Studium: klassische Gitarre

  • Ersteller cheatingGod
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
C
cheatingGod
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.07.11
Registriert
11.03.08
Beiträge
74
Kekse
49
Bin jetzt gerade so in der Phase, wo man solangsam mal über nen zukünftigen Beruf nachdenken sollte (oder das schon längst getan haben sollte... bald Abi und dann?)

Jedenfalls ziehe ich es schon in Betracht klassische Gitarre zu studieren (leider habe ich Musik nach der 10. Klasse abgewählt, was mich so im Nachhinein schon aufregt... immerhin hatte ich damals ne 1^^).

Also, meine Frage(n):
Wie schwer ist das Studium so im Vergleich zu anderen Studiengängen? (ich weiß die Frage ist irgendwie doof, also ein bisschen spezieller: Hattet ihr irgendwo extreme Probleme? Habt ihr Musik studiert, ohne das Fach als LK zu haben, oder sogar abgewählt?)
Sollte ich vorher nochmal so ne Art Musik-Intensiv-Grundkurs machen, oder fängt man an der Uni so ziemlich bei 0 an? (Wo gibts solche Kurse?)

Also vorhanden sind Grundkenntnisse (Intervalle, Akkordzusammensetzung usw.), alle möglichen Skalen, Patterns, Tonleitern, mit Noten hab ich in den höheren Bünden oder mit vielen Vorzeichen noch etwas Probleme (geht da eben bissl langsamer -> überlegen^^), Tabs eigentlich ohne Probleme...
Ich hab halt keine Ahnung von z.B. den Schallfrequenzen der versch. Töne und allem möglichen was man in der Oberstufe so macht... (also viele Lücken)
Ich spiele seit ca. 4 Jahren Gitarre (aber unterbrochen... also man kanns als 3 Jahre zählen), auf billiger Konzertgitarre angefangen, im Moment E-, Western- und Konzertgitarre.

Würdet ihr mir eher davon abraten klassische Gitarre zu studieren?

Zu guter letzt: Welchen beruflichen Optionen hat man nach dem Studium? Mein ganzes Leben Unterricht geben wollte ich eigentlich nicht... Und für Band/Ensemble o.ä. ist ja ein Studium nicht unbedingt erforderlich...

Danke schonmal für eure Tipps/Erfahrungen^^
 
Eigenschaft
 
da hab ich ja grad recht frische erfahrungen und kann dir ein paar infos geben.

also: ob du nen musik kurs in der schule hast oder nicht ist glaub ich relativ schnuppe.

ich studier ab oktober an der dortmunder uni musik auf lehramt. die optionen später sind halt sahcne wie lehrer an einer schule, oder musikschule, vllt auch sowas wie musiktherapie, oder richtung kulturveranstaltungsplanung oder sowas

was du wissen solltest: es gibt eigentlich immer irgendwelche aufnahmeprüfungen. und ich muss sagen, dass die eignungsprüfung (für lehramt!) echt mal nicht einfach war.
ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei einem reinen instrumentalstudium einfacher ist.

ich denke 4 jahre sind relativ wenig. was aber nix heißen muss. wenn du viel geübt hast und talentiert bist kann das durchaus klappen.
das problem ist erstmal überhaupt ins studium reinzukommen.
ich musste auf der gitarre 3 stücke spielen. ich hab folgende gespielt: (wobei die letzten beiden aber etwas (nicht viel) über dem geforderten niveau lagen)

Romanze von Paganini
Alcaniz von Moreno Torroba
Danza Caracteristica von leo Brouwer

da kannste ja mal googlen. also so in etwa wird der anspruch in den eignungsprüfungen sein. alles was wesentlich einfacher ist, musst du halt auch wirklich perfekt spielen, was in so ner prüfung echt richtig schwer ist..

(zudem musste ich noch klavier spielen, singen und vom blatt singen. aber das hängt halt mit dem lehramt zusammen und muss bei einem reinen instrumentalstudium nicht sein)

dazu kam noch ein "theorieteil", der sich in allgemeine musiktheorie und in gehörbildung gliederte. musiktheorie war lachhaft. das konnte man sich in nem monat anlesen, selbst wenn man überhaupt keine ahnung hat. halt so intervalle, transponieren, noten mit akkorden versehen, stufentheorie, sowas.
gehörbildung war dafür der hammer. da geht es dann um intervalle hören. eine melodie hören und in noten aufschreiben, etc und das alles in nem mordstempo.

also ich fand das wirklich anspruchsvoll. und ich spiel seit 16 jahren gitarre.

also mach dich mal schlau über diese aufnahmeprüfungen. die sind auch überall etwas anders. ich denke, dass jeder der da durchkommt ne reelle chance hat auch das studium zu schaffen.

und deine idee mit ner band dein geld zu verdienen.. naja das ist ein knallhartes business. da braucht es ne gute konzeption, gute kontakte und selbst dann wird das sicher kein lockeres musiker on the road leben.
 
Danke für die ausführliche Antwort.

Dass die Aufnahmeprüfungen ziemlich schwer sind, hab ich gehört (aber ich denke mal die ist zu schaffen, wenn man sich da gewissenhaft vorbereitet... kann aber auch gut sein dass ich das unterschätze, das heraushören stell ich mir ziemlich schwer vor).

Das mit der Band zum Beruf machen war nur so ein Gedanke... ich stell mir das auch ziemlich stressig vor und vor allem eben abhängig vom Erfolg, also darauf hatte ich nicht vor zu planen (eher als lockeres Hobby).

Kann mir evtl. noch jemand mehr Erfahrungen von nem Instrumetalstudium mitteilen? Also bezüglich Unterrichtsstoff (was man während dm Studium alles abhandelt) und vor allem welche Vorraussetzungen man braucht.

Kann man vielleicht irgendwo an Prüfungsunterlagen drankommen? Ich glaub ich frag mal an...^^
 
Kann mir evtl. noch jemand mehr Erfahrungen von nem Instrumetalstudium mitteilen? Also bezüglich Unterrichtsstoff (was man während dm Studium alles abhandelt) und vor allem welche Vorraussetzungen man braucht.
Das kann dir die Uni, die für Dich in Frage kommt sicher am besten beantworten. Oft haben die solche Infos auch online und/oder es gitb Schnupperveranstaltungen. Schau dir die Homepage(s) einfach mal an.
Viele Hochschulen bieten auch Vorbereitungskurse für die Aufnahmeprüfungen an. Sowas würde ich auf keinen Fall auslassen, wenn es angeboten wird.

Du kannst aber davon ausgehen - das gilt für jedes Studium - dass es 1-2 richtig schwere Brocken (Prüfungen) gibt, die einen die letzten Nerven kosten können :D Aber da muss - und kommt - man durch.

Hier gibt es z.B. unter "Studium" einige Infos:
http://www.musikhochschule-muenchen.mhn.de/

Noch eine Auswahl an Unis:
http://www.gitarrehamburg.de/hochschulenkonservatorien.htm

Gibt es einen bestimmten Grund, warum du klassiche Gitarre wählen würdest und nicht z.B. Jazz oder Popularmusik?

Gruß,
Matthias
 
Und jetzt mal ganz dumm gefragt: warum willst Du Gitarre, noch dazu klassische Gitarre studieren?
Im Eingangspost schreibst Du, daß Du Dir Gedanken über Deine berufliche Zukunft machst, um in der nächsten Antwort zu schreiben, daß das mit Band usw. sowieso zu hart würde, und Du das eher als lockeres Hobby sehen würdest.
Wat nu, mei Guddsder?
Nur für ein "Hobby"-Studium Jahre Deines Lebens verschenken, um dann etwas ganz was anderes zu machen, und irgendwann zu bereuen, daß die Jahre verschwendet sind?
Das Musik-Business ist ziemlich hart geworden, einmal die vielgerühmte mangelnde Kaufkraft, dann das Rauchverbot und die mangelnde Bereitschaft, nur wegen einer x-beliebigen Band den teuren Sprit zu verfahren. Der Notnagel Gitarrenunterricht ist momentan auch so eine Sache, gerade wenn ich mir hier so die einzelnen Beiträge zu Unterricht und Lehrervergütungen und allem was dazugehört so ansehe - und man bedenkt, daß seit einiger Zeit viele selbsternannte Gitarrenlehrer versuchen, durch Unterricht zumindest noch an etwas zusätzliche Kohle zu kommen.
Zwar gibt es durch "YouTube", "MySpace" und Konsorten eine gewisse Chance, doch noch zu Ruhm und Ehre und vielleicht auch Kohle zu kommen, aber dafür braucht es neben der Grundausrüstung (Gitarre/Heimstudio) auch das notwendige Wissen und Können und - ganz wichtig - Kreativität. Und ein sehr dickes Fell, einen sehr harten Hintern (wegen den Fußtritten, die man bekommt) und einen sehr langen Atem, bis man vielleicht an sein Ziel kommt. Und der Standardaushilfsjob für Musiker in Warteposition, nämlich Taxifahren, ist heute auch nicht mehr zu empfehlen, weil damit auch nichts mehr zu verdienen ist.
Aber - wenn Du bereit bist, das alles auf Dich zu nehmen, und Du es unbedingt willst - dann mach´s! Wenn es Dir aber jetzt schon zu stressig erscheint, dann lasse es lieber gleich bleiben.
Wenn aber alles Reden nichts nützt, Du also fest zu Deinem Vorhaben stehst, dann würde ich nicht unbedingt klassische Gitarre studieren, sondern wirklich in Richtung Pop/Rock gehen, da Deine Hauptkundschaft (10 - x-jährige) wohl kaum Unterricht in klassischer Gitarre haben wollen, sondern - wenn es Ihnen nicht zu stressig ist, eher die Rock-/Metal/NuMetal-Schiene haben wollen. Und wenn Du das dann 10 oder 15 Jahre durchhalten konntest, und Du Dich genervt siehst, weil Du einfach keine Lust mehr hast, die neuesten Hits von irgendwelchen Jungs und Mädels nachzuspielen, die zwar kaum richtig mit ´ner Gitarre umgehen können, aber zu Stars geworden sind, dann hast Du das nächste Problem. Zumal ja etlichen Leuten selbst das Nachspielen von diesen Songs ja zu stressig ist, und damit gewaltiger Frust entstehen kann, wenn man wegen der Kohle unterrichten muss. Mit eigenem Material (Kreativität) hast Du dann immer noch Möglichkeiten, falls Du Dich aber all die Jahre darauf beschränkt hast, nur nachzuspielen, ohne den ganzen Kram zu analysieren und Deine eigenen Schlüsse zu ziehen, wirst Du spätestens jetzt entweder einen Nebenjob oder eine reiche Frau suchen müssen.
Ich will nicht überheblich sein, aber mir geht es momentan ziemlich auf den Keks, wenn ich Songs von Leuten nachspielen soll, die nicht mal so alt sind, wie ich Gitarre spiele - und dann noch deren Fehler nachmachen muss. Und ich ernte dann immer ganz verwunderte Blicke, wenn ich die Sachen dann eins zu eins runterklampfe. Obwohl - ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß zumindest musikalisch doch noch alles besser wird, aber .... na, lassen wir das hier.
Aber, ich hab´ irgendwann mal vor dreißig Jahren an dem selben Punkt wie Du gestanden. Internet war nicht, Lehrer die´s draufhatten, gab es auch nicht, und auch das Angebot an Lehrbüchern war ziemlich gering. Und wirklich jeder, dem ich erzählte, daß ich mit der Gitarre in der Hand meinen Lebensunterhalt verdienen will, hat mich für verrückt erklärt (das ging dem Kollegen ähnlich, allerdings hat der noch einen schlimmeren Sprung gemacht, weil er aus der Beamtenlaufbahn ausgestiegen ist). Allerdings, Nebenjob und/oder reiche Frau hatten wir beide bis jetzt noch nicht nötig.
Deswegen -überleg es Dir gut. Denn - Du hast keine Chance, also nutze sie!
Und wie üblich - das hier ist nur meine Meinung.;)
 
Welchen beruflichen Optionen hat man nach dem Studium?

Weniger als in jeder anderen Ausbildung. Niemand sucht direkt nach ausgebildeten (Klassik)Gitarristen. Verdienstmöglichkeiten als Künstler musst Du Dir komplett selbst auf dem freien Markt erarbeiten. Und die Konkurrenz ist groß.
 
An deiner Stelle würde ich mich in eine andere Richtung orientieren und die Musik ein Hobby sein lassen.
-->Warum?
Ich habe selber Musik-ABI gemacht (allerdings nicht auf einer Gitarre) und mit dem Gedanken gespielt, auch Musik zu studieren. Allerdings wird, soweit ich informiert bin, immer auch ein Zweitinstrument gefordert (meistens Klavier), was bei dir dann schonmal die erste Hürde wäre. In dieser Zeit nämlich ein weiteres Instrument so zu lernen, dass du auf dem nötigen Niveau spielen kannst, halte ich für unmöglich. Von der Theorie hast du m.E. noch nicht genug für ein Musikstudium mitbekommen, allein das ganze Zeug, was wir fürs ABI wissen mussten (Noten, Intervalle, Rythmus, etc. also die reine "Theorie", ist da das kleinste)... Da gings auch um ein Haufen Hintergrundzeug (such mal z.B. bei Amazon nach "DTV-Atlas zur Musik" Band 1 u. 2, daraus mussten wir viel wissen) das mit Musikmachen direkt gar nichts zu tun hat. Zudem glaube ich, dass du die Liebe zur Musik irgendwann verlieren wirst, so gings einigen aus meinem Kurs, weil man einfach nicht Musik Musik sein lassen kann/darf, sondern alles bis aufs kleinste analysiert werden muss, was einen in den Glauben versetzt, dass kein ernsthafter Komponist irgendwelche Melodien im Kopf hat, die er ausarbeitet, sondern sich hinsetzt, überlegt, was will ich schreiben, welche Tonart brauche ich hierfür, was für Stilmittel muss ich da einbauen, wo muss ein Passus duriusculus rein, etc etc. (Ich denke einfach, die Komponisten haben das nötige Wissen und nutzen dies unterbewusst, oder welcher Dichter überlegt sich vorher, in welchem Reimschema er schreibt???

Die Geldfrage sehe ich so:
Zum Geld verdienen gibts drei Möglichkeiten:
- Lehrer
- Orchestermusiker
- Musiker in Band/Ensenmble etc

Lehrer und Orchestermusiker wären hier die einzigen Alternativen mit Festanstellung, nur: willst du Lehrer werden? Oder schonmal ein Orchester mit Gitarre gesehen (bei Musicals gibt es zwar Gitarren im Orchester, aber dies sind in der Regel E-Gitarren)?
Und das andere wäre halt "freiberuflich"...

Ich hoffe, ich habe dir jetzt keine falschen Informationen weitergegeben, aber das ist das, was ich darüber weiß. Vielleicht konnt ich dir ja helfen.
 
Vor dieser Frage stand ich auch einmal vor ca. 25 Jahren und habe mich damals gegen das Studium der Gitarre entschieden (Begründung in Kurzform: brotlose Kunst).
Ich kenne eine ganze Reihe ausgebildeter Gitarristen (mit und ohne künstlerischer Reifeprüfung) und aus denen wurde (jeder Spiegelstrich ein Musiker):
- Ensemble Musiker (für den Spass) und Musikschullehrer (um die Miete zu bezahlen)
- Musikschullehrer (Miete bezahlen)
- Dozent für Kompositionslehre an einer Musikhochschule
- Dozent für Gitarre an einer Musikhochschule
- frei tingelnder Musiklehrer, der sein Geld u.a. mit Flamencoworkshops verdient
- ...

Kein einziger - aber vielleicht kannte ich die richtigen Leute nicht - hat den großen Durchbruch als Solist/Konzertgitarrist geschafft. Einer war auf dem Weg dahin und hat die "große" Karriere wegen chronischen Sehnenscheidenproblemen aufgeben müssen, heute unterrichtet er an einer Musikschule verzogene Gören, die zwischen Fusball, Schach, Tanzkurs, Nintendo und MySpace noch schnell mal eben von den Eltern zum Gitarrespielen geschickt werden. Sicher gibt es auch hier Ausnahmen.
 
- Ensemble Musiker (für den Spass) und Musikschullehrer (um die Miete zu bezahlen)
- Musikschullehrer (Miete bezahlen)
- Dozent für Kompositionslehre an einer Musikhochschule
- Dozent für Gitarre an einer Musikhochschule
- frei tingelnder Musiklehrer, der sein Geld u.a. mit Flamencoworkshops verdient
- ...

Ich weiß nicht ob der Arbeitsmarkt bei der kassischen Gitarre auch Jobs bereit hält, aber im Bereich Pop-, Rock-, Jazz-Gitarre verdienen einige auch als Studiomusiker.
 
Wer Lehrer werden möchte, sollte vllt eher das Lehramtstudium in Erwägung ziehen.
Da muss man kein Virtuose an den Instrumenten sein um eine Festanstellung zu finden.
Und der Job ist relativ sicher, wenn man ihn erstmal hat.
 
kann dazu auch nur sagen, dass es hart ist. ein guter freund von mir hat klassische Gitarre studiert und kämpft sich als Lehrer durchs Leben. Er ist zwar "fest an einer Musikschule" aber das ist nicht wie ein 40 Stunden Job zu verstehen. ich hat da vielleicht 10 Schüler pro Woche (wenn denn mal alle erscheinen) und in den Ferien verdient er nix. Nebenher hat er halt noch viele Privatschüler, um auf seine Kohle zu kommen. Das Problem hierbei ist auch wieder die Abhängigkeit von den Schülern. Da er der Drummer in meiner Band ist und wir vor kurzem 4 Wochen auf Tour waren (von der nach allen Abzügen wie Unterkünfte, Flugtickets, Verpflegung, Spritbeteiligung nicht viel übrig blieb), kam er wieder und hatte erstmal Schulden, mit denen er immernoch kämpft.
So ist das dann als Selbstständiger. Urlaub wird doppelt so teuer, auch wenn es um die Band geht.
 
hat da vielleicht 10 Schüler pro Woche (wenn denn mal alle erscheinen) und in den Ferien verdient er nix.

das kommt aber auch auf die gegend und die musikschule an.
ich arbeite auch nebenher an einer musikschule, aber als freiberuflicher, nicht fest angestellt.
da hab ich an einem tag schon über 10 schüler (teilweise halt in gruppen) und wenn keiner kommt krieg ich trotzdem das geld.

wir sind an der musikschule glaub ich knapp 30 lehrer, die unterschiedlich viel unterricht geben. nachmittags sind alle 8-10 räume der musikschule eigentlich durchgehend besetzt.
der chef hat jetzt das gebäude nebenan noch dazugekauft, damit er mehr unterrichtsräume hat.

und so schlecht verdient man da nicht. ich krieg als nicht-studierter musiker ohne jeglichen abschluss oder qualifikation schon 16€/h. mein gitarrenlehrer (arbeitet auch an der musikschule) als meistergitarrist verdient das doppelte.
wenn man davon ausgeht, dass man 5h am tag gibt, das ist recht realistisch und eigentlich noch untertrieben, kommt man da auf 3k€ im monat, abzüglich versicherungen etc. aber das ist soo schlecht nicht. davon lässt sich schon leben.

natürlich ist man abhängig von den schülern. aber in einer musikschule viel weniger als privat. zudem ist der zulauf an der musikschule viel größer, alleine schon durch die mundpropaganda, und vor allem baut sich da ne stammkundschaft auf. da gehen die kinder zuerst in die musikalische früherziehung und lernen dann ein instrument, dann vllt ein zweites, dann kommen die geschwisterkinder etc.
also über mangelnde kundschaft klagt hier in der gegend zumindest keiner.
grad gitarre ist doch eh auf dem vormarsch. und als studierter klassik gitarrist zumindest anfänger e-gitarren unterricht zu geben ist nun auch keine herausforderung. man wird ja im studium an dem ganzen theoriekrams zu jazz harmonie und pop und rock nicht komplett vorbeigehen.

klar ist es jetzt nicht mit nem normalen 40h job vergleichbar, schon weil das konzept ein völlig anderes ist. man wird auch kaum an dem lehrberuf vorbeikommen.
ich weiß dass mein gitarrenlehrer mal bei musicals im theater gespielt hat, aber solche jobs sind vmtl auch recht rar gesäht.

am ende ist es sowieso wieder ein: wenn du gut bist wirst du auch irgendwie über die runden kommen
 
@HopeConspirator: Vielleicht verratest Du uns, wo es im Studiobereich noch die Menge Jobs gibt, von denen sich die Miete bezahlen lässt? Ich weiß nicht, in welcher Zeitschrift ein Interview mit Peter Weihe (eigentlich dem Studiogitarristen in Deutschland (zumindest war er es mal). Wenn man da zwischen den Zeilen las, konnte man schon einen Kloß im Hals bekommen, weil Studiojobs für Gitarristen im Zeitalter von Gitarrensamples eigentlich auch kaum mehr zu bekommen sind. Ich krieg immer das Grinsen, wenn z.B. mal wieder LaFee im Radio läuft, weil mir die Gitarren dort irgendwie sehr bekannt vorkommen.
Und ich muss zu meiner Schande gestehen, daß ich beispielsweise mit Apple´s Garageband und den dort vorhandenen Samples bzw. den "JamPacks" , aber auch mit Logic schon ganz nette "NuMetal"-Songs, aber auch schon die eine oder andere "R´n´B"-Nummer hergestellt habe - produziert trifft den Kern der Sache zwar besser, wäre hier aber in den Wortes neuer Bedeutung falsch - der schon recht authentisch klang. Und brauchbare Schlagzeuger und Basser kommen ja schon seit Jahren aus den Tiefen irgendwelcher Festplatten, ohne nach Gage zu fragen.
Und was die Werbetreibenden und die Leute aus der Videobranche angeht, die öfter mal doch noch dankbare Abnehmer für musikalische Ergüsse aller Art sein könnten - die wissen mittlerweile halt auch um die verschiedenen Möglichkeit, schnell und billig, äh kostengünstig an Material heranzukommen.

@slaytallicer und alle anderen: das soll dann auch die allgemeine Antwort sein, das Handwerk ist das entscheidende, denn wenn es schnell gehen muss, ist der Einsatz der oben genannten "unlauteren" Methoden, und das Beherrschen der Materie bzw. des Umgangs mit dieser fast zwingend. Schnelle, gute Erledigung des Jobs bringt vielleicht den nächsten, und der dann wieder den übernächsten. Das gitarrenspezifische Können und Wissen (Harmonielehre) sollte man dafür aber trotzdem haben, weil mit Inspiration und viel Glück und dem Handwerk vielleicht irgendwann doch der Hit kommt, von dem wir alle träumen.
Bis dahin ist aber jeden Monat zumindest die Miete, die Stromrechnung, das Telefon und die Krankenversicherung fällig, und der Kühlschrank sollte auch noch gefüllt werden. Und dafür muss die Kohle irgendwo herkommen.
Und hier kommt das Problem: entweder mache ich Musik als Hobby, und verdiene meine Kohle in einem anderen Beruf. Dann sollte man aber auch seine Träume sofort wieder vergessen, weil man nur mit viel Glück (right time, right place) zu Ruhm und Ehre kommt, dann aber wahrscheinlich nur eines der sogenannten "One Hit Wonders" schafft, weil Wissen, Können und Ausrüstung eben doch nicht für eine Wiederholung reichen. Oder man macht es als "Full Time"-Job, den eigentlich nur Verrückte (oder Leute mit dem absoluten Willen) lange genug durchhalten, weil neben den obengenannten laufenden Zahlungen vielleicht irgendwann auch noch eine Bank ins Spiel kommt, die auch noch Geld sehen will. Und schon sind wir wieder bei den wirtschaftlichen Notwendigkeiten.
Sorry, aber es muss nochmal sein: Wer es schaffen will, muss wissen, worauf er sich einlässt. Wer es unbedingt machen will, muss sich darüber im Klaren sein, daß tiefgestimmte Gitarren, ein guter Sound und "One Finger"- bzw. Powerchords im Allgemeinen keinen dauerhaften Erfolg bringen werden, sondern einfach die Beherrschung des Handwerks. Und anders als in diesem reicht eine dreijährige Lehrzeit nicht aus, sondern man muss sein ganzes Leben lang lernen, und sich immer wieder umstellen, neu lernen und neu kaufen (z.B. Computer). Allerdings - gerade das hält dann - zumindest in der Birne - auch fit. Und das Wissen, das man mit seinem Umgang mit dem Instrument bzw. seinen musikalischen Ergüssen anderen Freude bereiten kann und damit ziemliche Selbstbestätigung findet (und fieserweise auch das Wissen um den Neid der anderen, die es nicht können) - das macht es dann aus.
Und da kann man eigentlich frei nach Robert Burns, bzw. Feiligrath zitieren: ein Mann ist Musiker (Gitarrist?) trotz alledem!
So - und wer jetzt da noch einen Rechtschreibfehler findet - ich bin jetzt erstmal wieder wech! Und Tschüss!

Nachtrag zu @disgracer: was machst Du, wenn aufgund der demographischen Entwicklung die Schüler wegbleiben? Und - das Forum ist ja hier voll davon - wie sieht es mit Leuten aus, die es nicht einsehen, einen Lehrer auch für die nichtgehaltenen Stunden zu bezahlen, bzw. nie einen Unterrichtsvertrag abschließen würden. Als Lehrer an einer Musikschule kann Dir das erstmal egal sein, in der freien Wildbahn musst Du dann aber schon sehr gut sein, bzw. Dich von den anderen Lehrern sehr unterscheiden, um davon leben zu können. Bzw. die Zeit durchstehen zu können, bis die Leute draufkommen, warum sie mit Dir doch den besseren Lehrer haben.
Nebenbei: 5 x 16 = 80 x 20 Tage ist 1600, Ausgaben abziehen, dann bleibt da nicht mehr so viel. Bei 5 x 32 sieht die Sache anders aus, aber das dauert halt, bis man dahin kommt. Und vor allem, gerade am Anfang muss Du den ganzen notwendigen Krempel kaufen, wenn Du ihn mal hast, sieht es anders aus.
 
Mal kurz OT:
Wenn ich an Studiogitarristen und deren teilweise Softwareersatz denke:
http://de.youtube.com/watch?v=jFCjv4_jqAY besonders ab 1:50

Da muss man im Prinzip nur nen Akkord reinhauen, und die können per Software einzelne Töne des Akkords verschieben und Dur, Moll oder sonstwas draus machen. Und das ist nur ein kleiner Teil der Möglichkeiten. Im Video gibt es Beispiele.

Gruß,
Matthias
 
Da ist man mal nen halben Tag net da und schon kann man 15 min lesen nachholen^^ (danke für die rege Beteiligung)

@rancid: danke für die Links, gitarrehamburg.de kenn ich (die Linkliste ist mir nie aufgefallen)
Jazz wäre ne Alternative die mich interessiert, Popularmusik eher weniger.
zu dem Post am Schluß: mit PC kann man heutzutage schon recht viel machen, aber solangs nicht nur sture Akkordbegleitung ist (was aber leider meistens der Fall ist...), muss der "Eintipper" doch schon en paar Kenntnisse haben und wenn gute Improvisation oder so gefragt ist, ist der Gitarrist dann doch wieder besser als die Maschine (nach der Improvisation bekommt er dann sein Geld und darf wieder gehen, die Maschine macht den Rest). Ich finde sowieso, dass Studiogitarristen (oder sagen wir Studiomusiker) zu wenig Aufmerksamkeit und Respekt geschenkt wird.

@S.Tscharles: Ich wollte eigentlich damit sagen dass ich nicht fest damit plane Band/Ensemble usw. als Haupttätigkeit auszuüben, weil da eben zu viele Faktoren miteinwirken, die den Beruf (meiner Ansicht nach) "unsicher" machen ([dauerhafter]Erfolg und damit auch Gehalt ist ja nicht garantiert usw.)
Ich glaube allerdings, dass du genau das selbe meinst und wir gerade aneinander vorbeireden^^
Dauerhafter Erfolg als Musiker, während man eigentlich einen anderen Beruf ausübt finde ich auch unrealistisch (nach dem Einmalerfolg widmen sich viele ganz der Musik und kündigen ihren Job in der Hoffnung krampfhaft nochmal sowas zu schaffen, was dabei rauskommt ist dann eben oft enttäuschend).

@wo1823: hey, nichts gegen Nintendo! Ne Spaß, stimmt schon, die Jugend von heute... Ich stell mir das auch recht nervig vor jemand gänzlich unmotiviertem was beizubringen.

@disgracer: 16€ pro Stunde (ohne Qualifikation) ist schon ziemlich gut. Ist das Einzelunterricht? Oder so ein Mittelwert (hast ja oben schon erwähnt, dass du teilweise Gruppenunterricht gibst). 30€ /h für nen ausgebildeten Gitarristen geht auch, wenn man entsprechend Zulauf hat (an der Musikschule hat man halt auch noch den Vorteil, dass man Instrumente und Räumlichkeiten nutzen kann [neben der höheren Kundschaft] und evtl. auch mal Vertretung für Urlaub/Tournee findet)
 
@rancid: so OT ist das gar nicht.
Einmal der Preis von Melodyne, für das man ja zudem auch noch einen Rechner mit Peripherie, und - zumindest meines Wissens nach - auch noch eine Hostapplikation braucht. Bei dem Beispiel aus dem vorigem Post (1600,-€) gibt es da schon ein leichtes Problem, wenn nicht Papi oder Mami oder Freundin oder Frau Hilfestellung geben.
Dann muss man sich auf die Software einschiessen, was höchstwahrscheinlich wieder Stress gibt, weil a) Kohle verdienen, b) Zeit für die Einarbeitung haben. Das gibt Knatsch mit der jeweiligen Partnerin (weil Nachtarbeit), und Schüler können dann auch nerven.
Trost an der ganzen Softwaresache: die kann immer nur so gut Gitarrespielen, wie es der Programmierer oder seine Zuträger können. Nachteil - die breite Masse nimmt die Feinheiten schon längst nicht mehr war, weil sie keine Vergleichsmöglichkeiten kennen.
Und mit den entsprechenden Programmen und Soundsamples kann man schon mit einem Finger die wildesten (und überzeugendsten) NuMetal-Riffs rausballern, die zudem noch den großen Vorteil haben, daß man nicht lange Verstärker vorglühen und Gitarren stimmen muss, sondern einfach über die normale Tastatur seine Sachen einspielen kann. Und da bleibt dann wieder die Frage - wofür noch extra einen Menschen anheuern und bezahlen, wenn´s doch so schneller und billiger und - vor allen Dingen - leiser geht?
 
Dann muss man sich auf die Software einschiessen, was höchstwahrscheinlich wieder Stress gibt, weil a) Kohle verdienen, b) Zeit für die Einarbeitung haben. Das gibt Knatsch mit der jeweiligen Partnerin (weil Nachtarbeit), und Schüler können dann auch nerven.
So hatte ich es ja nicht gemeint. :)

Mir ging es darum, dass im Studio immer mehr Möglichkeiten entstehen, den Gitarristen einzusparen, oder zumindest kürzer buchen zu müssen.
Im Endeffekt wird man sich aber überlegen müssen, was günstiger ist: Für einen Tag nen guten Gitarristen zu buchen, der das Zeug eben schnell einspielt, oder vielleicht mehrere Tage einen hinzusetzen, der das zusammenklickt.

Gruß,
Matthias
 
Im Endeffekt wird man sich aber überlegen müssen, was günstiger ist: Für einen Tag nen guten Gitarristen zu buchen, der das Zeug eben schnell einspielt, oder vielleicht mehrere Tage einen hinzusetzen, der das zusammenklickt.

Ich denkmal das solche Programme schon recht komplex sind undsomit wohl auch eine spezialisten brauchen...ergo denk ich das der preißunterschied zwischen nem Gitarristen und nem It-Mensch mit Musik kentnissen wohl nicht so umwerfend ist oder??:D:D:D:D
 
Hallo,
also ich kann mir nur vorstellen, dass man z.B. studieren am Münchner Richard Strauß Konservatorium in dem Fach
Volksmusik (ja lacht nur) die besten Musiklehrer Möglichkeiten hat. Zither, Gitarre und Harfe oder so sind wieder gefragt. Und die Kundschaft ist mitunter nicht soo töricht. Desweitern kann man da auch besonders in Musikschulen gut unterkommen. Wenn so ein Lehrer dann auch noch etwas Ahnung von Jazz, Blues, Latin hat, könnte ich mir schon ein gutes einträgliches Musikerleben vorstellen.

Gruß
Kalif
 
Meistens dürfte es wohl eher ein Musiker mit IT-Kenntnissen sein. Der größte Vorteil für die meisten Produzenten dürfte sein, dass eben ein Mann genügt, der mit seinen Softwarekenntnissen alle Instrumente programmieren kann. Und das kommt dann doch allemal billiger.
Gerade bei Gitarren bin ich aber trotzdem der Meinung, dass das synthetische Zeug nicht an eine ordentliche echte Klampfe rankommt.
Und wer braucht schon Nu-Metal-Riffs :D ?

Gruß,
Toni
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben