Welche Art Steel sollst du denn spielen? Akustisch? Elektrisch? Welcher Stil? Eher folky? Eher swingig? Oder Bluesig? Country? Willst du die Saiten während des Spielens mit Pedalen und Kniehebeln umstimmen können? Willst Du die Gitarre umhängen können oder auf den Schoß legen?
Die einfachste Möglichkeit ist, einen Bottleneck zu verwenden. Die Saitenlage sollte dazu allerdings nicht zu niedrig sein. Stimmungen gibt es unzählige, erlaubt ist, was gefällt. Am einfachsten vielleicht mit Open-G beginnen, also - von tief nach hoch - G-H-D-G-H-D, normale Gitarrensaiten und -hälse sollten damit kein Problem haben, im Zweifel einen Gitarrenbauer fragen. Das ist zwar auf jeden Fall die preiswerteste Lösung, wird aber, wie jayminor schon richtig bemerkte, kaum einen richtigen Steel-Sound liefern.
Wenn du die Gitarre lieber auf dem Schoß liegend mit einem Metall-Bar (zb. dem sog. Stevens- oder dem Bullet-Bar) spielen möchtest, kannst du auch einen sog. Nut Raiser verwenden. Leider heißen die auf deutsch anders, aber ich weiß nicht wie. Frag im Gitarrenladen, die wissen das. Auch das ist billig, weil man ja eine sowieso rumliegende Gitarre dazu hernehmen kann. Der Bar kostet viellecht um die 30-40 s, Nut Raiser weiß ich nicht, aber sicher nicht mehr als 15-20 s.
Das bisher gesagte bezieht sich auf akustische wie elektrische Gitarren. Wenn es ein akustische Steel sein soll, könntest du dir statt dessen eine Resonator-Gitarre anschaffen, auch manchmal Dobro genannt. Gibt's als "normale" Gitarren die dann typischerweise zum Blues spielen verwendet werden, oder aber in Lapsteel-Form, als sog. Squarenecks, die im Bluegrass gespielt werden. Auch Ben Harper spielt AFAIR so welche. Die haben dann schon eine Saitenlage von ca. 1-2 cm und brauchen keinen Nut Raiser. Resonator-Gitarren gibt es schon recht günstig zB. von Johnson oder Regal. Ich habe gehört, dass man die Johnson manchmal nach dem Kauf gescheit einrichten muss, weil der Resonator scheppert. Ein fähiger Gitarrenbauer sollte das schnell zustande bringen, evtl. kann der auch einen besseren Resonator einbauen, zB. von National. Die Johnsons sollen dann ziemlich gut klingen. Eine Regal hab ich selber mal ausprobiert und die klang wirklich ordentlich. Nicht so schön wie eine National, aber für den Preis sehr gut.
Dann gibt es noch die sog. Weissenborn Lapsteel, auch bekannt als Hawaii-Gitarre, die AFAIR einen hohlen Hals hat und dadurch etwas wärmer und bassiger klingt. Hier kenne ich die Preise nicht.
Elektrische Lapsteels kommen in allen möglichen Formen und mit verschiedenen Saitenzahlen. Die meisten haben 6 oder 8, meine hat 7 was ich sonst noch nie gesehen habe, 10- und 12-saitige dagegen öfter. Hier ist die Stimmung IMO wichtiger als bei den akustischen Steels, C6-Stimmung zB. klingt immer irgendwie nach Hawaii bzw. Western Swing, dagegen ist ist E9 für Country und Rock meist besser geeignet. Blues am einfachsten mit Open-G, Open-D und dergleichen. Wenn man flexibel sein will: mehr Saiten, kompliziertere Stimmungen, zB. C6/A7: G-C-C#-E-G-A-C-E. Diese Stimmung hab ich bei meiner, allerdings - aus offensichtlichen Gründen - ohne die tiefe G-Saite. Preise. von überteuerten 150,-- für Schrottgitarren bis ... . Tauchen ab und an auf ebay auf.
Die Pedal Steel ist eine Weiterentwicklung der elektrischen Lapsteel, die es ermöglicht, mittels Pedalen und Kniehebeln die Stimmung zu verändern. Es gibt sie ebenfalls mit verschiedenen Saitenanzahlen. Gesehen hab ich schon 8- und 12-saitige, typischerweise hat eine Pedal Steel aber einen oder zwei Hälse mit jeweils 10 Saiten, einen in E9 und einen in C6. Für den typischen Nashville-Sound sollte es bei einer einhalsigen auf jeden Fall E9 sein, das geht dann auch für Rock und ggf. sogar für Blues. Es gibt zwei Einsteiger-Modelle, die Carter Starter und die WBS Student, die beide sehr ordentlich sein sollen und unter 1.000,- kosten. Weniger sollte man nicht ausgeben, und eine Pedal Steel sollte wenigstens drei Pedale, vier Kniehebel und einen Hals haben. Es gibt günstigere Einsteiger-Modelle von denen man aber nach dem allgemeinen Urteil in der Steeler-Gemeinde die Finger lassen sollte. Dann lieber gebraucht kaufen, aber sich nicht übers Ohr hauen lassen! Immer jemand fragen, der sich auskennt. Bei Pedal Steels kenne ich mich nicht wirklich aus, aber
http://www.steelguitarforum.com sollte hilfreich sein.
Fingerpicks (wie beim Banjo) solltest Du wohl auch verwenden. Ist aber erstens gewöhnungsbedürftig und zweitens gilt auch hier: erlaubt ist, was gefällt, und wenn du ohne besser zurecht kommst, lass sie weg. Kelly Joe Phelps verwendet auch keine, und der ist ein Virtuose. Bei mir klappt es mit Picks allerdings besser. Ich verwende meist eines am Daumen und am Zeige-, Mittel- und Ringfinger, die meisten Steeler lassen das am Ringfinger weg. Die Technik der rechten Hand ist ziemlich dieselbe wie beim Banjo, d.h. etwas anders als an der Akustik-Gitarre.
Hier noch ein Artikel von Harmony Central:
http://www.harmony-central.com/Features/PedalSteel
Gruß,
Mick.