Frage an die Fender-Vintage-Experten

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Hallo Board,

ich plane, mir in den nächsten Monaten einen Jazz bass zuzulegen und informiere mich grade über "gute Jahrgänge" usw ... interessante Lektüre gibt es da, besonders seit Fender Bässe 50 Jahre alt geworden sind.

Nun fiel mir folgende Auktion auf: Ein 78er Jazz Bass ging für über 1.800 EUR weg! :eek: Meint ihr, der war es wert?

Ich weiß nicht - sollte man nicht doch besser den anderen Weg gehen und sich ein neues Gerät zulegen? Dann hat man nen neuen Bass mit dem S1-switch, frisch eingestellt, Garantie und immerhin für 700 EUR weniger!

Wie würdet ihr euch entscheiden?

Gruß,

Goodyear
 
Eigenschaft
 
GoodYear schrieb:
Nun fiel mir folgende Auktion auf: Ein 78er Jazz Bass ging für über 1.800 EUR weg! :eek: Meint ihr, der war es wert?

Der Markt hat allgemeinhin seine eigenen Gesetze, wo Preis nicht unbedingt nur mit Qualität korreliert, besonders auch gerade beim Vintage Craze, und Ebay nochmal im besonderen.

Verallgemeinernd kann man sagen, daß manche Leute 70er Jahre Jazzbässe so mit für die besten Jahrgänge halten, d.h. wenn man ein gutes Instrument erwischt. Leider haben die damals auch mindestens genausoviel Schrott auf den Markt geworfen. Man muß sich auch im Klaren darüber sein, daß die aus leichter Esche eigentlich nur geslapped gutklingen, die aus schwerer eigentlich nur pizz.

Für Privatkäufe bin ich nicht vertrauensselig genug, ich zahle schon im Laden anstandslos für eine Garantieverlängerung...

Ich weiß nicht - sollte man nicht doch besser den anderen Weg gehen und sich ein neues Gerät zulegen? Dann hat man nen neuen Bass mit dem S1-switch, frisch eingestellt, Garantie und immerhin für 700 EUR weniger!

Kommt drauf an, was Du haben willst. Wenn Du den klassischen Erlensound haben willst, dann kommt Esche so oder so nicht in Frage. Die amtliche 75'er Reissue hingegen ist die hier. Stehst Du auf Marcus Miller Sounds, kommst Du mit dessen Signature sogar deutlich billiger weg.

Was ich machen würde, hättest Du besser nicht gefragt :D

Ich würde mir für das Geld einen (neuen) Rickenbacker 4003 als backup für den 4001 zulegen. Die Dinger artikulieren einfach besser als Fender, und Steg-PU Sounds können sie auch besser, und dann noch einiges mehr, woran Fender eh' erst gar nicht zu denken braucht.
 
hehe, heike und ich die Rick-fans:D
Rick klingt halt anders, sollte man aber mal gehört haben.
Ich finde dass die Preise bei ebay nicht wirklich gerechtfertigt sind.
Dieser Vintage-Wahn ist manchmal schon übertrieben.
Am besten wäre du testest mal die ganzen verschiedenen holzarten aus
 
Was ein Rick aber nicht hat ist die Vielseitigkeit eines Jazz Basses. Aber um die Frage "Rick oder Jazz" geht es mir gar nicht.

Ich glaube auch ich muss mich noch mehr in Sachen Holzarten schlau machen bevor ich zuschlage. Ich denke aber kaum, dass ich dabei dem Ebay-Vintage-Wahn verfallen werde sondern tendiere dann doch eher zu nem modernen Gerät. Wie gesagt: Besonders der S1-Switch hat es mir angetan da ich auch Preci-Spounds nicht missen möchte.

Gruß,

Goodyear
 
joa, die s1-geschichte fand ich auch sehr gelungen. musst halt schauen, dass du einen ordentlichen erwischst, aber das weißt du ja sicher ;)
mir hat letztens einer aus relativ leichter esche mit ahorngriffbrett sehr gefallen, auch pizz :)confused: ), nur sind bei dem schon sämtliche potiknöpfe im laden abgefallen.
 
Hmm, der Markus Miller Bass gefällt mir irgendwie nicht so recht wegen der Elektronik (ich würde ihn eh nur passiv spielen) und aus optischen Gründen obendrein. Besser gefällt mir der Geddy Lee Bass vom Sound her und natürlich wegen der coolen, schwarzen Block Inlays ;) OK, ist ein Japaner aber na und? Irgendwie gefällt mir vom Spielgefühl auch dieser schwarze Halsbinding, der die Enden der Bundstäbchen umfasst.

Aber wie gesagt: Der Entscheidungsprozess ist langwierig und kompliziert :redface:

Gruß,

Goodyear
 
Für was brauchst du denn 'nen Jazzbass, du hast doch schon 'nen Preci?

Gruesse, Pablo
 
Nun, ein Jazz klingt halt wie ein Jazz und nicht wie ein Preci. Meiner klingt mir für manche Anwendungen etwas ungehobelt und "klobig", deshalb.

Gruß,

Goodyear
 
Ich hab dafür 'nen zweiten Preci, der etwas schlanker als mein erster klingt. :) Nee, Quatsch, hab dich schon verstanden...

Gruesse, Pablo
 
Hm, soviel ich weiß, haben die neuen Fender USA Instrumente Graphiteinlagen im Hals. Das klingt beim Slappen bestimmt gut, heißt aber, dass sie natürlich nicht so wie ein alter Jazzbass klingen können!
Wie es bei den Japanern ist, weiß ich nicht. Die Highway-One Serie und die Mexicos haben das nicht. Zwar haben die keinen S1-Switch, aber du hast doch schon einen Preci für Preci Sound!
Wenn du die schwarzen Blockinlays so magst, dann schau dir mal den American Vintage 75er Jazzbass an. Der hat keine Graphiteinlagen und den gibts in natur mit Maple-Griffbrett und schwarzen Blockinlays. Allerdings hat er die blöden Pickupabdeckungen...
http://www.fender.com/products/search.php?partno=0190302821
 
Stimmt, diese Graphiteinlagen - Segen oder Fluch? Oh-Oh, ich werde noch viele Instrumentenverkäufer in den Wahnsinn treiben müssen ...
Den 75er Reissue hat Heike auch schon vorgeschlagen. Den muss ich noch anspielen, ich kenne bis jetzt nur den Markus Miller Sig. Bass. Der Hals gefällt mir schon mal optisch sehr gut! Und diese komischen Abdeckungen müsste man dann wohl direkt abschrauben. Wie damals :D

Was verändert sich denn eigentlich am Sound durch diese Graphiteinlagen? Will ich sowas oder ist das Schnickschnack?

Gruß,

Goodyear
 
Könnte mir vorstellen, daß damit weniger Deadspots auftreten und der Klang über das gesamte Griffbrett gleichmäßiger wird. Zumindest ist exakt dies der Fall mit den beiden Bässen mit Graphite Hals, die ich kenne. Ich denke man verspricht sich von den Einlagen eine ähnliche Wirkung bei den Holzhälsen. Ein weiterer Pluspunkt ist die erhöhte Steifigkeit, was dem Sustain zugute kommt.

Moderne Bassisten wollen das, postmoderne wahrscheinlich schon wieder nicht... :)

Gruesse, Pablo
 
Hm, also ich habe bisher nur Bässe mit komplettem Graphithals gehört.
Die haben sehr viel Attack und klingen irgendwie fast "metallisch". Dadurch klingen sie hart, und eher steril. So ziemlich das gegenteil vom eher warmen Fender Sound.
Aber beim Slappen klingts geil. Flea hat ja bei seinem Modulus auch n Graphithals.
Es ist halt die Frage, wie stark sich die Graphiteinlagen bemerkbar machen. Aber man hört beim A/B Verleich sicherlich einen Unterschied - sonst hätte man die Teile ja nich reingebaut!? Wenn du den 60er/70er Fender Sound anstrebst, dann sind die American Standards eher nix für dich.
Was ziemlich blöd is: wenn du den Ashtray runtermachst, hast du halt 2 hässliche Löcher im Korpus. Die Im Pickguard könnte man ja durch ein neues Pickguard verdecken.
Wo du einen Bass mit Graphithals hören/sehen kannst ist bei: www.slapring.de
Dort unter Sound & Video und da das Video "Funky Fingers". Das wäre meines Erachtens die extremste Form eines modernen Basses. ;-)
 
Nochmal falls du dich doch für einen Vintage Bass entscheiden solltest; Es gibt in einem Jahrgang nicht nur gute Bässe. Es kommt auch drauf an wer den Bass vor dir gespielt hat, wie er ihn gespielt hat und wie er ihn behandelt hat.
Ich würde dir aber eher zu einem neuen Instrument raten. Den Charakter kannst du dann ja immer noch rausarbeiten ;)
Und die Brücke über die Saiten kannst du immer noch abschrauben. (Hat die eigentlich einen Klangliche bewandnis oder ist die nur für das bequemere spiel?)
Und dann nen neues Pickguard drüber und man hat nochnicht mal Löcher!
 
Ich würde einen Jazzbass nicht von Fender kaufen.

Mein Nachbar hat seinen, letzes Jahr, privat (also nicht über Ebay) sogar für 2000 EUR verkauft.

So ist das eben mit Sammlern, haben die jetzt alle eine Meise?
 
No Idea schrieb:
Hm, also ich habe bisher nur Bässe mit komplettem Graphithals gehört.
Die haben sehr viel Attack und klingen irgendwie fast "metallisch". Dadurch klingen sie hart, und eher steril. So ziemlich das gegenteil vom eher warmen Fender Sound.
Aber beim Slappen klingts geil. Flea hat ja bei seinem Modulus auch n Graphithals.

Das kann man so nicht sagen. Man kann das Klangverhalten von Graphite ziemlich stark verändern, wenn man das möchte.

Dieses Problem (wie es einige ,,Steinbergerhardliner'' sehen) besteht bei den aktuellen Steinberger Serien, deren Hälse bei Modulus produziert werden. Modulus legen sehr starken Wert darauf, daß ihre Halse ähnliche Frequenzen abdämpfen, wie das Holzhälse tun. Das Konzept von Steinberger ist das gegensätzliche, alle Frequenzen möglichst ungedämpft klingen zu lassen, was zur Folge hat, daß Höhen und Bässe stärker als bei konventioneller Bauweise mit Holz gefeatured werden. Das wird von vielen halt als kalt und charakterlos empfunden.

Auf die Saiten bezogen klingt Graphite also sogar natürlicher als Holz, da Holz den Klang der Saiten zu sehr verfälscht. :D

Gruesse, Pablo
 
irgendwie versteh ich die Überschrift nicht, oder wir sind etwas vom Thema abgekommen...
Graphitstab, S-1 Switch,... kauf Dir einen Sandberg, der ist billiger und besser!

... oder doch vintage? Dann sind wir wieder beim Thema. Hast Du schon einmal Jazzbässe aus diesen Jahren gespielt? Dann würde ich Dir gern einen Test meines Aria Jazz (frühe 80er Jahre) anbieten, sowas bekommst Du mit etwas Glück recht günstig, und der klinnnggggttttt, einfach Sahne!!!
 
GoodYear schrieb:
Was ein Rick aber nicht hat ist die Vielseitigkeit eines Jazz Basses. Aber um die Frage "Rick oder Jazz" geht es mir gar nicht.

Schon klar :D Aber die Elektronik ist allen Vorurteilen zum Trotz äußerst effektiv und vielseitig. Empfehlenswert u.a. folgende Einstellungen:

  • Der Steg-PU alleine klingt vollaufgedreht reichhaltig, dabei trocken, mit bester Definition und Attack.
  • Der Steg-PU alleine mit nach Jazzbass-Manier leicht zurückgenommener Lautstärke und Ton liefert Treble-PU Sounds, die die meisten Jazzbässe auf die Ränge verweisen.
  • Beide PUs jeweils vollauf liefern den typischen leicht hohlen Rickenbacker-Sound, da der Horseshoe den Toaster Top overpowered.
  • Beide PUs, Hals-PU mit zurückgenommenem Ton, Steg-PU mit leicht zurückgenommener Lautstärke, ergeben einen weiteren 4001-typischen Ton mit großem Anwendungsbereich.
  • Nun bin ich noch nie eine große Freundin von Hals-PU Sounds gewesen, da sie mir bislang zu schwammig waren, muß aber konzedieren, daß die des Rickenbacker zu den besten dieser Art gehören. Ggf. sogar für Oldschool Motown Sounds zu gebrauchen.

Besonders der S1-Switch hat es mir angetan da ich auch Preci-Spounds nicht missen möchte.

Was hieltest Du von einer PJ, JPJ (Stu Hamm Signature) oder P + HB (American DeLuxe) Kombination?

GoodYear schrieb:
Stimmt, diese Graphiteinlagen - Segen oder Fluch? [...] Was verändert sich denn eigentlich am Sound durch diese Graphiteinlagen? Will ich sowas oder ist das Schnickschnack?

Es ist zumindest kein Schickschnack, sondern dient der Stabilisierung (und Eliminierung von dead spots). Sie sind nicht so klanglich neutral wie Stahleinlagen (werden daher bei den ganz hochwertigen Fenders nicht verbaut), aber an einen Graphithals reichen sie nun wahrlich nicht 'ran.

Nun ja, state of the art ist Stabilisierung durch mehrteilige Hälse unter Verwendung von sehr harten Hölzern, aber das würde zu Fender nicht passen, und Graphit ist immer noch keine Schande.
 
btb schrieb:
irgendwie versteh ich die Überschrift nicht, oder wir sind etwas vom Thema abgekommen...
Graphitstab, S-1 Switch,... kauf Dir einen Sandberg, der ist billiger und besser!

Dann würde ich Dir gern einen Test meines Aria Jazz (frühe 80er Jahre) anbieten
Immer mit der Ruhe, wir sind nur auf eine Frage des Threaderstellers eingegangen, der sich seiner Sache wohl noch nicht so wahnsinnig sicher ist. :)

Und vor allem, was hat denn die Überschrift mit Aria-Bässen zu tun? Wie war das nochmal, mit dem eigene Nase und dem Greifen? :rolleyes:

Gruesse, Pablo
 
Nun ja, waahsinnig sicher bin ich mir nicht, stimmt schon. Aber deshalb habe ich diesen Thread gestartet um eure Meinungen zu lesen. Mir geht es nur darum, mir Klarheit darüber zu verschaffen ob ich nen modernen+vielseitigen Jazz Bass kaufen soll oder den Mut habe, auch mal nen Deadspot zu riskieren :eek: und dafür den coolen Vintage-Sound zu haben.

Ich sehe aber ein, dass dieser Thread mir nur in Maßen weiter helfen kann, denn ich muss mehr über Hölzer lernen und die Bässe dann auch anspielen. A/B-Vergleiche sind wohl auch besonders wichtig.

Am Donnerstag fahre ich zum Musicstore und nehme mir so viele Bässe mit in die Kabine wie ich mit beiden Händen tragen kann :-D Es werden aber weder Ricks noch Arias sein.

Gruß,

Goodyear
 

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