Mal sehen, vielleicht kann ich zur Klärung beitragen.
"Keyboard" = Arranger Keyboard, Personal Keyboard, "Tischhupe":
meistens 61 oder 76 Tasten, je nach Preisklasse mehr oder weniger gewichtet
fertig eingebaute Sounds für universelle Einsetzbarkeit, hauptsächlich Imitation von Naturinstrumenten
seit den 80er Jahren ausschließlich samplebasierte Klangerzeugung
Erstellen eigener Klänge nicht zwingenderweise möglich
fertig eingebaute Rhythmen nebst Begleitautomatik
Sequenzer nicht zwingend notwendig, meistens aber vorhanden
eingebaute Lautsprecher, außer bei den Top-Profi-Geräten
Orgel I (keine B3-Imitation, sondern die elektronische Orgel an sich)
siehe Keyboard, aber mit mehreren kürzeren Manualen und in den allermeisten Fällen Baßpedal
Standgeräte (Heimorgeln) haben eingebaute Lautsprecher, transportable Geräte (Comboorgeln, Bühnenorgeln) nicht notwendigerweise
Digital-Piano
idealerweise 88 Tasten, Hammermechanik
fertig eingebaute Sounds in stark unterschiedlicher Anzahl, Hauptaugenmerk liegt auf Klavierklängen
meist keine Möglichkeit der Klangbearbeitung
samplebasiert
Standgerät im Holzgehäuse mit eingebauten Lautsprechern
kann einen Sequenzer besitzen
Stagepiano
wie Digitalpiano, aber transportabel, gern in Flightcases eingebaut und ohne Lautsprecher
Digital-Ensemble
Klangerzeugung, Rhythmusgerät und andere technische Features wie ein professionelles Keyboard
88 Tasten, Hammermechanik
Standgerät im Holzgehäuse mit eingebauten Lautsprechern
Synthesizer
kann jedes Klangerzeugungsverfahren aufweisen (wenn das Gerät nur extern zuzuführende Samples abspielen kann, spricht man vom Sampler)
äußerst flexible Klangerzeugung, so ziemlich jeder Parameter des Klanges kann bearbeitet werden = eigene Klänge in den Grenzen der Klangerzeugung erstellbar
kein Rhythmusgerät im herkömmlichen Sinne, gern aber Arpeggiator
normalerweise kein Sequenzer
Tastatur nicht zwingenderweise notwendig, aber wenn vorhanden, ist alles möglich (88 Tasten und Hammermechanik sind eher selten)
keine eingebauten Lautsprecher
Workstation
61 gewichtete Tasten, 76 gewichtete Tasten, 88 Tasten mit Hammermechanik oder gar keine Tastatur
enthält immer einen Sample-Player, andere Klangerzeugungen (Sampler, virtuell analog, FM o. ä.) kann vorhanden sein oder nachgerüstet werden
umfangreiche Auswahl an Klängen
Möglichkeiten der Klangbearbeitung kommt einem Synthesizer mit der entsprechenden Klangerzeugung nahe
kein Rhythmusgerät im klassischen Sinne mit fest programmierten Rhythmen und Begleitautomatik
Song-Sequenzer mit mindestens 16 Spuren zwingend notwendig, gern auch Pattern-Sequenzer-Funktionen
keine eingebauten Lautsprecher
Orgel II (im heutigen Sinne, also Hardware-Imitation berühmter klassischer Orgeln)
idealerweise 76 Tasten, Waterfall-Tastatur
"additive" Klangerzeugung auf Sample- oder Physical-Modeling-Basis, die den Klang einer Hammond B-3 imitiert, manchmal auch anderer Orgeln, z. B. Hammond M-100, Farfisa Compact Duo, Vox Continental
manche Exemplare imitieren auch E-Pianos (Rhodes, Wurlitzer)
Klangbearbeitung nur durch Zu- und Abschalten bzw. Regelung einzelner Fußlagen über Zugriegel, aber keine synthesizermäßige Klangformung mit Filter, Hüllkurven etc.
Effektsektion MUSS eine Leslie-Simulation enthalten
kein Rhythmusgerät, kein Sequenzer
keine eingebauten Lautsprecher (die Vorbilder wurden meistens auch über externe Kabinette gespielt)
Masterkeyboard
Tastatur von 25 ungewichteten Tasten bis 88 Tasten mit Hammermechanik
keinerlei Klangerzeugung, Masterkeyboards sind dazu da, externe Klangerzeuger anzusteuern
damit entfallen auch Lautsprecher
kein Rhythmusgerät, kein Sequenzer
Remote Keyboard
Masterkeyboard, das wie eine Gitarre umgehängt wird
normalerweise 37, 44 oder 49 Tasten
Alle Klarheiten beseitigt?
Martman