 gebe ich allerdings zu bedenken, dass es keinen eingebauten Lautsprecher hat.
 
auch von mir Zustimmung zu meinen Vorrednern, in Sachen Zuverlässigkeit und auch Auswahl. Wenns richtig in Richtung Klavier gehen soll mit Pedaleinsatz, sollte man sich irgendwann überlegen, wie man das mit den "ausreißenden" losen Pedalen vieler Stagepianos handelt (die halt erstmal lose "rumliegen", nicht immer an Ort und Stelle etc.), aber auch dafür gibt es Lösungen. Außerdem habt ihr für eure Tochter da noch Zeit.
Ansonsten auch nur mein Tipp: Geht mit eurer Tochter in ein großes Geschäft, das möglichst viel eurer Kandidaten zum Spielen anbietet und lasst sie dann entscheiden. Ich denke, das dürfte auch ein guter Motivationsschub sein, wenn auch aktuell nicht notwendig, aber dann hat sich die Tochter ihr Instrument selbst ausgesucht, auch wenn die Eltern die Vorauswahl getroffen haben.
 
wegen "hellhörigkeit" und "klavierlehrer kommt ins haus": Falls auch während des Unterrichts über Kopfhörer gespielt werden soll:
Denke dran, dass das MP5 nur einen Kopfhörer-Anschluss hat (und keine eingebauten Lautsprecher). Da müsste man dann noch z.B. ein "Millenium HA4" zum Anschluss eines 2. Kopfhörers dazukaufen. Ansosnten ist das ES-4 von Kawai eine Alternative mit eingebauten LS und 2 KH-Anschlüssen und ähnlicher (etwas leichterer) Tastatur und ähnlicher Klangerzeugung.

Ob Kinderhände mit leichteren Tastaturen (die genannten Kawais, oder Roland FP-4) mehr Spaß haben als mit einer schwereren des Yamaha P-140, weiß ich nicht, stelle ich mal hier in den Raum zur Diskussion der Experten. Ich habe aber mal in einem Forum (ich glaube ein englisches) von einem Beitrag eines älteren Pianospielers gelesen, dass er gerade deshalb das Kawai ES-4 so schätzt, da es seine alten Hände nicht so anstrengt. Weiß nicht, ob da was dran sein kann und es für ein Kind evtl. ähnlich ist - stelle es mal hier zur Diskussion...

Ansonsten würde ich auch meinen, dass das Korg SP-250 eine unschlagbar preisgünstige Alternative ist (deutlich unter 1000) die anständigen Klang und Tastatur liefert. Einfach mal im Geschäft ausprobieren! Wenn die Tochter nach 5 Jahren immer noch Spaß hat und gute Fortschritte macht, kann man dann ja immer noch was besseres kaufen (und in 5 Jahren bekommt man für 1000 Euro bestimmt was besseres als heute für 1000 Euro wegen des technischen Fortschritts).
 
Ich finde, einen "gewissen" Widerstand sollte die Tastatur leisten. Nicht zu schwer, nicht zu leicht, im Zweifelsfall lieber etwas schwergängiger.

Kritierum ist, dass man möglichst ermüdungsfrei spielen kann. Da spielen dann auch Dinge wie Druckpunkt etc. eine Rolle, bei denen ich mich gar nicht so auskenne.

Wichtiger Punkt auch - vor allem bei Klassik: Wie gut geht das auf einer Tastatur, ein und denselben Ton sehr schnell hintereinander anzuschlagen.

Um das alles beurteilen zu können, wäre es schon wichtig, auch den Lehrer mit ins Geschäft zu nehmen oder einen anderen langjährigen Klavierspieler.
 
Kopfhörer sind ja jetzt nicht so das Problem, ich spiele auch fast nur über Kopfhörer und benutze einen CME Matrix Y falls ich mehr als einen brauche. Von der Tastatur ist das MP5 schon ganz gut, kommt leider nicht an das MP8 ran, aber das liegt preislich auch ganz wo anders :(
 
Hallo,

danke erstmal für eure vielen und wirklich hilfreichen Antworten!

Die Sorge mit der Zuverlässigkeit habt ihr mir erst mal genommen! Das waren eigentlich meine größten Bedenken.

Jetzt noch mal zum DP selber:

- Anfängermama und Michael_S haben das Korg SP-250 angesprochen, das ja um einiges billiger ist. Und Orgeltier scheint (neben anderen?) ein Casio PX 100 zu besitzen.

Jetzt stellt sich mir folgende Frage:

Meine Tochter lernt mit dem Klavierbuch von J.W.Schaum "Wir musizieren am Klavier" und beginnt im Moment den Teil 3. Dort sind halt die ersten Stücke mit Pedal (deshalb auch die Suche nach einem neuen DP) und um den Schwierigkeitsgrad mal so pi mal Daumen anzugeben: es gibt gegen Ende des Buches u.a. ein kleines Menuett und eine Gavotte (sicher ist beides nur ein Ausschnitt) zum Üben. Bisher hat sie immer so 4 Monate gebraucht, um ein Buch durchzunehmen, das könnte natürlich mit steigendem Schwierigkeitsgrad dann länger dauern.

Ich schreibe das deshalb weil ich gern wissen möchte, ob es bei diesem (noch geringen?) Schwierigkeitsgrad der Stücke Sinn macht, JETZT ein teureres DP zu kaufen, welches doch sicher seine Stärken erst bei schwierigen Stücken entfaltet, oder? Das bezieht sich ein wenig auf den Kommentar von Michael_S.

Sollte man also jetzt ein billigeres DP (500-700 Euro; ich denke hier an Casio PX110, Yamaha P-70 oder Korg SP 250) kaufen, welches evtl. nicht so toll für schwierige Musikstücke oder Pianissimos o.ä. ist wie die teureren, da das Kind noch gar nicht die musikalischen Fertigkeiten dafür besitzt? Nutzt ein Kind also die gute Tastatur eines guten DP überhaupt richtig aus? (Der Klang ist da sicher eine andere Sache, der sollte schon recht gut sein)

Oder ist es besser, das Kind gewöhnt sich von Anfang an an das "Bessere"? (Falls man das so schreiben kann; ist halt auch immer nur ein Kompromiss und sicher weit vom Optimum entfernt)
Ich habe leider auch keine Ahnung, wie die Lehrwerke so weitergehen; will heißen, wo das Kind in zwei Jahren denn so steht.

Also ich persönlich würde momentan eins in der Preisklasse von 1000 Euro nehmen; falls ihr aber sagt, dass Kinder in den ersten 5 Jahren nur so "rumklimpern", dass dafür jedes preiswerte DP auch ausreicht, würde ich es natürlich auch anders machen.


Weiterhin ist es wirklich gut, dass ihr erwähnt habt, dass das Kawai keine Lautsprecher hat. Dann fällt es leider raus, aus dem selben Grund habe ich auch das Yamaha CP-33 nicht mit in die AUswahl genommen. Ich weiß, dass die Lautsprecher teilweise schlecht klingen sollen, aber ich möchte nicht immer darauf angewiesen sein, das DP mit einer Anlage o.ä. verbinden zu müssen. Das würde auch meine Frau nicht mitmachen.

Das mit dem höhenverstellbaren Ständer/Tisch habe ich noch gar nicht bedacht. Das scheint eine klasse Idee zu sein. Sind denn solche Ständer stabil? (die sehen immer ein wenig wie Wäscheständer aus, und der fällt bei uns oft um).

Noch als letztes: das Pedal. Man braucht nur eins, oder? Und rutscht das auch auf Teppichboden weg? (beim Korg SP 250 scheint das ja irgendwie im Ständer festgemacht zu sein, was sicher nicht schlecht ist; dafür scheint der Ständer aber nicht höhenverstellbar zu sein).


Nochmals vielen Dank an euch für eure Mühe; es hilft wirklich viel!

Matthias
 
Matja, ich würde dir raten ein Yamaha p140 zu kaufen. Das ist mit seinen 999 noch einigermassen erschwinglich und hat in meinen augen für dieses budget das beste drumherum. Es ist in Buche ( gibts auch in schwarz ) sehr schön anzusehen, die integrierten boxen sind ganz ok und der sound ist super.

Hier kannst du es mal probehören, hab ne kleine eigenkomposition aufgenommen :


Bezüglich hohenverstellbare ständer, die gibts wie sand am meer, da musst du dir einfach was passendes aussuchen, meiner ist super stabil ABER wenn dann der punkt ist wo deine tochter beethoven sonaten drauf spielen soll kann es schon zum wackeln anfangen. Also wenn ich mich mal richtig auslasse am klavier stört es schon ein bisschen dass das ganze teil herumschwingt.

@Pedal, die haben zumindest bei yamaha so gumminoppen unten, ergo sollte es halten. Grad auf nem teppich rutscht der gummi ja eigentlich nicht. Wenn es ein steinboden ist müsste man schon ein gegengewicht hinten dranstellen weil da rutscht es ärgstens.
 
Sollte man also jetzt ein billigeres DP (500-700 Euro; ich denke hier an Casio PX110, Yamaha P-70 oder Korg SP 250) kaufen, welches evtl. nicht so toll für schwierige Musikstücke oder Pianissimos o.ä. ist wie die teureren, da das Kind noch gar nicht die musikalischen Fertigkeiten dafür besitzt? Nutzt ein Kind also die gute Tastatur eines guten DP überhaupt richtig aus? (Der Klang ist da sicher eine andere Sache, der sollte schon recht gut sein)

Oder ist es besser, das Kind gewöhnt sich von Anfang an an das "Bessere"? (Falls man das so schreiben kann; ist halt auch immer nur ein Kompromiss und sicher weit vom Optimum entfernt)
Ich habe leider auch keine Ahnung, wie die Lehrwerke so weitergehen; will heißen, wo das Kind in zwei Jahren denn so steht.
Ich finde nicht, dass man einen Fehler macht, wenn man ein besseres Gerät kauft.
Gerade was die Tastatur angeht ist es eigentlich von Anfang an wichtig, dort ein gutes Gefühl zu entwickeln, und das geht natürlich umso besser, je besser die Tastatur ist. Beim Klang ist es ähnlich, denn man muss auch sein Gehör in gewisser Weise bilden. Das passiert automatisch, aber auch eben besser, wenn die Voraussetzungen vom Gerät her besser sind.

Also ich persönlich würde momentan eins in der Preisklasse von 1000 Euro nehmen; falls ihr aber sagt, dass Kinder in den ersten 5 Jahren nur so "rumklimpern", dass dafür jedes preiswerte DP auch ausreicht, würde ich es natürlich auch anders machen.
Also wenn ihr nicht gerade eure allerletzten Ersparnisse dafür ausgeben wollt, sehe ich eigentlich keinen Grund, es nicht zu tun ;)

Zumal ich denke, dass man, wenn man jetzt ein Digitalpiano um die 1000€ kauft, auch in 2 Jahren noch wirklich gut damit Leben kann. Es wird in der Zeit wahrscheinlich keine neue Generation von Digipis geben, die die jetzigen total in den Schatten stellt, jedenfalls nicht so sehr, dass es einen Neukauf rechtfertigen würde.
Und dann sind wir schon wieder an dem Punkt: Entweder kaufst du jetzt ein Gerät für gut 1000€ und behältst das einige Jahre, oder du kaufst jetzt eins für 500€ und in 1-2 Jahren dann eins für 1000€, weil das andere nicht mehr ausreicht. Dann hast du viel mehr Geld ausgegeben, aber eigentlich nichts gewonnen.
Das ist jedenfalls mein Blick auf die Situation am Markt ;)

Das mit dem höhenverstellbaren Ständer/Tisch habe ich noch gar nicht bedacht. Das scheint eine klasse Idee zu sein. Sind denn solche Ständer stabil? (die sehen immer ein wenig wie Wäscheständer aus, und der fällt bei uns oft um).
Ja, sie sehen ein wenig seltsam aus - halten aber wirklich bombenfest!
Allerdings nur, wenn du einen guten nimmst. Es gibt eine Firma, die wirklich extrem gute Teile baut, nämlich K&M. Weil das so ist, gibts aber mittlerweile immer mehr Firmen, die diese Konzepte kopieren, d.h. optisch gleiche Geräte bauen, die aber wesentlich wackliger sind. Die kosten dann zwar weniger, taugen aber auch einfach nichts.
Von daher meine Empfehlung: Ein K&M Modell 18880 oder 18950 und einfach glücklich werden ;)

Noch als letztes: das Pedal. Man braucht nur eins, oder? Und rutscht das auch auf Teppichboden weg? (beim Korg SP 250 scheint das ja irgendwie im Ständer festgemacht zu sein, was sicher nicht schlecht ist; dafür scheint der Ständer aber nicht höhenverstellbar zu sein).
Standardmäßig braucht man nur eins, ja. Verschiedene Geräte bieten zwar die Möglichkeit, noch weitere anzuschließen, aber das braucht man fürs reine Klavierspiel eher selten, vor allem als Anfänger.
Meine Pedale sind auf Teppich eigentlich nie weggerutscht, außer wenn ich davor, statt drauf, getreten habe ;)
Ansonsten schau dir mal diesen Beitrag von Manu85 an, da gibts Fotos von seiner Konstruktion gegen wegrutschende Pedale ;)
Als Ständer benutzt er übrigens auch den 18880 von K&M.

Nochmals vielen Dank an euch für eure Mühe; es hilft wirklich viel!
Bittesehr :D
 
Nochmal hinsichtlich "Haltbarkeit": Die meisten Online-Händler bieten 3 Jahre Garantie, und soundland.de (auch internet-shop mit kostenlosem Versand und 25 Euro Zusatz-Bonus auf Zubehörteile) sogar 4 Jahre!

Übrigens: Ich habe nach langem hin und her jetzt endlich ein MP5 mit Ständer K&M 18950 gekauft :)
 
Hallo,

ich war heute mit meiner Tochter mal in einem Musikladen und irgendwie war das ganze ein "Desaster" :). Und zwar deshalb, weil die Tochter natürlich auch auswählen möchte, welches denn ihr neues DP sein soll. Und jetzt kam der Hammer: Ich wollte schnurstracks zu den Stagepianos und bekam nur zu hören: "Papa, komm doch von den Keyboards weg, hier sind die richtigen Klaviere!" (sie meint die Home-DPs). Na, jetzt erst wusste ich, woher hier der Wind weht. Ich mach mir die Rübe wegen DP-Kauf (zugegeben: ohne sie) und denke, dass die Stage-DPs das nonplusultra sind, doch die fallen bei ihr voll durch.
Sie will was mit Abdeckklappe und Seitenwand und tralala. :(

Jetzt stehe ich vor der schwierigen Entscheidung, ob ich die Vernunft siegen lasse und ihre Meinung einfach übergehe (= ein Stage wird gekauft) oder ob ich ihr den Spass/Traum von einem "Klavier" lasse (also das Home-DP) in der Hoffnung, dass sie vielleicht dadurch mehr zum Üben angeregt wird (das Auge ißt mit sozusagen).

Ich weiß, dass Homepianos keinen so guten Ruf haben. Gäbe es trotzdem was, das einigermaßen empfehlenswert ist und um die 1000 Euro kostet? Mit den Dingern habe ich mich ehrlich gesagt gar nicht beschäftigt.

Ihr hatte ein Roland RP 101 (1000,-) sehr gefallen (rein optisch; bei den Tastaturen kam sie scheints mit jeder klar, zumindest hatte sie bei wirklich jedem Piano dort ihre paar Übungsstücke gespielt und nie was negatives gesagt). Für mich sehen die meisten Home-DPs alle gleich aus.

Sehr schön fand sie noch ein Roland DP-970 (1300,-), irgendwie sprach sie die klare Linie und der Deckel an. (Toll ;) ) Wie ist das denn so? Rein vom Klang fand ich es klasse, zur Tastatur kann ich nicht viel sagen. Ist zwar etwas über unserem Geldlimit aber ich will ja auch mit ihr zusammen weiter Klavier üben, und so wären wir schon zwei. Und gefallen hat mir das Ding auch. Es scheint aber eine ältere Generation zu sein, oder?


Noch was zu den Stagepianos:

Ich hab dann mal ein paar ausprobiert (rumgeklimpert mit meinem bescheidenen Repertoire) und muss sagen: das FP-7 hat extremes Tastenklopfen (laut Verkäufer ein sehr wichtiges Qualitätsmerkmal) und das P-140 hat mich vom Klang total enttäuscht. Ich fand den irgendwie dünn und schwach. Man musste den Lautstärkeregler bis auf Max. stellen, um einigermaßen Klang zu bekommen. Das hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Entweder schreit das nach einer externen Anlage oder das Austellungsstück war kaputt.


Vielleicht könnt ihr noch mal kurz was zu Home-DPs sagen. Wenn die in dieser Preisklasse total zu verdammen sind, werde ich meine Tochter irgendwie überzeugen müssen. Allzusehr sollte die Optik dann doch nicht vor Qualität gehen.

Ich danke euch nochmal sehr herzlich für eure Hilfe!

Matthias
 
Gibt´s vllt. jemand in der Familie der für ein Stagepiano einen schicken Unterbau zimmert?
 
servus Matja,
nun, ob Desaster oder nicht, ich denke, eher nicht, denn wenn du sie nicht mitgenommen hättest und ohne sie gekauft hättest, wäre das Desaster dann vielleicht daheim, aber dann ist schon gekauft.

Dass Homepianos einen schlechten Ruf haben, teile ich nicht. Richtig ist, dass Stagepianos flexibler einsetzbar sind. Richtig ist, dass das "Möbel" drumherum was kostet, was aber nicht zu mehr Klang führt. Richtig ist aber auch, dass nicht jeder ein "keyboard" (Zitat deine Tochter) haben will, wenn er Klavier spielen will. Richtig ist auch, dass ein Stagepiano einen stabilen Untersatz braucht, der nicht schwingt oder klappert oder sonstwas, wenn man gewisse Klavierstücke spielen will.
Falsch ist, dass ein SP das bessere Piano ist, weil die Frage ob richtig und falsch so nicht gestellt werden kann.
Den "schlechten" Ruf eines Hompianos rührt von den vielen Billigangeboten ala Hemingway, Cantabile, *********** sowie diverse Hausmarken, sämtlich aus China, sämtlich sehr einfach produziert, sämtlich auf absolutes LowBudget orientiert (400-800 Euro), sämtlich nicht empfehlenswert. Ich habe natürlich nicht alle probiert, aber wenn ich mal in einer Handlung ware, habe ich auch diese modelle probiert, sorry, aber jeder Kommentar überflüssig.
Andererseits gibts von den gleichen Herstellern den gleichen Mist auch für SP und auch für Keyboards. Also damit kein Argument gegen Homepianos !

Zur Sache:

Brauchbare Pianos in deiner Kategorie als Beispiel:

http://www.musik-service.de/roland-rp101-prx395760114de.aspx
http://www.musik-service.de/yamaha-clp-220-prx395753439de.aspx
https://www.thomann.de/de/casio_ap500.htm

Nur mal so als ganz kleine Auswahl. Es ist schließlich nicht so, dass man bei 1000 und ein paar Zerquetschten nix Gescheites kriegt. Die Oberklasse nicht, aber das ist eh klar und deine Tochter lernt auch noch.

Unmöglich isses jedenfalls nicht. Und ich kenne natürlich deine Tochter nicht, kann sein, dass du so ein Teil kaufst und sie nach 3 Tagen sagt, null Bock, oder ob sie dann sich danach verliebt, k.A., das musst du entscheiden.

Ich finds jedenfalls Klasse, dass du sie mitgenommen hast, schätze mal, das war der richtige Anfang, wenn auch mit unerwartetem Zwischenergebnis. Aber warum auch nicht.

Viele Grüße

Peter

P.S. Spiele auch ein Homepiano
 

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